BELALP BAHNEN - WALLIS - SCHWEIZ
Ausbaukonzept überarbeitet -
2. Zubringerbahn Blatten - Tschuggen - Belalp und Bau kuppelbare Sesselbahn Sparrhorn vordringliche Ausbauprojekte
Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der Belalp Bahnen haben die heutige touristische Nutzung des Gebietes Blatten - Belalp einer eingehenden Analyse unterzogen. Für die Belalp Bahnen sind sie zu der Überzeugung gelangt, dass die anvisierten Unternehmungs- und Marketingziele mittel- bis langfristig nur über eine "Vorwärtsstrategie" zu erreichen sind. Als vordringliche Ausbauprojekte werden der Bau der 2. Zubringerbahn Blatten - Tschuggen - Belalp und der Ersatz der beiden Skilifte Sparrhorn und Fleschtola durch eine kuppelbare Sesselbahn angestrebt.
Bei seinen Überlegungen geht der Verwaltungsrat davon aus, dass das bestehende Skigebiet der Belalp im Verhältnis zum Beherbergungsangebot und zur Skifahrerzahl, auch wenn diese in den nächsten Jahren mit der Erhöhung der Transportkapazitäten ansteigen werden, immer noch ausreicht, den Ansprüchen der Gäste in bezug auf Weitläufigkeit, Vielfältigkeit, Länge und Breite der Pisten zu entsprechen. Bei den geplanten Ausbauprojekten geht es in erster Linie darum, den bestehenden Kapazitätsengpass bei der Luftseilbahn Blatten - Belalp zu beseitigen und den Ausbaustandard der Transportanlagen im bereits erschlossenen Skigebiet zu heben.
In der 1. Ausbau-Etappe, die, sofern finanziell verkraftbar, im Zeitraum 2004 - 2007 umgesetzt werden soll, sind die folgenden Investitionen geplant:
1. Bau einer neuen Zubringeranlage Blatten - Tschuggen - Kühmatte mit einer Zwischenstation in Tschuggen
2. Bau einer kuppelbaren Sesselbahn anstelle der Skilifte Sparrhorn und Fleschtola
3. Wintersicherung der Strassenabfahrt Belalp - Blatten
4. Erweiterung der Parkierungsmöglichkeiten in Blatten.
Der Verwaltungsrat ist sich bewusst, dass der Bau der 2. Zubringerbahn von Blatten über Tschuggen auf die Kühmatte und der Ersatz der beiden Skilifte Sparrhorn und Fleschtola durch eine kuppelbare Sesselbahn für die Belalp Bahnen AG einen finanziellen Kraftakt darstellen. Nach seiner Ansicht genügt die Realisierung der einen oder der anderen Massnahme für sich allein nicht. Es braucht die Realisierung beider Massnahmen, um die Wettbewerbsposition der Belalp Bahnen AG gegenüber ihren Mitkonkurrenten auszugleichen und die Ertragskraft nachhaltig zu steigern.
Der Realisierung der 1. Ausbau-Etappe wird vordringliche Priorität zugeordnet. Die entsprechenden Investitionen beseitigen den Engpass des Zubringers in Blatten, binden das Feriendorf Tschuggen und die Müollera in die Erschliessung ein und schaffen einen direkten Anschluss von Blatten über Tschuggen zum bestehenden Skigebiet.
Im gleichen Zeitraum soll der Komfort und die Sicherheit der Transportanlagen im Hauptskigebiet Sparrhorn den gehobenen Ansprüchen der Gäste angepasst werden.
Das ehrgeizige Ausbauziel ist nur dann realistisch, wenn die Finanzierung des Ausbauprogramms sichergestellt werden kann und zudem die mittelfristigen Ertragserwartungen genügend Garantie bieten, die getätigten Investitionen zu verzinsen und zu amortisieren.
Die heutige Luftseilbahn soll weiterbetrieben werden und dabei vor allem die folgenden Funktionen wahrnehmen:
- Erschliessung der Siedlungen Sattlen, Bruchegg, Lüsga und Aletschbord auf der Belalp
- Materialtransporte für die Ver- und Entsorgung des ganzen Raumes Belalp (Bäll bis Aletschbord) und von Tschuggen.
2. Zubringerbahn Blatten - Tschuggen - Belalp von der bestehenden Talstation aus
Der Bau der 2. Zubringerbahn Blatten - Tschuggen - Belalp ist Bestandteil der anvisierten "Vorwärtsstrategie". Vorgesehen ist der Bau einer 8er Gondelbahn, mit welcher die bestehenden Kapazitätsengpässe beseitigt werden sollen. In einem nutzwertanalytischen Verfahren haben die Belalp Bahnen 4 Linien - Varianten für eine neue Zubringerbahn Blatten - Belalp geprüft. Ziel der Nutzwertanalyse war es, jene Variante aufzuzeigen, welche im Vergleich insgesamt am meisten Vorteile aufweist. Aufgrund des erstellten Berichtes hat sich der Verwaltungsrat der Belalp Bahnen AG dafür ausgesprochen, dass die geplante Gondelbahn von der bestehenden Talstation der Luftseilbahn mit einer Zwischenstation in Tschuggen auf die Kühmatte Belalp gebaut werden soll.
Folgende Punkte sprechen für diese Variante:
Talstation bei der bestehender Luftseilbahn:
- Die bestehende Infrastruktur (Kassa, Gepäckumschlag, Warenabfertigung etc.) können für beide Anlagen gleichzeitig genutzt werden.
- Die Talstation der 2. Zubringerbahn kann auf dem betriebseigenen Boden erstellt werden.
- Die Lage der Talstation ist zentral, einerseits direkt an der Postauto Haltestelle, andrerseits für den Individualverkehr nah am Parkplatz.
- Die Talstation befindet sich in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen.
- Es ist die Variante mit den geringsten Umweltauswirkungen: Die neue Talstation wird dort errichtet, wo bereits Bauten und Infrastruktur für die jetzigen Transportanlagen vorhanden sind. Die Bauten und Anlagen bleiben an einem Ort konzentriert. Der Lärm beschränkt sich auf diesen Ort. Durch die Überfahrt entsteht weniger Lärm, als wenn die Talstation peripher gebaut würde. Es gibt keinen Lärm auf den Zugängen zu getrennt liegenden Talstationen. Das Zentrum von Blatten ist Verkehrszone. Die neue Talstation wird in eine dafür vorgesehene Zone gebaut.
- Die Betriebskosten können durch einen rationelleren Betriebsablauf und Personaleinsatz tiefer gehalten werden.
Linienführung über Tschuggen auf die Kühmatte:
- Anfänger, schwache und mittlere Skifahrer sowie Langläufer werden direkt und rasch in das für sie eingerichtete Skigebiet transportiert.
- Über die Sesselbahn Kelchbach erreichen gute und sehr gute Skifahrer das höher gelegene Skigebiet in 15 Minuten.
- Auf der Kühmatte ist das übrige wintersportliche Angebot (Skischule, Kinderparadies, Restaurants) bereits aufgebaut und hat sich sehr gut bewährt.
- auf der Kühmatte wird die Bergstation der neuen Anlage am tiefsten Punkt der Pisten auf der Belalp erstellt. Von jeder Piste her ist die Bergstation am Abend für die Rückkehr nach Blatten problemlos erreichbar.
- Zwischen der Kühmatte und der Zwischenstation in Tschuggen kann ein durchgehender Ski- und Schlittelbetrieb während fast der ganzen Wintersaison aufgezogen werden.
- Die Bergstation auf der Kühmatte ermöglicht es, die bestehenden Siedlungen auf der Belalp auf der bestehenden Verkehrsachse zu erschliessen.
- Der Bau der Zwischenstation in Tschuggen bindet das Feriendorf Tschuggen, die Müollera und den Tätschenhang bequem und komfortabel an Blatten und die Belalp an.
- Die Gondelbahn mit der Bergstation auf der Kühmatte ist wenig windexponiert und bietet eine hohe Verkehrssicherheit.
- Die Variante Kühmatte bietet die besten Möglichkeiten, die Umweltauswirkungen zu minimieren (Veränderung der Landschaftsstruktur, Beeinträchtigung des Waldes, Einsehbarkeit der Stationen und der Strecke).
- Die gewählte Variante trägt zudem überall, dh. in Blatten, im Zwischenraum Tschuggen und auf der Belalp zur Verbesserung der touristischen Entwicklungsbedingungen bei.
Zusammengefasst kann festgehalten werden:
Mit dem Bau der 2. Zubringerbahn von der bestehenden Talstation aus ist die Zielsetzung, die zu tätigende Investition mittelfristig zurückzuzahlen, am besten erreichbar.
Blatten, im März 2003
Quelle: