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Wie wirkt sich Beschneiung auf den Tourismus aus?EureMeinung
Verfasst: 29.01.2004 - 22:18
von martinissimo
wie die Überschrift schon sagt.
Was glaubt ihr, wie wichtig die künstliche Beschneiung für die Skigebiete ist?
Also wenn man die Östrreichischen Investitionen in Beschneiungsanlagen mit den Umsätzen vergleicht, sieht man eine parallele.
Denn die Österreicher investieren viel und kassieren (wohl auch dadurch) noch mehr
Hier eine selbst entworfene Tabelle aus dem Leistungsbericht der Österreichischen Seilbahnen:
Jahr 94/95 95/96 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02
Investitionen 34,0 44,3 90,8 110,5 79,9 31,4 47,1 71,7
Gesamtinv. 320,5 335,7 322,7 307,4 317,6 395,4 386,9 526,50
Ges.umsatz 756,5 777,6 724,5 787,8 803,8 912,1 936,9 1035,7
Investitionen: in Beschneiungsanlagen!
Angaben in Millionen Euro
(schade, dass man nicht mehr als 1 abstand vom system erkannt wird)
alles super
Verfasst: 30.01.2004 - 09:06
von TechnoAlpin_Agent
Beschneiungsanlagen in Wintersportgebieten bedeuten Existenssicherheit. Denn wer Skifahren mag, der fäht dorthin wo Schnee liegt. Dort wo kein
Schnee liegt fährt dann keiner hin. Ist doch alles ganz logisch. Lies Dir mal die Studie vom bayerischen Wirtschaftsministerium durch, die Dir genau aufzeigt welche Effekte besonders auch aus wirtschaftlicher Sicht entstehen, an Orten mit gut ausgebauten, also auch beschneiten, Skigebieten und Liften
Verfasst: 30.01.2004 - 20:01
von max
künstliche beschneiung ist überaus wichtig, um nicht zu sagen ohne gehts nicht mehr!!! man sieht ja, die skigebiete mir beschneiung haben früher und länger betrieb, bessere pistenverhältnisse etc. und wer fährt schon in ein skigebiet nur mit naturschnee, wenn es von dem zu wenig gibt
Verfasst: 30.01.2004 - 22:38
von Emilius3557
Interessantes Thema! Im Sommer habe ich ein sehr ähnliches Hauptseminarthema, mal sehen was da raus kommt...
Vor allem deine Tabelle sieht interessant aus. Mit SPSS o.ä. könnte man jetzt eine Korrelation errechnen, oder eine Regressionsgerade. Man muss aber aufpassen, damit nicht einen Zusammenhang unterstellt, der zwar rechnerisch eindeutig ist, aber durch andere Faktoren bedingt ist, die hier nicht durchscheinen (sog. Hintergrundvariablen). Dazu wäre es wichtig, die Investitionen in Beschneiungsanlagen in Relation zu setzen mit den Gesamtinvestionen (z.B. 20 % der Investionen im Jahr 94´, 25 % in 1996). Wichtig wäre auch ein Vergleich von Gebieten mit und ohne Beschneiung um den Zusammenhang zu erklären. Aber auch da muss man aufpassen. Vielleicht sind ja die Gebiete mit großen Beschneiungsanlagen aus ganz anderen Gründen gewachsen (im Umsatz), z.B. durch Neuerschließungen, Werbekampagnen, Liftinvestionen od. besonderes Image (Ischgl, Sölden).
=> da du Facharbeit machst (oder?) dürfte deine Tabelle aussagekräftig genug sein, für wissenschaftlich haltbare Thesen müsste man etwas mehr leisten, aber ihr seht an meinen kurzen Überlegungen, dass es alles andere als einfach ist, einen Zusammenhang zu belegen, der wohl den meisten von euch als plausibel erscheint.
Verfasst: 30.01.2004 - 22:45
von Emilius3557
Wichtig ist auch, den Betrachtungshorizont etwas einzuschränken, und z.B. die Umwelt u. Nachhaltigkeitsproblematik, so wichtig sie auch ist, hier mal kurz auszublenden, da wir ja die Auswirkungen auf den Tourismus betrachten wollen.
Folgende Faktoren sind wichtig:
- gesamtes Branchenwachstum (fahren mehr Skifahrer öfter in den Skiurlaub und geben dort mehr Geld aus?)
- Entwicklung der Schneesituation (Häufung der "schlechten" Winter seit Ende der 1980er Jahre, lässt sich sicher irgendwie belegen)
- Trends und Konsumentenverhalten: alles muss perfekt sein => schnellere, bequemere Anlagen, perfekte Pisten (schaut euch nur mal die Bilder aus dem Ischgl der 1970er Jahre an, was das damals für Abfahrten waren!), da passt die Zunahme der Beschneiung sicher ebenfalls gut rein
- professionellere Vermarktung und Betriebsführung: die Skigebietsgründer treten ab oder sind sehr alt (Dr. Klier fast 80), oder tot (Ischgl), jüngere Generation vielleicht mit BWL-Studium etc. sucht Risiken zu minimieren => Beschneiungsanlage (kann man ausrechnen (wenn ich in BWL besser wär, würde ichs können
), kostet die Beschneiungsanlage samt Grundbeschneiung mehr oder annäherend so viel wie der Einnahmeausfall durch eine verspätete Inbetriebnahme? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür?)
- technische Komponente: die Preise für Schneekanonen und die dazugehörige Infrastruktur haben sicher im Verhältnis zur Leistung und Performance abgenommen (techn. Fortschritt), die heutigen PCs sind dafür ein Beispiel. Dafür kenne ich mich aber technisch zu wenig aus, das könnten die Experten sagen (z.B. wie viel Strom und Wasser brauchte man 1990 bei wie viel Kosten für die Grundbeschneiung, wie viel davon heute?)
Also ihr seht, ein sehr komplexes und spannendes Thema...