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Kaprun Prozess

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ghostbikersback
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von ghostbikersback »

Insgesamt ein Skandal mit großer Tragweite. Beschämend für die Opfer aber natürlich auch für die Republik. Und die große Frage ist ja auch, ob man sich mit dieser Form der Aufarbeitung langfristig einen wirklichen Gefallen getan hat. In juristischen Kreisen hat man sich im Hinblick auf den Aspekt Rechtsstaatlichkeit durch den Prozess und das Ergebnis auf Jahrzehnte hinaus komplett lächerlich gemacht und die Tatsache, dass auch normale Medien noch fast 20 Jahre nach der Katastrophe über die entsprechende „Aufklärung“ berichten zeigt ja auch den langfristigen Imageschaden. Bestürzend finde ich, dass man im Hinblick auf die Causa Ischgl die gleiche Linie fährt („alle haben Schuld nur wir nicht) und große Teile der Bevölkerung/Medien dies offenbar mittragen. In jedem anderen Industrieland (außer USA unter Trump derzeit) hätte es sofortige Rücktritte der Akteure gegeben, schlicht weil die Öffentlichkeit dies in Anbetracht der Fehlleistungen erwartet hätte. Da bei beiden Katastrophen viele Ausländer involviert sind/waren treffen jetzt die ausländischen Erwartungen im Hinblick auf Aufarbeitung und Kompensationen auf die Tiroler Hinterzimmer- und Spezlwirtschaft. Bin mal gespannt wie die juristische Aufarbeitung diesmal funktioniert. Bevölkerung und Medien haben sich mit dem „wir haben alles richtig gemacht“ erschreckenderweise ja schon arrangiert. Teils weil man meint man kommt gegen die Politiker/Seilbahner nicht an, teils aber auch weil man einfach an diese Form der Aufarbeitung von jung auf gewöhnt wurde und man gar nicht erst erkennt woran das Ausland sich stößt. Vor diesem Hintergrund würde man öffentliche Äußerungen über Ischgl am liebsten auch verbieten, weil man sich zu Unrecht am Pranger sieht.
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von Florian86 »

ghostbikersback hat geschrieben: 05.12.2020 - 11:59 Insgesamt ein Skandal mit großer Tragweite. Beschämend für die Opfer aber natürlich auch für die Republik. Und die große Frage ist ja auch, ob man sich mit dieser Form der Aufarbeitung langfristig einen wirklichen Gefallen getan hat. In juristischen Kreisen hat man sich im Hinblick auf den Aspekt Rechtsstaatlichkeit durch den Prozess und das Ergebnis auf Jahrzehnte hinaus komplett lächerlich gemacht und die Tatsache, dass auch normale Medien noch fast 20 Jahre nach der Katastrophe über die entsprechende „Aufklärung“ berichten zeigt ja auch den langfristigen Imageschaden. Bestürzend finde ich, dass man im Hinblick auf die Causa Ischgl die gleiche Linie fährt („alle haben Schuld nur wir nicht) und große Teile der Bevölkerung/Medien dies offenbar mittragen. In jedem anderen Industrieland (außer USA unter Trump derzeit) hätte es sofortige Rücktritte der Akteure gegeben, schlicht weil die Öffentlichkeit dies in Anbetracht der Fehlleistungen erwartet hätte. Da bei beiden Katastrophen viele Ausländer involviert sind/waren treffen jetzt die ausländischen Erwartungen im Hinblick auf Aufarbeitung und Kompensationen auf die Tiroler Hinterzimmer- und Spezlwirtschaft. Bin mal gespannt wie die juristische Aufarbeitung diesmal funktioniert. Bevölkerung und Medien haben sich mit dem „wir haben alles richtig gemacht“ erschreckenderweise ja schon arrangiert. Teils weil man meint man kommt gegen die Politiker/Seilbahner nicht an, teils aber auch weil man einfach an diese Form der Aufarbeitung von jung auf gewöhnt wurde und man gar nicht erst erkennt woran das Ausland sich stößt. Vor diesem Hintergrund würde man öffentliche Äußerungen über Ischgl am liebsten auch verbieten, weil man sich zu Unrecht am Pranger sieht.
Guter Kommentar, wäre etwas, was ich mir auch schon überlegt hatte, in ähnlicher Form unter das youtube-Video zu posten. Vielleicht etwas gekürzt. Bin da eh grad schon am diskutieren mit so manchen, die das etwas anders sehn. Da wird sich auf die Definition von "Fahrzeug" versteift, und überhaupt die Auffassung vertreten: wenn überhaupt waren ja viele Schuld, also kann man die Schuld nicht genau zuweisen, und deshalb mussten alle freigesprochen werden. Keine Anerkennung der Erkenntnisse, die sich nachträglich ergeben haben.
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von snowstyle »

Man muss es schon sehr deutlich sagen, dass die Gletscherbahnen die Schuld zu tragen hätten, eben jene, die diesen Lüfter zweckentfremdet haben und dort in veränderter Form eingebaut haben. Noch dazu in der Nähe einer Hydraulikleitung. Ich glaube jede Hausfrau mit Herderfahrung wüsste, dass dies keine gute Idee ist. Der Lüfterhersteller wurde zugrunde gerichtet und hat eigentlich mit dieser Tragödie nichts zu tun.
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von ghostbikersback »

Man kann sich juristisch vielleicht noch darüber streiten, ob die Bahn ein Fahrzeug ist, auch wenn die Tendenz natürlich klar in diese Richtung geht, wenn man die Vorschriften sinngemäß auslegt und nicht nach Lücken sucht (was in einem Strafprozess ja durchaus legitim ist). Spätestens am Punkt „Lüfter nur für geschlossene (naturgemäß immobile) Räume geeignet“ und zweitens dann auch noch „Zerlegung“ ist die Diskussion aber vorbei. Das ist weder juristisch haltbar (deshalb wurde es ja auch nicht wirklich thematisiert) noch irgendjemandem zu erklären. Wenn ich etwas umbaue, trage ich dafür die Verantwortung. Das ist in jedem Land der Erde so, wenn keine politische Einflussnahme/Druck erfolgt.
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Re: Kaprun Prozess

Beitrag von Rüganer »

Nur - man kann diesen Prozess, zu dem eh schon alles geschrieben wurde, NICHT mit Ischgl März 2020 vergleichen.
In Ischgl war die Situation komplett neu, da gestehe ich jedem Verantwortlichen Fehler zu.
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Danke Bulgarien !
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