Anfahrt: Courmayeur - Aosta - A5 - Turin - A32 - Susa - Cesana Torinese in 2:30 h am Vorabend. Cesana Torinese - Montgenèvre in 0:15 h.
Wetter: Föhnsturm, wolkig mit wiederholten Aufheiterungen, +13°C bis +8°C
Schnee: 20-100 cm Nassschnee
Anlagen in Betrieb: Alle außer Sesselbahn Cime Saurel in Clavière und SCHL Fournèous in Montgenèvre
Wartezeit: SCHL L'Alpet in Montgenèvre 2-3 min, sonst keine
Gefallen: Nordhanggebiet in Montgenèvre (Gondrans, Rocher d'Aigle, Brousset)
Nicht gefallen: Schwachsinniges Skipasskonzept - Montgenèvre ist nicht im Verbund Via Lattea, sondern kocht ein eigenes Süppchen. Bis auf die oben genannten Teile bietet das Skigebiet keinerlei Highlights und bleibt hinter den Erwartungen zurück.
Bewertung: 4 von 6 Punkten
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Dieser Beitrag ist Bestandteil des Reports über meine viertägige Skifahrt vom 16. bis 19. März 2017:
Les Diablerets / Glacier 3000 16. März 2017
Leysin 16. März 2017
Chamonix / Grands Montets 17. März 2017
Courmayeur / Val Vény 17. März 2017
Via Lattea / Montgenèvre und Clavière 18. März 2017
Via Lattea / Sestrières - Sauze d'Oulx - Sansicario - Pragelato 19. März 2017
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In der Via Lattea werde ich zum ersten Mal Ski fahren. Aus vielen Forenberichten der letzten Jahre habe ich entnommen, dass man hier keinen Anspruch auf ein komplett funktionsfähiges Skigebiet mitbringen darf. Zu häufig sind Liftanlagen oder Abfahrten grundlos geschlossen, werden frühere, schöne Pisten oder ganze Teilsektoren aufgegeben, sind Talabfahrten ersatzlos entfallen. Da ich das Skigebiet aus der "guten alten Zeit" nicht persönlich, sondern nur von Ansichtskarten und alten Prospekten "kenne", ist mir das alles bei meinem Besuch egal - Hauptsache, ich kann bei akzeptablem Wetter und Schnee Ski fahren, während es zur selben Zeit andernorts in den Alpen schüttet oder die Skigebiete weitgehend abgetaut sind.
Beim Aufwachen in der Unterkunft in Cesana Torinese am Samstagmorgen rauscht es beunruhigend hinter dem Fenster. Der am Vortag entstandene Föhnsturm hat sich verstärkt. Wenigstens regnet es in der Via Lattea nicht, stattdessen gibt es einen Sonne-Wolken-Mix, während die Alpennordseite gerade im Regen ersäuft. Nachdem der Internetcheck ergibt, dass rund um den Berg Fraitève alle Verbindungen zwischen den Teilgebieten Sauze d'Oulx, Sansicario und Sestrières sturmbedingt gesperrt sind, wird das Tagesziel die "kleine" Via Lattea-Runde durch den italienisch-französischen Verbund Clavière-Montgenèvre. Dort laufen angeblich alle Bahnen mit einer Ausnahme. Da ich wegen des Föhnsturms nicht auf Verbindungsbahnen angewiesen sein möchte, die im Tagesverlauf sturmbedingt ungeplant den Betrieb einstellen müssen, benutze ich nicht die Sesselbahnkette von Cesana aus, sondern fahre mit dem Auto hinauf nach Clavière und parke auf französischer Seite kurz vor Montgenèvre an der Talstation der Sesselbahnen Serre Thibaud und Tremplin.
An der Liftkasse in Montgenèvre ordere ich einen Zweitagespass Via Lattea. Die Kassenfrau verkauft mir einen Zweitagespass Montgenèvre-Clavière, was mir nur am merkwürdig niedrigen Preis auffällt. Auf Rückfrage erklärt sie, mir hier keinen Skipass Via Lattea verkaufen zu können, warum auch immer. Verständnislos kaufe ich einen Eintagespass Montgenèvre-Clavière und setze mich in die KSB Serre Thibaud, um zunächst die Südhänge anzusteuern. Als ich mir im Lift den am Kassenhaus mitgenommenen Pistenplan für die Planung der Skigebietsrunde anschaue, entdecke ich zufällig, dass mein Skipass gar nicht auf den drei Liftanlagen oberhalb von Cesana gilt, die nach meinem Verständnis zum Gebiet Montgenèvre-Clavière gehören sollten. Na toll. Aber egal, es betrifft eigentlich nur eine Anlage im Beschäftigungsbereich; die Zubringeranlagen von Cesana interessieren mich nicht. Nach Abschluss des Skitages werde ich feststellen, dass genau diese Bahn seit der Saison 2016/17 eben doch im Montgenèvre-Skipass inkludiert zu sein scheint. Oder doch nicht? Und warum werden an der Liftkasse in Montgenèvre veraltete Pistenpläne aus der Vorsaison ausgegeben??
Ich gebe zu, ich bin mittlerweile verwöhnt, was Verbundskipässe großer Skigebiete angeht. Einen Skipass wie Dolomiti Superski oder den Zillertalskipass kauft man heutzutage blind und fährt dann im Verbund überall, wo man will. Warum geht das in der Via Lattea nicht, obwohl sie als Verbundgebiet mit "Sciare senza Confini" beworben wird? Da fehlt ein mächtiges Stück Kundenorientierung, um im Wettbewerb großer Alpenskigebiete mithalten zu können.
Die Südhänge über Montgenèvre erweisen sich mit Ausnahme zweier Steilhänge und des Blickes in den Raum Briancon als unspektakulär. Die Abfahrten von Serre Thibaud erweisen sich als skifahrerisch und landschaftlich mäßig. Dito die Hauptabfahrt der Sesselbahn Chalvet und die Talabfahrt nach Montgenèvre. Wegen des starken Windes fährt die EUB Du Chalvet urlangsam den Berg hinauf. Den ehemaligen Doppelskilift L'Alpet hat man auf nur eine Anlage halbiert, was zwangsläufig zu Wartzeiten führt - "schlaue" Aktion. Nur bei den steilen Abfahrten der Sesselbahn Chaberton und des Stangenschleppers Fournéous kommt Fahrspaß auf. Natürlich ist der steile Skilift Fournéous, der die schnelle Wiederholung des attraktiven Steilhangs ermöglichen soll, nicht in Betrieb, d.h. man kann ihn nur über die Sesselbahn Chalvet erreichen. Selbst die Außenrum-Abfahrt Baïsses zur Sesselbahn Montquitaine am Ortsrand von Clavière ist nur ein Forststraßenziehweg ohne landschaftliche Attraktionen. Ohne Trennungsschmerz verabschiede ich mich mittags von den Südhängen Montgenèvres zu den Nordhängen.
Die Zufahrt zu den Nordhängen mit der Sesselbahn Tremplin sieht zunächst auch uninteressant aus, aber das ändert sich schon beim Anblick der schwarzen Abfahrt Les Rhodos an der Sesselbahn Brouchet. Über sie werde ich später ohnehin zurückfahren, also geht es unmittelbar weiter in den Sektor Gondrans im Westen des Gebiets, wo zwei Sesselbahnen und zwei Stangenschlepper werkeln. Nach der Bergfahrt mit dem Schlepper Querelay steht schnell fest, dass auf den Montgenèvre-Nordhängen das Panorama besser ist und mehr Fahrspaß aufkommt als auf den Südhängen. Die KSB Observatoire bringt den Skigast mit im Föhn deutlich schaukelnden Sesseln auf den höchsten Punkt der Kuppe. Hier oben braust der Sturm so stark, dass ich mich beim Fotografieren mit den Stahlkanten der Ski in den Schnee stemmen muss, um nicht weggedrückt zu werden. Und bei einer Fahrt mit dem kurzen Stangenschlepper L'Alp auf die Kuppe von Gondrans haut eine Sturmböe kurz vor dem Ausstieg beide vor mir fahrenden Kinder gleichzeitig aus der Schleppstange und von der Lifttrasse hinunter in ein Fangnetz, das zusammen mit ihnen umkippt. Das Liftpersonal fährt die parallele KSB Gondrans daraufhin leer und stellt sie dann ab.
Da ich bereits "oben" bin, ist mir das egal, und ich kann flach zum sausteilen Stangenschlepper Crête hinüberqueren, der den Sektor Gondrans mit dem Kar der KSB Rocher de l'Aigle verbindet. Stangenschlepper und Piste machen Spaß, das muss umgehend wiederholt werden. Dann geht es weiter zur eben dieser KSB Rocher d'Aigle, die eine wunderschöne, in einem Kar gelegene Abfahrt erschließt. Von hier könnte man zur Sesselbahn Cime Saurel des Sektors Clavière wechseln (aber nicht mehr zurück!), doch die ist außer Betrieb und die Verbindungsabfahrt wohl deswegen gesperrt. D.h. die Verbindung Montgenèvre-Clavière ist am Nordhang bei meinem Besuch nicht verfügbar. Um zu den Anlagen von Clavière zu kommen, fahre ich zum Auto auf der Passhöhe von Montgenèvre zurück und mit diesem die 3 Minuten hinüber nach Clavière, wo ich an der KSB Col Boeuf erneut ins Skigebiet einsteige.
An der Bergstation der Zubringerbahn Col Boeuf von Clavière bestaune ich zunächst die jahrzehntealten Ruinen des früheren Lifts aus den 1950er Jahren samt verfallener Bergstation. Wie lange mögen seine stehengebliebenen Holzstützen wohl schon vergammeln? Von hier muss der Skigast erstaunlich weit zur langen, schnellen KSB Sera Granet queren, wo der Skigebietsteil von Clavière erst richtig losgeht. Auf dem Hügel Colle Bercia trifft ihre Bergstation mit denen der Sesselbahnen Bercia (von Cesana) und Gimont zusammen. Die Abfahrt der KSB Bercia in Richtung Cesana verkneife ich mir angesichts der späten Uhrzeit und weil die Bahn laut Pistenplan nicht zu meinem Montgenèvre-Skipass gehört. Die Abfahrt der dritten Sesselbahn Gimont macht Spaß, aber die Bahn fährt sturmbedingt derart langsam, dass ich sie kein zweites Mal benutzen möchte. Und an der bereits oben erwähnten Sesselbahn Cime Saurel hängen nicht einmal Sessel - ist die stillgelegt?? Also verbringe ich den Rest der Zeit bis kurz vor 16:30 Uhr auf der schönen Abfahrt 93 der KSB Serra Granet. Kurz vor Schluss komme ich auf die Idee, auch noch die zweite Talzubringer-Sesselbahn in Clavière namens La Coche auszuprobieren. Also schnell hinunter, bevor sie schließt. Kaum zu glauben: Hier wird mein Montgenèvre-Skipass nicht akzeptiert. Aber 200 Meter weiter. Doch wiederum nicht auf dem Förderband, das die beiden Tal-Sesselbahnen verbindet. Hä? Wie hirnrissig! Für die Abschlussfahrt des Tages muss ich den Hang zur KSB Col Boeuf neben dem laufenden Förderband hochtragen. Dass die knackige Direktabfahrt der KSB Col Boeuf hinunter nach Clavière für Rennen reserviert und fürs Fußvolk gesperrt ist, ignoriere ich unmittelbar vor Liftschluss. So macht der Tagesabschluss doch noch Spaß, zumal am Fuß der Abfahrt eine Bluesrock-Liveband spielt. In einem der neueren Pistenpläne sehe ich abends in der Unterkunft, dass die oben beschriebene Sesselbahn Bercia auf Cesana-Seite in der laufenden Saison wohl doch im Montgenèvre-Skipass inkludiert ist. Oder doch nicht?? Es wird für mich offenbleiben. Irgendwann verliert man die Lust daran, sich mit den Unzulänglichkeiten Anderer zu beschäftigen.
Fazit:
Das Teilskigebiet Montgenèvre/Clavière hat an den Nordhängen von Montgenèvre einige interessante Aspekte, bietet ansonsten aber keine Highlights. Die Tatsache, dass man sich de facto aus dem Skipass des gemeinsam beworbenen Verbundgebiets herausklinkt und sein eigenes Süppchen kochen will, ist im Jahr 2017 ein No-Go. Mehr als einen Tagesbesuch alle paar Jahre ist das Gebiet darum leider nicht wert.
Fotos:
Pistenplan Montgenèvre-Clavière, abfotografiert an der Talstation der Sesselbahn Serre-Thibaud.
Unansehnlicher, weil unten weitgehend abgetauter Südhang der Sesselbahn Serre-Thibaud. In guter Erinnerung des älteren Berichts unseres Forenkollegen Chasseral vom nicht weit entfernten Skigebiet Serre Chevalier in Briancon möchte ich anmerken, dass Serre hier nicht als "Gewächshaus" zu übersetzen ist, sondern im lokalen Dialekt so viel wie "Serra" oder "Sierra" bedeutet, also Höhenzug.

Blick von der Bergstation Serre-Thibaud in das flache Hochtal des Südhang-Skigebiets von Montgenèvre mit Stangenschlepper L'Alpet und Sesselbahn Chalvet. Immerhin scheint die Sonne durch eine dünne Wolkendecke und erzeugt diffuses Licht. Hinten rechts im Grünen ist Briancon knapp verdeckt.
Blick von der Bergstation Serre-Thibaud zu den anspruchsvolleren Abfahrten der Sesselbahn Chaberton. Die ist nach dem dicken Berg rechts benannt - ein Berg mit viel Kriegsgeschichte. Auf dem 3136 m hohen Gipfel des Chaberton stehen bis heute Geschütztürme aus dem Ersten Weltkrieg.
Exkurs: Blick zum Mont Chaberton von meiner Unterkunft in Cesana aus. Mehr Info zu den acht Geschütztürmen aus dem Ersten Weltkrieg hier.
Die 8 alten Geschütztürme auf dem Chaberton im Zoom. (Exkurs Ende)
Steil führt die Abfahrt Fournéous vom Chalvet in das flache Hochtal des Südhang-Skigebiets von Montgenèvre hinunter. Leider ist der Stangenschlepper entgegen der Internet-Info außer Betrieb, so dass Wiederholungsfahrten bei meinem Besuch nur über Umwege möglich sind.
Stangenschlepplift L'Alpet, früher eine Doppelanlage. Warum man den bloß weiß gestrichen hat ... ?
Trasse Stangenschlepplift L'Alpet im Sonnenschein.
Übergang von der Piste des Skilifts L'Alpet zur Sesselbahn Chalvet gegen die Nordhänge von Montgenèvre. Die Sonne gewinnt etwas an Anteil am Wettergeschehen.
"Mittelstation" Chalvet auf den Südhängen von Montgenèvre. Unten fährt eine EUB, oben eine DSB.
Trasse der DSB Chalvet. Unten auf der Passhöhe von Montgenèvre erkennt man links vom Stahlseil die Skibrücke über die Straße, die Süd- und Nordhänge verbindet.
Auf der steilen Piste Fournéous. Der Mont Chaberton hinten bekommt allmählich eine Wolkenmütze.
Abfahrt Chalvet.
Talabfahrt hinunter ins "schöne" Montgenèvre, alles andere als interessant.
Bei der EUB Chalvet in Montgenèvre scheint man die Stützen der Vorgängerbahn weiterzuverwenden, jedenfalls haben sie einen nostalgischen Look. Von der Mittelstation Chalvet ins Tal gibt es auch eine schienengeführte Sommerrodelbahn.
EUB Chalvet an der Bergstation. Von hier aus geht es mit der DSB weiter.
Selbst die "Außenrum-Abfahrt" Baïsses bietet absolut keine Highlights.
Sie endet an einer unansehnlichen Appartementsiedlung in Clavière - schnell wieder weg hier mit der Sesselbahn ...
... und auf schnellstem Wege über die langweilige Talabfahrt Chalvet auf die Nordhangseite der Passhöhe.
Nun erhalten also die Nordhänge ihre Chance, zu allererst mit der Sesselbahn Tremplin, die keinen Fatz interessanter ist als die Südhänge.
Ich steuere zunächst den Sektor Gondrans an.
Der Sektor Gondrans ist ein "V" aus zwei Sesselbahnen und zwei Stangenschleppern. Leider macht sich vorübergehend die Sonne rar, so dass die Impression reichlich grau ausfällt.
Aber das Fahren am Stangenschlepper Querelay macht schon mehr Spaß als auf den Südhängen.
Die Sesselbahn Gondrans bringt mich auf den höchsten Punkt des gleichnamigen Skisektors.
Von der Bergstation, wo mich der Föhnsturm fast wegweht, gibt es einen interessanten Blick über aufgegebene Alpgebäude zum Skigebiet Serre Chevalier über Briancon.
Als nächstes kommt der Stangenschlepplift L'Alp neben der Sesselbahntrasse dran.
Vor dem Mann vor mir im Stangenschlepplift L'Alp fahren noch zwei Kinder, was man auf dem Foto nicht richtig sieht. Beide Kinder haut eine Föhnsturmböe kurz vor der Bergstation aus der Lifttrasse in ein Fangnetz. Die Sesselbahn Gondrans zur Rechten wird danach leergefahren und abgestellt.
Ich fahre weiter zum Verbindungsschlepplift Crête ...
... wunderbar steiler Piste ...
... und von dort über den Grat und durch schön welliges Terrain zur Sesselbahn Rocher de l'Aigle.
Die Sesselbahn Rocher de l'Aigle hat einen sehr interessanten Trassenverlauf über mehrere Stufen von Felskaren - toll gemacht!
Und hier macht auch das Skifahren im abwechslungsreichen Terrain Spaß - oben baumfrei, ...
... weiter unten in lockeren Baumbestand überleitend. Leider ist die Überleitungsabfahrt in den Sektor Clavière geschlossen, warum auch immer. Ich entschließe mich, mit dem Auto nach Clavière zu wechseln.
Die schöne schwarze Abfahrt "Rhodos" bringt mich zum Auto an der Passhöhe zurück. In Montgenèvre macht Skifahren an den Nordhängen wesentlich mehr Spaß als an den Südhängen.
Ich wechsle mit dem Auto 5 Minuten nach Clavière. An der Talstation der Sesselbahn Col Boeuf in Clavière parken erstaunlich viele Schneemobile.
Von der Bergstation Col de Boeuf muss man einen ziemlich langen Ziehweg zur Sesselbahn Serra Granet nehmen, die einen erst weiter in den Skigebietsteil von Clavière befördert. Weder Ziehweg noch Sesselbahn sind irgendwie interessant. An der Bergstation Serra Granet treffen sich auch die Verbindungsbahn von Cesana und die Beschäftigungsbahn Gimont. Auf die Cesana-Seite fahre ich nicht, weil an ihr laut Pistenplan mein Skipass nicht gilt.
Die Abfahrt der 4SB Gimont ist zwar nett, aber die Bahn fährt derart langsam, dass ich mir das kein zweites Mal antun möchte.
Die benachbarte Sesselbahn Cime Saurel ist leider geschlossen. Das sieht für die aktuelle Saison nach einem Dauerzustand aus.
Also habe ich zumindest etwas Skispaß auf der sportlichen Abfahrt 93 von der Serra Granet.
Nun möchte ich auch die zweite Tal-Sesselbahn in Clavière mitnehmen, die auf den Namen La Coche hört. Aber da gilt mein Skipass nicht. ?!?!? Und 200 m weiter an der Tal-Sesselbahn Col Boeuf gilt er? Die spinnen, die Römer ... äh, Clavièrer - oder wie heißen Einwohner von Clavière? Clavièrspieler? Pianisten?
Zum Trost nehme ich mir etwas Zeit für die Liftruinen an der Bergstation Col Boeuf über Clavière. Italientypisch hat man hier mindestens 30 Jahre lang die Ruinen der Holzstützen und der Bergstation des Vorgängerlifts stehen gelassen. Eigenartigerweise haben die Holzstützen die Jahrzehnte besser überstanden als die Wände des Gebäudes.
Sogar die leeren Rollenbatterien baumeln noch unbeeindruckt an den Holzstützen, ganz so, als warte der Lift auf seine Wiederinbetriebnahme.
Wenigstens die für die Allgemeinheit eigentlich gesperrte Rennpiste hinunter ins Dorf vermittelt Fahrspaß.
Im Auslauf der Rennabfahrt leitet unüberhörbar eine Bluesrockband ins Wochenende über - gute Idee!
