Führt endlich die Ausbildungpflicht beim Skiservice ein
Verfasst: 28.01.2019 - 08:29
Ein Mitreisender, der ebenfalls seine Ski überwiegend selbst präpariert, brachte es neulich auf den Punkt. Viele der heutigen "Service"-Leute wissen nur noch, wo der Knopf zu Einschalten an der Maschine ist, wie sie die Ski in die Maschine stecken und dass sie vorher Stoppergummis aufziehen müssen.
Beim Freeriden hatte ich mir eine etwas größere Schramme in den Belag gefahren. Auf der Piste fuhr sich der Ski nun nicht mehr so toll, weil etwas Material über dem Planum überstand. Für einen Skiservice eine leichte Aufgabe. Mit einer Ziehklinge überschüssiges Material entfernen, ggf. mit einer Skigun Belag wieder auffüllen, abschließend mit Karrosseriefeile und Sandpapier wieder glätten. Zeitaufwand ca. 10 Minuten.
Der erstbeste Shop im Skigebiet wollte jedoch den ganzen Belag aufschmelzen und anschließend einen kompletten Service machen. Klar, wer nur einen Hammer als Werkzeug kennt, für den sieht alles wie ein Nagel aus. Auf meinen Einwand, dass sowohl Belag als auch Kante speziell nach meinen Vorstellungen präpariert seien und er dies unmöglich ohne größere Einstellarbeit an seinem Vollautomaten auf die Schnelle hinbekäme schaute er mich nur ungläubig an. Kunden, die Ahnung haben, kommen offenbar nicht so häufig in den Shop.
Immerhin hat er mir dann mit einer Plexi-Klinge (!) und einer WC-Kantenfeile (!) geholfen. Fehlenden Willen kann ich ihm also nicht unterstellen. Lediglich mangelhafte Ausstattung und Kenntnis.
Erst letzte Saison habe ich ja erst noch meinen Belag selbst abgezogen und ausgebürstet, nach dem ich den Ski aus dem Service mit dem ultramodernen IR-Wachsgerät mit einer fetten Wachsschicht auf dem Belag zurück erhalten habe.
Und vor Jahren hat mir ein Service den "Renn"-schliff auf meinem SL versaut, weil er wegen einer kleineren Reparatur am Belag den Ski durch den Vollautomaten gezogen hat. Mein Hinweis auf den Rennservice war beim Transport zwischen Geschäft und Servicestation "verloren" gegangen. Das war für mich damals der Grund, selbst mit dem Skiservice zu beginnen. Denn nach dem Standard-Service fühlte es sich für mich an, als ob ich einen anderen Ski unter den Schuhen hätte.
Weite Teile der Service-Branche haben offensichtlich überhaupt keine Ahnung von dem, was sie tun. Und werden dabei nur noch von der Arglosigkeit der meisten ihrer Kunden übertroffen, die offensichtlich jeden Murks schlucken, denen man ihnen als Service verkauft. Wobei man den Kunden keinen Vorwurf machen kann, den "Fachleuten" dagegen schon.
Die Branche hat ein echtes Qualitäts-Problem.
Jedem leuchten ein, dass man einen anderen Dübel braucht, um einen schweren Kronleuchter aufzuhängen als für eine einfache Lampe aus dem Baumarkt. Analog haben schwere Skifahrer andere Anforderungen an den Kantengrip als leichte Skifahrer. Erfahrene Skifahrer andere als Anfänger. Und einen SL präpariert man halt anders als eine Freeride-Latte.
Doch das Gros der "Service"-stationen zieht im Grundsatz alle Ski mit der selben Einstellung durch den Automaten. Individuelle Abstimmung auf Fahrkönnen, -praxis, Körpergröße / -gewicht und Ski? Fehlanzeige!
Warum ist eigentlich im Reifenhandel noch nie jemand auf diese grandiose Idee gekommen? Ob Kleinwagen oder SUV, 170 km/h oder 250 km/h, wir ziehen einfach auf alle Felgen die gleichen Schluppen auf und sparen und den ganzen Aufwand mit Reifengrößen, V-Max und Reifentypen.
Ich kann jedem, der etwas höhere Ansprüche an sein Material hat, hochwertige Ski fährt und auch die notwendige Skitechnik gelernt hat, nur raten, sich genau anzuschauen, wohin er seine Ski zum Service bringt. Und wenn man eine indivuelle Abstimmung seiner Kanten erwartet, wird man in den meisten Fällen nicht darum kommen, selbst Hand anzulegen.
Jedenfalls solange weite Teile der Branche von Unkenntnis und Massenservice geprägt sind.
Beim Freeriden hatte ich mir eine etwas größere Schramme in den Belag gefahren. Auf der Piste fuhr sich der Ski nun nicht mehr so toll, weil etwas Material über dem Planum überstand. Für einen Skiservice eine leichte Aufgabe. Mit einer Ziehklinge überschüssiges Material entfernen, ggf. mit einer Skigun Belag wieder auffüllen, abschließend mit Karrosseriefeile und Sandpapier wieder glätten. Zeitaufwand ca. 10 Minuten.
Der erstbeste Shop im Skigebiet wollte jedoch den ganzen Belag aufschmelzen und anschließend einen kompletten Service machen. Klar, wer nur einen Hammer als Werkzeug kennt, für den sieht alles wie ein Nagel aus. Auf meinen Einwand, dass sowohl Belag als auch Kante speziell nach meinen Vorstellungen präpariert seien und er dies unmöglich ohne größere Einstellarbeit an seinem Vollautomaten auf die Schnelle hinbekäme schaute er mich nur ungläubig an. Kunden, die Ahnung haben, kommen offenbar nicht so häufig in den Shop.
Immerhin hat er mir dann mit einer Plexi-Klinge (!) und einer WC-Kantenfeile (!) geholfen. Fehlenden Willen kann ich ihm also nicht unterstellen. Lediglich mangelhafte Ausstattung und Kenntnis.
Erst letzte Saison habe ich ja erst noch meinen Belag selbst abgezogen und ausgebürstet, nach dem ich den Ski aus dem Service mit dem ultramodernen IR-Wachsgerät mit einer fetten Wachsschicht auf dem Belag zurück erhalten habe.
Und vor Jahren hat mir ein Service den "Renn"-schliff auf meinem SL versaut, weil er wegen einer kleineren Reparatur am Belag den Ski durch den Vollautomaten gezogen hat. Mein Hinweis auf den Rennservice war beim Transport zwischen Geschäft und Servicestation "verloren" gegangen. Das war für mich damals der Grund, selbst mit dem Skiservice zu beginnen. Denn nach dem Standard-Service fühlte es sich für mich an, als ob ich einen anderen Ski unter den Schuhen hätte.
Weite Teile der Service-Branche haben offensichtlich überhaupt keine Ahnung von dem, was sie tun. Und werden dabei nur noch von der Arglosigkeit der meisten ihrer Kunden übertroffen, die offensichtlich jeden Murks schlucken, denen man ihnen als Service verkauft. Wobei man den Kunden keinen Vorwurf machen kann, den "Fachleuten" dagegen schon.
Die Branche hat ein echtes Qualitäts-Problem.
Jedem leuchten ein, dass man einen anderen Dübel braucht, um einen schweren Kronleuchter aufzuhängen als für eine einfache Lampe aus dem Baumarkt. Analog haben schwere Skifahrer andere Anforderungen an den Kantengrip als leichte Skifahrer. Erfahrene Skifahrer andere als Anfänger. Und einen SL präpariert man halt anders als eine Freeride-Latte.
Doch das Gros der "Service"-stationen zieht im Grundsatz alle Ski mit der selben Einstellung durch den Automaten. Individuelle Abstimmung auf Fahrkönnen, -praxis, Körpergröße / -gewicht und Ski? Fehlanzeige!
Warum ist eigentlich im Reifenhandel noch nie jemand auf diese grandiose Idee gekommen? Ob Kleinwagen oder SUV, 170 km/h oder 250 km/h, wir ziehen einfach auf alle Felgen die gleichen Schluppen auf und sparen und den ganzen Aufwand mit Reifengrößen, V-Max und Reifentypen.
Ich kann jedem, der etwas höhere Ansprüche an sein Material hat, hochwertige Ski fährt und auch die notwendige Skitechnik gelernt hat, nur raten, sich genau anzuschauen, wohin er seine Ski zum Service bringt. Und wenn man eine indivuelle Abstimmung seiner Kanten erwartet, wird man in den meisten Fällen nicht darum kommen, selbst Hand anzulegen.
Jedenfalls solange weite Teile der Branche von Unkenntnis und Massenservice geprägt sind.