Im November 2017 erhielt ich von GMD ein Rundschreiben, dass in Zürich die Vernissage einer Seilbahnausstellung statt finden wird. Aus zeitlichen Gründen konnte ich dort nicht teilnehmen.
Aber wenn es schon eine Ausstellung zu unserem geliebten Hobby gibt, dann muss man sie ja fast besuchen.
Eigentlich sind es sogar drei Ausstellungen an den Orten Zürich, Flims und Stans. Jede dieser Ausstellung hat ein eigenes Thema und ist in sich geschlossen. Jedoch der Auftritt ist einheitlich gestaltet.
Da sich das Wetter heute nicht von der freundlichsten Seite zeigte, stieg ich in den IC und fuhr nach Zürich.
Vom Hauptbahnhof ging es mit dem 4er Tram ins Seefeldquartier. Für mich ein Heimspiel, da ich währen meiner Studienzeit drei Jahre in diesem Quartier ein Zimmer bei einer älteren Dame gemietet hatte. Muss gestehen habe nicht gewusst dass es hier auch ein Heimatmuseum gibt.
In einem kleinen Park steht die Villa Patumbah, die das Heimatschutzzentrum beherbergt.
Da vor dem doch eher exotisch anmutenden Gebäude eine alte Gondel der Bahn auf die Fräkmüntegg stand war klar, dass man das Ziel erfolgreich erreichte.
Drinnen wurde man von einer roten 2er Gondel der Strelabahn begrüsst.
Was mir weniger gefiel, dass die Treppe ins UG, wo die Seilbahnausstellung sein soll mit einem Seil abgesperrt war. Wenigstens fand ich in dem doch eher düsteren Gebäude das Zimmer mit dem kleinen Museumsshop und der Kasse.
Beim Verkauf des Tickets erhält man eine Stempelkarte, die man bei den anderen beiden Seilbahnausstellungen vorweisen kann. So ist der Eintritt in die 3. Ausstellung gratis. Tipp: Der Eintritt in Zürich ist am teuersten;)
Komisch fand ich dass ich den Rucksack bei der Kasse deponieren musste jedoch die Jacke konnte ich in der Garderobe im UG aufhängen.
Die Absperrung durfte ich wegnehmen. Wurde offensichtlich installiert, da einige Leute ohne bei der Kasse zu bezahlen direkt in die Ausstellung verschwunden sind…
Am Ende der Treppe kam man gerade ins Kino. Die Sitzgelegenheit bestand aus einem einzigen alten Lattensessel von WSO. Gezeigt wurde der Film „Kurt und der Sessellift“.
Am Boden und den Wänden waren Fotos von „Einst“ und „Heute“ angebracht. Das war ein guter Einstieg in die Ausstellung mit dem Thema „Oldtimer und Newcomer“.
Der erste Raum war den Oldtimer gewidmet. Dabei wurden vor allem spezielle und historisch wertvolle Bahnen vorgestellt. Darunter auch Bahnen, die auf der Abschussliste stehen oder leider schon so gut wie verschwunden sind.
Dabei wurde auch über den Tellerrand geschaut und ein Video über den Bau der Predigtstuhlbahn und der noch einzig verbleibenden VR101 in Krupka gezeigt.
Nicht fehlen durfte die Einseilpendelbahn nach Wissifluh, die im Tatort-Krimi „Hanglage mit Aussicht“ ihre Berühmtheit erlangte. Dazu flimmerte auf einem Bildschirm eine Schlüsselszene.
Jedoch sollte man erwähnen, dass viele Videos von Forenkollegen stammen und auch auf YouTube angeschaut werden können. Da stellte sich für mich schon die Frage was soll das bringen während Minuten vor einem Bildschirm zu verharren, wenn man das Selbe bequem auf dem Sofa zu Hause machen kann?
Da einige Bücher zur Ansicht frei herum lagen war mir auch klar weshalb man den Rucksack nicht mitnehmen durfte. Ob es keine Andere Möglichkeit gäbe die Bücher herauszuschmuggeln…
Der zweite Raum war ziemlich leer. Dient wohl eher zur Durchführung von Vorträgen und Workshops. Auf einem Tisch lag das Gästebuch, wo man sich graphisch beteiligen kann.
Zwei Modelle aus Stockys sollten den Unterschied zwischen einer Pendel- und Umlaufbahn erklären.
Der dritte Raum wurde den Newcomer zur Verfügung gestellt. Dabei ging es vor allem um Projekte und moderne Seilbahnen im urbanen Raum. Man durfte auf einem Zettel auch seine persönliche Meinung zur geplanten Seilbahn über den Zürichsee kund tun.
Im EG bin ich dann noch schnell durch die anderen Ausstellungen im Museum gelaufen. Die Türschlösserausstellung und das Denkmalschutzorakel fand ich noch witzig. Beim Orakel kann man übrigens eine wahnsinnig schwierige Frage zur ehemaligen VR101 am Weissenstein beantworten

Danach bin ich bisschen mit dem Tram durch die Stadt gefahren. Wollte noch die neue Strecke über die Hardbrücke austesten, bevor es mit dem IC wieder zurück nach Bern ging.
Finde es wirklich toll, dass sich eine Ausstellungsreihe dem Thema Seilbahnen widmet. Andererseits muss ich auch sagen ist es extrem schwierig eine Ausstellung zu diesem Thema zu machen, die einen Hobbyseilbahner vollumfänglich befriedigen kann. Sehr viel wurde mit bekannten Videos, Bilder und Plakate dokumentiert. Reale Objekte waren nach meinem Geschmack zu wenig ausgestellt. Mit Ausnahme des Videos der Predigtstuhlbahn habe ich jetzt nichts gefunden, das mich aus den Socken gehauen hat. Das Meiste kannte ich schon aus der Realität, Internet oder von anderen Ausstellungen. Schön fand ich dass man versuchte die Besucher auf die Problematik mit den historisch wertvollen Seilbahnen zu sensibilisieren und trotzdem auch neue Projekte vorstellte, ohne dies im missionarischen Ton der Umwelt- und Heimatschutzverbände kritisch in Frage zu stellen.
Sehr originell fand ich die Stellwände in Form einer Gondel.
Gefreut hat mich dass einige im Forum bekannte Gesichter einen tollen Beitrag zu dieser Ausstellung geleistet haben! Danke!