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Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

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ThomasK
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Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von ThomasK »

Einmal im Jahr findet in Kitzbühel das Abfahrtsrennen auf der Streif statt. Auf der Piste lief es nicht ganz so gut; für manche Fahrer ging es gleich von der Piste direkt ins Krankenhaus und das Rennen wurde nach der Mindestanzahl von 30 Startern abgebrochen.

Auf der Schiene lief es dagegen ungleich besser. Zusätzlich zu den regulären Fahrgästen beförderte die ÖBB auf der Schiene noch 52000 Fahrgäste im Hahnenkammexpress nach Kitzbühel. Rein rechnerisch war also fast halb Innsbruck auf der Schiene unterwegs nach Kitzbühel. Da die Strecke zweigleisig und elektrifiziert ist, konnte - zusätzlich zu den regulären Zügen, die natürlich weiter fuhren - zwischen Kirchberg und St. Johann in Tirol ein 15-Minuten-Takt eingerichtet werden. Sehr gut ist auch, dass die Fahrgäste mit dem Zug bis zur Haltestelle Kitzbühel Hahnenkamm unmittelbar bis an die Piste heranfahren können.

http://blog.oebb.at/mediacenter/hahnenk ... f-schiene/

Ich bin sehr erfreut, wie die Schiene einmal mehr ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen konnte.

Kitzbühel ist allerdings eine absolute Ausnahmesituation. Eine Eisenbahnstrecke, die nicht nur direkt durch den Ort bis an die Piste führt und dann zudem auch noch durchgehend elektrifiziert und komplett zweigleisig ausgebaut und darüberhinaus sogar auch noch eine Hauptbahn ist, ist natürlich eine absolute Luxusanbindung, von der Orte wie Sölden oder Ischgl nur träumen können. Eisenbahntechnisch spielt also Kitzbühel in der Champions League.

Bei einer eingleisigen Strecke - sofern überhaupt vorhanden - wie sie in Gebirgstälern Standard ist, wäre so ein Zugangebot völlig undenkbar. Eine zweigleisge Strecke hat im Vergleich zur eingleisigen Strecke nicht nur die doppelte, sondern etwa die vierfache Kapazität. Sehr positiv, wenn 52000 Menschen auf der Schiene nach Kitzbühel fahren, ohne Abgase und Staus zu produzieren.

Ich selbst bin schon oft mit der Giselabahn, wie die Bahnstrecke über Kitzbühel, die von Wörgl nach Salzburg führt, genannt wird, gefahren. Landschaftlich ist die Fahrt von Wörgl über Kirchberg, Kitzbühel, Fieberbrunn, Zell am See, Schwarzach St. Veit und Bischofshofen nach Salzburg ein Genuss.

kaldini
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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von kaldini »

naja, aber die meisten Leute sind per Auto/Bus bis Kirchberg bzw. St.Johann gefahren und dann nur die letzten km per Bahn. Ist ja in etwa so, als wenn sie in Garmisch-Partenkirchen die Autos in Farchant abfangen und parken und dann mit dem Zug bis zur Hausbergbahn bringen - wäre es da nicht besser, direkt ab München zu fahren?
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freerider13
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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von freerider13 »

Servus!

Nun, die Bahnanbindung mit Station Hahnenkammbahn hat ja auch eine gewisse Vergangenheit:
So war es in den 50ern und 60ern völlig normal, dass morgens Sonderzüge von München aus direkt bis ins Skigebiet an die Hahnenkammbahn fuhren und Abends wieder zurück. War sehr gut ausgelastet. Sport Scheck hat damals zB. solche Züge "gechartert".

Im Lauf der 80er ist das aber leider eingeschlafen, die Leute sind lieber mit dem Auto angereist.

In den letzten Jahren hat man seitens der BAG versucht, die Sache wieder zu beleben. So gab es vor 2 oder 3 Jahren wieder einen eigenen "Kitz Ski Express" von Rosenheim nach Kitzbühel.
Angeblich war geplant, das bei Bedarf auch wieder bis München zu verlängern.
Mir persönlich ist aber nicht aufgefallen, dass dort die riesigen Menschenmassen ausgestiegen wären. Die Zugverbindung ist dann auch wieder gestrichen worden - ich vermute mangels Auslastung. Schade eigentlich. Kitzbühel könnte und will so etwas anbieten - aber es will keiner mitfahren.

Was bleibt ist das Hahnenkammrennen - da wird das seit Jahren so gemacht. Aber eigentlich auch nur, um die hoffnungslose Parkplatzsituation zum Rennen irgendwie in den Griff zu bekommen.
So werden die Autos zB. schon in Oberndorf von der Straße auf einen großen Parkplatz geleitet und von dort geht der Zug direkt und kostenlos zum Hahnenkamm. Das klappt recht gut.

Schöne Grüße,
Jan
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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von j-d-s »

Mit Skigepäck zugfahren ist halt wenig spaßig.
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whiteout
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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von whiteout »

Naja, solang man nicht umsteigen muss seh ich da keine Einschränkung.Da wäre ein durchgehender Zug (Pasing)-München Hbf-Kitzbühl Hahnenkamm-(Kitzbühl Hbf) schon eine optimale Relation.


Die Relation Stuttgart-Ulm-Oberstdorf ist da eigentlich auch gut gelegen, nur leider nur Sonntags durchgehend befahren und dass leider nicht sehr schnell.Würden dann die Züge wenigstens ab Ulm mehr oder weniger durchgehend (Memmingen,Kempten,Immenstadt) verkehren und nicht auch ständig halten wäre diese SchneeEpxress genannte Verbindung auch besser ausgelastet.

Momentan ist diese Verbindung dem Auto aber deutlich unterlegen, die A7 ist ab Ulm Richtung Süden meistens nicht begrenzt, so lässt sich dort wenn wenig los ist auch gut um die 180-200 km/h fahren, eine Geschwindigkeit die die dieselbetriebene,eingleisige Strecke entlang der Iller nie erreichen wird.Außerdem kostet Autofahren derzeit weniger.Bis hinter Sonthofen ist die Straße als Schnellstraße ausgebaut, die Bahn ist hier auf 60 km/h begrenzt.
Ein Ausbau ist dort auch nicht zu erwarten, der Hauptverkehr Richtung Süden rollt über die Südbahn bzw. Großräumig über Gäu-und Rheintalbahn.

Würde man Wochenends ein IRE-Sprinter Zugpaar über Lindau bis Schruns im Montafon oder zumindest Bludenz verlängern, könnte man so auch eine schnelle Verbindung in die Alpen schaffen.Dafür wäre derzeit aber noch ein Lokwechsel notwendig,nach dem Umbau der Südbahn dürfte sich das dann auch erübrigen.Theoretisch und von der Streckenführung (lange Geraden,weite Kurvenradien) her wären auf der Südbahn sicherlich auch höhere Geschwindigkeiten als 160 km/h denkbar.


Früher stellte die Bayrische Oberlandbahn am Wochenende Ski-Sonderzüge München-Lenggries, die wohl sehr gut ausgelastet waren.
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5x Pitztal - 4x Kleinwalsertal - 5x Stubai - 2x Fellhorn - 2x Nebelhorn - 2x Flumserberg - 1x Bolsterlang - 1x Ofterschwang - 1x Laax - 1x SkiArlberg - finished!
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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von freerider13 »

Servus!

Naja, das mit dem Material ist inzwischen schon so ein Argument.
Bin früher auch mit dem Sonderzug von München zur Zugspitze. Damals hatt ich meine Boots an den Füßen, Snowboard in der Hand, Handschuhe am Snowboard, Brille um den Arm gewickelt, Mütze am Kopf.

Heute: Helm, Airbagrucksack, sackteure Brille die nicht verkratzen darf und entsprechend im Hardcase ist, Rückenprotektor, Pulli und Shirt zum wechseln, mehrere Paar Handschuhe (je nach Wetter), Wechselgläser für die Brille - auch im Case - diverse Facemasks, Mützen, Kleinzeug, und letztlich mehrere Boards und Schuhe.
Selbst wenn ich jetzt nur ein Board nehme - der Kleinscheiß machts heute. Verdammt unangenehm, das alles den ganzen Tag mit zu schleifen...

Da ist die Tendenz leider hingegangen: Für jedes "Wehwehchen und Problemchen" bietet die Industrie eine eigene Lösung in Form von Material - aber das muss halt auch mit!

Fragt mal nicht, was bei Bekannten ausm Auto kommt, wenn die für einen Tag mit zwei Kindern zum Spitzing gondeln heutzutage...

Da ist der Zug halt einfach bei den meisten nicht mehr die erste Wahl.

Schöne Grüße,
Jan
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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von powder-fan »

Hi,

also für nen Tag Pisteln finde ich den Skiexpress optimal. Ganz entspannt bis fast direkt zur Hausbergbahn, preislich unschlagbar. Sachen die man nicht braucht kann man problemlos für 1€ gebühr an der Talstation einschließen.
Helm, Airbagrucksack, sackteure Brille die nicht verkratzen darf und entsprechend im Hardcase ist, Rückenprotektor, Pulli und Shirt zum wechseln, mehrere Paar Handschuhe (je nach Wetter), Wechselgläser für die Brille - auch im Case - diverse Facemasks, Mützen, Kleinzeug, und letztlich mehrere Boards und Schuhe.
Selbst wenn ich jetzt nur ein Board nehme - der Kleinscheiß machts heute. Verdammt unangenehm, das alles den ganzen Tag mit zu schleifen...
Wer braucht so viel zeugs für einen Skitag? Und selbst wenn kann man das Zeug problemlos einschließen.

ich denke bei den meisten Leuten ist es halt ein bequemlichkeitsding, da man nicht direkt vor der eigenen haustür in den Zug steigen kann. Und die Kosten so einer Autofahrt werden halt auch immer massiv unterschätzt da sie nicht direkt sichtbar sind.

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Freerider97
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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von Freerider97 »

Hi,

wenn hier die Bahn so gelobt wird möchte ich auch noch etwas dazu sagen:
Wir sind Freitag Abend nach Bad Häring (bei Wörgl) angereist, haben dort übernachtet und sind dann am Samstag ab Wörgl mit dem Regio nach Kitzbühel. Planmäßig sollte dieser um 10:10 fahren, im Reisebüro wurde bereits 10:19 angezeigt, tatsächlich los ging es aber erst um 11:00. Informationen gab es keine, zum Glück wurde das Rennen eine Stunde später gestartet, da wir sonst die ersten Fahrer verpasst hätten.

Zumindest Durchsagen der Bahn wären in dieser Situation angemessen gewesen, kein guter Service!

Die Rückfahrt funktionierte dafür dann problemlos! :)
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ThomasK
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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von ThomasK »

Da ich ein paar Tage nicht online war, beantworte ich die Postings im einem einzigen Posting gleichzeitig.


(1)
kaldini hat geschrieben:naja, aber die meisten Leute sind per Auto/Bus bis Kirchberg bzw. St.Johann gefahren und dann nur die letzten km per Bahn. Ist ja in etwa so, als wenn sie in Garmisch-Partenkirchen die Autos in Farchant abfangen und parken und dann mit dem Zug bis zur Hausbergbahn bringen - wäre es da nicht besser, direkt ab München zu fahren?


Ja, das ist so.

Aber es ist eine Frage der Verkehrspolitik vernünftige Rahmenbedingungen herzustellen. Auch zwischen Wörgl und Kirchberg ist die Strecke zweigleisig und vollständig elektrifiziert. Man hätte ohne Probleme schon ab Wörgl die Sonderzüge fahren lassen können. Auch zwischen Wörgl und Kirchberg ist der VVT zuständig.

Ich weiß es selbst, welch harte Bretter man in der Verkehrspolitik bohren muss. Aktuell geht es beispielsweise um den Zug Meridian, der von München via Rosenheim nach Kufstein fährt. Nach jahrelangem Einsatz ist es nun endlich gelungen, dass der Zug bis München durchfährt und man im Normalfall in Rosenheim nicht mehr umsteigen muss. Früher waren die Kufsteiner gezwungen, wenn sie nach München wollten, in Rosenheim in den Zug aus Salzburg umzusteigen. Der Freistaat Bayern wollte nicht die Züge aus Kufstein UND Salzburg ab Rosenheim nach München fahren lassen, weil er dann doppelt so viele Zugkilometer bezahlen muss. Inzwischen hat aber die Politik eingelenkt und bezahlt zwischen Rosenheim und München doppelt so viele Züge.

Der nächste Punkt ist ungleich schwieriger zu verhandeln. Der neue Meridianzug hat in Kufstein eine Wendezeit von einer Stunde. Wir wollen nun, dass der Meridian von München aus nicht nur bis Kufstein fährt, sondern erst in Wörgl endet. In Wörgl würde er dann wenden und nach einer Wendezeit von ca. 35 Minuten wieder nach München zurückfahren.

Das brächte mehrere Vorteile: Nicht nur in Rosenheim, sondern auch in Kufstein würde der Umstieg entfallen und zudem hätte man dann einen guten Übereckanschluss Kufstein - Wörgl - Hopfgarten - Kirchberg - Kitzbühel - St. Johann - Fieberbrunn - Zell am See. Da Rosenheim ein ITF-Teilknoten ist, und die Kantenzeit Rosenheim - Wörgl 45 Minuten beträgt, könnte man dann Wörgl zu einem ITF-Vollknoten aufwerten, was fantastisch wäre, weil man dann aus allen Richtungen auch die Wildschönau mit attraktivem Anschluss bequem erreichen könnte. Sowohl aus Richtung Kufstein als auch aus Richtung Jenbach/Innsbruck als auch aus Richtung Kitzbühel käme man dann mit einem schlanken Anschluss schnell in die Wildschönau.

Zudem hätten auch die Schaftenauer, Langkampfner und Kirchbichler Vorteile, da der Meridian im Stundentakt zusätzlich zwischen Kufstein und Wörgl führe. Mit einem RE hätte man dann zudem zwischen Wörgl und Innsbruck Hbf eine Kantenzeit von 30 Minuten, sodass dann zugleich Innsbruck Hbf ITF-Vollknoten würde.

Problem: Wer bezahlt die Zugkilometer des Meridians zwischen Kufstein und Wörgl?

Der Verkehrsverbund Tirol spricht von einem Überangebot, der Freistaat Bayern sagt, dass er dafür nicht zuständig sei, da die Strecke Kufstein - Wörgl Österreich ist und das EVU sagt, dass die Grenzkostendefizite abgegolten werden müssten und ÖBB-Infra berechnet die normalen Trassenententgelte. Auch gäbe es tarifliche Probleme: Es wäre dem Fahrgast kaum zu vermitteln, wenn das Bayernticket oder die Ticketangebote des VVT nicht gälten. Was tun?

Ich fürchte, dass es noch ein paar Jahre dauern wird, bis wir zwischen Kufstein und Wörgl so eine elegante Lösung haben werden, wie im Außerfern zwischen Scharnitz Gr, Mittenwald, Garmisch, Ehrwald, Lermoos, Reutte und Pfronten: Da gilt sowohl der VVT als auch der DB-Tarif und das Bayernticket sowie das Werdenfelsticket. Hoffentlich fährt der Meridian 2018 bis Wörgl und sowohl die Angebote des VVT als auch die deutschen Angebote wie z.B. das Bayern-Ticket gelten im Meridian zwischen Kufstein und Wörgl.

Aus den oben beschriebenen Gründen stehen demzufolge in Kufstein - genauso wie in Salzburg Hbf - auch drei verschiedene Automaten: Der normale ÖBB-Automat mit den Tarifen der Österreichischen Bundesbahn, der normale DB-Automat mit den Tarifen der Deutschen Bahn und da die Deutsche Bahn im Regionalverkehr die Ausschreibung auf den Strecken München - Kufstein und München - Salzburg gegen die Bayerische Oberlandbahn (BOB) verloren hat, auch noch ein Automat der BOB für ihre Meridianzüge zwischen München und Kufstein bzw. München und Salzburg.


(2)
freerider13 hat geschrieben:Servus!

Nun, die Bahnanbindung mit Station Hahnenkammbahn hat ja auch eine gewisse Vergangenheit:
So war es in den 50ern und 60ern völlig normal, dass morgens Sonderzüge von München aus direkt bis ins Skigebiet an die Hahnenkammbahn fuhren und Abends wieder zurück. War sehr gut ausgelastet. Sport Scheck hat damals zB. solche Züge "gechartert".

Im Lauf der 80er ist das aber leider eingeschlafen, die Leute sind lieber mit dem Auto angereist.

In den letzten Jahren hat man seitens der BAG versucht, die Sache wieder zu beleben. So gab es vor 2 oder 3 Jahren wieder einen eigenen "Kitz Ski Express" von Rosenheim nach Kitzbühel.
Angeblich war geplant, das bei Bedarf auch wieder bis München zu verlängern.
Mir persönlich ist aber nicht aufgefallen, dass dort die riesigen Menschenmassen ausgestiegen wären. Die Zugverbindung ist dann auch wieder gestrichen worden - ich vermute mangels Auslastung. Schade eigentlich. Kitzbühel könnte und will so etwas anbieten - aber es will keiner mitfahren.

Was bleibt ist das Hahnenkammrennen - da wird das seit Jahren so gemacht. Aber eigentlich auch nur, um die hoffnungslose Parkplatzsituation zum Rennen irgendwie in den Griff zu bekommen.
So werden die Autos zB. schon in Oberndorf von der Straße auf einen großen Parkplatz geleitet und von dort geht der Zug direkt und kostenlos zum Hahnenkamm. Das klappt recht gut.

Schöne Grüße,
Jan

Auch dir muss ich Recht geben.

Ich hoffe sehr, dass auch das Fernreisezugangebot wieder verbessert wird. Für die Urlauber aus den Niederlanden, Nordrhein-Westfalen oder Hamburg brauchen wir wieder durchgehende Schlaf- und Liegewagenzüge die Abends in Amsterdam, Nordrhein-Westfalen und Hamburg wegfahren und morgens in Wörgl, Kitzbühel, Fieberbrunn und Zell am See ankommen.

Ich persönlich finde es toll, im Schlafwagen zu fahren. Man kann duschen und legt sich dann in ein richtiges Bett. Morgens wird man geweckt und bekommt dann ein Frühstück und ist da. Die ÖBB übernehmen dieses Jahr von der DB das Nachtzugnetz in Deutschland, was ich sehr begrüsse. Dann entscheiden künftig die ÖBB alleine, wohin in Deutschland die Schlafwagenzüge fahren. Die DB hat mir in den letzten Jahren hier viel zu viel gekürzt. Ich muss das so hart und deutlich sagen: Wenn die Deutsche Bahn zu unfähig ist, ein vernünftiges Schlaf- und Liegewagennetz in Deutschland zu betreiben, dann ist es fantastisch, dass sich die Österreicher die Chance nicht entgehen lassen. Die ÖBB will ihren Kunden auch die Möglichkeit bieten, im Schlafwagenzug von Österreich aus ihren PKW nach Düsseldorf oder Hamburg mitzunehmen.

Sobald der Fernverkehr liberalisiert wird, denke ich, wird es auch wieder Anbieter geben, die umsteigefreie Züge aus Nordrhein-Westfalen oder Hamburg Richtung Kitzbühel und Zell am See anbieten werden. Durch den Ausbau der Unterinntalbahn zwischen Wörgl und Innsbruck sind zusätzlich jetzt auch die Kapazitäten für weitere Züge Richtung Innsbruck vorhanden.



(3)
whiteout hat geschrieben:Naja, solang man nicht umsteigen muss seh ich da keine Einschränkung.Da wäre ein durchgehender Zug (Pasing)-München Hbf-Kitzbühl Hahnenkamm-(Kitzbühl Hbf) schon eine optimale Relation.


Die Relation Stuttgart - Ulm - Oberstdorf ist da eigentlich auch gut gelegen, nur leider nur Sonntags durchgehend befahren und dass leider nicht sehr schnell. Würden dann die Züge wenigstens ab Ulm mehr oder weniger durchgehend (Memmingen,Kempten,Immenstadt) verkehren und nicht auch ständig halten, wäre diese SchneeEpxress genannte Verbindung auch besser ausgelastet.

Momentan befindet sich der neue Bundesverkehrswegeplan 2015, der bis 2030 gelten soll, in der Schlussabstimmung. In der Woche vor Ostern wird das Endresultat veröffentlicht. Die KBS 975 Ulm - Oberstdorf hat es bis in die Vorschlussrunde geschafft, wie die aktuelle Aufstellung des Bundesverkehrsministeriums zeigt (siehe Ziffer 184): https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlag ... cationFile

Der Freistaat Bayern hat die KBS 975 Ulm - Oberstdorf beim Bund als ABS zu Elektrifizierung angemeldet (Seite 25): http://www.stmwi.bayern.de/fileadmin/us ... rsicht.pdf Bedingung des Freistaates Bayern ist, dass die Elektrifizierung Ulm - Friedrichshafen - Lindau rechtlich vereinbart ist und zudem der zweigleisge Ausbau Friedrichshafen - Lindau abgesichert ist.

Nachdem das Bundesland Baden-Württemberg die Finanzierung des Landesanteils im Haushalt eingestellt hat und der Bund dies nun ebenfalls vorgenommen hat und die Finanzierungsvereinbarung nun steht, wird vsl. ab 12. Dezember 2021 zwischen Ulm, Friedrichshafen und Lindau elektrisch gefahren werden. Damit ist die Bedingung des Freistaats Bayern erfüllt und als nächstes kann dann die Elektrifizierung Ulm - Oberstdorf in Angriff genommen werden. Zwischen Geltendorf, Memmingen und Lindau wird vsl. ab 13. Dezember 2020 elektrisch gefahren werden. Da es der Schweiz mit der Elektrifizierung verständlicherweise viel zu lange dauert, bezahlt die Schweiz 50 Millionen € mit, obwohl die Strecke vollständig in Deutschland liegt. Dem Kanton St. Gallen war es zuvor gelungen, die anderen Kantone davon zu überzeugen, Schweizer Steuergelder in Deutschland einzusetzen.


(4)
whiteout hat geschrieben: Momentan ist diese Verbindung dem Auto aber deutlich unterlegen, die A7 ist ab Ulm Richtung Süden meistens nicht begrenzt, so lässt sich dort wenn wenig los ist auch gut um die 180-200 km/h fahren, eine Geschwindigkeit die die dieselbetriebene,eingleisige Strecke entlang der Iller nie erreichen wird.Außerdem kostet Autofahren derzeit weniger.Bis hinter Sonthofen ist die Straße als Schnellstraße ausgebaut, die Bahn ist hier auf 60 km/h begrenzt. Ein Ausbau ist dort auch nicht zu erwarten, der Hauptverkehr Richtung Süden rollt über die Südbahn bzw. Großräumig über Gäu-und Rheintalbahn.

Würde man Wochenends ein IRE-Sprinter Zugpaar über Lindau bis Schruns im Montafon oder zumindest Bludenz verlängern, könnte man so auch eine schnelle Verbindung in die Alpen schaffen. Dafür wäre derzeit aber noch ein Lokwechsel notwendig, nach dem Umbau der Südbahn dürfte sich das dann auch erübrigen.Theoretisch und von der Streckenführung (lange Geraden,weite Kurvenradien) her wären auf der Südbahn sicherlich auch höhere Geschwindigkeiten als 160 km/h denkbar.

Alles richtig, was du sagst. Bis jetzt gibt es nur eine Finanzierungsvereinbarung für die Elektrifizierung und den Ausbau der KBS 751 Ulm - Friedrichshafen für Vmax = 160 km/h. Von der Tassierung her wären auch Vmax = 200 km/h möglich, aber für ETCS 2 liegt noch keine Finanzierungsvereinbarung vor. Wünschenswert wäre allerdings, prophylaktisch schon vorher die Re200 anstelle der Re160 einzubauen. Auf dem ersten Video siehst du die Re160 auf auf dem zweiten Video die Re200 auf den linken beiden Gleisen bzw. die Re250 auf den rechten beiden Gleisen:

Re160: https://www.youtube.com/watch?v=lw4whq9Glz4
Re200 links / Re250 rechts: https://www.youtube.com/watch?v=Udx9gUW38Zs


Wenn die Südbahn Ulm - Friedrichshafen elektrifiziert ist, dann hört auch der totale Schwachsinn auf, mit einer völlig untermotorisierten Diesellok unter dem Fahrdraht zwischen Stuttgart und Ulm herzufahren.

Auf der Geislinger Steige darf aufgrund der Gleisgeometrie nur 70 km/h gefahren werden.

Eine 218 vor einem 8-Wagen-IC ist allerdings so erbärmlich schwach, dass sie es mit Mühe und Not nur schafft, den IC mit 40 km/h die Geislinger Steige hoch zu ziehen. 70 km/h sind zwar erlaubt, aber nicht erreichbar.

Das waren noch Zeiten, als die 103 ohne Nachschub 13 Wagen lange IC-Züge mit 70 km/h die Geislinger Steige hochzog. Sie hätte auch 14 oder 15 Wagen geschafft, aber ab 14 Wagen war immer Nachschub vorgesehen. Einmal habe ich es erlebt, dass mit einer 194 nachgeschoben wurde. Ich stand im letzten Wagen des IC und sah, wie die 194 ohne anzukuppeln zuerst in Geislingen an den IC andrückte, ehe die 103 wieder beschleunigte. In Amstetten blieb die 194 während der Fahrt zurück.

Hier übrigens die erbärmliche Vorstellung der 218 auf der Geislinger Steige; mehr als 40 km/h sind da nicht drin. Die Kilometertafeln 65,4 bzw. 65,6 und 65,8 beziehen sich auf Stuttgart Hbf. Allerdings fehlen in Plochingen 700 m aufgrund von Linienverbesserungen, d.h. in Plochingen ist km 22,3 identisch mit km 23,0.

https://www.youtube.com/watch?v=X8r-ZIlzfmw



(5)
whiteout hat geschrieben: Früher stellte die Bayrische Oberlandbahn am Wochenende Ski-Sonderzüge München-Lenggries, die wohl sehr gut ausgelastet waren.

Mittlerweile wird ja am Wochenende teilweise schon im Halbstundentakt nach Lenggries gefahren. Weitere Taktverdichtungen sind aber nur mit einem zwiegleisigen Ausbau betriebsstabil fahrbar, da südlich von Holzkirchen alles eingleisig ist und lediglich in Schaftlach und Bad Tölz zweigleisige Kreuzungsbahnhöfe eingerichtet sind. Bis 2025 soll die Bayerische Oberlandbahn elektrifiziert werden. Zusätzliche zweigleisige Ausbaumaßnahmen sind angedacht, aber noch nicht konkretisiert. Die Elektrifizierung der gesamten BOB bis Bayrischzell, Lenggries und Tegernsee kostet nur etwa 60 - 70 Millionen €, da das Unterwerk in Holzkirchen für den elektrischen Betrieb bereits vorhanden ist. Zwischen Holzkirchen und München ist die Strecke seit 1968 elektrifiziert. Auch zwischen Holzkirchen und Rosenheim hängt der Fahrdraht.


(6)
Freerider97 hat geschrieben:Hi,

wenn hier die Bahn so gelobt wird möchte ich auch noch etwas dazu sagen:
Wir sind Freitag Abend nach Bad Häring (bei Wörgl) angereist, haben dort übernachtet und sind dann am Samstag ab Wörgl mit dem Regio nach Kitzbühel. Planmäßig sollte dieser um 10:10 fahren, im Reisebüro wurde bereits 10:19 angezeigt, tatsächlich los ging es aber erst um 11:00. Informationen gab es keine, zum Glück wurde das Rennen eine Stunde später gestartet, da wir sonst die ersten Fahrer verpasst hätten.

Zumindest Durchsagen der Bahn wären in dieser Situation angemessen gewesen, kein guter Service! Die Rückfahrt funktionierte dafür dann problemlos! :)

Meine Favoritenleiste ist voll von Buttons mit Links zum Zugradar. Beim Zugradar kannst du dir die aktuelle Betriebslage live im Internet angucken, sodass du dir die Ansagen schenken kannst.

Zugradar Deutschland: http://www.apps-bahn.de/bin/livemap/que ... ivemap=yes (RE und RB erst am Zoomstufe 3)
Zugradar Österreich: http://zugradar.oebb.at/bin/help.exe/dn ... vefahrplan
Zugradar Schweiz: http://maps.vasile.ch/transit-sbb/
Zugradar S-Bahn München: http://s-bahn-muenchen.hafas.de/bin/hel ... vefahrplan


Hinweis: Die GPS-Ortung ist noch nicht vollständig. Dort, wo GPS noch fehlt, erfolgt die Lokalisierung über die Blockabschnitte des HV-Signalsystems nebst Interpolation.
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whiteout
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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von whiteout »

Ok, danke Thomas für deine Informationen.Dann hoffen wir mal das beste für die Planungen. Warum die Südbahn bis heute noch nicht elektrifiziert ist, war mir eh immer fraglich.Zweigleisige, auf Grund der Streckenführung auch schnell befahrene und verkehrsgünstig günstig gelegen ( Rheintal,Arlberg,Bodensee) und dann bis jetzt noch mit Dieselzügen befahren - Unsinn. FN-Lindau zweigleisig wird sicher auch früher oder später kommen.

Es liegt aber viel eben auch an den Fahrplänen, nicht nur an den realisierbaren Geschwindigkeiten und Rollmaterial, die Umsteigerei hält viele ab - Nicht unbedingt der Zeitverlust gegenüber der Autobahn.Relationen wie Stuttgart-Oberstdorf sollten zumindest ein mal am Tag morgens und abends durchgehend befahren werden.Außerdem fahre ich eben zur Zeit mit meinem Auto erheblich günstiger, auch hier muss die Bahn mit bezahlbaren Pauschalen oder der Möglichkeit Tickets wie die Ländertickets oder z.B. das hier relevante Ticket "Allgäu-Ticket" auch vor 9 Uhr gelten zu lassen nachbessern.Für S-Bahnen oder in Verkehrsverbünde eingegliederte Bereiche ist diese 9 Uhr Reglung ja noch tragbar, aber für den schnelleren IRE und RE Verkehr über Land absolut unsinnig.

Bei den durchgehenden IRE Stuttgart-Lindau wird im Normalfall beim Aufenthalt in Ulm Hbf die 218 gegen eine 146 ausgetauscht, ausgenommen sind die Sprinterzüge, diese verkehren mit 218 in Sandwich-Doppeltraktion, teilweise wird den von Stuttgart kommenden Zügen in Ulm dann die zweite 218 wieder abgehängt. Der EC Münster-Innsbruck erhält ebenfalls schon in Stuttgart seinen Doppel-218 Vorspann. Die Steige stellt ja für alle ein Problem dar. Mit der SFS Wendlingen-Ulm verschwinden zwar ICE,RJ,TGV und einige IC von der Linie, so weit ich weiß soll aber ein Großteil des Güterverkehrs weiterhin durch das Filstal rollen. Vielleicht stehen ja dann hier wieder mehr SINNVOLL nutzbare Trassenkapazitäten zur Verfügung.


Und noch eine Expertenfrage an ThomasK:

Ich habe ja oben den Vorschlag eines durchgehenden Zugs Stuttgart-Schruns i.M. gepostet. Wäre sowas - angenommen die Rentabilität und die Fahrplantrasse wären da - möglich die Doppelstockwagen und die Baureihe 146 auch in Österreich einzusetzen? Die IRE verkehren ja eh nur mit 4 Wägen, sind also nicht länger als eine Talent 2 Doppeltraktion bzw. eher kürzer (???) das müsste doch technisch jedenfalls machbar sein, oder Irre ich mich?
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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von ThomasK »

(1)
whiteout hat geschrieben:Ok, danke Thomas für deine Informationen.Dann hoffen wir mal das beste für die Planungen. Warum die Südbahn bis heute noch nicht elektrifiziert ist, war mir eh immer fraglich. Zweigleisige, auf Grund der Streckenführung auch schnell befahrene und verkehrsgünstig günstig gelegen ( Rheintal,Arlberg,Bodensee) und dann bis jetzt noch mit Dieselzügen befahren - Unsinn. FN-Lindau zweigleisig wird sicher auch früher oder später kommen.

Zuerst lag es daran, dass die baden-württembergische CDU lieber auf das Auto und Stuttgart 21 gesetzt hat und nach dem Regierungswechsel auf Grün/Rot stellte zwar Baden-Württemberg die Landesmittel bereit aber der Bund knauserte. Immerhin: Jetzt ist es endlich geschafft.


(2)
whiteout hat geschrieben: Es liegt aber viel eben auch an den Fahrplänen, nicht nur an den realisierbaren Geschwindigkeiten und Rollmaterial, die Umsteigerei hält viele ab - Nicht unbedingt der Zeitverlust gegenüber der Autobahn. Relationen wie Stuttgart - Oberstdorf sollten zumindest ein mal am Tag morgens und abends durchgehend befahren werden.

In der Zielvorgabe für den Fernverkehr ist Stuttgart - Ulm - Oberstdorf vorgesehen.

Stuttgart - Ulm - Friedrichshafen - Lindau soll eine IC-Linie bekommen, die im Zweistunden-Takt fährt und ggf. auch noch via Bregenz - Bludenz nach Innsbruck verlängert werden kann und Stuttgart - Ulm - Oberstdorf soll eine eigene touristische Anbindung mit Einzelzügen des SPNVs bekommen. Wenn die NBS Wendlingen - Ulm fertig ist, dann sind auf der Filstalbahn Stuttgart - Göppingen - Geislingen (Steige) - Ulm genügend genügend Trassen frei; das gilt auch dann, wenn die S-Bahn von Plochingen nach Geislingen (Steige) verlängert wird.

Hier die Pressemitteilung der DB und die Fernverkehrskarte Deutschland 2030.

http://www.deutschebahn.com/de/konzern/ ... nsive.html


(3)
whiteout hat geschrieben: Außerdem fahre ich eben zur Zeit mit meinem Auto erheblich günstiger, auch hier muss die Bahn mit bezahlbaren Pauschalen oder der Möglichkeit Tickets wie die Ländertickets oder z.B. das hier relevante Ticket "Allgäu-Ticket" auch vor 9 Uhr gelten zu lassen nachbessern. Für S-Bahnen oder in Verkehrsverbünde eingegliederte Bereiche ist diese 9 Uhr Reglung ja noch tragbar, aber für den schnelleren IRE und RE Verkehr über Land absolut unsinnig.

Die meisten Autofahrer berechnen in ihrer Kalkulation bei der Autofahrt zumeist nur ein Teil der Grenzkosten; die spritabhängigen Grenzkosten machen nur etwa 50% der Grenzkosten einer Autofahrt aus. Bei der Bahn hingegen berechnen sie die Vollkosten. Dass diese Kalkulation in die Hose geht, ist offensichtlich.

Die Aufhebung der 9 Uhr Regelung wird so ganz allmählich vereinzelt auch umgesetzt. Beispielsweise wurde jetzt die 9 Uhr Sperre für das Regio Ticket Werdenfels von DB Regio Oberbayern mit Wirkung ab 05.10.2015 vollständig aufgehoben.


(4)
whiteout hat geschrieben: Bei den durchgehenden IRE Stuttgart-Lindau wird im Normalfall beim Aufenthalt in Ulm Hbf die 218 gegen eine 146 ausgetauscht, ausgenommen sind die Sprinterzüge, diese verkehren mit 218 in Sandwich-Doppeltraktion, teilweise wird den von Stuttgart kommenden Zügen in Ulm dann die zweite 218 wieder abgehängt. Der EC Münster-Innsbruck erhält ebenfalls schon in Stuttgart seinen Doppel-218 Vorspann. Die Steige stellt ja für alle ein Problem dar. Mit der SFS Wendlingen-Ulm verschwinden zwar ICE,RJ,TGV und einige IC von der Linie, so weit ich weiß soll aber ein Großteil des Güterverkehrs weiterhin durch das Filstal rollen. Vielleicht stehen ja dann hier wieder mehr SINNVOLL nutzbare Trassenkapazitäten zur Verfügung.

Die NBS Wendlingen - Ulm ist steiler trassiert, als die Geislinger Steige. Alles, was über 25 - 28 Promille Steigung ist, ist für den Güterverkehr sehr aufwendig.


(5)
whiteout hat geschrieben: Und noch eine Expertenfrage an ThomasK:

Ich habe ja oben den Vorschlag eines durchgehenden Zugs Stuttgart-Schruns i.M. gepostet. Wäre sowas - angenommen die Rentabilität und die Fahrplantrasse wären da - möglich die Doppelstockwagen und die Baureihe 146 auch in Österreich einzusetzen? Die IRE verkehren ja eh nur mit 4 Wagen, sind also nicht länger als eine Talent 2 Doppeltraktion bzw. eher kürzer (???) das müsste doch technisch jedenfalls machbar sein, oder Irre ich mich?

Ich habe gerade in der Datenbank nachgeschaut: Zu meiner Überraschung hat die kleine Nebenbahn Bludenz - Schruns die Streckenklasse D4. :lach: Das bedeutet, dass sie dieselbe Streckenklasse D4 hat, wie die Hauptbahn Stuttgart - Ulm, so dass du auf dieser Nebenbahn mit Achslasten von 22,5 Mg fahren kannst, also doppelt soviel wie im Straßenverkehr, wo bei einer Achslast von 11,5 Mg finito la musica ist. Auch hast du auf der Montafoner Bahn dass größere Lichtraumprofil zur Verfügung, sodass du auch mit den ca. 4,63 m hohen Doppelstockwagen bis nach Schruns fahren kannst.

Jetzt brauchst du nur noch eine Zulassung für die 146, was aber nicht allzuschwer sein sollte, da vieles in Österreich und Deutschland identisch ist.

Die Bahnsteiglängen müssen nur auf den Stationen mit Verkehrshalt ausreichen; ist auf einer Zwischenstatiuon der Bahnsteig zu kurz, dann wird durchgefahren. In Schruns kannst du auf Gleis 1 mit der 146 und 4 Dostos halten und in Bludenz sowieso.

Wenn du also eine Trasse Bludenz - Schruns bestellst und die Zulassung für die 146 hast, dann kannst du - nach der Elektrifizierung Ulm - Friedrichshafen - Lindau - in der Tat durchgehende Züge Stuttgart Hbf - Schruns anbieten. In der Tat ist es verblüffend, dass du auf dieser popeligen Nebenbahn Bludenz - Schruns die Streckenklasse D4 hast und mit dem größeren Lichtraumprofil das volle Programm fahren kannst.

Viel interessanter finde ich jedoch die Frage, ob es gelingt langfristig eine neue Eisenbahnstrecke Tschagguns - St. Gallenkirch - Silvrettascheiteltunnel - Galtür - Ischgl - Landeck zu bauen, um die ganzen Skigebiete mit einer Eisenbahn zu versorgen.

Vor ein paar Jahren wurde das alles noch als totaler Wahnsinn angesehen, aber mit der ersten Etappe von Tschagguns bis nach St. Gallenkirch will sich nun offenbar der Bregenzer Landtag jetzt intensiver beschäftigen, da sich die Fahrgastzahlen auf der Montafonerbahn in den letzten 10 Jahren um 70% erhöht haben. Statt 1,2 Millionen Fahrgäste jährlich sind jetzt mehr als 2 Millionen Fahrgäste jährlich zwischen Bludenz und Schruns unterwegs.

Hoffen wir, dass sich die Vernunft durchsetzt und erst einmal bis St. Gallenkirch gebaut wird. Wenn dann der Laden läuft und die Eisenbahn immer beliebter wird, dann kann man in 20 Jahren darüber reden über Galtür und Ischgl die Eisenbahn bis Landeck in Normalspur durchzubauen. Vielleicht erleben wir das ja noch, dass man in Ischgl von der Eisenbahn direkt in die 3S-Bahn zum Pardatschgrat umsteigen kann. Momentan sollte man das aber nicht zu laut sagen, denn dann wird man noch als größenwahnsinniger Spinner angesehen. :biggrin:
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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von kaldini »

@Strecke Kufstein - Wörgl: Nachdem ich nun seit 3 Wochen Öffi fahre (Wörgl - Schaftenau), reichen mir eigentlich die Bahnanbindungen. Es gibt ja noch den Bus (ok, den nehm ich meist, in Summe ist er schneller).
Was mir bzw. was ich von vielen Kollegen höre: warum schaffen es 2 Bahngesellschaften eigentlich nicht, an einem gemeinsamen Bahnhof einen gemeinsamen Takt hinzubekommen? Warum kann man in Kufstein die Ankunfts- und Abfahrtszeiten nicht so planen, dass es aus beiden Richtungen ein vernünftiges Umgesteigen gibt? Das sollte doch viel einfacher umzusetzen sein und kostet die Öffentlichkeit sicherlich nicht viel Geld (zumindest keine zusätzlichen Trassenkilometer). Aber wenn der Rosenheim Zug 5 Minuten nach dem abfahrenen Zug nach Innsbruck ankommt, kann man gleich mal eine halbe Stunde warten - und nachmittags in der Gegenrichtung kann man auch mal 45 Minuten warten.
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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von ThomasK »

kaldini hat geschrieben:@Strecke Kufstein - Wörgl: Nachdem ich nun seit 3 Wochen Öffi fahre (Wörgl - Schaftenau), reichen mir eigentlich die Bahnanbindungen. Es gibt ja noch den Bus (ok, den nehm ich meist, in Summe ist er schneller).
Was mir bzw. was ich von vielen Kollegen höre: warum schaffen es 2 Bahngesellschaften eigentlich nicht, an einem gemeinsamen Bahnhof einen gemeinsamen Takt hinzubekommen? Warum kann man in Kufstein die Ankunfts- und Abfahrtszeiten nicht so planen, dass es aus beiden Richtungen ein vernünftiges Umgesteigen gibt? Das sollte doch viel einfacher umzusetzen sein und kostet die Öffentlichkeit sicherlich nicht viel Geld (zumindest keine zusätzlichen Trassenkilometer). Aber wenn der Rosenheim Zug 5 Minuten nach dem abfahrenen Zug nach Innsbruck ankommt, kann man gleich mal eine halbe Stunde warten - und nachmittags in der Gegenrichtung kann man auch mal 45 Minuten warten.

Da gebe ich dir absolut Recht.

Das Problem sind die Railjet und IC Züge der ÖBB, die Wien - Salzburg - (Korridor Deutschland über Rosenheimer Schleife) - Innsbruck - Bludenz - Bregenz fahren. Zwischen Wörgl und Kundl ist die Strecke dreigleisig und zwischen Kundl und Innsbruck gibt es die alte Unterinntalbahn und die neue Unterinntalbahn, die beide jeweils zweigleisig sind, sodass zwischen Wörgl und Innsbruck keine Kapazitätsprobleme bestehen.

Zwischen Rosenheim und Wörgl ist die Strecke nur zweigleisig und die ganzen Güterzüge zwischen Italien und Deutschland fahren über die Strecke; hinzu kommen noch die ÖBB-Fernzüge.

Das Problem ist nun folgendes:

Die Marketingabteilung der ÖBB will unbedingt in 4 Stunden von Wien Hbf nach Innsbruck Hbf fahren. Das klappt erst dann, wenn die Westbahn voll ausgebaut ist und wenn man zwischen Wien Hbf und Innsbruck Hbf nur in Wien-Meidling, St. Pölten Hbf, Linz Hbf und Salzburg Hbf hält. Also muss zwischen Salzburg und Innsbruck überall durchgefahren werden.

Aktuell ist die Westbahn noch nicht voll ausgebaut; wenn sie in 5 Jahren fertig ist, dann fährt man 8 Minuten schneller als heute. Diesem Marketingziel der ÖBB, in 4 Stunden von Wien Hbf nach Innsbruck Hbf zu fahren, hat sich alles unterzuordnen. Aktuell sind es, da die Westbahn noch nicht fertig ist - also 4 Stunden und 8 Minuten. Also wird zwischen Salzburg und Innsbruck nonstop durchgefahren. Nun haben aber die Kufsteiner und Wörgler protestiert und wollten auch Halte von Railjets haben. Also wird abwechselnd alle 2 Stunden alternierend in Kufstein und Wörgl gehalten und dann wieder nicht, weswegen sich ein Humpeltakt ergibt. Als Entschädigung hat nun die ÖBB festgelegt, dass dafür zusätzlich alle 2 Stunden die Eurocityzüge, die zwischen München, Innsbruck, Bozen, Verona - Bologna/Venezia/Milano fahren, auch noch in Kufstein und Wörgl halten. Das ändert aber nichts am Humpeltakt.

Also muss man gucken, wie man es schafft, dass man in 4 Stunden von Innsbruck nach Wien fährt und den Humpeltakt beseitigt. Ein Kompromissvorschlag sieht vor, dass man in Wien Meidling durchfährt und stattdessen in Wörgl hält. Da die Wiener das nicht wollen, muss man dann auch noch zwischen Salzburg und Wels ausbauen.

Ein anderer Vorschlag sieht vor, dass man ENTWEDER in Kufstein ODER Wörgl hält. Da Wörgl wichtiger ist als Kufstein, würde man dann nur in Wörgl halten. Das wollen aber die Kufsteiner nicht.

Möglich wäre auch, mit dem ÖBB-Railjet, der zwischen Wien und Innsbruck streckenweise heute 230 km/h fährt, auch 250 km/h zu fahren. Dazu bräuchte man dann aber eine neue Zulassung. Aktuell fährt der Railjet nur 230 km/h.

Oder aber man zieht den Bau der Neubaustrecke Salzburg - Straßwalchen vor. Das Problem ist aber, dass für die nächsten Jahre extrem viel Geld in den 33 km langen Koralmtunnel fließt und in den 27 km langen Semmeringbasistunnel. Die Steiermark und Kärnten haben damals beim Politpoker in Wien durchgesetzt, dass die Koralmbahn gebaut wird. Wenn man heute von Wien nach Graz oder Klagenfurt will, dann muss man sich vorher schon in Bruck an der Mur entscheiden. Von Graz nach Klagenfurt muss man dann erst wieder zurückfahren. Also baut man jetzt die große Koralmbahn zwischen Garz und Klagenfurt mitten durch den Berg mit dem 33 km langen Riesentunnel. Das kostet zwar ein Schweinegeld, aber wenn man mit 250 km/h mit dem Railjet durch den Berg fahren will, dann muss man eben einiges an Geld auf den Tisch legen. Das ist ja in der Schweiz, wo in 4 Monaten der 57 km lange Riesentunnel durch den Gotthard eröffnet wird, nicht anders. Falls Interesse besteht, kann ich auch dazu mal etwas schreiben.

Für Tirol ist nun das Problem, dass es mit dem Brennerbasistunnel im Wiener Politpoker der Finanzen und Projekte schon "überversorgt" ist.

In Österreich wird ja ein Teil der Mineralölsteuer auf das Benzin dafür verwendet, die Eisenbahn auszubauen. Vernünftig wäre die Mineralölsteuer weiter zu erhöhen, damit die Eisenbahn schneller ausgebaut werden kann. Das muss dann der Nationalrat in Wien entscheiden, was er will.

Hier ein Blick auf den Fahrplan mit dem Humpeltakt zwischen Kufstein und Innsbruck:

http://www.oebb.at/de/Reiseplanung/Fahr ... 300_16.pdf

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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von kaldini »

Was der RJ und die anderen internationalen Züge mit den Regionalzügen zu tun hat, versteh ich immer noch nicht... der Meridian muss ja auch erstmal bis Kufstein fahren, dann die OEBB weiter. Was mir hier eher vorschwebt ist, dass der Meridian am einen Bahnsteig ankommt und gegenüber (also z.B. 2-3, 4-5 etc.) steht der von der OEBB und man kann mit 1 oder 2 Minuten Umsteigezeit locker weiterfahren.
Vom Angebot her hab ich bisher nicht feststellen können, dass mehr Züge zwischen Kufstein und Wörgl benötigt würden. Bin zwar in den letzten 4 Wochen nur 4 oder 5 Mal mit dem Zug gefahren, dafür dann aber in der Rush Hour - und hatte immer einen Sitzplatz, meist eine 2er oder gar 4er Kombi für mich alleine. Und mehr als alle 30 Minuten ein Zug hab ich noch nie benötigt (ok, wie gesagt, gibt ja noch die Busse).

Wichtiger fände ich, dass die Systeme in Tirol mehr aufeinander abgestimmt wären. Den Wörgler Stadtbus, der nach einem eigenen Plan fährt, kann man als Zugzubringer eigentlich vergessen. In Kufstein ist es wohl, da es hier über den VVT organisisert wird, besser.

Und warum fahren Sonntags alle Züge/Busse total ausgedünnt? Hatte heute mal geschaut, per Bus nach Niederau zu fahren. Zum Liftbeginn ging da gar nix.

edit: du schreibst, 58 Euro für ein Wochenticket Tirol sind super. Das stimmt, wenn man 1 Woche hier ist und jeden Tag eine Fahrt macht. Aber mir wäre ein günstigeres Jahresticket (a la Vorarlberg oder Wien 365 Euro pro Jahr) lieber. Dann könnte das Auto öfters in der Garage bleiben. Aber da ich nur für Wörgl -Kufstein schon 63 Euro für ein Monatsticket zahle, 118 Euro für eine Region, da lohnt sich das nicht.
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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von j-d-s »

ThomasK hat geschrieben: Die meisten Autofahrer berechnen in ihrer Kalkulation bei der Autofahrt zumeist nur ein Teil der Grenzkosten; die spritabhängigen Grenzkosten machen nur etwa 50% der Grenzkosten einer Autofahrt aus. Bei der Bahn hingegen berechnen sie die Vollkosten. Dass diese Kalkulation in die Hose geht, ist offensichtlich.
Die übrigen Kosten kann man aber nur mit einrechnen, wenn man sonst gar kein Auto gekauft hätte. Wenn man sowieso ein Auto kauft - weil man eben ein Auto haben muss, ebenso wie Schuhe oder Klamotten - dann kann man das nicht mehr einrechnen. Denn wenn man das Auto stehen lässt, spart man dann eben nur die Spritkosten. Mehr nicht.
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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von David93 »

Verschleiß schon auch noch.
Nur so Sachen wie Steuer, Versicherung usw. kann man weglassen, weil das zahlt man eh.
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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von j-d-s »

Ja, aber nur der Verschleiß, der konkret dadurch verursacht wird und nicht etwa durch die Zeit. Das wären dann in erster Linie Reifen und Bremsbeläge sowie Öl. Sind vielleicht ein paar Euro, nicht viel.
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Re: Hahnenkammexpress mit 52000 Fahrgästen

Beitrag von Rüganer »

In Österreich wird ja ein Teil der Mineralölsteuer auf das Benzin dafür verwendet, die Eisenbahn auszubauen. Vernünftig wäre die Mineralölsteuer weiter zu erhöhen, damit die Eisenbahn schneller ausgebaut werden kann. Das muss dann der Nationalrat in Wien entscheiden, was er will.
Warum ist es eigentlich quasi als Naturgesetz in den Köpfen der Eisenbahner verankert, dass das Auto und der Autofahrer - und auch der allgemeine Steuerzahler- die Bahn mit zig Milliarden subventionieren muss ?

Vom Auto und Straßenverkehr insgesamt leben 10mal soviel Menschen wie von der Bahn.


Ich hab nix gegen die Bahn, aber diese Einstellung muss doch mal hinterfragt werden.

Gerade hier im Nordosten bringt die Bahn auf der Fläche gar nix. Trotzdem werden jährlich hunderte Millionen verballert, anstatt auf sinnvolle und kostengünstige Verkehrsmöglichkeiten zu setzen.
Danke Bulgarien !

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