Panne: Skifahrer saßen im Lift fest
Verfasst: 27.12.2003 - 15:40
Aus dem Merkur eine weitere Liftpanne:
Panne: Skifahrer saßen im Lift fest
Zwei Stunden bei bitterer Kälte - Spitzingsee-Bahnen räumen Fehler ein
Spitzingsee (tt/jhd) - Auch für den Liftbetreiber war es eine "Horror-Situation": Etwa 160 Skifahrer saßen am zweiten Weihnachtsfeiertag auf dem Sessellift der Suttenbahn bei Rottach-Egern (Kreis Miesbach) fest - gute zwei Stunden lang bei bitterer Kälte und "keinerlei Nachricht", wie betroffene Skifahrer schimpften.
Die Suttenbahn, ein Zweier-Sessellift, verbindet das Wintersport-Gebiet am Spitzingsee mit der Moni-Alm bei Rottach-Egern. Es handelt sich um einen Lift älteren Baujahrs, der am Freitag gegen 11.15 Uhr wegen eines technischen Defekts plötzlich stillstand. Es sei ein Defekt in der Steuer aufgetreten, hieß es hinterher.
Etwa 160 Skifahrer hingen nach Angaben der Bergwacht Rottach-Egern buchstäblich in der Luft - teils in 20 Metern Höhe. Erst kurz bevor die Bergwacht gegen 14 Uhr eine groß angelegte Rettungsaktion starten wollte, konnte der Schaden behoben werden. Langsam fuhr der Lift rückwärts und setzte die Skifahrer nach der Reihe wieder am Boden ab. Da hatte sich aber schon gewaltiger Ärger bei den Betroffenen angestaut. "Wir haben in unserer misslichen Lage keinerlei Nachricht erhalten", schimpfte etwa Gerhard Krogoll, ein Gemeinderat aus Schliersee und einer der verhinderten Skifahrer. "Das nervt gewaltig und da bekommt man langsam Panik."
Auch andere Skifahrer klagten über die schlechte Informationspolitik der Alpenbahnen Spitzingsee GmbH, so Roland Nixdorf aus Ansbach, der zurzeit Urlaub im Spitzingsee-Gebiet macht. Er sorgte sich um seine Tochter, die zur gleichen Zeit einen Skikurs machte. Kontakt-Versuche mit dem Liftbetreiber per Handy schlugen fehl. "Da wird man immer nervöser, wenn man etwa 20 Meter über dem Boden festsitzt und nichts erfährt."
Der Geschäftsführer des Liftbetreibers, Fritz Schloer, räumte Informationspannen ein. Er könne nicht ausschließen, dass bei der alten Lautsprecher-Anlage "Schall-Löcher" vorhanden seien. "Das werden wir prüfen und notfalls nachrüsten."
Dem Zorn der Tatjana Schachenmeier aus Miesbach immerhin konnte Schloer abhelfen: Die Skifahrerin hatte 17 Euro in einen Halbtagespass investiert, den sie wegen der Panne fast gar nicht nutzen konnte. Aber Schloer versprach: Das Geld für die Liftkarten wird zurückerstattet.
mm
Datum: 27.12.2003