Fab hat geschrieben:
"Hochfinanz", mein werter Martin, ist mir zu pauschal.
Geb dir Recht was die Hedgefonds betrifft - die Bankenwelt sieht das ganz anders.
Die meisten Banken der EU (auch USA ) sind nur steuerzahlerbeatmete Zombies, nach Kaufmannsart bankrott.
@rüganer
Volker Pispers: Sozialismus versus Kapitalismus ... https://www.youtube.com/watch?v=4kOS3yMJjR4
Tja, die Bürger der ehemaligen DDR haben eben das, was den Wessis noch bevorsteht, bereits erlebt!
@Rüganer: Keine Sorge, ich habe halt noch die Hoffnung, dass man die grundsätzlich gute Idee der EU (in meinen Augen) noch zu einer neuen Blüte führen kann.
Hier ein interessanter Artikel wie das ganze ablaufen sollte/könnte rechtlich:
Future trade terms between Britain and the EU would be settled in a separate trade agreement, which may not be concluded at the same time. Senior EU officials think there may be a gap of several years.
Trade deals are harder to agree. While Article 50 only needs a weighted majority of EU countries to be concluded, a broad trade deal will need unanimity and ratification by national parliaments.
Spannend ist halt, wenn sie wirklich rausgehen, wie sie die ganzen Handelsabkommen gestallten wollen. So einfach ist das ja nicht, da jedes Land, wenn es möchte, sein Veto einlegen kann.
^ .. und man kann nur mit der EU als Gesamtes solche Handelsabkommen machen? Also nicht nur mit einigen EU-Ländern direkt? Bzw. könnten sie nicht (falls erwünscht) einfach dem EWR beitreten (gegen Entgelt) und fertig?
So viel ich weiß müssen beim EWR alle beteiligten Länder zustimmen und das ganze ratifizieren, also auch Norwegen. So einfach gegen Entgelt geht das nicht. Ich denke bilaterale Verträge kann man schon auch extra machen, siehe Beispiel Schweiz und EU. Allerdings weiß ich nun nicht ob GB einfach bilaterale Verträge zum Thema Wirtschaftsraum mit einzelnen EU Ländern machen kann/wird.
Egal welche Regierung in UK an der Macht ist, es wird nie zu einem Brexit kommen so lange wie es kein definiertes endgültiges Austrittsdatum gibt, welches es aber nie geben wird.
Was UK im Minimum verlangt kann die EU nicht geben weil dann ist sie in kürzester Zeit tot weil die anderen auch wollen, was die EU geben kann ist UK viel zu wenig, die EU wird jedes Gesuch um Aufschiebung des Austritts annehmen, Die regierungen von UK tun nur so als ob sie den Volkswillen respektieren und austreten wollen obwohl sie natürlich genau das Gegnteil wollen, das Parlament von UK wird weiterhin zu jedem Austrittscorschlag NEIN sagen usw. Das Resultat vom ganzen ist dass es halbjährlich den gleichen Affenzirkus geben wird wie wir ihn jetzt schon 3x hatten und dass UK am Ende jeder dieser Volksbelustigungsveranstaltungen immer noch EU-Mitglied sein wird.
Der letzte Regierungsvertreter wo an einer Pressekonferenz etwas für die Menschen positives gesagt hat und dies dann auch später eingehalten hat war Günter Schabowski am 9.11.1989.
Bei dieser Wahl haben die Brexit-Befürworter nicht einmal eine Mehrheit geholt. Die Mehrheit der Sitze liegt einzig und allein im verkorksten britischen Wahlrecht. Gäbe es ein solches in Deutschland kann man sich die Sitzverteilung im Bundestag ungefähr so ausmalen:
Union: 231
SPD: 59
Linke: 5
AfD: 3
Grüne: 1
299 Sitze
Das ist die Sitzverteilung ohne Zweitstimmenanteil, also ein Wahlkreis mit einfacher Mehrheit für einen Kandidaten fällt ganz an seine Partei, ähnlich wie bei den Präsidentschaftswahlen in den USA. Eins der unrepräsentativsten Wahlsysteme, das es gibt, denn es verzerrt den Wählerwillen bis ins Grenzenlose. Theoretisch kann man mit 50,01 % der Stimmen 100 % der Sitze ergattern.
Rüganer hat geschrieben: ↑13.12.2019 - 19:32
Waren das etwa Fake-News ?
Yep.
Das Oberkommando der Öffentlich-Rechtlichen und des SPIEGEL gibt bekannt, dass unser Meinungsführer Claus Kleber heute Nacht in seinem Befehlsstand im "heute-journal"-Studio, bis zum letzten Atemzuge gegen den Brexit kämpfend, für Europa gefallen ist.
Deutsche Medien kämpften bis zum Schluss gegen Brexit und vermittelten den Eindruck, dass Großbritannien mehrheitlich zu Brüssel steht. Jetzt wird klar: Fake News, wie so oft. Das Gegenteil ist Realität.
Man uns immer Glauben machen wollen, die Briten sind zu doof zum wählen. Und nun haben sie die erste Entscheidung nochmal bestätigt. Man sollte die Entscheidung jedes Landes respektieren. Sie haben ihre Gründe auch wenn wir sie vielleicht nicht verstehen. UK wird in der Welt weiterhin eine Rolle spielen. Das Land ist etwas älter als die EU.
spinne08 hat geschrieben: ↑13.12.2019 - 21:09
Man uns immer Glauben machen wollen, die Briten sind zu doof zum wählen. Und nun haben sie die erste Entscheidung nochmal bestätigt. Man sollte die Entscheidung jedes Landes respektieren. Sie haben ihre Gründe auch wenn wir sie vielleicht nicht verstehen. UK wird in der Welt weiterhin eine Rolle spielen. Das Land ist etwas älter als die EU.
Selbst mit einer 5 % Hürde haben dort weniger als 50 % der dann im Parlament vertretenen Parteistimmen für eine Brexitpartei gestimmt. Ohne 5 % Hürde schon 10x nicht. Also hör bitte auf davon zu reden, dass hier der Wille des Volkes aus einer Wahl nur umgesetzt werden würde. Dem ist nicht so!
Wenn das Wahlrecht nunmal so ist? Es muss sich dennoch eine ausreichende Menge für den Austritt entschieden haben. Ohne dem gäbe es das Ergebnis nicht.
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spinne08 hat geschrieben: ↑13.12.2019 - 21:09
Man uns immer Glauben machen wollen, die Briten sind zu doof zum wählen. Und nun haben sie die erste Entscheidung nochmal bestätigt. Man sollte die Entscheidung jedes Landes respektieren. Sie haben ihre Gründe auch wenn wir sie vielleicht nicht verstehen. UK wird in der Welt weiterhin eine Rolle spielen. Das Land ist etwas älter als die EU.
Bleibt die Frage ob es dann überhaupt noch ein United Kingdom geben wird. Die Schotten wollen in dee EU bleiben und die Grenzprobleme in Irland sind auch noch ungeklärt.
Und um den Briten in ihr Fell zu brennen welche Dummheit sie mit ihrer Entscheidung begangen haben appelliere ich für die Zukunft an alle:
Don´t buy british anymore.
Und das sollte auch für Produkte mit britischer Wertschöpfung gelten. Wenn alle Bürger der EU so konsequent handeln würden wie ich seit Cameron´s Volksbefragung, kämen die Briten spätestens in paar Jahren auf den Knien angekrochen um wieder Mitglied der EU zu werden; diese Möglichkeit sollte ihnen dann natürlich eröffnet werden allerdings ohne auch nur die geringste Extrawurst.
Petz beendet seine Mitgliedschaft mit Ende Juni 2020 aufgrund unüberbrückbarer Differenzen bez. der Auslegung der Forennettique welche ich in der aktuell von den Moderatoren praktizierten Form als Zensur einstufe. Ich bleibe aber bis auf weiteres im persönlichen Ausstiegstopic und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
spinne08 hat geschrieben: ↑13.12.2019 - 21:09
Man uns immer Glauben machen wollen, die Briten sind zu doof zum wählen. Und nun haben sie die erste Entscheidung nochmal bestätigt. Man sollte die Entscheidung jedes Landes respektieren. Sie haben ihre Gründe auch wenn wir sie vielleicht nicht verstehen. UK wird in der Welt weiterhin eine Rolle spielen. Das Land ist etwas älter als die EU.
Selbst mit einer 5 % Hürde haben dort weniger als 50 % der dann im Parlament vertretenen Parteistimmen für eine Brexitpartei gestimmt. Ohne 5 % Hürde schon 10x nicht. Also hör bitte auf davon zu reden, dass hier der Wille des Volkes aus einer Wahl nur umgesetzt werden würde. Dem ist nicht so!
Das gilt seltsamerweise nur für diese Wahl.
Als Labour gewann mit dem unsäglichen Kriegstreiber Blair - vernahm man solche Töne nie.
Aber die Wahl zum Europaparlament war ja ganz großes demokratisches Kino .
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Petz hat geschrieben: ↑14.12.2019 - 04:48
Und um den Briten in ihr Fell zu brennen welche Dummheit sie mit ihrer Entscheidung begangen haben appelliere ich für die Zukunft an alle:
Don´t buy british anymore.
Und das sollte auch für Produkte mit britischer Wertschöpfung gelten. Wenn alle Bürger der EU so konsequent handeln würden wie ich seit Cameron´s Volksbefragung, kämen die Briten spätestens in paar Jahren auf den Knien angekrochen um wieder Mitglied der EU zu werden; diese Möglichkeit sollte ihnen dann natürlich eröffnet werden allerdings ohne auch nur die geringste Extrawurst.
Kannste mal ne Liste machen ?
Und : "Kaufe nicht bei ....."
hat in Deutschland und Österreich eine unheilvolle Tradition.
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Wieso sollte man so handeln?
Woher der Groll?
Jede Nation soll sich so einrichten, wie sie es möchte.
Ich werde weiterhin auch britische Produkte kaufen, so wie zum Beispiel auch welche aus der Schweiz, den USA oder Norwegen ganz sicher nicht auf einer Boykottliste stehen.
Boykottieren kann man sicher einiges, aber nicht weil es aus GB kommt.
Petz hat geschrieben: ↑14.12.2019 - 04:48
Und um den Briten in ihr Fell zu brennen welche Dummheit sie mit ihrer Entscheidung begangen haben appelliere ich für die Zukunft an alle:
Don´t buy british anymore.
Und das sollte auch für Produkte mit britischer Wertschöpfung gelten. Wenn alle Bürger der EU so konsequent handeln würden wie ich seit Cameron´s Volksbefragung, kämen die Briten spätestens in paar Jahren auf den Knien angekrochen um wieder Mitglied der EU zu werden; diese Möglichkeit sollte ihnen dann natürlich eröffnet werden allerdings ohne auch nur die geringste Extrawurst.
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“Wir sind gewohnt, daß die Menschen verhöhnen, was sie nicht versteh'n,
Dass sie vor dem Guten und Schönen, das ihnen oft beschwerlich ist, murren.“ [Johann Wolfgang von Goethe]
Hab's jetzt nur überflogen, aber immer wieder erstaunlich, was so ein Thema an Halbwissen aus Echoräumen zu Tage bringt mit EU-Bashing und Politikerverdruss. Kann nur jedem, der sich angesprochen fühlt, empfehlen, sich dann mal selbst zu engagieren.
Ich finde es entsetzlich, dass GB nun endgültig aus der EU geht, kulturell, politisch und strategisch gehören die da einfach für mich mit dazu. Ich kann denen auch nichts schlechtes wünschen, ich mag die einfach.
Wenn ich aber nur daran denke, dass junge Studenten jetzt nicht mehr Mal eben über Erasmus nach GB und von dort weg können. Dass für kleine Unternehmen die ganze Harmonisierung des Handels und des Rechts wegfällt, dass die für jeden Bleistift jetzt wieder zum Zoll müssen. Dass jeder Berufsabschluss wieder anerkannt werden muss, jeder Engländer jetzt im Ausland eine Arbeitserlaubnis beantragen muss etc., bin ich ziemlich traurig.
Und das nur, weil die Briten zwei Rattenfängern aufgesessen sind und nostalgisch dem viktorianischen Zeitalter nachhänngen wollen. Viel Erfolg in einer globalisierten Welt, in der man ja schon als EU kaum mehr wahrgenommen wird.
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spinne08 hat geschrieben: ↑13.12.2019 - 21:23
Wenn das Wahlrecht nunmal so ist? Es muss sich dennoch eine ausreichende Menge für den Austritt entschieden haben. Ohne dem gäbe es das Ergebnis nicht.
Sehe das ganz genauso. So funktiniert nunmal das Mehrheitswahlrecht.
Das Problem dabei ist nur, dass ein Mehrheitswahlrecht nur in einem Zweiparteiensystem "wirklich demokratisch" ist. Das ist in GB nicht mehr gegeben. Die Einführung eines Verhältniswahlrechts ist aber vor ein paar Jahren, in der Regierung von Tories und Liberalen gescheitert.
Da mein Bildhoster seine Verzeichnisstruktur geändert hat, werden die Bilder in meinen Berichten z.T. nicht mehr angezeigt. Auf konkreten Wunsch stelle ich sie wieder her.
Die Diskussion über „undemokratische“ Aspekte des Mehrheitswahlrechts hat aber doch mit dem Referendum zunächst mal nichts zu tun. 17,4 Mio. wählten „leave“ und 16,1 Mio. „remain“. Das ist Demokratie.
Nicht, dass ich den Austritt gut finde, aber undemokratisch ist doch eher, dass viele Strömungen der Politik das Referendum nicht umsetzen wollten.
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“Wir sind gewohnt, daß die Menschen verhöhnen, was sie nicht versteh'n,
Dass sie vor dem Guten und Schönen, das ihnen oft beschwerlich ist, murren.“ [Johann Wolfgang von Goethe]