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Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 29.12.2018 - 16:59
von Südwand
Hallo zusammen,

ich weiß nicht ob es ein rein subjektiv Empfinden ist, jedoch habe ich das Gefühl, dass die nostalgischen Kleinskigebiete (welche es vor allem bei mir in Ostösterreich haufenweise gibt) wieder Aufwind verspüren. Der Trend Weg vom Massentourismus hin zum Gemütlichen, Überschaubaren ist jedenfalls da.
An den Parkplätzen dieser kleinen Skigebiete, die noch vor einigen Jahren fast ausschließlich von Einheimischen besucht wurden, verirren sich immer mehr Autos mit Kennzeichen von weit her, teilweise sogar aus Deutschland und Holland. Ob das auch nur ein Trend ist, der für einige Jahre besteht und dann wieder abflaut (oder sich einige Skigebiete diesen Flair mit Investitionen durch höhere Einnahmen selbst rauben), sei dahingestellt.


Nun zum eigentlichen Thema:
Wie viel Industrie/Nostalgie braucht ein Skigebiet für Euch denn wirklich? Was ist das gesunde Mittelmaß? Ich denke diese Frage muss man sich sowohl aus eigener Sicht stellen, als auch aus der eines Durchschnittsskifahrers, da wir hier im Forum sicher eine stärkere Nostalgietendenz haben.
Muss das ganze Gebiet durch KSBs und EUBs erreichbar sein oder genügen vielleicht auch ausschließlich SL? Ebenso sonstige Infrastruktur wie Beschneiung und Gastronomie. Ich möchte hiermit gerne ein wenig zur Diskussion anregen und auch hören, wie denn ein "perfektes" Skigebiet diesbezüglich aussieht (egal ob es sich um konkrete Namen handelt oder rein fiktiv mit gewissen Kennzahlen).

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 29.12.2018 - 17:46
von Tiob
Also ich habe schon relativ viel gesehen und schätze urige Skigebiete sehr vor allem aufgrund der geringen Befüllung. Klar kann man da nicht die meisten Kilometer und Höhenmeter fahren. Aber das ist auch ein bisschen lächerlich wenn man sich von sowas Stressen und antreiben lässt.

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 29.12.2018 - 17:53
von danimaniac
Ich stehe eigentlich total auf große, weitläufige Skigebiete. Gern Sessel und Umlaufgondeln mit Sitzplätzen.
Um aber den Massen aus dem Weg zu gehen, gehe ich sofort in ein kleines Gebiet mit PB und Schleppern. Und das mit dem Snowboard.

Bevor ich also ein überfülltes Ischgl besuche gehe ich evtl sogar zu so einem intelligent erschlossenen Skigebiet wie Val Müstair.

Gastro am liebsten klein, urig und bedient. Diese riesigen SB Büchsen die typischerweise an irgendwelchen Bergstationen rumstehen "funktionieren" zwar, da bleibe ich aber nur zum Essen.

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 29.12.2018 - 18:18
von Südwand
Mit Snowboard SL fahren ist schon eher ungünstig. In den letzten Jahren habe ich mehrmals in Serfaus als Skilehrer gearbeitet und dabei immer wieder sehr gute Jugendgruppen unterrichtet. Viele der Schüler sind mit KSBs aufgewachsen und haben sich bei Schleppern extrem ungeschickt angestellt, haben aber keine Probleme mit schwarzen Pisten und teils sogar Routen. Ich glaube, dass gerade die Generation unter 25 (zu der ich selbst gehöre), auf den von klein auf gelernten Luxus nicht verzichten möchte, da es für sie oft einfach dazugehört.

@Tiob: Da bin ich ganz bei Dir. Qualität vor Quantität ;)

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 29.12.2018 - 20:03
von tobi27
Interessantes Thema, dem ich mich gerne anschließe.

ich persönlich bin ja absoluter Liebhaber von nahezu unverfälschen 70er Jahre Skigebieten wie Andelsbuch, Bödele, Adelharz-/Breitensteinlifte, Thalkirchdorf oder einst Alberschwende. Skifahren ist für mich nicht nur Sport sondern auch Entschleunigung und Entspannung und das sind einfach zwei Faktoren die man in größeren durchmodernisierten Gebieten so nicht mehr hat. Zudem begeistern mich alte Lifte von der Technik her, da sieht man einfach noch alles arbeiten während ja an neuen kuppelbaren Bahnen größtenteils die Technik versteckt wird und natürlich auch der Aspekt aus dem Kindesalter, als es ein absolutes Abenteuer war mit einem Kurzbügler pfeilschnell die steile Trasse hochgezogen zu werden, das prägt bis heute.

Wo ich jedoch die moderne Zeit bevorzuge ist bei der Ausrüstung und Präparation, ich habe zwar zur Gaudi noch einen alten Blizzard Firebird aus den 80er Jahren, mit dem ich ab und denn gerne fahre, wenn man jedoch die Wahl hat zwischen den "Spaghettiskis" bei Natur Buckelpiste und dem modernen Carvingski bei einer schön glatt präparierten "heizer" Abfahrt würde ich auf jeden Fall auf die Dauer letzteres nehmen.

Wenn ich mir also eine fixe Zeit aussuchen würde, in der ich am liebsten skifahre würde ich den Zeitraum von ca. 1998 bis 2008 wählen. Dort waren zwar die Hauptanlagen in größeren Skigebieten schon ersetzt aber es gab noch sehr viele interessante historische Anlagen und Nostalgieskigebiete. Andererseits war die Pistenpräparation schon sehr gut (so zu der Zeit als der 300er Pistenbully rauskam) und der Carvingski war gerade im Kommen, von dem her war in diesem Zeitraum die ideale Kombination für mich.

Viele Grüße

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 29.12.2018 - 22:16
von Rennstier
Ich bin ein großer Fan von KSBs, fixe Sesselbahnen sind mir viel zu langsam, da sitzt man ja noch mehr als man fährt. Und eines ist klar: Sesselbahnen und EUBs sind viel komfortabler als Schlepplifte, dementsprechend suche ich auch die Skigebiete aus in die ich fahre. Es gibt ja auch viele kleine Skigebiete, die intelligent mit wenigen KSBs erschlossen sind wo man mal einen Tag fahren kann.
Zum Thema Beschneiung: Ich fahre logischerweise nur in Skigebiete, wenn dort auch die Pisten geöffnet sind. Ob das jetzt Maschinenschnee oder Naturschnee ist ist mir egal, hautsache die Pisten sind geöffnet. Skigebiete mit guter Beschneiungsanlage haben dadurch natürlich eine höhere Chance von mir besucht zu werden.

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 30.12.2018 - 18:10
von Jojo
Ich denke, ein gesundes Mittelmaß ist hier schön.
Ein Skigebiet nicht zu klein, mit Anlagen die mehrere Abfahrten erschließen, da ist mir egal ob alter Skilift oder ultramoderne Sesselbahn - hauptsache es verteilt sich gut und es sollte zumindest eine "ruhige Schlepperecke" vorhanden sein.
Gegen Hektik und Stress bin ich in den letzten Jahren etwas allergisch geworden. Ellenbogen und lange Schlangen vor der ersten Liftfahrt brauche ich nicht... Demnach versuche ich auch die Gebiete auszusuchen.
Wobei ja auch die Saisonzeit eine Rolle spielt, wie ich finde: ist man z.B. Mitte/Ende Januar zu Besuch in der 4-Berge-Skischaukel um Schladming ist das Kerngebiet für mich sicherlich interessanter als in der absoluten Hauptsaison, wo ich dann eher Tage auf peripher gelegeneren Skigebieten verbringen würde (Fageralm, Radstadt, Filzmoos...).
Und zum Thema Beschneiung: das muss man differenzieren - je nach Schneimeister und Qualität des künstlichen Schnees, kann das Ganze von sehr gut bis miserabel sein.

Und "Nostalgietendenz" haben hier sicherlich einige User. Allerdings besuchen auch etliche gerne die sogenannten "Industrieskigebiete".

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 30.12.2018 - 19:11
von horst_w
Ich bevorzuge meistens Industrieskigebiete. Obwohl ich kein SO toller Sportler bin, entsprechen die doch eher meiner gewünschten sportlichen Herausforderung. Länger anstehen ist für mich ein absolutes Nogo. Mehr als 5-10 Sessel/Bügel zu warten nervt einfach.

Selten aber doch weiche ich in kleinere Gebiete aus. Normalerweise nur zur Hauptsaison. Ich will damit den Massen entgehen. So wie gestern am Niederalpl. Da ist dann dort zwar auch relativ viel los, das wirkt sich aber nicht so unangenehm aus, da dort mangels Kapazitätsmonster die Pisten trotzdem gut fahrbar bleiben.

Eigentlich schade, dass ich nicht öfter in „Nostalgiegebiete“ fahre, meine Sympathie für kleine Gebiete ist doch recht groß. Schließlich bin ich an einem 400-Meter-Schlepper mit nur einer Piste groß geworden.

Horst

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 30.12.2018 - 22:38
von ski-chrigel
Nettes Thema!
Vermutlich wissen es viele aufgrund meiner zahlreichen Berichte: Ich muss zugeben, dass ich der totale Mainstream-Skigebietstyp bin: Ich hasse SLs und alte langsame Schrottlifte, bin EUB-Fan aber bevorzuge einen gesunden Mix aus komfortablen EUBs und KSBs, wobei Hauben ein Muss sind (darum mag ich Frankreich nicht). Sitzheizungen sind nett aber nicht zwingend.
Da ich das Glück habe, vornehmlich an Wochentagen und zwischen Weihnachten und Ostern hauptsächlich in der Schweiz unterwegs sein zu können, sind Kapazitätsmonster für mich ohne den unangenehmen Nebeneffekt voller Pisten.

Bei Aussagen zu Hütten bin ich eher zurückhaltend, da ich trotz meiner vielen Skitage nicht ein guter Hüttenkunde/-kenner bin.

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 31.12.2018 - 00:11
von MrGaunt
Man wird älter und ist je nach Stressniveau auf der Arbeit auch nicht unbedingt immer fitter, da freue ich mich auf Sessel und EUBs zum Entspannen und schneller oben ist man auch. Es muss aber nicht das vollindustrialisierte Niveau sein wie in den bekannteren grossen Gebieten in Österreich. Ich geniesse auch ein ruhiges Dahinschaukeln zum Brüggerhorn in Arosa bei schönem Wetter, reines Pistenkilometerfressen ist nicht mein Ding.
Für mich ist der wichtigste Aspekt dass es nicht zu überlaufen ist. Ein eher leeres reines SL-Gebiet (abgesehen die Zubringerbahn) wie das Rinerhorn in Davos würde ich einem Grossauflauf immer vorziehen.

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 31.12.2018 - 00:56
von NIC
Ich persönlich bevorzuge klar die Nostalgieskigebiete. Wenn ich die letzten Jahre Revue passieren lasse, hatte ich meine besten Skitage fast ausschließlich in den “nicht-industrialisierten“ Skigebieten.

Die Vorteile liegen für mich klar auf der Hand. In den Nostalgieskigebieten ist so gut wie immer weniger los, folglich sind die Pisten auch leerer und in einem besseren Zustand. Ein weiterer Pluspunkt sind die günstigeren Skikartenpreise. Über 50 Euro für die Tageskarte rauszuhauen tut schon weh, vor allem wenn die Pisten “industrie-typisch“ voll und in einem schlechteren Zustand sind. Ein weiterer persönlicher Grund für die Nostalgieskigebiete ist, dass ich ein Fan von älteren Liftanlagen bin und diese für mich auch einen Teil des Gesamterlebnis eines Skitages ausmachen. Für mich macht ein gelungener Skitag mehr aus als nur Pisten runterzubolzen, es ist eher ein Gesamterlebnis. Dazu gehört auch eine ruhige, stressfreie Atmosphäre, und die ist in Nostalgieskigebieten viel eher gegeben.

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 31.12.2018 - 02:20
von j-d-s
"Nostalgiegebiete" ist doch einfach nur ein Euphemismus für "Gebiete die wirtschaftlich auf dem absteigenden Ast sind". Alle Gebiete die in letzter Zeit geschlossen wurden waren "Nostalgiegebiete", wo man teils höchstens im 20-Jahres-Rhythmus mal ne neue Bahn gebaut hat. Und weils gar so nostalgisch ist haben sie dann oftmals auch wenig Beschneiung, und selbst dem größten Nostalgiefreund wirds dann doch zu bunt wenn kein Schnee liegt. Und wenn das "Nostalgiegebiet" dann untypischerweise doch beliebt ist, gibts an den "Nostalgieliften" massive Wartezeiten, so volle Pulle wie früher, ne halbe Stunde und mehr.

Meine Präferenz ist ziemlich klar: Es geht darum, möglichst viel Ski zu fahren. Daher ist mir egal, ob die Pisten "voll" sind (das einzige was mich da mal gestört war bei der Talabfahrt nach Kaltenbach, wo es Engstellen gibt, wo man dann warten muss bis die anderen durch sind, aber das ist auch nur am Abend), solange ich am Lift nicht warten muss (Wartezeiten am Lift sind KO-Kriterium Nummer eins).

Mir ist ferner egal, wie die Restaurants/Hütten sind (da sowieso immer zu teuer), und auch wie der Skiort aussieht oder wieviel die Unterkünfte dort kosten - ich übernachte sowieso immer in "normalen" Talortschaften (ein Beispiel wäre Innsbruck, aber dort war ich noch nie in nem Hotel, weil andere Ortschaften an der Inntalautobahn billiger sind), von denen man in die meisten Gebiete 30 Minuten bis 2 Stunden fährt. Hauptsache nahe an der Autobahn. Wobei mich Retortenskistation wie in F auch ästhetisch nicht im geringsten stören, die sind eben zweckmäßig, für Leute die Skifahren wollen und nicht hunderte Euros zusätzlich für "Flair" oder "Atmosphäre" ausgeben wollen.

Neben der Liftkapazität (dass man nicht warten muss) ist am zweitwichtigsten bei den Liften, dass sie schnell sind, d.h. keine Schlepper oder nicht-kuppelbaren Sessellifte (das geht auch typischerweise miteinander einher), ich will ja Skifahren und nicht ewig im Lift sitzen (deswegen mag ich auch den MEX nicht, der zwar 6 m/s fährt, aber durch die bescheuerte Routenwahl mit 4 (!!!) Mittelstationen trotzdem 25 Minuten braucht). Beschneiung ist insofern wichtig, dass ich ein Skigebiet bei dem nur die Hälfte der Pisten offen ist gar nicht erst besuche, sondern in eins in der Nähe fahre, wo mehr offen ist. Dieselbe Piste 10mal am Tag zu fahren ist für mich ein absolutes No-Go, völlig langweilig.

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 31.12.2018 - 06:30
von ski-chrigel
Der MEX hat drei nicht vier Mittelstationen...

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 31.12.2018 - 09:23
von Wurzelsepp
Falsch, es sind eigentlich 3.5 aber bei der wichtigeren Bergfahrt sind es deren 4: Furi, Aroleid, Schwarzsee und Furgg.

Zur Frage: Kann ich so nicht beantworten, am liebsten wären mir leere Industrieskigebiete, aber die sind halt eher rar ;)

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 31.12.2018 - 13:08
von Pancho
Bin auch kein Liftnostalgiker, ich kann moderner Seilbahntechnik durchaus viel abgewinnen. Es hört für mich auf, wenn das Gefühl eine Ameise auf einem Ameisenhaufen zu sein den ganzen Tag einnimmt. Im Ergebnis stresst mich das mehr, als es erholt und dann weiche ich lieber in andere Gebiete aus.

Mehrfach eine Piste zu fahren macht mir gar nix, im Gegenteil. Wenn es die richtige ist, kann man sich immer mehr ans persönliche Limit heranarbeiten, ich mag das. So brauch ich kein Riesenskigebiet zu meinem Glück. Die richtige Stimmung, das richtige Flair ist mir inzwischen wichtiger.

Industrieskigebiet stößt ab dem Zeitpunkt ab, wo man sich wirklich als Skifahrer industriell verarbeitet vorkommt. Mit der Masse auf den Berg, mit der Masse abfahren, in Massen abgefüttert... das ist dann irgendwann abstoßend.

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 31.12.2018 - 14:09
von Fab
Wurzelsepp hat geschrieben: 31.12.2018 - 09:23 ........, am liebsten wären mir leere Industrieskigebiete, aber die sind halt eher rar ;)
:D aber es gibt sie.
Bild

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 31.12.2018 - 15:39
von horst_w
Fab hat geschrieben: 31.12.2018 - 14:09
Wurzelsepp hat geschrieben: 31.12.2018 - 09:23 ........, am liebsten wären mir leere Industrieskigebiete, aber die sind halt eher rar ;)
:D aber es gibt sie.
So ist es :mrgreen: :
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Bild

Horst

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 31.12.2018 - 19:10
von spinne08
Pancho hat geschrieben: 31.12.2018 - 13:08 Bin auch kein Liftnostalgiker, ich kann moderner Seilbahntechnik durchaus viel abgewinnen. Es hört für mich auf, wenn das Gefühl eine Ameise auf einem Ameisenhaufen zu sein den ganzen Tag einnimmt. Im Ergebnis stresst mich das mehr, als es erholt und dann weiche ich lieber in andere Gebiete aus.

Mehrfach eine Piste zu fahren macht mir gar nix, im Gegenteil. Wenn es die richtige ist, kann man sich immer mehr ans persönliche Limit heranarbeiten, ich mag das. So brauch ich kein Riesenskigebiet zu meinem Glück. Die richtige Stimmung, das richtige Flair ist mir inzwischen wichtiger.

Industrieskigebiet stößt ab dem Zeitpunkt ab, wo man sich wirklich als Skifahrer industriell verarbeitet vorkommt. Mit der Masse auf den Berg, mit der Masse abfahren, in Massen abgefüttert... das ist dann irgendwann abstoßend.

Das passt. Als Normalo möchte ich von Beiden das Beste

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 31.12.2018 - 21:43
von biofleisch
Grundsätzlich sind mir große Skigebiete mit weitläufigen Verbindungen sehr lieb. Zumal man da immer auch eine Linie findet, welche i.d.R. (zeitlich) weniger befahren und somit (fast) leer ist.
Da ich jedoch seit einigen Jahren immer eine (wechselnde) Saisonkarte kaufe, fahre ich auch sehr gerne mal in kleine Skigebiete, welche mir sonst zu teuer wären.

Wichtig bei älteren Anlagen ist es, dass diese einen "eigenen" Hang erschließen. Ansonsten meide ich diese, wenn es eine modernere Variante gibt.

Als Beispiel fand ich vor zwei Jahren Fendels sehr schön. Im Gegensatz zum Trubel auf der anderen Talseite (SFL) kann man gerne mal einen Tag hier verbringen, obwohl es nur einen Sessellift und einen Schlepper gibt.

Besonders wichtig gerade bei kleineren Skigebieten ist die Gastronomie. Da erwarte ich mehr familiären Flair und mehr Haus gemachtes (wobei das gibt's auch in der Skiwelt). Ein positiv-beispiel fand ich die Stalderhütte am Hochzeiger. Der leckerste und liebevollst garnierte Apfelstrudel ever.

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 31.12.2018 - 22:00
von icedtea
Für mich ist auch die Gastronomie ein wichtiger Faktor. Und mit fortgeschrittenem Alter wird auch der Komfort wichtiger, wobei ich da KSB der EUB vorziehe, da mich das Ab- und Anschnallen nervt. Aber das ist auch wieder subjektiv :lol:

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 25.01.2019 - 13:00
von starli
Bin bekanntlich bekennender Nostalgie-Skigebietsfan. Skigebiete, die ich mit "gesundem Mittelmaß" beurteilen würde, würden andere vmtl. als "komplett veraltete Infrastruktur" bezeichnen :)

Dazu (gutes Mittelmaß) gehören für mich Skigebiete (wie man sie z.B. oftmals in der Schweiz findet), wo man auch mal noch einen SL als Verbindung fahren muss bzw. wo die Endpunkte oder Skigebietesteile hauptsächlich per SL/KSSL oder DSB erschlossen sind.

Val d'Anniviers in der Schweiz, Uludag in der Türkei, Bad Kleinkirchheim in Kärnten. So 'was ist für mich ein noch erträglicher Level an modernen Anlagen.

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 11.02.2019 - 09:53
von Kreon100
Also bei der Skigebietswahl für einen Urlaub würde ich immer auf ein von Dir als "Industrieskigebiet" tituliertes setzen. Ich liebe lange, gut erschlossene Abfahrten, kann Ansteherei nicht ausstehen und schätze durchaus eine gute Infrastruktur vor Ort mit Restaurants, Discos, Kneipen, Geschäften. Wenn ich aber 14 Tage Urlaub mache, dann fahre ich auch gerne mal für einen Tag in ein old-school-Gebiet.

In Gastein ist das leicht möglich, da fahre ich dann einfach am Graukogel und man ist aus dem ganzen Trubel total raus. Einen Tag fahre ich auch gern am Arthurhaus am Hochkönig oder Fageralm. Aber für einen Urlaub brauche ich dann doch einen richtigen Skiort mit vielen Pistenkilometern. Das geht bei mir sogar soweit, dass ich bei der Vorstellung, in einem kleinen abgelegenen Kaff mit nur 4 Liften 1 Woche verbringen zu müssen, regelrecht Beklemmungen kriege. Ich weiß, dass andere genau darin ein erfüllten Skiurlaub sehen aber ich könnte das nicht.

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 11.02.2019 - 10:36
von ski-chrigel
Jetzt wollte ich beim Lesen des ersten Abschnitts grad den Danke-Button drücken, weil es sich mit meinen Bedürfnissen deckt... doch dann konntest Du es doch nicht lassen, Dein über alles geliebte Skigebiet einmal mehr zu erwähnen ;-)

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 11.02.2019 - 10:46
von L&S
Die Beantwortung des Topics ist gar nicht einfach, allein schon weil jeder Noastalgie- und Industrieskigebiet anders definiert.

Beim Bödele oder dem Unterberg ist die Sache ja relativ klar, ebenso bei Ischgl, SFL, SHLF......

Aber was ist der Arlberg( mMn Industrie 70% mit Nostalgie-Ecken wie Rendl und Albona)
Was ist der Venet??

Ist so gar nicht so leicht zu beantworten...

Ich bevorzuge in der Hauptsaison die Nostalgie, in der Nebensaison die Industrie!

Re: Industrieski vs. Nostalski - Und das gesunde Mittelmaß

Verfasst: 11.02.2019 - 10:58
von Kreon100
ski-chrigel hat geschrieben: 11.02.2019 - 10:36 Jetzt wollte ich beim Lesen des ersten Abschnitts grad den Danke-Button drücken, weil es sich mit meinen Bedürfnissen deckt... doch dann konntest Du es doch nicht lassen, Dein über alles geliebte Skigebiet einmal mehr zu erwähnen ;-)
I know, sorry, hatte tatsächlich drüber nachgedacht, es nicht zu erwähnen, und dann stand es plötzlich da! kann verstehen, dass das so ein bisschen auf den Sack geht, werde mich mal in dem Punkt etwas zurück nehmen :lach: