Senderabfahrt B18 (rot) vom Stubnerkogel, 2251 m. Rechts die 8-EUB Senderbahn II
Gasteiner Tal mit Bad Hofgastein von Süden
Stubnerkogel, 2251 m, und Angertalabfahrt (B11) von Bad Hofgastein gesehen
Dachstein-Massiv im Zoom vom Kreuzkogel (Sportgastein), 2686 m
Wie lässt sich das Gasteiner Tal grob charakterisieren? Wie so viele Seitentäler beginnt es mit einer Schlucht-/Klammsituation, danach verläuft es nur sehr sanft ansteigend bis südlich von Bad Hofgastein mit gut ausgebauter Straße, weitgehend gerade, die sich mit mindestens 80 km/h befahren lässt. Die Orte werden jeweils auf Umgehungsstraßen umfahren. Erst nach Hofgastein steigt die Straße an, hinauf nach Bad Gastein. Von dort nach Böckstein ist es wieder flach und von hier aus steilt es ordentlich an bis zum Talschluss des Naßfeldes, wo sich Sportgastein befindet, als Rudiment einer Retortenstation. Das Tal erscheint mir deutlich weniger zersiedelt und phänotypisch urbanisiert als so manch anderes Tal, z.B. das Zillertal, das ja auch bis Mayrhofen von einem flachen Talboden ohne deutliche Stufen (wie das Ötztal) gekennzeichnet ist. Das was wir von Bad Hofgastein gesehen haben, hat uns gut gefallen. Weitgehend gediegene Hotel-Architektur, vielleicht etwas weniger Belle-Époque als in Bad Gastein selbst, aber sonnige Lage am Ostrand des Tales, Verkehrsberuhigung, gutes Skibussystem, flaches Relief, das für Fußgänger, Langläufer etc. perfekt geeignet ist. Auf jeden Fall kein typischer österreichischer Skiort.
Bad Gastein macht als Ort bei der Durchfahrt nicht den sympathischsten Eindruck: überall Schluchten und Abgründe, der Ort wirkt wie in eine Schlucht hineingebaut, auf jeden Fall ist Hofgastein im Winter sonniger und einladender. Die Belle Époque-Hotelpaläste, soweit von der Straße zu sehen, vermitteln jedoch schon ein gewisses Flair. Für einen heutigen Skiurlaub erscheint der Ort aber auch wegen der Steigungen und Umwege nicht am geeignetsten.
Bad Hofgastein im Zoom vom Graukogel
Blick ins Gasteiner Tal vom Verbindungsziehweg Fulseck-Großarl in Dorfgastein
Ich werde im Bericht die vier Gasteiner Skigebiete nacheinander vorstellen und dabei im Fall Schlossalm-Stubnerkogel zwei Skitage kombinieren.
Skigebiet Dorfgastein-Großarl
4. Skitag: 31.01.2017, Dienstag
Vom Hotel in Hofgastein ca. 12 min Anfahrt.
Das Wetter ist besser als befürchtet, zwar wolkig und kurze Schneeschauer, aber immer wieder Aufhellungen und dank Wald/Vegetation und Skibrille Sicht meistens gut/brauchbar.
Schnee/Pistenzustand: morgens ca. 2 cm Neuschnee auf gut präparierter, griffiger Unterlage, sehr gut, später wärmer und leichte Haufenbildung, aber alles weicher und daher meinem Fahrstil und den Vorlieben eher entgegenkommend.
Beginn: 8.40 Uhr, Ende 12.30 Uhr, da die Heimfahrt noch ansteht.
6-EUB Gipfelbahn Fulseck I Talstation in Dorfgastein
1. 6-EUB Fulseck I: Morgens hier kaum etwas los, sehr sparsame, übersichtliche Talstation, sympathisch. Zieht enorm steil nach oben, verstehe nun gut, warum es hier die schwarze Talabfahrt nicht mehr gibt, einfach viel zu steiles Gelände. Zu Hause stelle ich dann aber fest, dass ich mir den Verlauf falsch vorgestellt habe und die alte Abfahrt eher unter der Trasse der DSB Mühlwinkel verlief und ich sie daher nicht wirklich beurteilen kann.
6-EUB Gipfelbahn Fulseck I steile Trasse und Blick auf Dorfgastein sowie das vordere Gasteiner Tal
2. 6-EUB Fulseck II. Länger und flacher, v.a. im Mittelteil. Oben Blick auf den durch einen Speichersee ersetzten Berggipfel oberhalb der Wengerhochalm, der auch in Bätzing 2015 abgebildet ist. Was sagt da der Landschaftsschutz dazu?
6-EUB Gipfelbahn Fulseck II und parallele 6-KSB Gipfelexpress Fulseck
Speichersee auf abgetragenem Nebengipfel des Fulseck in Richtung Wengerhochalm
=> D1a, D1b, D1c (östlich). Ganz oben am Fulseck ist die Sicht nicht ideal, aber sobald Wald und Vegetation dichter sind, wird es gleich sehr gut zu fahren, bin quasi alleine unterwegs. Recht großes Gewirr an Pistenarmen und –ästen hier im Bereich der Gipfel-6-KSB, die dann alle kurz vor deren Talstation zusammenlaufen.
Piste D1a (rot) Dorfgastein oberste Sektion
Piste D1a (rot) Dorfgastein Querung zur 6-KSB Gipfelexpress Fulseck
Von dort dann breit und wenig steil bis zum Mittelstationsbereich, dort dann große Kreuzung. Biege scharf nach rechts ab und hinunter zur Wengeralmbahn über breites, mittelsteiles Gelände. Biege zuerst falsch ab in Richtung Talabfahrt, quere dann kurz durchs Unpräparierte zur Talstation der
3. 4-KSB Wengerhochalm. Lange, massive KSB mit 2,1 km Länge und 665 Hm Differenz, Hauptbeschäftigungsanlage in diesem Bereich, die eine Vielzahl unterschiedlicher Bereiche durchfährt (D6 und D9 konnte ich leider nicht fahren), von denen ich aber nur den unteren Bereich beurteilen kann
4-KSB Wengerhochalmbahn Bergstation
=> D5 (wähle einen offenbar nicht beschneiten und nicht ganz frisch gewalzten Pistenast, der aber sympathisch durch den leicht frisch verschneiten Wald führt)
Piste D5 (rot) von Bergstation Wengerhochalmbahn zur Talstation Gipfelexpress Fulseck
4. 6-KSB Fulseck Gipfelexpress. Moderne Beschäftigungsanlage ohne unnötigen Schnickschnack, die Vorgänger-SLte waren sicherlich von der steileren Sorte
6-KSB Gipfelexpress Fulseck Bergstation, davor 6-EUB Gipfelbahn Fulseck II
Blick ins Großarltal vom Übergangsbereich Dorfgastein-Großarl
Blick ins Großarltal vom Übergangsbereich Dorfgastein-Großarl und in die Piste 8. Rechts die 6-KSB Kreuzkogel
Blick in die Kreuzkogelmulde vom Übergangsbereich Dorfgastein-Großarl. In Bildmitte die Bergstation der Hauptzubringerbahn aus Großarl
Übergangsbereich Dorfgastein-Großarl. Blick auf die Verbindungsziehwege D7a (links) und D3a (Mitte)
=> D7a, 8 (Nun hinüber nach Großarl bevor die Sicht ganz schlecht wird. Unproblematischer Ziehweg in den Verbindungsbereich, von dort dann bei plötzlich deutlich besserer Sicht und Sonneneinstrahlung die gut geneigte, kaum befahrene, frisch zugeschneite 8, ein Gedicht!)
Piste 8 (rot) in die Kreuzkogelmulde Großarl
Blick in die Kreuzkogel-Nordmulde Großarl mit 6-KSB und DSB Kreuzkogel von Piste 8
5. 6-KSB Kreuzkogel. Hier jeweils viel Betrieb, die parallele DSB läuft (noch) nicht, Bahn fährt aber auch nicht Höchstgeschwindigkeit. Hier schöne Nordmulde mit Vielzahl an (meist kürzeren) Abfahrten => D3b: Westseitiger Idealhang Kühageralm, super!
4-SB Kühhageralm und Abfahrt D3b (rot)
6. 4-SB Kühhageralm. Für die Länge absolut in Ordnung als fixgeklemmte Bahn => 8. Dies mal eine Einfahrt weiter südlich, ähnlich gut und rasant zur
Brauchbarer Pistenplan des Großarler Teilgebietes auf einer Anzeigetafel
7. 6-KSB Kreuzkogel => 3, 10, 3a, 4a. Zunächst die breit planierte Gratabfahrt zur Bergstation der Panoramabahn (viele Anfänger unterwegs), am Rande die (ironische?) Vermarktung eines Bereichs als „Naturidyll“ (?). Ab der Bergstation (großes Gewusel) auf die rote 10 (Himmelreich), vorbei an einem weiteren, eher undezent in die Landschaft eingebetteten Speichersee, schöne, schwere Abfahrt mit kaum Betrieb, unten Ziehwegquerung zur 5, ebenfalls gut steil, erneute Ziehwegquerung zur Mittelstation der Panoramabahn.
Schnittpunkt der Abfahrten 3a (blau, rechts) und 5 (rot, links) in Großarl. In Bildmitte quer die 6-EUB Panoramabahn II
Dann kurz unterhalb dieser auf einem einsamen Ziehweg nach Süden querend um die Direkttalabfahrt ins Dorf (4a) zu nehmen, auch nicht flach, v.a. der Schlussziehweg zur Bahn. Schöne lange Talabfahrt von ganz oben in jedem Fall.
8-EUB Hochbrand (Großarl) Trasse von Abfahrt 4a (rot)
Großarl von der Talabfahrt 4a (rot)
Schlusspassage Talabfahrt 6a (rot) zur Panoramabahn nach Großarl. Hinten die 8-EUB Hochbrand
8. 6-EUB Panoramabahn Großarl I. Baujahr 1990 (SSG/Wopfner), sieht man deutlich, läuft aber schneller als die später gefahrene, zweite Zubringerbahn.
6-EUB Panoramabahn I Trasse (SSG, Bj 1990)
9. 6-EUB Panoramabahn Großarl II. Bietet gute Übersicht des Pistenangebots in diesem Bereich. Durchweg nicht flach, auch nicht die blaue Variante
=> 3, 4, 5a. Auf dem recht vollen flachen blauen Abschnitt zur Bergstation der 6-KSB Harbach, dann in die breite Schneise der roten 4…
Abfahrt 4 (rot) in Großarl Blick nach oben
Abfahrt 4 (rot) in Großarl Blick nach unten
…die dann mittels Ziehweg zu den Mittelstationen zurückführt (hier müsste dann auch die Berglandbahn/-abfahrt hindurchführen?).
Treffpunkt Abfahrten 3b (blau, rechts) und 5a (rot, links) in Großarl
Dann die 5a zur Hochbrandbahn, gute Sicht, griffig, schöne Hänge!
Talabfahrt 5a (rot) zur 8-EUB Hochbrand in Großarl
Schlusspassage der Talabfahrt 5a (rot) zur 8-EUB Hochbrand in Großarl
10. 8-EUB Hochbrand. Deutlich neuer als die Panoramabahn, fährt aber eher gemächlich. Die rote 6a parallel zur Bahn im unteren Teil gibt es definitiv nicht (heute zumindest nicht).
8-EUB Hochbrand (Großarl) Trasse von der Talstation
Kurze Zwischenabfahrt zur
11. 6-KSB Harbach: Girak-Garaventa Bahn, recht viel los
6-KSB Harbach (Großarl) Talstation
Blick von Bergstation der 6-KSB Harbach zum Kreuzkogel (links) und Fulseck (rechts). In der Mulde 6-KSB und DSB Kreuzkogel
Piste 3 (blau) in Großarl. Links Bergstation 6-EUB Panoramabahn II, rechts 4-SB Sonnenbahn
=> 6, 6a. Direkteinfahrt in die schöne Schneise unterhalb der Bahn, Schnee wird weicher. Haupttalabfahrt in Richtung Panoramabahn auch gut, aber, wie bereits geschrieben, die im Plan verzeichnete 6a gibt es so nicht.
Piste 6 (rot) unterhalb der 6-KSB Harbach in Großarl
6-KSB Harbach (Großarl) und Piste 6 Blick talwärts
6-KSB Harbach (Großarl) und Piste 6 Blick ins Großarltal
6-KSB Harbach (Großarl) und Piste 6 Blick bergwärts
Talabfahrt 6a (Großarl, rot) unterhalb der 8-EUB Hochbrand
12. 6-EUB Panoramabahn Großarl I
13. 6-EUB Panoramabahn Großarl II
Bergstation 6-EUB Panorambahn II (Großarl)
=> 3, 1a. Kurze Querfahrt zur
14. 4-SB Sonnenbahn (auch hier von der Länge her adäquat, oben ganz schön steil)
4-SB Sonnenbahn (Großarl) Talstation und Trasse
=> 7, 1a. Schöne schwarze Abfahrt (laut Plan beschneit, aber etwas Gemüse), kaum etwas los. Dann rasche Querung zur
15. 6-KSB Kreuzkogel => D11, D7a, D4 (Ziehwegquerung beim Skischaukeln nicht störend, dann kann man in die rote D4 einfahren (laut Plan beschneit, aber davon merkt man wenig, Gemüse).
16. 6-KSB Fulseck Gipfelexpress => D2, D1b, D1c (westlich), D1d. Sicht oben erst wieder nicht gut, dann teilweise wieder sehr gut (nun deutlich mehr los als heute Morgen), dann Querung in Richtung Lift. Ab Mittelstation diesmal links haltend, überall moderne TA-Turmkanonen festinstalliert.
Talabfahrt D1d (blau) in Dorfgastein (frisch verbreitert und vereinfacht)
Die Talabfahrt ist auch nach dem Ausbau nicht sehr breit, aber zumindest nicht steil. Wenn sie weiter verbreitert werden sollte, müsste man den bergseitigen Hang gewaltig abgraben, mit heftigen Verbauungen. Bei einer Straße würde man hier einen Tunnel anlegen. Schnee nun weicher, das kommt mir gut entgegen.
Talabfahrt D1d (blau) in Dorfgastein im Zoom
Insgesamt: 6848 Hm (in nur knapp 4 Stunden… => hochgerechnet auf 7,5 oder 8 wären das mehr als 12.800…)
Fazit Dorfgastein/Großarl: Ich habe in diesem Vormittag nicht das gesamte Skigebiet mit allen Varianten kennengelernt, aber was ich befahren habe, hat mir insgesamt gut gefallen, die Verhältnisse waren besser als gedacht und die Sicht dank der niedrigen Lage meist gut. Auf der Dorfgasteiner Seite war deutlich weniger los als auf der Großarler Seite, vermutlich weil es dort weniger Gästebetten gibt (?). Positiv ein moderner Liftanlagenpark, auf beiden Seiten lange Abfahrten und große Höhenunterschiede. Würde auf jeden Fall nochmals hinfahren. Von einer „Totplaniererei“ auf Großarler Seite habe ich nur wenig gemerkt, kenne aber die früheren Zustände natürlich nicht. Die Talabfahrt nach Dorfgastein bricht keine Rekorde in Punkto schönste Abfahrt weit und breit, aber die Strecke von der Talstation Wengerhochalmbahn ins Tal ist nicht sehr lang, nicht steil und muss ja auch nicht oft fahren am Tag. Wenn die alte schwarze Talabfahrt reaktiviert werden könnte, wäre das für Könner natürlich vermutlich ein Gewinn.