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Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 29.01.2014 - 00:10
von Harzwinter
Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Internet: http://www.hasliberg.ch/
Anfahrt: Ettlingen - A5 - Basel - A2 - Luzern - Sarnen - Brünigpass - Hasliberg 2:56 h
Wetter: Sonnig, ab 15 Uhr Bewölkungsaufzug, -8°C bis 0°C
Schnee: 20 cm Neuschnee auf hartem Altschnee, teils früh zerfahren oder abgefahren
Anlagen geöffnet: Alle außer SCHL Hohbiel (Schneemangel im oberen Bereich)
Wartezeit: 0 - max 5 min
Gefallen: Sonniges Südhangskifahren im Januar, Weite des Gebiets, landschaftliche Impression, Panorama, guter Anlagenmix
Nicht gefallen: Auf Verbindungspisten immer wieder Ziehwegstrecken oder Zwischenaufstiege. Teils fragwürdige Erschließung.

Die letzten Forenberichte zum Skigebiet, die ich per Suchhilfe gefunden habe:
30.01.2012-04.01.2013 von Mico
23.12.2012 von gemperliel
10.01.2012 von McMaf
Februar 2011 von vovo
16.1.2010 von intermezzo

Dreieinhalb Wochen ohne Skifahren seit Neujahr - was kann es für einen Skifan schlimmeres geben? Der schneearme Winter lässt einen verzweifeln. Um so schöner ist es, wenn dann endlich Zeitbudget und Wetter mitspielen und die Erlösung in Form eines Skiausflugs kommt. Frau und Kind sind jedoch erkältet und wollen nicht mit, also fahre ich allein. Im Dezember und Januar bevorzuge ich wegen des niedrigen Sonnenstandes Südhanggebiete. Schon an Neujahr wäre ich gern zum Hasliberg über dem Schweizer Städtchen Meiringen im Aaretal gefahren, aber die Nacht war zu kurz für die lange Anfahrt gewesen. Diesmal sind die Voraussetzungen besser - also auf zum Hasliberg.

Auch dieses Skiziel ist von Ettlingen aus in weniger als drei Stunden erreichbar - prima. Vom Brünigpass führt eine Hangstraße zur Seilbahntalstation im Hasliberger Ortsteil Wasserwendi bzw. Twing. Die an der Seilbahnkasse entrichtete Parkgebühr von 7 Franken empfinde ich als besucherfeindlich. Auf dem Parkplatzautomaten stehen übrigens 14 Franken als Tagesparkgebühr ...

Das Wetter meint es gut, und der Skitag startet mit Neuschnee vom Vortag wolkenlos. Keine Wartezeit an der Zubringer-EUB in Wasserwendi. An der Station Käserstatt gibt es dann die wochenlang vermissten Impressionen: Strahlende Sonne über gleißendem Schnee und ein halber Meter Schnee auf den Speicherdächern. Also gleich weiter hinauf mit der 6KSB Hochsträss; höher geht es auf dieser Skigebietsseite ohnehin nicht. Oben der prächtige Blick auf die Berner Alpen mit ihren Viertausendern, die ich von der Grindelwalder Seite besser kenne, und das Aaretal bis zum Brienzersee. Für den noch wenigen Betrieb hier oben ist der Neuschnee auf der Piste schon erstaunlich zerfahren, der Untergrund hart - nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Nach zwei Abfahrten möchte ich lieber die andere Skigebietsseite ausprobieren. Die Querung zur Station Bidmi startet mit der Fahrt durch eine hübsche Alpsiedlung (von denen es hier oben erfreulich viele gibt) und endet nach flacher Schussfahrt auf einer Ziehwegstrecke mit Gegenaufstieg (von denen es hier oben unerfreulich viele gibt). Die Weiterfahrt mit der EUB zur Station Mägisalp erweist sich als zeitraubende Idee, weil man hier in einer Mittelstation zusteigt und alle vom Tal kommenden Kabinen natürlich voll sind. Alternative ist die Fahrt mit der neuen 6KSB Bidmi-Käserstatt, nach deren Benutzung man allerdings erneut Ziehweg fahren muss.

An der Mägisalp entscheide ich mich zunächst für den Wechsel ins Planplatten-Gebiet. Die schicke EUB dorthin hört auf den albernen Marketingnamen "Alpentower". Gottseidank ist ein solcher am Berg nicht zu finden, stattdessen dominiert ein üppig dimensioniertes Bergrestaurant aus Beton und Stahl den mächtigen Schneekessel von Planplatten. Der hält für mich den Skilift Tschuggi (mit Totpunktausstieg!) bereit, auf dessen schöner Abfahrt ich mich länger aufhalte und darüber das Befahren der "Hintenrum"-FIS-Abfahrt über die Gummenalpe ganz vergesse. Anschließend knurrt der Magen. In Schweizer Skigebieten bevorzuge ich kostenbedingt einfache Massenabfütterungen. Die Sonnenterrasse "Kuhstall" auf Mägisalp mit Wurst und Flaschenbier kommt da gerade recht.

Nach der Mittagspause geht es auf die Talabfahrt von der Mägisalp nach Reuti, dem zweiten Einstiegspunkt ins Hasliberger Skigebiet. Den oberen Teil dieser Abfahrt wiederholt der Skilift Spycher. Die beschneite, lange Talabfahrt nach Reuti über teils laubbaumbestandene Wiesen erinnert mich an die herrlichen Talabfahrten des Grindelwalder Skigebiets First, zumal sie die Südexposition und den Blick auf die Berner Viertausender mit ihnen gemeinsam hat. Bei der Rückfahrt auf den Berg probiere ich diesmal die neue 6KSB Bidmi-Käserstatt mit ihren blauen Hauben aus. Eine unglückliche Lösung für eine so neue Verbindungsbahn ... man hätte sie höher hinauf ziehen sollen als ihre Vorgängerin - die Ziehwegabfahrt hinüber zur Mägisalp nervt.

Nun ist endlich die jüngste Beschäftigungsachse zum höchsten Punkt des Skigebiets dran, nämlich die Sesselbahnen Hääggen und Glogghüs. Die 4KSB Hääggen verfügt über eine eigene rote Piste, die viel Fahrspaß vermittelt. Das Gegenteil von ihr ist die Anschlussbahn zum höchsten Punkt, die 4SB Glogghüs, die seeehr bedächtig unterwegs ist und keine eigene "richtige" Piste mehr hat. Auf dem Pistenplan von 2003 ist noch eine rote Piste eingetragen, wenn auch direkt hinunter zur Mägisalp. Offiziell fährt man heute von der Glogghüs-Bergstation zurück in den Sektor Hochsträss und von dort einen schwarz ausgewiesenen Querweg - aber der ist heute schneemangelbedingt gesperrt, und im Gelände identifizieren kann ich seinen Verlauf auch nicht. Was liegt da näher als einmal direkt unter der 4SB Glogghüs abzufahren? Pulverschnee und die für Lawinen zu geringe Neuschneeauflage erlauben den Spaß. Bevor die Rückfahrt in den Käserstatt-Sektor ansteht, steige ich noch kurz die 20 Höhenmeter von der Bergstation zum Glogghüs-Grat auf. Dort bietet ein gesicherter Aussichtspunkt einen schönen Blick auf Melchsee-Frutt mit seinem Skigebiet und zum Titlis mit den Bereichen Stand und Engstlensee. Wegen der direkten Nachbarschaft sollen die drei Skigebiete Hasliberg, Melchsee-Frutt und Titlis ja eines fernen Tages miteinander verbunden werden ... Ach, und den Glogghüs-Gipfel habe ich vor rund 20 Jahren mit meinem Vater von Melchsee-Frutt aus erwandert - lang ist's her.

Es folgt die Rückfahrt über die lange Gratabfahrt (mal wieder mit Schiebe- und Aufstiegsstücken) von der Bergstation Glogghüs in den Käserstatt-Sektor - landschaftlich schön, aber zeitraubend und teils anstrengend. Man schaut hinüber ins stillgelegte Skigebiet Lungern-Schönbüel und zum Brienzer Rothorn mit der Bergstation der Seilbahn von Sörenberg aus und mit der Sesselbahn Eisee. Die zerfahrene Piste der KSB Hochsträss kann mich erneut nicht überzeugen. Bewölkung zieht auf, und es geht weiter zum Skilift Balisalp mit schönen blauen Pisten, dem Trainingsrevier der Kinderskischulen hier. Der Skilift Hohbiel ist wegen Schneemangels im oberen Bereich außer Betrieb.

Als um halb vier die Sonne endgültig verschwindet, mache ich mich auf die Talabfahrt nach Twing. Die ist zwar offiziell gesperrt, aber nach dem Neuschnee interessiert das keine Sau. Und so wird es denn auch meine jemals gefahrene, wegen Schneemangels gesperrte Abfahrt mit der besten Schneelage überhaupt. :D

Fazit: Schön war's am Hasliberg. Bei besserer Schneelage werde ich trotz der teilweisen Defizite gern noch einmal wiederkommen. Bonus des Gebiets ist seine Ausdehnung, die der Pistenplan so nicht erwarten lässt, und die große landschaftliche Weite. Das Panorama mit Berner Viertausendern und dem Blick zum Brienzersee tut sein übriges. Der Anlagenmix aus Gondelbahnen, Sesselbahnen und einigen Schleppliften ist angenehm abwechslungsreich. Die Erschließungsplanung für die Verbindung der Teilgebiete untereinander durch Liftanlagen und Pisten empfinde ich aber als suboptimal - insbesondere nerven die vielen Ziehwegstrecken mit teilweisem End- oder Zwischenaufstieg.

60 Fotos:

Pistenplan Hasliberg: Alle Anlagen geöffnet außer SCHL Hohbiel, aber mehrere Pisten sind schneemangelbedingt geschlossen.
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Start im Hasliberger Ortsteil Wasserwendi an der Talstation Twing - für Gäste mit Pkw die schnellere Wahl. Auf die zweite Zubringerachse im Ortsteil Reuti schaufelt die Meiringer Pendelbahn ihre Fahrgäste.
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Bergfahrt nach Käserstatt.
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Morgenimpression auf Käserstatt: So etwas hat mir dreieinhalb Wochen lang gefehlt.
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Piste 6KSB Hochsträss. Sah lecker aus, war sie aber nicht.
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Berner Giganten Mönch und Eiger. Kann sein, dass genau dazwischen der Gipfel der Jungfrau herausspitzt.
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Zoom in die Wetterhorngruppe. Unwirtlich, aber schön.
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Abfahrt der 6KSB Hochsträss. Hier kommt niemand auf die Idee, das Terrain per Bulldozer zu ebnen. Links die Berner Viertausender, am rechten Bildrand der Brienzersee.
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Wechsel vom Sektor Hochsträss zur Station Bidmi, um in den Planplatten-Sektor fahren zu können. Eine der typischen Hasliberger Ziehwegabfahrten.
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Von der Station Bidmi geht es per EUB hinauf zur Mägisalp. Da Bidmi eine Mittelstation ist, muss man hier zu Stoßzeiten einige Minuten Wartezeit einkalkulieren.
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Drehscheibe Mägisalp. Blick in den Bereich Hääggen-Glogghüs.
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Aber zunächst geht es von der noch schattigen Mägisalp per EUB hinauf in den Planplatten-Sektor zur Bergstation Alpen-Tower. Was für ein blöder Name.
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In die große Schneeschüssel von Planplatten kommt die Sonne erst etwas später. Laaange EUB ...
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Bergstation Alpen-Tower auf Planplatten. Keine Ahnung, warum diese Bergstation so heißt. Planplatten wäre auch ein geeigneter Name gewesen ...
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Rückblick von der Bergstation Planplatten/Alpen-Tower in die große Schneeschüssel. Hier sieht man, wie lang die EUB ist.
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Schicke EUB gegen den Brienzersee.
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Zwei Drittel des Beschäftigungsbereichs des Skigebiets Hasliberg. Wegen der großen Weite muss man genau hinschauen, um die Sesselbahnen zum Glogghüs zu erkennen.
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Kurze Gratabfahrt von der Bergstation Planplatten/Alpen-Tower zur großen Schneeschüssel. Hinten rechts das Gadmental, in das man auch (von der anderen Seite) von der Bergstation Titlis in Engelberg schaut. Der Titlis wird auf Planplatten aber von Glogghüs und Rothorn verdeckt.
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Skilift Tschuggi, ein kleines Schweizer Paradies. Lang, abwechslungsreich, schöne Piste, ...
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... und er hat - ganz selten geworden - einen Totpunktausstieg!
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Blick von der Tschuggi-Abfahrt über die Alpen-Tower-EUB zur Wetterhorngruppe.
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Tolle Piste am Tschuggilift auf Planplatten.
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Und da ist er noch einmal ... das Bild gibt den Abwechslungsreichtum des Planplatten-Bereichs gut wieder.
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Mittagspause an der Kuhstall-Bar auf Mägisalp.
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Der obere Teil der Talabfahrt nach Reuti wird für Wiederholungsfahrten vom Spycherlift erschlossen. Hinten mal wieder Wetterhorn, Mönch und Eiger.
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Talstation Spycherlift.
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Ich mag die vielen kleinen Speichergruppen im Skigebiet.
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Talabfahrt nach Reuti ...
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... noch einmal - erinnert an Grindelwald - ...
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... und noch einmal, schon fast ganz unten.
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In der Talstation der EUB von Reuti nach Bidmi läuft der Fahrgast über eine Rampe durch die Garagierungshalle, was ungewohnte Perspektiven ermöglicht.
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Bergfahrt mit der EUB von Reuti nach Bidmi.
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Diesmal fahre ich auf Bidmi mit der neuen 6KSB Bidmi-Käserstatt weiter, die wohl eine DSB ersetzte. Eine langweilige Bahn, die oben nur Ziehwege erschließt, ...
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... aber die blauen Bubbleschatten unten im Schnee sind lustig!
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Auf der x-ten Ziehwegabfahrt hinüber zur Mägisalp.
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Mit der 4KSB Hääggen geht es in Richtung Glogghüs.
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Sesselbahnstationen Hääggen und Glogghüs. So richtig viel Schnee liegt hier oben nicht ... Südhang halt.
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Unterhalb der Sesselbahnstationen liegt das Alpgasthaus Hääggen ... die charmanteste Einkehrmöglichkeit im Skigebiet, die ich gesehen habe. Hinten der Bereich Planplatten.
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4KSB Hääggen mit dem eindrucksvollen Panorama.
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Abfahrt Hääggen ... schön.
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Weiter hinauf von Hääggen zum Glogghüs mit der gleichnamigen 4SB.
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Gutes Powderterrain unter der 4SB Glogghüs. Heute ohne Lawinengefahr.
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An der Bergstation Glogghüs, dem höchsten Punkt des Skigebiets, kann man 20 Höhenmeter zum Grat aufsteigen und wird mit dem Tiefblick nach Melchsee-Frutt belohnt.
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Chaletdorf Melchsee-Frutt vom Glogghüsgrat gesehen.
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Blick vom Glogghüs-Grat zum Titlis. Oben rechts an seiner Flanke die Seilbahnbergstation Kleintitlis. Links davon die Piste des Iceflyer, gekennzeichnet durch einen Schattenstrich im Hang. Die Station Stand befindet sich über dem unteren Ende des diagonal durchs Bild verlaufenden Felsbandes. Wer sie findet, kann auch die Bergstation der Sesselbahn Laubersgrat erahnen.
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Titlisgipfel, Bergstation Kleintitlis mit Seilbahnstütze und Iceflyer-Stütze im Zoom.
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Blick vom Glogghüs-Grat nach Nordwesten zum Jura mit dem Chasseral.
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Blick vom Glogghüs-Grat aufs Brienzer Rothorn (oben links) mit der Bergstation der Sörenberger Seilbahn und der Piste der Sesselbahn Eisee. Rechts der Bildmitte das stillgelegte Skigebiet Lungern-Schönbüel mit der KSB, deren Stütze von einer Grundlawine weggedrückt wurde. So viel Potenzial dort ... schade.
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Blick vom Glogghüs-Grat zum Finsteraarhorn.
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Der pulvrige Neuschnee lädt zu einer Tiefschneeabfahrt am Glogghüs neben der Sesselbahntrasse ein.
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Schließlich geht es vom Glogghüs über den endlosen Grat-Ziehweg zurück in den Sektor Hochsträss.
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Nur weil man den Grat verlassen hat, heißt das nicht, dass man schon angekommen ist ...
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Zurück auf der Abfahrt der 6KSB Hochsträss. 15 Uhr, Bewölkung zieht auf.
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Der Skitag findet seinen allmählichen Ausklang auf den entspannenden Abfahrten des Balisalplifts, ...
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... wo sich die meisten Kinderskischulgruppen tummeln.
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Bananenkurve des Balisalplifts. Schöne Anlage.
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Die Sonne ist weg, also geht es auf die Talabfahrt nach Wasserwendi bzw. Twing.
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Die ist zwar offiziell gesperrt, ...
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... aber nötig gewesen wäre das eigentlich nicht.
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Fast ganz unten. Ein gelungener Skitag geht zu Ende.
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Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 29.01.2014 - 00:43
von vovo
Oh Mann, bald geht es wieder los wie jedes Jahr mit ein paar Freunden auf ein paar Tage Meiringen und Dein netter Bericht hat mich nun jetzt schon vollends in Urlaubslaune versetzt! Wenigstens scheint es schneemäßig zu gehen - habe schon befürchtet wie 2008 Frühjahrsski genießen zu dürfen. Wobei das eigentlich immer noch besser ist wie Nebel und dichter Schneefall in den beiden Jahren danach.

Tja, schade, dass diese alte DSB nun ersetzt wurde - bei Sonnenschein war es immer recht urig, da durch den steilen Bergwald hinaufzuschweben. Aber das war ja seit Jahren schon so geplant. Ende der 2000er haben die bereits neben der DSB eine Trasse ausgeholzt und ich hatte schon schlimmes befürchtet - doch damals baute man nur eine MSB, um Holz ins Tal zu lassen ;) Aber nun steht die KSB an jener Stelle. Den Winterhalde-Tellerlift hat man ja auch weg, oder?

Habe jetzt auch 3 Wochen Ski-Abstinenz hinter mir und schon Schlepper-Entzugserscheinigen ;)

Hier noch ein Video einer urigen DSB, die nun leider LSAP ist:
Direktlink

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 29.01.2014 - 07:33
von philippe ch
Danke für den Bericht. Hast du noch ein Foto des Rückbringer Skilift auf die Mägisalp? Da hat es anscheinend was neues gegeben. Auf deinem Foto "Drehscheibe Mägisalp" ist eine Bergstation eines SL erkennbar der das letzte Jahr noch nicht da stand. Weiss jemand was das ist?

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 29.01.2014 - 08:17
von Harzwinter
Ja, auf der Mägisalp steht ein ca. 150 m langer Seil-/Tellerlift als Rückbringer von den Abfahrten, die ein Stück unterhalb der Stationen enden ... und wohl auch für Skischulzwecke. So eine Borer- oder Sunkid-Anlage ist das:

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Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 29.01.2014 - 09:00
von ATV
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Die grösste Frechheit schlechthin, das ist die EINZIGE Abfahrt welche die 4SB nun noch erschliesst.

So sah es letztes Jahr aus:
http://www.schneewelt.de/images/de/pist ... g-a283.jpg

Ich bleib dabei, Hasliberg, Skigebiete die die Welt nicht braucht. :ja:

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 29.01.2014 - 09:16
von Harzwinter
Ah, erst zu dieser Saison ist die damalige Abfahrt 11 verschwunden ... danke. Ich vermute, dass man Konsequenzen aus der lawinengefährdeten Lage des Geländes rund um die 4SB Glogghüs gezogen hat. Vielleicht hat die Versicherung Druck gemacht. Ansonsten wäre es wirklich ein Offenbarungseid der Betreiber.

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 29.01.2014 - 09:21
von Bjoerndetmold
Danke für den schönen Bericht. Mir hat es dort auch sehr gut gefallen.

Die Fis-Abfahrt hätte ich auf jeden Fall mitgenommen. Sie wird oft als schönste Piste des Gebietes beschrieben. Keine Ahnung ob das stimmt, sie ist nämlich auch ziemlich oft zu. Wir konnten sie damals die ganze Woche nicht fahren. Weil es oben viel verblasen hatte, waren wir damals am meisten die rote Piste Käserstatt-Bidmi gefahren, schöne Waldabfahrt.

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 29.01.2014 - 12:33
von philippe ch
Harzwinter hat geschrieben:Ja, auf der Mägisalp steht ein ca. 150 m langer Seil-/Tellerlift als Rückbringer von den Abfahrten, die ein Stück unterhalb der Stationen enden ... und wohl auch für Skischulzwecke. So eine Borer- oder Sunkid-Anlage ist das:

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Danke Harzwinter, das letzte Jahr stand dort noch so ein Förderband.
Eigentlich hätte man dort gut den alten Tellerlift von der Käserstatt aufstellen können. Das habe ich eigentlich gehofft als ich dein Bericht gesehen habe.

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 29.01.2014 - 13:21
von Harzwinter
Habe auch nicht verstanden, warum man einen bestehenden Tellerlift abschraubt, aber dann nicht dort aufstellt, wo er benötigt wird. Vielleicht konnte man ihn für mehr Geld verkaufen als man für den Seil-/Tellerlift bezahlen musste. Am Hasliberg regiert seit dem Bergbahnenkonkurs die Wirtschaftlichkeit. Nun hat die Skischule auf Käserstatt nur noch den Balisalplift.

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 29.01.2014 - 16:31
von Whistlercarver
Sieht eigentlich nicht schlecht aus das Gebiet bloß etwas zu klein wie alle Gebiete dort in der Ecke. Obwohl man die Gebiete dort sehr einfach Verbinden könnte wird da nichts gemacht. Oder gibt es dazu schon Pläne?

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 29.01.2014 - 17:47
von Pilatus
Naja, der Hasliberg hätte schon das Potential, einen ganzen Tag zu unterhalten. Aber dafür müsste man so etwa die Hälfte der Bahnen gescheiter in die Landschaft stellen und sicht bei den Pisten mal ein bisschen etwas überlegen...

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 29.01.2014 - 18:45
von msf
@ whistlercarver : http://www.hasliberg-frutt-titlis.ch/hati20.htm


Ob das jemals kommen wird werden wir sehen, ich hoffe das mal.

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 29.01.2014 - 20:59
von piano
Wirklich schade, dass die Glogghüs-Piste geschliffen wurde. Die Gummenalp-Abfahrt hätte dir sicher gefallen, denn auch dort kommt man immer wieder an Speichern, kleinen Hütten etc. vorbei. Und die Pisten am Hohbiel gehören auch zu den besseren im Gebiet. Die neue 6KSB geht hingegen durch unter "Fehlplanung des Jahres".

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 29.01.2014 - 21:51
von Finsteraarhorn
Danke erst mal für den schönen Bericht. Es freut mich, dass auch noch anderen das Gebiet Meiringen-Hasliberg gefällt, hab sonst eher das Gefühl, dass das Gebiet hier vor allem Kritisiert wird. Natürlich gibt es viele Mängel (wie du beschrieben hast), doch hätte es auch eine menge Potential. Die Pisten am Tschuggilift fand ich speziell toll. Warum ich nie über die Gummenalp gefahren bin ist mir ein Rätsel, dem Pistenplan nach sieht das sehr interessant aus, schade hast du davon keine Fotos.

Danke für diese hier :wink:
Blick vom Glogghüs-Grat zum Finsteraarhorn.
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Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 29.01.2014 - 22:46
von Mico
Harzwinter hat geschrieben:Das Gegenteil von ihr ist die Anschlussbahn zum höchsten Punkt, die 4SB Glogghüs, die seeehr bedächtig unterwegs ist und keine eigene "richtige" Piste mehr hat. Auf dem Pistenplan von 2003 ist noch eine rote Piste eingetragen, wenn auch direkt hinunter zur Mägisalp. Offiziell fährt man heute von der Glogghüs-Bergstation zurück in den Sektor Hochsträss und von dort einen schwarz ausgewiesenen Querweg - aber der ist heute schneemangelbedingt gesperrt, und im Gelände identifizieren kann ich seinen Verlauf auch nicht.
Die Glogghüs Piste, eine der besten im Gebiet, existiert seit diesem Winter nicht mehr. Grund soll wohl der grosse Aufwand sein, besonders wegen den Lawinensprenungen. Naja, der neue Eigentumer ist halt Unternehmer, und der spart alles ein, was nicht unbedingt nötig ist...

Die Piste Hochsträss- Mägisalp sieht man auf deinem Bild unten gut. Sie starte oben links beim Grat, führt ein wenig rechts rüber, und dann gerade hinunter, bis zum erkennbaren Weg oberhalb der Felsen, der dann auf die normal Häägen- Mägisalp Piste zurückführt.
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Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 30.01.2014 - 09:11
von gerrit
Nett! Ich denke, dort werde ich auch einmal vorbeischauen, wenn ich wieder (und das wird sicher stattfinden) in die Jungfrau-Region fahre.

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 30.01.2014 - 10:41
von Theo
Ich kann mich an Berichte aus Argentiere und anderen Teilen rund um Chamonix erinnern, da wurde von allen nur so gejubelt über die Tatsache dass es da Bahnen über mehrere Hundert Höhenmeter gibt an welchen es nicht eine einzige präparierte Piste hat. Für Teilregionen im 4 Vallees und Zermatt gilt das gleiche. Wäre das Gebiet anderswo würde über die Sesselbahn mit dem riesigen Freeridepotential gejubelt.
Manchmal wäre es hier im Forum doch sehr wünschenswert wenn immer mit den ungefähr gleichen Massstäben gemessen würde und nicht nur mit demjenigen wo grad ins Konzept passt.
Am besten bei ausreichender Schneelage einfach mal Arlbergfan, Huppi und deren Mitstreiter hinschicken und schon schaut die Welt wieder anders aus.

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 30.01.2014 - 11:01
von ATV
Theo hat geschrieben: Manchmal wäre es hier im Forum doch sehr wünschenswert wenn immer mit den ungefähr gleichen Massstäben gemessen würde und nicht nur mit demjenigen wo grad ins Konzept passt.
Deine Massstäbe sind noch ungenauer. Vergleich mal "Argentiere und anderen Teilen rund um Chamonix" und deren Erschliessung, Hangexposition, Anlagentypen, Höhenunterschied mit der popeligen 4SB die hunderte von Leuten da hoch befördert welcher keinerlei Ahnung haben vom Tiefschneefahren. Dass das nicht die gleiche Art von Gast ist sollte sich auch Dir erschliessen. Und wenn man den Hang nicht mehr präpariert weil angeblich zu Oft Lawinengefahr herrschte, dann wird man als Freerider auf dem gleichen Hang sicher keine Probleme haben....

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 30.01.2014 - 12:04
von Steinbock
Ich finde Hasliberg ein nettes und vor allem familiäres Skigebiet, ohne mondäne Allüren und etepetete-Touristen, das ich gerne Besuche wenn denn genug Schnee liegt. :lol:

So 2x pro Jahr im Dezember/Januar gehe ich früh hoch und geniesse den Sonnenaufgang auf Planplatten.

Auch im Sommer ein sehr schönes Wandergebiet mit herrlichem Panorama auf Eiger und ins Rosenlauital.

Das Skigebiet steht ja finanziell auf ziemlich wackligen Beinen (so viel ich weiss). Und der Zusammenschluss von Hasliberg - Melchsee-Frutt - Engelberg ist meines Wissens nach auch in weiter Ferne gerückt. Hier bestehen ja Pläne / Visionen, die 3 Gebiete zu verbinden.
msf hat geschrieben:@ whistlercarver : http://www.hasliberg-frutt-titlis.ch/hati20.htm


Ob das jemals kommen wird werden wir sehen, ich hoffe das mal.
Letzte Änderung: 09.08.2004 = schon 10 Jahre her.... und viel weiter ist man nicht.


hier noch der Sonnenaufgang vom 30.12.13

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Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 12.02.2014 - 21:45
von Chasseral
Harzwinter hat geschrieben:... Auf dem Pistenplan von 2003 ist noch eine rote Piste eingetragen, wenn auch direkt hinunter zur Mägisalp. Offiziell fährt man heute von der Glogghüs-Bergstation zurück in den Sektor Hochsträss und von dort einen schwarz ausgewiesenen Querweg - aber der ist heute schneemangelbedingt gesperrt, und im Gelände identifizieren kann ich seinen Verlauf auch nicht. ...
Das ist ein Trauerspiel! Auch zahlreiche Talabfahrten nach Wasserwendi und Reuti wurden gestrichen. Diese massive Pistenstreichung ist ein Grund, warum es mich im Winter nicht mehr allzu sehr in dieses Gebiet zieht. Und die einzige verbliebene Piste von der 4SB Glogghüs ist mit ihren Gegenanstiegen eine Katastrophe.

Aber sehe ich das richtig: Du bist weder Gummenalp gefahren noch die Talabfahrt Balisalp-Hohfluh? Diese beiden Abfahrten sind landschaftlich die mit Abstand schönsten Pisten im Gebiet. Wenn man dort hin fährt, dann eigentlich wegen dieser beiden Pisten.

Aber es stimmt schon: Für den sonnenarmen Januar ist die sonnige Lage bei schönem Wetter ein Genuss. Mit Kindern eigent sich das Gebiet vor allem im Sommer; und in der Simonsherberge in Meiringen kann man mit der Familie gut und preisgünstig übernachten - und das direkt am Schwimmbad.

Zum Essen empfehle ich übrigens die Häägen-Hütte, die etwas versteckt nahe der Hääggen-Bergstation liegt. Das heisst, die Hütte selbst eignet sich weniger als Speise; aber man kann gut, angenehm und zu vernünftigen Preisen dort seine Mittagsrast verbringen.

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 14.02.2014 - 00:06
von Harzwinter
Chasseral hat geschrieben:Aber sehe ich das richtig: Du bist weder Gummenalp gefahren noch die Talabfahrt Balisalp-Hohfluh? Diese beiden Abfahrten sind landschaftlich die mit Abstand schönsten Pisten im Gebiet. Wenn man dort hin fährt, dann eigentlich wegen dieser beiden Pisten.
Richtig gesehen. Allerdings hat beides seine Gründe: Ich habe mich am Tschuggilift auf Planplatten schlicht und einfach verspielt, anschließend Hunger bekommen und darüber die Abfahrt von Planplatten über die Gummenalp vergessen. Das ist mir erst aufgefallen, als ich schon wieder im Bereich Käserstatt war und allmählich an die Talabfahrt denken musste.

Die Talabfahrt Balisalp-Hohfluh war für mich keine Option, weil an meinem Besuchstag alle Talabfahrten außer der beschneiten nach Reuti offiziell gesperrt waren und ich die Schneelage der gesperrten nicht kannte. Ich musste zurück nach Wasserwendi/Twing und habe diejenige Abfahrt gewählt, deren Befahrbarkeit trotz Sperrung am wahrscheinlichsten war. Und das war halt die blaue Piste Käserstatt - Twing. Das hat ja auch gut funktioniert. Keine Ahnung, ob die Talabfahrt ab Balisalp trotz Sperrung fahrbar war oder nicht.

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 19.02.2014 - 00:37
von Arlbergfan
Danke für den Bericht - habe es genossen ihn zu lesen.

Und ich verstehe die Kritik hier überhaupt nicht - denn mir läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn ich dieses Bild hier sehe:

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Man man man - was ist das bitte für eine geile Schüssel. Da fährst du zum höchsten Punkt im Gebiet und hast dann diese zahlreichen, alpinen und wohl auch steilen Varianten vor dir. Unglaublich. Und scheinbar bisher nicht genutzt.

Danke, das werde ich mir merken - Bild wurde schon mal weitergeleitet! 8)

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 19.02.2014 - 22:00
von Harzwinter
Von Freeridern genutzt wird das Gelände schon ... vielleicht sieht man die Spuren auf dem Foto nicht so. Bitte nicht vergessen: Die steileren Geländeteile dürften nach Neuschnee und bei Sonneneinstrahlung (Südhang!) ordentlich lawinengefährdet sein!

Re: Meiringen / Hasliberg 25. Januar 2014

Verfasst: 27.02.2014 - 16:17
von Fangbremse
Harzwinter hat geschrieben:Habe auch nicht verstanden, warum man einen bestehenden Tellerlift abschraubt, aber dann nicht dort aufstellt, wo er benötigt wird. Vielleicht konnte man ihn für mehr Geld verkaufen als man für den Seil-/Tellerlift bezahlen musste. Am Hasliberg regiert seit dem Bergbahnenkonkurs die Wirtschaftlichkeit. Nun hat die Skischule auf Käserstatt nur noch den Balisalplift.
Nun ja, dafür dürfte es mehrere Gründe gegeben haben.
Meine Vermutungen:
Der Winterhaldelift war extrem laut, also hätte er mindestens eine Revision und/oder Schallisolation gebraucht um ihn dort mit ruhigem Gewissen aufzustellen.
Das Gelände an Mägisalp wird im Sommer auch als Alpweide genutzt, da wären feste Anlagen (Die bisherigen Anlagen und auch die beiden neuen Lifte sind im Sommer komplett demontierbar) eventuell störend.
Die Förderleistung der jetztigen Anlagen ist, je Anlage, nicht kleiner als beim Winterhaldelift.
Die Hemmschwelle für Anfänger, die gerne an dem Hang rumrutschen, ist bei den jetzigen Liften kleiner.
Die Betriebskosten sind tiefer.
Aber alles nur Vermutungen, da ich keinen Einblick in die Entscheidungsgrundlagen habe.
In meinen Augen hätte man den Winterhaldelift stehen lassen sollen, denn der fehlt für die Verbindung von Käserstatt nach Mägisalp leider wirklich, gerade Anfänger stehen da jetzt vor einer echten Herausforderung (Die Piste Käserstatt - Bidmi kann, wenn hart, ihre alte Einteilung als schwarze Piste nicht verleugnen...
Die Piste am Glogghüs, wer weiss vielleicht kommt sie nächsten Winter ja wieder. Die Stimmen die das wünschen sind auf jeden Fall da.