Am Sonntag standen dann eigentlich die Movieland Studios auf dem Plan.
Allerdings gab es oberhalb von Garda noch eine Seilbahn, die mich schon bei unserer letzten Gardasee-Tour gereizt hatte. Damals (Osterferien) hatte deren Saison aber noch nicht begonnen. Bei der diesjährigen Tour sollte es gerade noch so passen, dieser Sonntag war der letzte Betriebstag des Jahres. Und kurz vor der Tour erfuhr ich, dass die Lifte eventuell im nächsten Jahr ihren Betrieb endgültig einstellen mussten. Denn obwohl sie 2005 grundlegend überarbeitet wurden, sollte die Konzession wohl nicht verlängert werden.
So war schnell der Beschluss gefasst, die Lifte auf dieser Tour noch zu besuchen. Meine Wahl fiel auf den Sonntag-morgen, da die Seilbahn etwa eine Stunde vor den Movieland Studios öffnet und ich so am wenigsten Zeit verliere.
Nach einem ordentlichen Frühstück im Hotel bezahlte ich noch schnell den Aufenthalt, da ich am nächsten Morgen schon sehr früh aufbrechen wollte. Daher durfte ich auch als einziger Gast weiterhin direkt vor der Eingangstüre parken

Gegen 8:30 startete ich von Garda aus auf den Hügel. Denn die Seilbahn beginnt nicht wie die Gondelbahn in Malcesine direkt im Ort am See, sondern etwas im Hinterland schon auf mittlerer Höhe.
Die Anfahrt zur Talstation war problemlos, nur ein paar schwarz-weiße Hindernisse standen ab und zu im Weg

Pünktlich zu Betriebsbeginn kam ich gegen 9:00 an der Station an:
Das Publikum ist hier ein ganz anderes, als an der Gondelbahn in Malcesine. Die Gondel nimmt alle Touris mit auf den Monte Baldo, die von Bussen und Schiffen rund um den See eingesammelt werden. Oben stolpern die dann von der Bergstation ins Restaurant, gucken mal runter und starten wieder zur Talfahrt

Die Bahn in Prada transportiert dagegen hauptsächlich Wanderer, die das große Plateau des Monte-Baldo-Massivs erwandern wollen. Daher startet die Bahn (zu meinem Glück) auch schon relativ früh, anders als typische Ausflügler-Seilbahnen.
Das ist die Talstation:
14,00 Euro kostet die komplette Berg- und Talfahrt mit beiden Sektionen.
Ganz modern mit Magnetkarte und Drehkreuz gelangt man zum Einstieg:
Hier sieht man auch, was die Besonderheit des Lifts ist: Es handelt sich um einen der inzwischen selten gewordenen Korblifte. D.h. man steht mit bis zu zwei Personen in so einem Gitterkorb während der Fahrt:
Zum Einsteigen rennt man dem Korb hinterher und springt von hinten hinein:
Dann schließt der Liftler die Tür und es geht hinauf.
Ausfahrt aus der Talstation durch den Niederhalter, der schon als Stütze Nummer eins zählt:
Weiter führt die Fahrt an ein paar Albergos vorbei:
Blick zurück von der Stütze 3 aus:
Zwischen den Stützen 5 und 6 überquert man ein Gittergestell:
Dieses sollte wohl die Skifahrer in einem Skilift dort unten vor herunterfallenden Gegenständen (Skiern?) schützen. Aber der Skilift liegt wohl schon eine ganze Weile brach…
Da ging irgendwo mal die Trasse durch:
Denn Sinn dieses Liftes habe ich sowieso nicht verstanden. Wie kam man denn dort hin? Eine richtige Verbindung zum restlichen Skigebiet an der Bergstation des Korbliftes war nicht gegeben und ebenso wenig konnte ich eine Verbindung zur Talstation des Korblifts erkennen. Der Skilift steht einfach nur so im Nirgendwo…
Weiter geht die Fahrt in meinem Korb, hier noch einmal ein Blick zurück:
Ein entgegenkommender Korb. Wer genau hinschaut, kann im Hintergrund den Gardasee erkennen:
Da ist er:
Ab der Stütze Nummer 15 führt der Korblift aus dem bewaldeten Bereich heraus. Von der Talstation aus kann man auch nur bis hier die Strecke sehen, der Rest verschwindet hinter der Kuppe:
Weiter führt die Strecke über Bergwiesen, immer wieder kann man im Nebel den Gardasee erkennen.
An Stütze 20 und 21 ist die Bergstation erreicht:
Die Fahrt mit dem Korblift bis hier dauert übrigens fast 25 Minuten!
Im Bereich der Korblift-Bergstation, bzw. von etwas unterhalb bis dort verlaufen hier auch zwei Skilifte, die allerdings seit einigen Jahren schon nicht mehr in Betrieb sind.
Bergwärts gesehen rechts des Korblifts führt der etwas größere Lift entlang:
Und links des Korblifts der andere Skilift mit nur 4 Stützen:
Pistengerät steht hier oben auch noch bereit:
Doch hier ist noch nicht Ende, denn es führt noch ein Einer-Sessellift weiter hinauf:
Schicke alte Sessel ohne Fußstützen:
Blick zurück zur Umstiegsstation. Ganz rechts das schaute nach einem Betriebsgebäude aus, links das ist die Mondini-Hütte:
Gleich lande ich wohl ndgültig in den Wolken bzw. im Nebel…
Viel sieht man ja nicht… Seltsames Gefühl so allein im Nichts.
Die Bergstation ist erreicht:
Die Abspannung ist wohl in dem Gebäude untergebracht:
Die Bergfahrt mit dem Sessellift beträgt zusätzlich noch einmal gute 10 Minuten.
Die Aussicht war null, wandern wollte ich aus Zeitgründen auch nicht (wäre auch doof so ohne Plan im Nebel…) also trat richt recht schnell wieder die Talfahrt an.
Kurzzeitig lichtete sich der Nebel mal, so dass ein Großteil der Sessellift-Strecke zu sehen war:
Trotz des Nicht-Bergwetters bin ich froh, diese Lift-Oldtimer noch gefahren zu sein. Zumal das mein erster und bisher einziger Korblift war.
Von der Talstation aus machte ich mich dann zügig auf den Weg zurück an den See, wo ich mit den Schweizern wieder verabredet war.