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Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 01.07.2015 - 20:00
von miki
Die vergangenen Tage, von Donnerstag (Feiertag in SLO) bis einschliesslich Dienstag, haben wir wieder mal in den Sextner Dolomiten verbracht. Es war nicht meine klassische Hitzeflucht, weil in diesen Tagen war es in Maribor noch ganz angenehm, und sowieso gibts für Hitzeflucht geeignetere (= kühlere) Orte als die Dolomiten. Eigentlich habe ich zuerst nur für die 4 Tage von Donnerstag bis Sonntag eine kürzere Tour irgendwo in der Obersteiermark oder Kärnten geplant, aber dann kam Mausi mit der Idee: warum nehmen wir nicht noch Mo und Di frei und fahren in die Dolomiten? Ja, wirklich, warum nicht
? Natürlich war alles wieder extrem kurzfristig und es war nicht mal so leicht eine freie FeWo zu bekommen, auf etwa 15 Anfragen bekam ich gerade mal 2 (zwei) positive Antworten. Und das in der absoluten Vorsaison
. Im meinem Bericht von 2013 habe ich u. A. folgendes geschrieben:
Am Nachmittag war dann noch mehr als genug Zeit für einen Spaziergang durch Innichen. Der kleine Ort war uns beiden auf den ersten Blick sehr sympatisch, klein aber doch mit dem Charakter einer Kleinstadt, sogar eine kleine Fussgängerzone gibt es. Und ne gute Pizza, die nicht mehr gekostet hat als bei mir zu Hause (netter Kontrast zu total überhöhten Preisen in manchen Berghütten) und schon um halb sechs zu bekommen war. Bisher kannten wir von Innichen nur die Durchzugsstrasse, zwischen dem Bahnhof auf einer und der Kasserne auf der anderen Seite ist der erste Eindruck nicht gerade der beste, aber das Zentrum ist was ganz anderes. Kann sein dass wir bei unserem nächsten Besuch in der Region sogar in Innichen eine FeWo nehmen .. oder es wird wieder Sexten ... mal sehen.
Nun, so viel sei verraten, es war wirklich Innichen. Am Mittwoch nach der Arbeit sind wir gleich losgefahren und noch vor Sonnenuntergang waren wir in der FeWo in Innichen, ganze 3 Minuten von der Fussgängerzone, für 65 Euro/Tag gabs eine ganz neue Wohnung mit Tiefgarage, Balkon, Flat-TV, Geschirrspüler und gratis WLAN ... welches leider die ganze Woche nicht funktioniert hat
(dies ist aber auch der einzige Abzug, alles andere inkl. freundlichem Vermieter war wirklich Top).
Am Donnerstag, 25. 6., ging es auf den Helm. Aber vorher noch ein paar Zoombilder vom Balkon zum Haunold - Gipfel ... :

... und zum gleichnamigen Skigebiet unterhalb des Gipfels:

Morgendlicher Spaziergang durch Innichen, um 7 Uhr noch menschenleer:


Nun aber zur eigentlichen Wanderung des ersten Tages: mit der PB von Sexten aus zum Helm, und dort zuerst das tolle Panorama bewundern
:

Bei solchem Panorama muss nach langer Zeit auch die SLR aus dem Rucksack geholt werden, die wir in letzter Zeit eigentlich nur noch selten benutzen:

Zoom zur Sextner Rotwand:

Blütenmeer am guten alten Hahnspielschlepper:



Zoom zur neuen Stiergartenbahn mit Piste - ein wenig Gras muss da noch nachwachsen, dann siehts gleich besser aus:

Wegkreuzung unterhalb des Helmgipfels:

An der Sillianer Hütte (Preise wesentlich niedriger als auf den südtiroler Hütten, leider kleine Portionen) vorbei wanderten wir zum 2550 m hohen Hornischegg:

Wie am Helm, gibt es auch am Hornischegg Erinnerungen an Mussolinis Grenzbefestigungen:

Zoom nach Norden - das musste IMO der Grossglockner sein?

Wohin unser Weg vom Hornischegg weiterging, werden sich die meisten bestimmt denken: die neue EUB Drei Zinnen ist auch im Sommerbetrieb und bietet zusammen mit der Helm - PB interessante Möglichkeiten für leichte Seilbahnrunden. Wir stiegen also vom Hornischegg die 450 HM zur gemeinsamen Bergstation der beiden neuen EUBs runter:


Zwei schöne neue Bahnen und noch ne Turmkanone dazu - wass will man mehr
? In der Bergstation gibt es eine sehr gepflegte Toilette, aber leider (noch) keine Einkehrmöglichkeit:

Talfahrt mit der neuen Drei Zinnen Bahn:

Man macht sich sichtbar Mühe um die Piste so schnell wie möglich zu begrünen, und das grossteils erfolgreich. Wenn man bedenkt wie es hier noch im Herbst ausgesehen hat (vergleichbar mit den aktuellen Fotos aus Zell am Ziller). Interessanterwise bekommen die Stützen fast immer wenn ich die Kamera aus dem Fenster der Kabine halte eine Schräglage
:


Noch zwei Fotos von der Talstation aus. Wie gesagt, ein paar Feinarbeiten werden heuer noch nötig sein, aber bereits jetzt wird die Bahn im Sommerbetrieb ganz gut besucht. Gratulation an die Sextner, dass sie diese Verbindung trotz Gegenwind durchgebracht haben
:

Förderband von der Dreizinnenbahn zur Signaue (im Sommer nicht in Betreib
):

Tagesfazit: nette, leichte und aussichtsreiche Tour am Karnischen Kamm entlang. Die neue Bahn bringt auch im Sommer neue Wandermöglichkeiten, von mir ein grosses *like*. Was ich vermisse ist ein Restaurant / Alm / Hütte (egal wie man es nennt), also Einkehrmöglichkeit an der Bergstation. Schon klar dass man zuerst die Verbindung durchboxen wollte, und auf weitere Bauten die womöglich das gaze Projekt kippen könnten in dier ersten Phase verzichtet hatte, aber nachdem die Bahnen schon stehen wäre es jetzt IMO an der Zeit zu versuchen, ob man nicht in bekannter Salamitaktik nun ein Restaurant dort oben erlaubt bekommt. So wie ich den durschnittlichen italienischen Sommergast der sextner Dolomiten kenne, würden viele mit Kind & Hund einfach mit der Bahn rauffahren, den Blick geniessen, und ne Stunde bei einer Tasse Kaffee oder Glas Bier auf der Terasse sitzen.
(to be continued)
Re: Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 02.07.2015 - 08:48
von Luisenhang
Schön, dass du einen Sommerbericht machst. Ich war im Juni auch über 2 Wochen in Innichen.
Re: Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 02.07.2015 - 22:48
von Zottel
miki hat geschrieben:Interessanterwise bekommen die Stützen fast immer wenn ich die Kamera aus dem Fenster der Kabine halte eine Schräglage

Das liegt an den Stützen! Ist mir auch schon häufig genug bei unterschiedlichen Anlagen verschiedener Hersteller untergekommen. Scheint also Absicht zu sein
Freue mich auf die Fortsetzung.
Re: Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 02.07.2015 - 23:23
von miki
@Luisenhang: 2 Wochen in den Dolomiten, und das im Juni ... mein Neid ist dir sicher. Uns hat es diese Woche wesentlich besser gefallen als vor 2 Jahren Mitte Juli, da es nicht ganz so voll war (aber trotzdem noch ganz gut besucht). Wahrscheinlich kommen wir 2016 wieder, dann aber im September.
BTW, können wir uns auch über ein paar Fotos von dir freuen?
Nun aber gehts weiter, und zwar nicht chronologisch (es wird wohl die wenigsten interessieren an welchem Tag wir wo waren), sondern geographisch. Am 4 Tag, es war der 28. 6. 2015, haben wir dort angefangen wo wir am ersten Tag aufgehört haben:

OK, ein Foto noch, dann ist Schluss mit der Dreizinnenbahn
:

Der Blick von der Bergstation ist wirklich genial. Von links: Coma Bagni, Monte Popera, Rotwandspitze, Elferkofel, Rotwandwiesen (im Vordergrund), Einserkofel, Drei Zinnen (im Hintergrund ... obwohl von hier aus sehen sie eher nach 2 Zinnen aus
), Ostseite der Dreischusterspitze - der Gipfel ist ausserhalb des Bildes:

Aufstieg zum Hornischegg, bei +8 Grad und Nordwind waren die 450 HM Aufstieg eine angenehme Angelegenheit ganz ohne Schwitzen
:

Am Karnischen Höhenweg gehts ohne grössere auf- oder Abstiege Richtung Osten zur Hollbrucker Spitze:


Ob diese interessante Felsformation natürlich entstanden ist oder hat man mit Dynamit nachgeholfen ... im 1. WK ging sowas ganz ohne Umweltanwalt und UVP - Verfahren
:

Einfach nur schön dort oben:

Zomm zu den Drei Zinnen:

Padola (links) und Kreuzbergpass (rechts); in 2 - 3 Jahren wird es hier (hoffentlich) anders aussehen
:

Weg von der Klammbachalm zum Sattel zwischen dem Hornischegg und der Hollbrucker Spitze. Eigentlich wollten wor diesen Weg hinaufgehen, haben aber bei der Bergstation der Dreizinnenbahn den 'falschen' Weg zum Hornischegg - Gipfel genommen. Macht aber nichts. Generell sind die Wanderwege noch nicht auf die neue Bahn abgestimmt, und machen manchmal unerklärliche Bogen um die Stationen herum, das wird sich aber mit der Zeit bestimmt ändern:

Dreizinnen Zoom. Ach ja, den hatten wir schon. Aber hier ist noch die Rotwandwiese im Bild
:

Hochgräntenjoch / Sella di Nemes mit dem kleinen Schwarzsee ... :


... und Kriegerfriedhof:

Geniale Landschaft:

Es folgt der wenig spektakuläre, aber landschaflich schöne Abstieg zur 1877 m hoch gelegenen Nemes - Alm, den lasse ich mal unkommentiert:




Nach der Einkehr mit gutem Kaserschmarrn gehen wir weiter ins Tal; der Weg geht zuerst fast gerade über die flache Saumahd Richtung Westen:

Blick zurück, die dunkle Spitze ist der 2503 m hohe Knieberg von dem es einen Bericht vom Sexten - Urlaub 2013 gibt:

Es gibt allerlei exotisches ... :

... sowie weniger exotisches Vieh am Weg:

Am Ende quert man ganz nobel in einer Unterführung die neue Piste:

Das war's. Moment mal, 2 weitere Fotos der neuen Schönheit gibts noch:


Tagesfazit: wieder eine nette Tagestour, im Kammbereich hochinteressant und aussichtsreich, der Abstieg zieht sich ein wenig hin, geht aber noch.
Re: Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 03.07.2015 - 15:18
von Pauli
Schöne Tour.
Für was ist die Unterführung unter der Piste gedacht? Braucht man den Weg im Winter, oder für etwas anderes?
Re: Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 03.07.2015 - 19:22
von miki
^Ja, gute Frage das mit der Unterführung. Die Strasse die da unter der Piste hindurchgeht, führt zu keinem bewohntem Bauernhof oder Hotel, sondern nur zu zwei Almen: der Nemesalpe, zu sehen im letzten Bericht, sowie zur Klammbachhütte, die gut 100 HM unterhalb der Bergstation der Dreizinnenbahn liegt (leider haben wir es in diesem Urlaub nicht dorthin geschafft). Und Almen werden bekanntlich während der Skisaison nicht bewirtschaftet, also das erklärt der Unterführung nicht. Wenn ich da ein wenig spekulieren darf, könnte ich mir vorstellen dass man die Winterzufahrt zur Klammbachhütte braucht, da man mit ihr noch Pläne hat
. Zur Erinnerung: vor 2 Jahren war es noch geplant, von der Bergstation der EUB zur Klammbachhütte und dann weiter entlang der bestehenden Strasse eine Rodelbahn ins Tal zu bauen (Foto vom Juli 2013):

Nun wurde zwar beim Bau 2014 auf diese Rodelbahn verzichtet, um den Flächenverbrauch geringer zu halten, aber das heisst ja nicht dass da in Zukunft nicht was kommen wird. Vielleicht ist es dann geplant die Hütte im Winter zu betreiben, in diesem Fall ist eine Zufahrt unter der Piste schon praktisch?
Aber nun zurück zu den Facts. Am 29. 6. war das Wetter ausnahmsweise nicht ganz so toll, es gab am Himmel sowohl harmlose hohe Wolken und auch ein paar dunklere dazwischen, ausserdem war für den Nachmittag leichte Schauerneigung vorhergesaht. Als kurze Halbtagestour hat sich die 2130m hohe Gandraste angeboten, eine vom Tal aus gesehen wenig markante Spitze oberhalb des Skigebiets am Haunold.
Den Tag haben wir mit der Auffahrt mit der 4KSB begonnen, bei schwierigen Lichtverhältnissen (Gegenlicht durch lichtdurchlässige hohe Wolken) habe ich aber nicht einmal versucht Fotos zu machen. Deshalb beginnt die Bilderserie mit dem noch recht neuen Schlepper Untertal:


Bis zur unbewirtschafteten Alm Maier Kaser geht man tlw. noch auf einem Fahrweg ... :

... dann auf einem schmalen Pfad durch den Wald, recht steil hinauf. Sympatisch und vor allem sehr leer. Am Aufstieg kamen uns 2 (der Sprache nach einheimische) Mädls entgegen und als wir am Gipfel waren kam noch ein Italiener hinauf, das wars. 5 Leute am Gipfel, den ganzen Tag, so mag ich es. Und da soll noch einer sagen in den Dolomiten gibt es keine leere Berge
:


Erst auf den letzten 100 HM wird der Wald lichter ... :

... und ganz am Gipfel hat man tolles Panorama nach Westen, Norden und Osten:

Das Skigebiet am Helm:

Richtung Süden beherrscht der mächtige Haunold das Panorama:

Zoom zum sympatischen Markt Innichen und dem netten kleinen Skigebiet:

Irgendwas Richtung Zillertaler Alpen (?):

Bereits am Abstieg noch einmal der Maier Kaser:

Und noch zwei Fotos vom Untertal - SL mit Piste. Sieht nett aus:


Letzter Blick zurück. Die Gandraste ist die wenig markante grüne Erhebung rechts oberhalb der Bergstation des Schleppers. Kaum zu glauben, dass es von der Bergstation der 4KSB immerhin 650 HM hinauf sind - mit den wilden 3000ern im Hintergrund sieht der Berg ganz winzig aus
:

Es folgt noch die Talfahrt mit der 4KSB:


Vergleichsfoto von 2013 ... :

... und von der vergangenen Woche. Merkt jemand den Unterschied?

Richtig, die Sessel haben nun eine blaue Komfortpolsterung
und diese neumodischen zwischen - den - Beinen - Bügel mit Krüppelfussrasten. Muss wohl so sein, der Hl. Sicherheit zuleibe, vor allem in einem Familienskigebiet
. Ehlich gesagt stören im Sommerbetrieb diese Bügel (im Gegensatz zum Skibetrieb) keinesfalls.
Fazit: kein mega - Berg, aber sympatische kurze Halbtagestour mit schattigem Aufstieg und vor allem sehr leer
.
Re: Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 04.07.2015 - 17:48
von Pauli
Danke für die für die Information zur Unterführung und die weiteren Bilder!
Re: Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 05.07.2015 - 08:58
von Rüganer
Mal wieder ein sehr schöner Bericht, danke.
Immer wieder lustig, wie tief die Seilbahnen im Pustertal fahren....

Ist ja von Vierschach hoch ja auch so, da hatte ich schon Sorge, mit dem Kopf anzustoßen.
Re: Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 05.07.2015 - 13:21
von Pauli
Das ist aber schon so gebaut, das da einem 2m-Mann nichts passieren kann, oder?
Re: Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 05.07.2015 - 21:52
von Rüganer
kommt immer auf die Schneehöhe an.
Re: Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 06.07.2015 - 19:19
von miki
Bevor ich den Bericht mit den Fotos der Sextner Rotwand vom 26. 6. fortführe, beginne ich die Bilderserie mit zwei Fotos aus Innichen; zuerst vom morgendlichen Spaziergang im Zentrum von Innichen ... :

... und am Abend gings dann noch zum K.u.K Friedhof, nett gelegen auf einem Plateau 5 Gehminuten oberhalb von Innichen:

Die eigentliche (Halbtages)tour führte von der Rotwand zur Anderter Alm und von dort runter zur Talschlusshütte im Fischleintal. Wie es ich für einen waschechten Alpinforumler gehört, zuerst die Auffahrt mit der Gondel auf die Rotwandwiesen:

Ein paar Fotos nach Norden zum Teilskigebiet vom Helm und zur ... ihr wisst ja schon
:



Irgendwas wird an der Bergstation der Signaue gebaggert:

Und nun ein paar Impressionen von den Rotwandwiesen, echt schrecklich im Sommer diese Wüstenlandschaften, durch intensiven Skibetrieb und massive Beschneiung nachhaltig zerstört - so stehts doch immer wieder in der grünen Propaganda
:




Am schön restaurierten Steig aus dem 1. WK geht's dann Richtung Süden zur Anderter Alm. Von der Alm selbst (Freiluftmuseum auf restaurierten Resten der österreichischen Stellungen) habe ich im 2013 - bericht genug Fotos gepostet, deshalb hier wirklich nur ein paar Highlights vom Weg:



Auf der rechten Seite öffnen sich immer wieder Blicke zm Massiv der Dreischusterspitze:

Paternkofel, Bodenalpe und ganz rechts am Bildrand die Drei-Zinnen Hütte:

Noch einiges an Schnee in der Sentinellascharte:

Nochmals Dreischusterspitze:

Runter zur Talschlusshütte gehts dann ziemlich steil, steinig, und in den Latschen am Westhang wars dann schon richtig heiss
- aber die gute Eisschokolade in der Hütte war dann ne wilkommene Erfrischung:


Zum Abschluss geht es dann noch etwa 1 Stunde talauswärts zum Ausgangspunkt, und die zwei unverbesserlichen Romantiker Miki und Mausi ... :

... mussten sich ein paar Eninnerungen mit in die FeWo nehmen:
Re: Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 07.07.2015 - 10:35
von gerrit
schöne Bilder, war offenbar ein wirklich netter Urlaub mit gutem Wetter. Ich war ja in dieser Gegend noch nie Schifahren, vielleicht sollte ich das mal nachholen.
Re: Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 07.07.2015 - 19:48
von miki
^Ja, es war wirklich ein schöner Urlaub, dazu noch sehr spontan und kurzfristig geplant. Einen kurzen Schauer gab es in den 6 Tagen nur einmal am Nachmittag, da waren wir aber eh in Bruneck. Und es ist definitv eine sehr schöne Region, dementsprechend im Sommer auch sehr gut besucht, selbst jetzt in der Vorsaison. Dabei ist Innichen fest in italienischer Hand, sowohl 'richtige' Touristen (also in den Hotels und FeWos) als auch Zweitwohningbesitzer waren fast zu 100% Italiener. Sexten is mehr gemischt, dort waren neben Italienern noch relativ viele Deutsche, etliche Österreicher und vereinzelt Schweizer, Holländer und Tschechen/Slowaken zu finden. Wobei ich gegen keine Nation irgendwas habe, nur mag ich keine touristichen Monokulturen, gemischt ist mir lieber. Ob es dir skitechnisch so sehr zusagen würde, bin ich nicht so ganz sicher - das Skigebiet ist eher nach meinem Geschmack, nette steile gut beschneite + gewalzte Autobahnen.
Em letzten Tag, 30. 6. 2015, sind wir (nachdem wir die FeWo geräumt haben) noch einmal mit der EUB zur Rotwand gefahren:

Diesmal sind wir von der Bergstation links hinauf gegangen, Ziel war der 22xx (steht leider in keiner meiner Karten exakt drin) hohe Burgstall, wieder so eine unscheinbare aber sehr aussichtsreiche Erhebung direkt vor der Nordflanke der Sextner Rotwand. Der Weg geht am Anfang durch den Wald, dann auf einem Schotterkar und zuletzt ein wenig über Felsen, aber die ganze Zeit unproblematisch:



Die Kontraste sind es, die einen Wanderurlaub in den Sextner Dolomiten so interessant machen: Auf der anderen Seite, also am Karnischen Kamm, ist das Gelände bis über 2500 m ganz sanft, grasig, und hier auf der anderen Talseite wird es bereits knapp oberhalb 2000 m hochalpin:

Für Bergblumen findet sich auch zwischen den Felsen genug Platz:

Der 'Gipfel', bei unserer Ankunft leider besetzt
:

Was mich in dieser Region auch fasziniert, sind die zahlreichen Relikte aus dem Weltkrieg. Kriegsgeschichte ist auch ein wenig mein Hobby (zwar wesentlich hinter Skifahren und Seilbahnen), und da freut es mich immer wieder wenn ich auf sowas treffe. Und vom Krieg in den Dolomiten habe ich bereits als Kind Geschichten von meinem Grossvater zugehört, der als 18 - jähriger aus der Schulbank geholt und in die Uniform gesteckt wurde, um im (damals) fernen Land für den Kaiser zu kämpfen. Dem Anschein nach war es eine österreichische Stellung, auf der Westseite die von den italienischen Stellungen am Kreuzberg nicht einsehbar war, gabs den Eingang, dann hat man nen kurzen Stollen durch den Berg gebohrt und auf der dem Feind zugewandten Seite gab es nur diese Öffnung, keine Ahnung ob's ein MG - Stand, Kanonenstellung oder was auch immer war):

Nun ist der Gipfel frei. Viel mehr Platz als für 2 Personen gibt es dort oben auch nicht:

Leichter Zoom Richtung Kreuzbergpass (unten in der Sonne) mit Cima dei Colesei (grüner Gipfel rechts oberhalb des Kreuzbergpasses, ebenfalls in der Sonne gelegen). Dort irgendwo soll die Bergstation der Bahn liegen, falls die Verbindung Padola - Kreuzberg gebaut wirt. Wir könnten die Wanderung bis dorthin verlängern, machen wir aber lieber 2017 wenn die Bahn in Bau ist
:

Am Gipfel sitzen und geniessen - ich könnte stundenlang dort sitzenbleiben. Vor allem wenn man weiss dass es der letzte Urlaubstag ist und man am kommenden Tag wieder im Büro unter laufenden Klimaanlage hinter dem Computer sitzen wird
:

Einfach nur schön. Ich glaube wenn man Bergwiesen in voller Blüte bewundern will, ist Ende Juni / Anfang Juli gerade die richtige Zeit. Für hochgelegene Klettersteige ist es hingegen u. U. noch zu früh, da wäre September besser (weil zwischen Mitte Juli und Ende August bringt mich keiner in die Dolomiten bzw. irgendwohin nach Italien, viel zu voll und viel zu teuer):


(noch nicht ganz fertig)
Re: Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 07.07.2015 - 20:57
von Pauli
Wieder schöne Bilder. Beeindruckend, was für eine Blütenpracht. Als ich das letzte Mal in Südtirol war, gab es nur braun vertrocknete Wiesen.
Re: Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 09.07.2015 - 23:53
von chrissi5
schöne Bilder, war 2009 im Urlaub in Innichen..
Re: Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 10.07.2015 - 22:47
von miki
Ein paar Fotos vom Urlaub, die nicht so richtig in die 5 bisher geposteten Wanderungen gehören, sind noch übrig geblieben. Und die Bilder von der Ruine Wildbach Innichen gibts im Lost Places - Topic.
Nach einer kürzeren Tour sind wir am Abend noch mit dem Auto nach Vierschach gefahren und dort die gut ausgebaute Strasse links hinauf, an etlichen Bergbauernhöfen vorbei geht die Strasse zuerst Richtung Nordosten und dann Richtung Westen oberhalb von Vierschach und Innichen Richtung Toblach. Sehr schön und aussichtsreich, absolut zu empfehlen (es gibt auch 2 oder 3 Gasthöfe / Jausenstationen entlang der Strasse).
Beginn der Strasse mit Blick nach Vierschach mit den Bahnen und dem neuen Punka - Restaurant / Skidepot / Skischulbüro / wasweissichwasnoch:

Die Strasse verläuft die meiste Zeit auf ± 1500 m, also etwa 400 m über dem Tal. Das Panorama ist dementsprechend:




Oberhalb von Toblach sind wir noch zur Lärchenwiesenhütte gefahren, dort gab es vor langer Zeit mal ein Skigebiet mit 2 Schleppern. Leider habe ich keine Spuren der Lifte finden können, aber schön ist es dort oben trotzdem. Bis zur genannten Hütte auf 1700 m ist die Strasse asphaltiert, weiter hinauf geschottert, aber auch für normalsterbliche geöffnet (keine Ahnung wie weit es geht, wir sind nicht weiter hinauf) :

An einem anderen Tag sind wir am Nachmittag noch zum Pragser Wildsee gefahren und gemtlich in etwa einer Stunde rund um den See gewandert. Die 4 Euro Parkgebühr (egal ob für eine Stunde oder den ganzen Tag!) fand ich zwar Abzocke, aber der See ist wirklich schön und malerisch zwischen den schroffen Gipfeln gelegen:









Es freut mich dass die Bilder gefallen haben, danke für's postitive Feedback ... und im September 2016 gibts hoffentlich wieder einen Sommerbericht aus der Region. Und schon vorher einen Schneebericht, so oft wie wir nach Osttirol skifahren gehen, werden wir einmal wieder fremdgehen müssen
.
Re: Sextner Dolomiten, 25. 6. - 30. 6. 2015
Verfasst: 13.08.2015 - 13:04
von KuT
Ziemlich glückliches Urlaubswetter, aber das muss man fotografisch erst mal so schön nutzen wie du es getan hast. Danke!