Grödnertal / Wolkenstein 6.-13. Februar 2016
Verfasst: 18.02.2016 - 23:47
Grödnertal / Wolkenstein 6.-13. Februar 2016
Anfahrt: Ettlingen - A8 - Ulm - A7 - Fernpass - Obsteig ca. 4 h, Obsteig - Innsbruck - Brenner - Klausen - Wolkenstein ca. 2:30 h
Wetter: Sa schön, So bis Mi bewölkt mit Schnee, Do-Sa vorwiegend schön, i.d.R. -5°C bis +3°C, Do kälter
Schnee: Anfangs lächerliche Naturschneelage (10 cm Tal, 30 cm Berg), während der Woche 15 cm und 25 cm Neuschnee. Maschinenschnee allgemein ausreichend und kompakt.
Anlagen geöffnet: 206 von 208 im Großraum Gröden/Sella Ronda.
Abfahrten geöffnet: 445 von 464 km im Großraum Gröden/Sella Ronda.
Wartezeiten: Keine erwähnenswerten außer an (teildefekter?) 6KSB Sass Becè 30 min (!)
Gefallen: Landschaftliche Komponente des Großskigebiets, viel Auslauf, Beschneiungssicherheit, Qualität und Preisniveau Bergrestaurants, zuverlässige Skibusorganisation, Skischule 2000, Panorama Col Raiser
Nicht gefallen: Abfahrten großenteils anspruchslos, viele schlechte Skifahrer, viele lahme fixgeklemmte Leitner-Sesselbahnen oder abgenutzte Leitner-KSBn, umständliche Erschließung Seiseralm
Bewertung: 5/6 Punkten
Nach 4 Jahren Skiurlaub im Ziller- bzw. Tuxertal wurde es für Familie Harzwinter an Fasching 2016 Zeit für einen Tapetenwechsel. Als Ergebnis unserer Sondierungen zu Tiroler und Salzburger Großskigebieten machte schließlich das Südtiroler Grödnertal das Rennen. Wegen der besseren Anbindung an Nachbarskigebiete und Sella Ronda wurde Wolkenstein/Selva unser Standort, was sich als gute Wahl erwies.
Wir hatten eine FeWo über dem talseitigen Ortseingang. Unsere anfängliche Skepsis bei der Skibusanbindung war nach dem ersten Skitag vom Tisch - der Skibus erwies sich als zuverlässig und war nie überfüllt. An den Schönwettertagen profitierten wir nach dem Skifahren von der erhöhten Lage der FeWo: Während das Wolkensteiner Ortszentrum längst in Schatten und Kälte versunken war, schien auf unserem Balkon noch die Sonne.
Aus den zwei konkurrierenden Skischulen im Ort wählten wir für Harzwinter Junior die "gelbe" (Skischule 2000) aus, da nur sie im Vorfeld unsere Fragen zielführend beantwortet hatte und zudem die günstigere war (wobei man bei dem Skischulpreisniveau vor Ort beileibe nicht von "günstig" sprechen kann). Der italienischstämmige, aber deutschsprachige, junge Skilehrer machte mit seiner 8-köpfigen, rein deutschen Kindergruppe nicht nur viel Strecke (inkl. Sella Ronda!), sondern auch viele Übungen, so dass Harzwinter Junior seine Fahrkünste bei ihm verbessern konnte. Bei der "roten" Skischule fiel uns auf der Skiwiese das teilweise hohe Altersniveau der Skilehrer auf. Das "gelbe" Team schien uns deutlich jünger zu sein.
Wie bei den Rahmenbedingungen oben zusammengefasst, bot die Faschingswoche dank eines Genua-Tiefs Dolomiten-untypisch viel Bewölkung, einmal Sturm und zweimal nächtlichen Schneefall, der die vorher traurige Gesamtschneelage verbesserte. Insofern waren wir an den Skitagen mit schlechter Sicht dankbar für die Wolkensteiner Waldabfahrten im unteren Bereich. Die besseren Tage nutzten wir für Sella Ronda, Seiseralm und Panoramaskifahren am Col Raiser, wo ich bereits am Anreisetag schöne Nachmittagsstunden verbringen konnte:
Bergrestaurant Col Raiser in St. Christina am Anreisenachmittag bei noch schönem Wetter.

Die 4KSB Fermeda ist die Hauptbeschäftigungsbahn am Col Raiser und erschließt eine sehr schöne Abfahrt. Man sieht den für Fasching enormen Schneemangel am Südhang hier oben. Die Abfahrt ist freilich tipptopp beschneit - ohne Beschneiung liefe hier nichts.

Schöner Blick von der Bergstation Fermeda zur Seiseralm. Dahinter Rosengarten und Schlern. Vorn die völlig nutzlose DSB Catores.

Fermeda-Abfahrt am Col Raiser - klasse! Hinten Sella, Wolkensteiner Skigebiet Ciampinoi und Langkofel.

Ein Abstecher zur Trojerhütte neben dem Skigebiet mit ihrer wunderbaren Panoramaterrasse. Blick zum Langkofel.

Wenn man am Col Raiser fährt, darf natürlich ein Abstecher auf die St. Ulricher Seite des Skigebiets nicht fehlen. Hier die Rückbringer-Pendelbahn Furnes-Seceda gegen den sich allmählich eintrübenden Spätnachmittagshimmel.

Blick gegen Rosengarten, Schlern und Seiseralm an der Bergstation 4KSB Fermeda. Die Eintrübung erzeugt interessante Farbeffekte.

Wer an der Bergstation 4KSB Fermeda 15 Höhenmeter zur Panoramaplattform aufsteigt, wird mit weitem Blick übers Eisacktal und zum Alpenhauptkamm belohnt. Hier ein Zoom zum Großen Möseler und Turnerkamp in den Zillertaler Alpen. Vorn im Schatten das Skigebiet Brixen/Plose.

Zoom zur Seiseralm. Am linken Bildrand ist die KSB zum Goldknopf zu erkennen, genau am rechten Bildrand die Bergstation Mont Sëuc von St. Ulrich.

Abendstimmung vom Balkon unserer FeWo in Wolkenstein.

Das Grödnertal profitiert maßgeblich von der beeindruckenden Dolomitenlandschaft, die hilft, über manche zu kurz oder zu langweilig geratene Abfahrt hinwegzusehen. Insgesamt empfanden wir den Skigroßraum Gröden/Sella als skifahrerisch relativ anspruchslos. Fordernde Abfahrten fehlen, selbst die schönen, schwarzen Weltcup- oder Rennstrecken an Saslong und Ciampinoi sind ohne viel Technikeinsatz befahrbar. Und so ist es kein Wunder, dass man auf den Grödner Pisten auf viele Skianfänger und "fortgeschrittene" Fahrer Rücksicht nehmen muss. Neben den beiden o.g. schwarzen Rennpisten haben uns die Abfahrten an der Porta Vescovo in Arabba besonders gut gefallen, außerdem noch die Cir-Abfahrt im Wolkensteiner Dantercepies-Gebiet. Auch das kleine Edelweiss-Gebiet in Corvara hat wegen seiner isolierten Lage in einem Seitental einen individuellen Charakter. Ansonsten bieten viele Grödner Abfahrten weniger skifahrerische, sondern eher landschaftliche Highlights. Zum Monte Pana über St. Christina fuhren wir z.B. über eine lahme, endlose Ziehwegabfahrt vom Piz Sella, was der Pistenplan so nicht hergibt. Leider beeinträchtigte dicker Nebel die anschließenden Abfahrten am Mont de Sëura.
Schlechte Sicht an der Bergstation Dantercepies dank Genua-Tief.

Die moderne Dantercepies Lounge neben der Bergstation lässt überzogene Preise erwarten - stimmt aber nicht. Leider ist das Restaurant innen viel kleiner, als es von außen aussieht (nur 60 Plätze), und somit meist voll.

Unser Kinderskikurs bei der "gelben" Skischule Selva 2000 - immer wieder ein lustiges Bild. Zwecks Anonymisierung der Kinder habe ich per Bildbearbeitung zusätzliche Skibrillen verteilt.

Die "Burg" Castel Gardena direkt an der Saslong B-Abfahrt von Ciampinoi nach St. Christina, ursprünglich ein Jagdschloss. 1926 nach totalem Verfall von einer venezianischen Adelsfamilie restauriert und bis heute in deren Privatbesitz.

Nach elend langer Ziehwegfahrt vom Ciampinoi treffen wir am Monte Pana über St. Christina ein. Interessant ist hier eigentlich nur das riesige Sporthotel in der "modernen" Bergarchitektur der 1960er Jahre.
Auf der schwarzen Waldabfahrt am Mont de Sëura war nebelbedingt leider nichts zu sehen, darum kein Foto.

Zurück im Wolkensteiner Skigebiet am Piz Sella. Das Wetter "macht auf". Hinten die Grödnerjochstraße.

Dank plötzlichen Sonnenscheins geht es noch bis zum Grödnerjoch und über die blaue Pistenautobahn vor dem Sellastock wieder zurück.

In Plan de Gralba lädt der klassische Leitner-Tellerlift Pudra zu einem Abstecher ein.

Die Sesselbahnen Comici I und II zwischen Piz Sella und Sellajoch liegen direkt unter den Langkofelwänden. Weiter links im Wald versteckt sich noch der Tellerlift Gran Paradiso, den wir leider zu fahren vergessen haben.

Später in der Woche soll es an einem stürmischen Tag mit durchwachsenem Wetter ins Edelweisstal-Skigebiet von Colfosco gehen. Der Skitag beginnt mit dem Warten auf den Start der Skischule von Harzwinter Junior an den Risaccia-Liften im oberen Teil der Übungswiesen von Wolkenstein. Hinten mittig der Mont Sëuc, Ausgangspunkt zur Seiseralm von der Bergstation der St. Ulricher EUB.

Wolkensteiner EUB Dantercepies, die sturmbedingt bis 9:30 Uhr geschlossen blieb.

Die Gondeln der EUB Plans von Colfosco schaukeln im starken Wind, der übers Grödnerjoch pfeift.

Mit der flach verlaufenden EUB Colfosco geht es ins Edelweiß-Tal. Rechts der Sassongher, dominanter Berg über Corvara.

Erfreulicherweise ist das Edelweiß-Tal sturmgeschützt. Der Skilift Stella Alpina vermittelt ein schönes Stück Skifahren der 1970er Jahre.

Aus der Sesselbahn Forcelles im Edelweiß-Tal und vom Berggasthaus Ütia Forcelles gibt es einen schönen Blick in die Sellagruppe.

Zu Buckeln aufgefahrene Abfahrt des Sesselbahn Forcelles gegen den Sassongher. Gegenüber der kurze, steile Skihang der EUB Col Pradat, der uns nicht überzeugen konnte.

Zurück nach Wolkenstein geht es an Jimmy's Hütte vorbei, einem sehr großen Bergrestaurant mit lecker Essen.

Skilift Panorama im Gebiet Dantercepies. Hinter Wolkenstein der ersehnte blaue Himmel überm Eisacktal ...

Spätnachmittagsimpression aus Wolkenstein ...

... und noch eine vom Frühabend. Ein Einkaufsbummel in den schrecklichen Dieselabgasen der Hauptstraße von Wolkenstein verkürzt das Leben sicherlich um mehrere Monate.

Die Sella Ronda haben wir einmal mit (orange) und einmal gegen den Uhrzeigersinn (grün) gemacht. Wenn man sie noch aus den 1980er/1990er Jahren kennt, fällt sofort auf, wie komfortabel, wenn nicht anspruchslos die Umrundung durch Einsatz moderner Beförderungstechnik geworden ist. Wo man sich früher über Übungslifte, Warteschlangen, Ziehwege oder sogar mit den Skiern auf dem Buckel durch die Talortschaften bemühen musste, sitzt man heute bequem in der Zubringerbahn und lässt Landschaft und Siedlungen vorbeiziehen. Das ist zwar nett, verbannt aber das frühere Abenteuererlebnis der Sella Ronda final ins Reich der Skigeschichte. Die vielen fixgeklemmten oder die teils ausgeleierten, kuppelbaren Sesselbahnen des fast immer gleichen Südtiroler Herstellers nerven auf der Sella Ronda ebenso wie dessen tonnenförmige, neue 10EUBn, in denen einem bei Vollbesetzung der Nachbar halb auf dem Schoß sitzt. Sehr schön waren dagegen die Mittagspausen z.B. auf dem Pordoijoch oder - genial gelegen - auf der Fredarolahütte am Sass Becè, besonders, nachdem wir vorher an der ständig stehen bleibenden Sass Becè-KSB eine halbe Stunde lang in einer Menschentraube aus 300 genervten Skifahrern warten mussten. Die grüne Sella Ronda gefällt mir weniger als die orangefarbene: Von ihr aus konnten wir die angepeilte Friedrich-August-Hütte am Col Rodella wegen eines Sperrzauns auf der Piste nicht erreichen, sie lässt die Porta Vescovo in Arabba aus, und sie erreicht noch nicht einmal die Bergstation Boè in Corvara (was auf dem Pistenplan anders aussieht).
Sella Ronda orange (im Uhrzeigersinn) bei mäßigem Wetter:
Morgenrot über Wolkenstein. Leider liegen die Dolomitenfelsen über dem Ort wegen der westseitigen Ausrichtung morgens im Schatten - es gibt morgens also kein "Alpenglühen".

Da das Wetter zunächst besser aussieht als vorhergesagt, machen wir uns über die ewig flachen Schusshänge vom Grödnerjoch nach Colfosco auf die orangefarbene Sella Ronda im Uhrzeigersinn.

Wer den Trassenverlauf der EUB von Corvara zum Rifugio Piz Boè auf dem Foto nicht findet, bekommt ihn vom Skifahrer unten rechts gezeigt.

... und Ende! Unsere Hoffnung auf einen schönen Tag bekommt schon vormittags ihren Dämpfer. Bereits an der EUB-Bergstation Boè stehen wir im dicken Nebel.

Grau in Grau geht es über den Campolongo-Pass nach Arabba, ...

... wo man auf der Porta Vescovo wieder aus dem grauen Brei herauskommt.

Schöne schwarze Abfahrt Sourasass an der Porta Vescovo über Arabba.

Doch am Pordoijoch bekommen wir das graue Wetter schon wieder zurück.

Querung des Fassatal-Teils der Sella Ronda mit seinen Waldschneisen. Für mich der uninteressanteste Teil der Umrundung.

Rückfahrt vom Sellajoch nach Wolkenstein, wo das Wetter tagsüber wieder zugemacht hat.

An der Sesselbahn Comici I befindet sich der Haupt-Funpark des Wolkensteiner Skigebiets Ciampinoi. Man kann dort sogar über ein Auto hüpfen.

Bevor wir Harzwinter Junior von der Skischule abholen, geht es auf die menschenleere, schwarze Saslong-Rennabfahrt nach St. Christina ...

... und die schwarze Ciampinoi-Rennabfahrt, deren Schlusshang sich direkt über der EUB-Talstation in Wolkenstein befindet. Diese beiden Abfahrten machen uns im Grödnertal am meisten Spaß.

Sella Ronda grün (gegen den Uhrzeigersinn) bei Schönwetter:
Start des Skitages auf der Wolkensteiner Übungswiese, wo wir Harzwinter Junior an den alten Leitner-Liften Biancaneve und Larciunei abliefern.

Trasse EUB Ciampinoi mit Wolkenstein, Puez- und Geislergruppe.

Ziehweg durch die "Steinerne Stadt" / Citta dei Sassi zum Sellajoch. Hinten die Marmolada.

Talstation "Korblift" Langkofelscharte, im Winter leider außer Betrieb. Im Sommer 2015 sind wir ihn gefahren.

Trasse des "Korblifts" Langkofelscharte mit dem namensgebenden Felsmassiv. Für eine Abfahrt aus der Scharte würde die Schneelage ohnehin nicht reichen.

Zoom zur Toni-Demetz-Hütte in der Langkofelscharte. Da waren wir im Sommer 2015 und werden sicherlich im Sommer 2016 wiederkommen.

Abfahrt der Sesselbahnen Cavazes Grohmann und Norei Cinque Dita am Sellajoch. Hinten die mächtige Marmolada. Eigentlich wollen wir von hier ganz nach rechts über den Hang zu unserem Sommerziel Friedrich-August-Hütte queren, aber der Pistendienst hat an der gesamten Abfahrt entlang einen sinnlosen Sperrzaun hingestellt. Dann eben nicht.
Für eine zusätzliche Liftfahrt haben wir hier keine Zeit.

Sesselbahnen von Canazei mit Rifugio Salei di Monteleone (?) und Langkofel.

Rückblick aus der EUB Pian Frataces-Gherdecia zum Langkofel.

Die teildefekte Agamatic-KSB Sass Becè hat uns mit ihren ständigen Stopps und der 30-Minuten-Wartetraube mit 300 genervten anderen Skifahrern halb wahnsinnig gemacht.
Leider kommt man mit den benachbarten Bahnen nicht zur Fortsetzung der Sella Ronda - es bleibt nur diese. Hinten der Rosengarten mit dem markanten Kesselkogel als höchstem Punkt.

Eher zufällig haben wir an der Fredarolahütte knapp unterhalb des Sass Becè Mittagspause gemacht - große Empfehlung! In dem schlichten Gebäude mit unscheinbarer, aber großer Erweiterung verbirgt sich eine gute Pizzeria mit Direktblick in die steil abfallenden Wände der Marmolada.

Blick vom Tisch in der Fredarolahütte in die Felsabstürze der Marmolada.

Abfahrt vom Sass Becè vorbei an den Liftanlagen des Pordoijochs ins flache Tal von Arabba.

Da die direkte Abfahrt nach Arabba schneemangelbedingt gesperrt ist (??), geht es ungeplant zunächst ein Stück mit der KSB Carpazza ein Stück hinauf in Richtung Porta Vescovo ...

... und von dort über die tolle schwarze Abfahrt Sourasass hinunter in den Ort Arabba.

Abstecher von der grünen Sella Ronda mit der ZUB "DMC Europa" bis ganz hinauf zur Porta Vescovo, damit die Umrundung nicht so langweilig wird.

Piz Boè, mit 3152 m höchster Punkt des Sellastocks, mit dem Rifugio Capanna-Fassa und der Telefonanlage obendrauf.

Blick von der Bergstation Porta Vescovo zur Marmolada. Der Sonnenstrahl zeigt genau auf den Skihang des Fedaia-Korblifts, dessen Stützen man dort knapp erkennen kann.

Start der schwarzen Abfahrt Sourasass von der Porta Vescovo nach Arabba ... schön! Hinten Heiligkreuzkofel, Piz de Lavarella und Conturinesspitze. Links die Bergstation der KSB Carpazza.

Rote Abfahrt Ornella von der Porta Vescovo nach Arabba.

Neue Verbindungs-Sesselbahn "Arabba Fly", die den Fußmarsch durchs Dorf obsolet und die Sella Ronda erneut komfortabler und schneller macht. Irgendwann wird rings um den Sellastock bloß noch ein Zug fahren.

Arabba. Liegt eigentlich recht schön im oberen Livinallongo auf 1600 m, ist für deutsche Übernachtungsgäste mit seiner Lage "hinter" der Sella aber relativ abgelegen. Den kleinen Übungsschlepper Due Baite im Vordergrund hat man leider stillgelegt.

Piste Campolongo hinunter zum namensgebenden Pass.

Abfahrt von der Sesselbahn Costoratta überm Campolongo-Pass in Richtung Corvara. Dahinter wieder Heiligkreuzkofel, Piz de Lavarella und Conturinesspitze.

Bergstation EUB Boè, die man über die grüne Sella Ronda blöderweise nicht erreichen kann. Die Sesselbahn Costoratta endet knapp unterhalb an einer Felsstufe - ein Erschließungsfehler.

Corvara mit Talstation der EUB Boè und dem dominanten Sassongher über dem Ort.

Blick von der Station der Zubringer-EUB Borest in Corvara ins Val Mesdi, das Mittagstal. Keine Ahnung, wie die Tourenfahrer über die steile, letzte Stufe kommen.

Dantercepies, letzte Bergstation unserer grünen Sella Ronda. Hinten Langkofel, Schlern und Seiseralm.

Abschluss auf der schwarzen Cir-Abfahrt auf Dantercepies.

Ein wohlverdienter Nachmittagskaffee auf dem Balkon unserer FeWo nach dem Skitag.

Abendimpression in Wolkenstein.

Die beiden letzten Skitage mit jeweils zwei Dritteln Schönwetter gehörten unseren Sommer-Wanderzielen von 2015, der Seiseralm und dem Col Raiser. Erwartungsgemäß ist die Seiseralm wegen ihrer Topographie als Hochalmfläche ein Skianfängergebiet mit weitgehend blauen Pisten. Hier tummeln sich die Kinderskischulen von St. Ulrich. Auf die Seiseralm fährt man nicht unbedingt nur zum Skifahren, sondern nicht zuletzt auch wegen der Vielzahl traditioneller Einkehrmöglichkeiten mit hervorragender Küche. Weniger erwartungsgemäß dauert der Transfer von der Bergstation St. Ulrich/Mont Sëuc über die umständlich platzierten Aufstiegsketten bis zum entlegensten Hang Saltria/Florianlift weitaus länger, als es der Pistenplan vermuten lässt. Von Saltria aus muss man die gesamte bis dahin zurückgelegte Strecke wieder zurückfahren, die man ab der Bergstation St. Ulrich/Mont Sëuc zurückgelegt hat - mit Kind eine ziemlich langwierige Sache. Die Skigebietsteile Spitzbühl und Puflatsch schafften wir deswegen leider nicht.
Die ausgewiesene "Skirunde Seiseralm" ist nicht das, was man von ihr erwartet; bestenfalls unterstützt hier der Bus von Saltria nach Compatsch/Seis, oder man verlässt das Gebiet per Bus zum Monte Pana über St. Christina. Eine Alpinski-"Runde" auf der Seiseralm gibt es nicht. Man sollte stattdessen mal über eine Verbindung von Saltria zum Hotel Sonne (unterm St. Ulricher Mont Sëuc) nachdenken (egal ob EUB oder Bus), die die Rundenlücke schließen und das Skiangebot damit erheblich verbessern würde. Für den "Rundenschluss" müssten sich aber erst einmal die beiden Betreiberfamilien auf der Seiseralm einig werden. Ein vielleicht interessanter Gedanke, zumal es ja nicht einmal mehr eine Talabfahrt von der Seiseralm gibt, weil St. Ulrich keine Lust hat, seine beiden historischen Abfahrten von dort in den Ort zu pflegen. Wegen der mäßigen Naturschneelage und weil ich mit der Familie gefahren bin, habe ich nicht versucht, über die historische Trassierung nach St. Ulrich abzufahren.
Fahrt von St. Ulrich auf die Seiseralm in der EUB Mont Sëuc. Hinten links die Trasse der Raschötz-Standseilbahn, hinten rechts die Seceda.

Blick zum Schlern auf der Seiseralm - Wahrzeichen Südtirols.

DSB Leo Demetz mit Contrin-Schwaige, einstmals im Besitz von Luis Trenker. Im Sommer 2015 sind wir dort eingekehrt.

Typische Schusspiste auf der Seiseralm, hier an der Sanon-Hütte, mit klassischem Blick zum Langkofel.

DSB Sanon mit Langkofel.

Sanon-Hütte. Toll gelegen, große Freifläche, kleine Portionen.

Neben der Hütte stehen diese beiden liebevoll gepflegten Pistenraupen-Oldtimer ... was ist das für ein Typ?

Pferdeschlitten-Kitschidylle mit Langkofel.

Weiter auf der Seiseralm-Erkundung mit der DSB Steger Dellai, der letzten Graffer-Bahn hier oben. Hinten die Felsen des Rosengartens.

Für rote Kennzeichnung doch arg flache Piste am Goldknopf. Hinten Raschötz, Seceda und Puezgruppe. Vor dem Raschötz-Rücken der Puflatsch, den wir auf der Seiseralm-Runde wegen müden Kindes leider nicht mehr geschafft haben.

4KSB Goldknopf zum höchsten Punkt des Skigebiets Seiseralm.

Geschwindigkeitsmessstrecke am Goldknopf. Harzwinter Junior war mangels Gewicht nicht so schnell wie erhofft und entsprechend enttäuscht.

Abfahrt an der 4KSB Florian in Saltria, dem entlegensten Skigebietsteil der Seiseralm. Von hier aus muss man das riesige Halbrund über die komplette Seiseralm bis zur Bergstation St. Ulrich zurückfahren, weil es keine "Runde" gibt. Hinten links die Raschötz über St. Ulrich, rechts der Puflatsch.

Der Col Raiser mit der Seceda-Verbindung nach St. Ulrich ist das einzige reine Südhang-Skigebiet des Grödnertals. Bei meinem Solo-Kurzbesuch am Anreise-Samstag fiel das sofort an den braunen Hängen außerhalb der gepflegten Beschneiungsflächen auf. Neben der Seiseralm bietet der Col Raiser die wohl größte Hüttenkonzentration in Gröden, weshalb ihn auch die Einheimischen gern besuchen. Darüber hinaus bietet der Col Raiser mit der 10,2 km langen Abfahrt von der Seceda nach St. Ulrich die längste Abfahrt der Region und - für mich subjektiv - das schönste Panorama der Grödner Teilskigebiete. Wer an der Bergstation der KSB Fermeda 15 Höhenmeter zum Aussichtspunkt aufsteigt, kann von dort weit übers Eisacktal und zum Alpenhauptkamm schauen - eine lohnende Sache, besonders am Spätnachmittag bei entsprechender Beleuchtung.
Die lange Abfahrt nach St. Ulrich ist nur im oberen Teil bis Furnes, der von der Pendelbahn bedient wird, interessant. Unten verläuft die Abfahrt ziehwegartig teils in einem Bachtal und wird weitgehend im Schuss zurückgelegt. Sehr schön ist dagegen die sonnenexponierte, lange Abfahrt der Sesselbahn Fermeda. Neben deren Piste fristet seit Jahren der stillgelegte Nascivera-Skilift Cuca sein trauriges Dasein in idealem, welligem Skigelände bis hinunter in den bewaldeten Bereich. Hier sollte man mal einen Ersatz-Schlepper hinstellen und dafür die todlangweilige, nutzlose DSB Catores im oberen Bereich entfallen lassen, in der sowieso fast nie jemand fährt. Im Rahmen unseres Familienbesuch am Col Raiser am Abreise-Samstag kehrten wir wie schon im Sommer 2015 in der Trojerhütte ein ... gottseidank sehr früh, denn die wegen der schönen Lage und des guten Essens beliebte Hütte kann den mittäglichen Gästeansturm nicht aufnehmen.
Bergfahrt in der EUB Col Raiser am Morgen des Abreise-Samstags gegen den Langkofel.

4KSB Fermeda ... inzwischen liegt mehr Naturschnee als am Anreisesamstag, aber Gras schaut immer noch heraus.

Schöne Fermeda-Abfahrt gegen Sella und Langkofel.

Zoom auf Wolkenstein und Sella.

Wir befahren die 10,2 km lange Abfahrt "La Longia" nach St. Ulrich. Oben hat sie Charakter, unten ist sie nur eine Schussstrecke durch ein Bachtal. Das hier müsste die Curona-Hütte sein.

Talstation EUB St. Ulrich-Furnes zurück ins Skigebiet ... nichts Besonderes.

Da ist die zweite Sektion, die PB Furnes-Seceda, schon interessanter. Aber was soll dieser Kabinenanstrich in Hornhaut-Umbra??

Mit der Einkehr auf der Trojerhütte (große Empfehlung fürs Essen!) an der Fermedaabfahrt geht unser Familien-Skiurlaub in Wolkenstein zuende.

Fazit:
Alles in allem war unsere Skiwoche im Grödnertal trotz des teils schlechten Wetters schön. Gern würden wir noch einmal hinfahren, aber ob das im Winter 2016/17 machbar ist, entscheiden nicht wir, sondern Österreichs geplante Kontrollen an der Brennergrenze. Stundenlange Rückreisestaus dort können wir nicht brauchen, die finden wir ohnehin zur Genüge auf deutschen Autobahnen.
Anfahrt: Ettlingen - A8 - Ulm - A7 - Fernpass - Obsteig ca. 4 h, Obsteig - Innsbruck - Brenner - Klausen - Wolkenstein ca. 2:30 h
Wetter: Sa schön, So bis Mi bewölkt mit Schnee, Do-Sa vorwiegend schön, i.d.R. -5°C bis +3°C, Do kälter
Schnee: Anfangs lächerliche Naturschneelage (10 cm Tal, 30 cm Berg), während der Woche 15 cm und 25 cm Neuschnee. Maschinenschnee allgemein ausreichend und kompakt.
Anlagen geöffnet: 206 von 208 im Großraum Gröden/Sella Ronda.
Abfahrten geöffnet: 445 von 464 km im Großraum Gröden/Sella Ronda.
Wartezeiten: Keine erwähnenswerten außer an (teildefekter?) 6KSB Sass Becè 30 min (!)
Gefallen: Landschaftliche Komponente des Großskigebiets, viel Auslauf, Beschneiungssicherheit, Qualität und Preisniveau Bergrestaurants, zuverlässige Skibusorganisation, Skischule 2000, Panorama Col Raiser
Nicht gefallen: Abfahrten großenteils anspruchslos, viele schlechte Skifahrer, viele lahme fixgeklemmte Leitner-Sesselbahnen oder abgenutzte Leitner-KSBn, umständliche Erschließung Seiseralm
Bewertung: 5/6 Punkten
Nach 4 Jahren Skiurlaub im Ziller- bzw. Tuxertal wurde es für Familie Harzwinter an Fasching 2016 Zeit für einen Tapetenwechsel. Als Ergebnis unserer Sondierungen zu Tiroler und Salzburger Großskigebieten machte schließlich das Südtiroler Grödnertal das Rennen. Wegen der besseren Anbindung an Nachbarskigebiete und Sella Ronda wurde Wolkenstein/Selva unser Standort, was sich als gute Wahl erwies.
Wir hatten eine FeWo über dem talseitigen Ortseingang. Unsere anfängliche Skepsis bei der Skibusanbindung war nach dem ersten Skitag vom Tisch - der Skibus erwies sich als zuverlässig und war nie überfüllt. An den Schönwettertagen profitierten wir nach dem Skifahren von der erhöhten Lage der FeWo: Während das Wolkensteiner Ortszentrum längst in Schatten und Kälte versunken war, schien auf unserem Balkon noch die Sonne.
Aus den zwei konkurrierenden Skischulen im Ort wählten wir für Harzwinter Junior die "gelbe" (Skischule 2000) aus, da nur sie im Vorfeld unsere Fragen zielführend beantwortet hatte und zudem die günstigere war (wobei man bei dem Skischulpreisniveau vor Ort beileibe nicht von "günstig" sprechen kann). Der italienischstämmige, aber deutschsprachige, junge Skilehrer machte mit seiner 8-köpfigen, rein deutschen Kindergruppe nicht nur viel Strecke (inkl. Sella Ronda!), sondern auch viele Übungen, so dass Harzwinter Junior seine Fahrkünste bei ihm verbessern konnte. Bei der "roten" Skischule fiel uns auf der Skiwiese das teilweise hohe Altersniveau der Skilehrer auf. Das "gelbe" Team schien uns deutlich jünger zu sein.
Wie bei den Rahmenbedingungen oben zusammengefasst, bot die Faschingswoche dank eines Genua-Tiefs Dolomiten-untypisch viel Bewölkung, einmal Sturm und zweimal nächtlichen Schneefall, der die vorher traurige Gesamtschneelage verbesserte. Insofern waren wir an den Skitagen mit schlechter Sicht dankbar für die Wolkensteiner Waldabfahrten im unteren Bereich. Die besseren Tage nutzten wir für Sella Ronda, Seiseralm und Panoramaskifahren am Col Raiser, wo ich bereits am Anreisetag schöne Nachmittagsstunden verbringen konnte:
Bergrestaurant Col Raiser in St. Christina am Anreisenachmittag bei noch schönem Wetter.
Die 4KSB Fermeda ist die Hauptbeschäftigungsbahn am Col Raiser und erschließt eine sehr schöne Abfahrt. Man sieht den für Fasching enormen Schneemangel am Südhang hier oben. Die Abfahrt ist freilich tipptopp beschneit - ohne Beschneiung liefe hier nichts.
Schöner Blick von der Bergstation Fermeda zur Seiseralm. Dahinter Rosengarten und Schlern. Vorn die völlig nutzlose DSB Catores.
Fermeda-Abfahrt am Col Raiser - klasse! Hinten Sella, Wolkensteiner Skigebiet Ciampinoi und Langkofel.
Ein Abstecher zur Trojerhütte neben dem Skigebiet mit ihrer wunderbaren Panoramaterrasse. Blick zum Langkofel.
Wenn man am Col Raiser fährt, darf natürlich ein Abstecher auf die St. Ulricher Seite des Skigebiets nicht fehlen. Hier die Rückbringer-Pendelbahn Furnes-Seceda gegen den sich allmählich eintrübenden Spätnachmittagshimmel.
Blick gegen Rosengarten, Schlern und Seiseralm an der Bergstation 4KSB Fermeda. Die Eintrübung erzeugt interessante Farbeffekte.
Wer an der Bergstation 4KSB Fermeda 15 Höhenmeter zur Panoramaplattform aufsteigt, wird mit weitem Blick übers Eisacktal und zum Alpenhauptkamm belohnt. Hier ein Zoom zum Großen Möseler und Turnerkamp in den Zillertaler Alpen. Vorn im Schatten das Skigebiet Brixen/Plose.
Zoom zur Seiseralm. Am linken Bildrand ist die KSB zum Goldknopf zu erkennen, genau am rechten Bildrand die Bergstation Mont Sëuc von St. Ulrich.
Abendstimmung vom Balkon unserer FeWo in Wolkenstein.
Das Grödnertal profitiert maßgeblich von der beeindruckenden Dolomitenlandschaft, die hilft, über manche zu kurz oder zu langweilig geratene Abfahrt hinwegzusehen. Insgesamt empfanden wir den Skigroßraum Gröden/Sella als skifahrerisch relativ anspruchslos. Fordernde Abfahrten fehlen, selbst die schönen, schwarzen Weltcup- oder Rennstrecken an Saslong und Ciampinoi sind ohne viel Technikeinsatz befahrbar. Und so ist es kein Wunder, dass man auf den Grödner Pisten auf viele Skianfänger und "fortgeschrittene" Fahrer Rücksicht nehmen muss. Neben den beiden o.g. schwarzen Rennpisten haben uns die Abfahrten an der Porta Vescovo in Arabba besonders gut gefallen, außerdem noch die Cir-Abfahrt im Wolkensteiner Dantercepies-Gebiet. Auch das kleine Edelweiss-Gebiet in Corvara hat wegen seiner isolierten Lage in einem Seitental einen individuellen Charakter. Ansonsten bieten viele Grödner Abfahrten weniger skifahrerische, sondern eher landschaftliche Highlights. Zum Monte Pana über St. Christina fuhren wir z.B. über eine lahme, endlose Ziehwegabfahrt vom Piz Sella, was der Pistenplan so nicht hergibt. Leider beeinträchtigte dicker Nebel die anschließenden Abfahrten am Mont de Sëura.
Schlechte Sicht an der Bergstation Dantercepies dank Genua-Tief.
Die moderne Dantercepies Lounge neben der Bergstation lässt überzogene Preise erwarten - stimmt aber nicht. Leider ist das Restaurant innen viel kleiner, als es von außen aussieht (nur 60 Plätze), und somit meist voll.
Unser Kinderskikurs bei der "gelben" Skischule Selva 2000 - immer wieder ein lustiges Bild. Zwecks Anonymisierung der Kinder habe ich per Bildbearbeitung zusätzliche Skibrillen verteilt.
Die "Burg" Castel Gardena direkt an der Saslong B-Abfahrt von Ciampinoi nach St. Christina, ursprünglich ein Jagdschloss. 1926 nach totalem Verfall von einer venezianischen Adelsfamilie restauriert und bis heute in deren Privatbesitz.
Nach elend langer Ziehwegfahrt vom Ciampinoi treffen wir am Monte Pana über St. Christina ein. Interessant ist hier eigentlich nur das riesige Sporthotel in der "modernen" Bergarchitektur der 1960er Jahre.

Zurück im Wolkensteiner Skigebiet am Piz Sella. Das Wetter "macht auf". Hinten die Grödnerjochstraße.
Dank plötzlichen Sonnenscheins geht es noch bis zum Grödnerjoch und über die blaue Pistenautobahn vor dem Sellastock wieder zurück.
In Plan de Gralba lädt der klassische Leitner-Tellerlift Pudra zu einem Abstecher ein.
Die Sesselbahnen Comici I und II zwischen Piz Sella und Sellajoch liegen direkt unter den Langkofelwänden. Weiter links im Wald versteckt sich noch der Tellerlift Gran Paradiso, den wir leider zu fahren vergessen haben.

Später in der Woche soll es an einem stürmischen Tag mit durchwachsenem Wetter ins Edelweisstal-Skigebiet von Colfosco gehen. Der Skitag beginnt mit dem Warten auf den Start der Skischule von Harzwinter Junior an den Risaccia-Liften im oberen Teil der Übungswiesen von Wolkenstein. Hinten mittig der Mont Sëuc, Ausgangspunkt zur Seiseralm von der Bergstation der St. Ulricher EUB.
Wolkensteiner EUB Dantercepies, die sturmbedingt bis 9:30 Uhr geschlossen blieb.
Die Gondeln der EUB Plans von Colfosco schaukeln im starken Wind, der übers Grödnerjoch pfeift.
Mit der flach verlaufenden EUB Colfosco geht es ins Edelweiß-Tal. Rechts der Sassongher, dominanter Berg über Corvara.
Erfreulicherweise ist das Edelweiß-Tal sturmgeschützt. Der Skilift Stella Alpina vermittelt ein schönes Stück Skifahren der 1970er Jahre.

Aus der Sesselbahn Forcelles im Edelweiß-Tal und vom Berggasthaus Ütia Forcelles gibt es einen schönen Blick in die Sellagruppe.
Zu Buckeln aufgefahrene Abfahrt des Sesselbahn Forcelles gegen den Sassongher. Gegenüber der kurze, steile Skihang der EUB Col Pradat, der uns nicht überzeugen konnte.
Zurück nach Wolkenstein geht es an Jimmy's Hütte vorbei, einem sehr großen Bergrestaurant mit lecker Essen.
Skilift Panorama im Gebiet Dantercepies. Hinter Wolkenstein der ersehnte blaue Himmel überm Eisacktal ...
Spätnachmittagsimpression aus Wolkenstein ...
... und noch eine vom Frühabend. Ein Einkaufsbummel in den schrecklichen Dieselabgasen der Hauptstraße von Wolkenstein verkürzt das Leben sicherlich um mehrere Monate.

Die Sella Ronda haben wir einmal mit (orange) und einmal gegen den Uhrzeigersinn (grün) gemacht. Wenn man sie noch aus den 1980er/1990er Jahren kennt, fällt sofort auf, wie komfortabel, wenn nicht anspruchslos die Umrundung durch Einsatz moderner Beförderungstechnik geworden ist. Wo man sich früher über Übungslifte, Warteschlangen, Ziehwege oder sogar mit den Skiern auf dem Buckel durch die Talortschaften bemühen musste, sitzt man heute bequem in der Zubringerbahn und lässt Landschaft und Siedlungen vorbeiziehen. Das ist zwar nett, verbannt aber das frühere Abenteuererlebnis der Sella Ronda final ins Reich der Skigeschichte. Die vielen fixgeklemmten oder die teils ausgeleierten, kuppelbaren Sesselbahnen des fast immer gleichen Südtiroler Herstellers nerven auf der Sella Ronda ebenso wie dessen tonnenförmige, neue 10EUBn, in denen einem bei Vollbesetzung der Nachbar halb auf dem Schoß sitzt. Sehr schön waren dagegen die Mittagspausen z.B. auf dem Pordoijoch oder - genial gelegen - auf der Fredarolahütte am Sass Becè, besonders, nachdem wir vorher an der ständig stehen bleibenden Sass Becè-KSB eine halbe Stunde lang in einer Menschentraube aus 300 genervten Skifahrern warten mussten. Die grüne Sella Ronda gefällt mir weniger als die orangefarbene: Von ihr aus konnten wir die angepeilte Friedrich-August-Hütte am Col Rodella wegen eines Sperrzauns auf der Piste nicht erreichen, sie lässt die Porta Vescovo in Arabba aus, und sie erreicht noch nicht einmal die Bergstation Boè in Corvara (was auf dem Pistenplan anders aussieht).
Sella Ronda orange (im Uhrzeigersinn) bei mäßigem Wetter:
Morgenrot über Wolkenstein. Leider liegen die Dolomitenfelsen über dem Ort wegen der westseitigen Ausrichtung morgens im Schatten - es gibt morgens also kein "Alpenglühen".
Da das Wetter zunächst besser aussieht als vorhergesagt, machen wir uns über die ewig flachen Schusshänge vom Grödnerjoch nach Colfosco auf die orangefarbene Sella Ronda im Uhrzeigersinn.
Wer den Trassenverlauf der EUB von Corvara zum Rifugio Piz Boè auf dem Foto nicht findet, bekommt ihn vom Skifahrer unten rechts gezeigt.

... und Ende! Unsere Hoffnung auf einen schönen Tag bekommt schon vormittags ihren Dämpfer. Bereits an der EUB-Bergstation Boè stehen wir im dicken Nebel.
Grau in Grau geht es über den Campolongo-Pass nach Arabba, ...
... wo man auf der Porta Vescovo wieder aus dem grauen Brei herauskommt.
Schöne schwarze Abfahrt Sourasass an der Porta Vescovo über Arabba.
Doch am Pordoijoch bekommen wir das graue Wetter schon wieder zurück.

Querung des Fassatal-Teils der Sella Ronda mit seinen Waldschneisen. Für mich der uninteressanteste Teil der Umrundung.
Rückfahrt vom Sellajoch nach Wolkenstein, wo das Wetter tagsüber wieder zugemacht hat.
An der Sesselbahn Comici I befindet sich der Haupt-Funpark des Wolkensteiner Skigebiets Ciampinoi. Man kann dort sogar über ein Auto hüpfen.

Bevor wir Harzwinter Junior von der Skischule abholen, geht es auf die menschenleere, schwarze Saslong-Rennabfahrt nach St. Christina ...
... und die schwarze Ciampinoi-Rennabfahrt, deren Schlusshang sich direkt über der EUB-Talstation in Wolkenstein befindet. Diese beiden Abfahrten machen uns im Grödnertal am meisten Spaß.

Sella Ronda grün (gegen den Uhrzeigersinn) bei Schönwetter:
Start des Skitages auf der Wolkensteiner Übungswiese, wo wir Harzwinter Junior an den alten Leitner-Liften Biancaneve und Larciunei abliefern.
Trasse EUB Ciampinoi mit Wolkenstein, Puez- und Geislergruppe.
Ziehweg durch die "Steinerne Stadt" / Citta dei Sassi zum Sellajoch. Hinten die Marmolada.
Talstation "Korblift" Langkofelscharte, im Winter leider außer Betrieb. Im Sommer 2015 sind wir ihn gefahren.
Trasse des "Korblifts" Langkofelscharte mit dem namensgebenden Felsmassiv. Für eine Abfahrt aus der Scharte würde die Schneelage ohnehin nicht reichen.
Zoom zur Toni-Demetz-Hütte in der Langkofelscharte. Da waren wir im Sommer 2015 und werden sicherlich im Sommer 2016 wiederkommen.
Abfahrt der Sesselbahnen Cavazes Grohmann und Norei Cinque Dita am Sellajoch. Hinten die mächtige Marmolada. Eigentlich wollen wir von hier ganz nach rechts über den Hang zu unserem Sommerziel Friedrich-August-Hütte queren, aber der Pistendienst hat an der gesamten Abfahrt entlang einen sinnlosen Sperrzaun hingestellt. Dann eben nicht.

Sesselbahnen von Canazei mit Rifugio Salei di Monteleone (?) und Langkofel.
Rückblick aus der EUB Pian Frataces-Gherdecia zum Langkofel.
Die teildefekte Agamatic-KSB Sass Becè hat uns mit ihren ständigen Stopps und der 30-Minuten-Wartetraube mit 300 genervten anderen Skifahrern halb wahnsinnig gemacht.

Eher zufällig haben wir an der Fredarolahütte knapp unterhalb des Sass Becè Mittagspause gemacht - große Empfehlung! In dem schlichten Gebäude mit unscheinbarer, aber großer Erweiterung verbirgt sich eine gute Pizzeria mit Direktblick in die steil abfallenden Wände der Marmolada.
Blick vom Tisch in der Fredarolahütte in die Felsabstürze der Marmolada.
Abfahrt vom Sass Becè vorbei an den Liftanlagen des Pordoijochs ins flache Tal von Arabba.
Da die direkte Abfahrt nach Arabba schneemangelbedingt gesperrt ist (??), geht es ungeplant zunächst ein Stück mit der KSB Carpazza ein Stück hinauf in Richtung Porta Vescovo ...
... und von dort über die tolle schwarze Abfahrt Sourasass hinunter in den Ort Arabba.
Abstecher von der grünen Sella Ronda mit der ZUB "DMC Europa" bis ganz hinauf zur Porta Vescovo, damit die Umrundung nicht so langweilig wird.

Piz Boè, mit 3152 m höchster Punkt des Sellastocks, mit dem Rifugio Capanna-Fassa und der Telefonanlage obendrauf.
Blick von der Bergstation Porta Vescovo zur Marmolada. Der Sonnenstrahl zeigt genau auf den Skihang des Fedaia-Korblifts, dessen Stützen man dort knapp erkennen kann.

Start der schwarzen Abfahrt Sourasass von der Porta Vescovo nach Arabba ... schön! Hinten Heiligkreuzkofel, Piz de Lavarella und Conturinesspitze. Links die Bergstation der KSB Carpazza.
Rote Abfahrt Ornella von der Porta Vescovo nach Arabba.
Neue Verbindungs-Sesselbahn "Arabba Fly", die den Fußmarsch durchs Dorf obsolet und die Sella Ronda erneut komfortabler und schneller macht. Irgendwann wird rings um den Sellastock bloß noch ein Zug fahren.

Arabba. Liegt eigentlich recht schön im oberen Livinallongo auf 1600 m, ist für deutsche Übernachtungsgäste mit seiner Lage "hinter" der Sella aber relativ abgelegen. Den kleinen Übungsschlepper Due Baite im Vordergrund hat man leider stillgelegt.
Piste Campolongo hinunter zum namensgebenden Pass.
Abfahrt von der Sesselbahn Costoratta überm Campolongo-Pass in Richtung Corvara. Dahinter wieder Heiligkreuzkofel, Piz de Lavarella und Conturinesspitze.
Bergstation EUB Boè, die man über die grüne Sella Ronda blöderweise nicht erreichen kann. Die Sesselbahn Costoratta endet knapp unterhalb an einer Felsstufe - ein Erschließungsfehler.
Corvara mit Talstation der EUB Boè und dem dominanten Sassongher über dem Ort.
Blick von der Station der Zubringer-EUB Borest in Corvara ins Val Mesdi, das Mittagstal. Keine Ahnung, wie die Tourenfahrer über die steile, letzte Stufe kommen.
Dantercepies, letzte Bergstation unserer grünen Sella Ronda. Hinten Langkofel, Schlern und Seiseralm.
Abschluss auf der schwarzen Cir-Abfahrt auf Dantercepies.
Ein wohlverdienter Nachmittagskaffee auf dem Balkon unserer FeWo nach dem Skitag.
Abendimpression in Wolkenstein.
Die beiden letzten Skitage mit jeweils zwei Dritteln Schönwetter gehörten unseren Sommer-Wanderzielen von 2015, der Seiseralm und dem Col Raiser. Erwartungsgemäß ist die Seiseralm wegen ihrer Topographie als Hochalmfläche ein Skianfängergebiet mit weitgehend blauen Pisten. Hier tummeln sich die Kinderskischulen von St. Ulrich. Auf die Seiseralm fährt man nicht unbedingt nur zum Skifahren, sondern nicht zuletzt auch wegen der Vielzahl traditioneller Einkehrmöglichkeiten mit hervorragender Küche. Weniger erwartungsgemäß dauert der Transfer von der Bergstation St. Ulrich/Mont Sëuc über die umständlich platzierten Aufstiegsketten bis zum entlegensten Hang Saltria/Florianlift weitaus länger, als es der Pistenplan vermuten lässt. Von Saltria aus muss man die gesamte bis dahin zurückgelegte Strecke wieder zurückfahren, die man ab der Bergstation St. Ulrich/Mont Sëuc zurückgelegt hat - mit Kind eine ziemlich langwierige Sache. Die Skigebietsteile Spitzbühl und Puflatsch schafften wir deswegen leider nicht.
Die ausgewiesene "Skirunde Seiseralm" ist nicht das, was man von ihr erwartet; bestenfalls unterstützt hier der Bus von Saltria nach Compatsch/Seis, oder man verlässt das Gebiet per Bus zum Monte Pana über St. Christina. Eine Alpinski-"Runde" auf der Seiseralm gibt es nicht. Man sollte stattdessen mal über eine Verbindung von Saltria zum Hotel Sonne (unterm St. Ulricher Mont Sëuc) nachdenken (egal ob EUB oder Bus), die die Rundenlücke schließen und das Skiangebot damit erheblich verbessern würde. Für den "Rundenschluss" müssten sich aber erst einmal die beiden Betreiberfamilien auf der Seiseralm einig werden. Ein vielleicht interessanter Gedanke, zumal es ja nicht einmal mehr eine Talabfahrt von der Seiseralm gibt, weil St. Ulrich keine Lust hat, seine beiden historischen Abfahrten von dort in den Ort zu pflegen. Wegen der mäßigen Naturschneelage und weil ich mit der Familie gefahren bin, habe ich nicht versucht, über die historische Trassierung nach St. Ulrich abzufahren.
Fahrt von St. Ulrich auf die Seiseralm in der EUB Mont Sëuc. Hinten links die Trasse der Raschötz-Standseilbahn, hinten rechts die Seceda.
Blick zum Schlern auf der Seiseralm - Wahrzeichen Südtirols.
DSB Leo Demetz mit Contrin-Schwaige, einstmals im Besitz von Luis Trenker. Im Sommer 2015 sind wir dort eingekehrt.
Typische Schusspiste auf der Seiseralm, hier an der Sanon-Hütte, mit klassischem Blick zum Langkofel.
DSB Sanon mit Langkofel.
Sanon-Hütte. Toll gelegen, große Freifläche, kleine Portionen.
Neben der Hütte stehen diese beiden liebevoll gepflegten Pistenraupen-Oldtimer ... was ist das für ein Typ?
Pferdeschlitten-Kitschidylle mit Langkofel.

Weiter auf der Seiseralm-Erkundung mit der DSB Steger Dellai, der letzten Graffer-Bahn hier oben. Hinten die Felsen des Rosengartens.
Für rote Kennzeichnung doch arg flache Piste am Goldknopf. Hinten Raschötz, Seceda und Puezgruppe. Vor dem Raschötz-Rücken der Puflatsch, den wir auf der Seiseralm-Runde wegen müden Kindes leider nicht mehr geschafft haben.
4KSB Goldknopf zum höchsten Punkt des Skigebiets Seiseralm.
Geschwindigkeitsmessstrecke am Goldknopf. Harzwinter Junior war mangels Gewicht nicht so schnell wie erhofft und entsprechend enttäuscht.

Abfahrt an der 4KSB Florian in Saltria, dem entlegensten Skigebietsteil der Seiseralm. Von hier aus muss man das riesige Halbrund über die komplette Seiseralm bis zur Bergstation St. Ulrich zurückfahren, weil es keine "Runde" gibt. Hinten links die Raschötz über St. Ulrich, rechts der Puflatsch.
Der Col Raiser mit der Seceda-Verbindung nach St. Ulrich ist das einzige reine Südhang-Skigebiet des Grödnertals. Bei meinem Solo-Kurzbesuch am Anreise-Samstag fiel das sofort an den braunen Hängen außerhalb der gepflegten Beschneiungsflächen auf. Neben der Seiseralm bietet der Col Raiser die wohl größte Hüttenkonzentration in Gröden, weshalb ihn auch die Einheimischen gern besuchen. Darüber hinaus bietet der Col Raiser mit der 10,2 km langen Abfahrt von der Seceda nach St. Ulrich die längste Abfahrt der Region und - für mich subjektiv - das schönste Panorama der Grödner Teilskigebiete. Wer an der Bergstation der KSB Fermeda 15 Höhenmeter zum Aussichtspunkt aufsteigt, kann von dort weit übers Eisacktal und zum Alpenhauptkamm schauen - eine lohnende Sache, besonders am Spätnachmittag bei entsprechender Beleuchtung.
Die lange Abfahrt nach St. Ulrich ist nur im oberen Teil bis Furnes, der von der Pendelbahn bedient wird, interessant. Unten verläuft die Abfahrt ziehwegartig teils in einem Bachtal und wird weitgehend im Schuss zurückgelegt. Sehr schön ist dagegen die sonnenexponierte, lange Abfahrt der Sesselbahn Fermeda. Neben deren Piste fristet seit Jahren der stillgelegte Nascivera-Skilift Cuca sein trauriges Dasein in idealem, welligem Skigelände bis hinunter in den bewaldeten Bereich. Hier sollte man mal einen Ersatz-Schlepper hinstellen und dafür die todlangweilige, nutzlose DSB Catores im oberen Bereich entfallen lassen, in der sowieso fast nie jemand fährt. Im Rahmen unseres Familienbesuch am Col Raiser am Abreise-Samstag kehrten wir wie schon im Sommer 2015 in der Trojerhütte ein ... gottseidank sehr früh, denn die wegen der schönen Lage und des guten Essens beliebte Hütte kann den mittäglichen Gästeansturm nicht aufnehmen.
Bergfahrt in der EUB Col Raiser am Morgen des Abreise-Samstags gegen den Langkofel.
4KSB Fermeda ... inzwischen liegt mehr Naturschnee als am Anreisesamstag, aber Gras schaut immer noch heraus.
Schöne Fermeda-Abfahrt gegen Sella und Langkofel.
Zoom auf Wolkenstein und Sella.
Wir befahren die 10,2 km lange Abfahrt "La Longia" nach St. Ulrich. Oben hat sie Charakter, unten ist sie nur eine Schussstrecke durch ein Bachtal. Das hier müsste die Curona-Hütte sein.
Talstation EUB St. Ulrich-Furnes zurück ins Skigebiet ... nichts Besonderes.
Da ist die zweite Sektion, die PB Furnes-Seceda, schon interessanter. Aber was soll dieser Kabinenanstrich in Hornhaut-Umbra??
Mit der Einkehr auf der Trojerhütte (große Empfehlung fürs Essen!) an der Fermedaabfahrt geht unser Familien-Skiurlaub in Wolkenstein zuende.
Fazit:
Alles in allem war unsere Skiwoche im Grödnertal trotz des teils schlechten Wetters schön. Gern würden wir noch einmal hinfahren, aber ob das im Winter 2016/17 machbar ist, entscheiden nicht wir, sondern Österreichs geplante Kontrollen an der Brennergrenze. Stundenlange Rückreisestaus dort können wir nicht brauchen, die finden wir ohnehin zur Genüge auf deutschen Autobahnen.