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Höhenweg Monte Tamaro - Monte Lema 5.10.19

Verfasst: 05.10.2019 - 21:05
von ski-chrigel
Eigentlich wollten wir dieses Wochenende eine Zweitageswanderung Bristen-Etzlihütte-Rueras machen, aber das schlechte Wetter nördlich der Alpen zwang uns, umzudisponieren. Im Tessin sollte sonniges Wetter herrschen und die Entscheidung war, abgesehen von der unfähigen SBB, mehr als nur richtig! Der Reihe nach:

Die SBB kommt an solchen Wochenenden regelmässig an ihre Grenzen, vor allem seit der Ausdünnung des Fahrplans seit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels. Da waren/sind ein paar ganz unfähige Leute am Werk. Besonders dümmlich ist, dass man zwei Tage vorher noch Sparbillete für einen Zug kaufen konnte, bei dem jeder absehen konnte, dass er überfüllt sein würde. Als wir um 8.50 Uhr in Flüelen auf den Zug warteten, versuchte man wohl in Arth-Goldau vergeblich, Leute aus dem Zug zu schmeissen, damit eine Durchfahrt des Basistunnels gemäss den Sicherheitsbestimmungen möglich würde. Dies gab man dann offenbar auf und entschied, über die Bergstrecke zu fahren. Mit 20minütiger Verspätung ging es dann in Flüelen los. Am Boden sitzend in der ersten Klasse. Entlastungszüge gibt es ja auch keine, weil das Management um Andreas Meyer über Jahre eine verfehlte Personalpolitik verfolgten, dafür aber Millionensaläre einstrichen, sodass heute viel zu wenig Lokführer zur Verfügung stehen. Einer dieser ist hier im Forum auch aktiv und sammelt jeden Monat unzählige Überstunden an. Aber genug auf die SBB gebahst (wer mehr dazu lesen möchte, kann dies hier tun), der Rest des Tages versprach sehr toll zu werden.
Mit einstündiger Verspätung trafen wir in Rivera ein und fuhren mit der klapprigen Poma-Gondel auf die Alpe Foppa:
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Die Entscheidung bezüglich Wetter hätte nicht besser sein können:
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Zuerst folgte ein anstrengender Aufstieg zur Capanna Monte Lema, wo eine feine Polenta con Spezzatino auf uns wartete:
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Sicht auf Ascona, Locarno und Cimetta:
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Für uns eine ungewohnte Vegetation:
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Halbzeit auf dem Monte Gradiccioli. Der Weg ist noch weit:
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Das Panorama ist auf der ganzen Strecke atemberaubend. Hier sind Lago di Lugano und Lago Maggiore auf einem Bild zu sehen:
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Die Sicht ist unglaublich gut, man sieht sogar den über 200km entfernten Monte Viso!
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Hindernisse auf dem Weg:
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Blick zurück. Langsam werden wir müde. Skifahren ist halt schon nicht dasselbe wie wandern ;-)
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Letzte Pause am Poncione di Breno um 17.15 Uhr. Wir sind schon seit längerem mausseelen alleine, weil die letzte Talfahrt den Monte Lema schon verlassen hat. Wir geniessen die Zweisamkeit:
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Ziel und Unterkunft erreicht!
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Nach 4:20 sehr verdient. Schützengarten???
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Zimmer mit Aussicht. Ich hatte ja gestaunt, dass ich zwei Tage vorher noch ein Doppelzimmer für CHF 180.- mit HP hier reservieren konnte. Offenbar sind alle zu geizig, Betten im Massenschlag hatte es keine mehr. Umso besser, hätte mich schon etwas Überwindung gekostet.
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Vor dem Abendessen ging es noch auf den Gipfel. Gerne lassen wir die wunderschöne Route nochmal revue passieren...
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...und geniessen den Sonnenuntergang:
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Nach einem Abendessen, das, sagen wir mal ganz ok war, geniessen wir nun noch einige Grappas mit einem sehr zufriedenen Lächeln im Gesicht. Absolut empfehlenswert, diese Tour! Vor allem, wenn man sie spät wandern kann, weil alle Tagestouris mit der letzten Bahn um 17.15 Uhr runter müssen!
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Re: Höhenweg Monte Tamaro - Monte Lema 5.10.19

Verfasst: 05.10.2019 - 22:14
von SCHLITTLER95
Schöne Bilder. Diese Wanderung habe ich vor ziemlich genau einem Jahr auch gemacht. Leider hatte es Richtung Lugano damals immer Nebel. Du hattest heute die bessere Fernsicht.

Dann geht es wohl Morgen mit dem Postauto runter nach Lamone. Das wird auch eine tolle Fahrt. 17 Spitzkehren erwartet man eigentlich nur auf Pässefahrten. :wink: Oder wandert ihr Morgen weiter?

Hier der Link zu meinem Bericht von leztem Jahr.
viewtopic.php?f=54&t=60226

Re: Höhenweg Monte Tamaro - Monte Lema 5.10.19

Verfasst: 05.10.2019 - 22:25
von ski-chrigel
Danke.
Deinen Bericht kenne ich und ich hatte ihn vorher beim Abendessen meinem Lebenspartner gezeigt. Schade hattest Du da Nebel.

Ja, die Strecke kenne ich. Früher war ich öfters am Lema Gleitschirmfliegen. Aber die Wanderung war eine Premiere.

Falls wir nicht zu müde sind und das Wetter passt, wandern wir morgen noch auf den San Salvatore, bevor wir uns wieder in die SBB wagen.

Re: Höhenweg Monte Tamaro - Monte Lema 5.10.19

Verfasst: 05.10.2019 - 22:34
von kaldini
Interessante Wanderung! Und so ein Einrechnen des Alpenhauptkamms macht bei Wandertouren immer Sinn.

Ist nun aber da erste Mal, dass ich was schlechtes über die SBB höre. In Deutschland und Österreich heisst es immer, so gut wie in der Schweiz müsste der Zugverkehr bei uns sein...

Re: Höhenweg Monte Tamaro - Monte Lema 5.10.19

Verfasst: 05.10.2019 - 23:07
von ski-chrigel
Ich empfehle Dir, die 1897 Kommentare auf 20min zu lesen...
Schön, wenn die SBB in Deutschland so ein gutes Image hat, aber bei der Firma steht (auch) vieles im Argen.

Ja, wir sind sehr glücklich, so nahe am Alpenhauptkamm zu wohnen und eben mal schnell (heute etwas weniger schnell) auf die Sonnenseite wechseln zu können.

Re: Höhenweg Monte Tamaro - Monte Lema 5.10.19

Verfasst: 05.10.2019 - 23:16
von danimaniac
Sehr schön! Danke fürs mitnehmen.
Die Gegend da unten ist so nah und doch so anders.

Re: Höhenweg Monte Tamaro - Monte Lema 5.10.19

Verfasst: 05.10.2019 - 23:20
von ski-chrigel
Gut und treffend ausgedrückt!

Re: Höhenweg Monte Tamaro - Monte Lema 5.10.19

Verfasst: 06.10.2019 - 09:17
von Schleitheim
ski-chrigel hat geschrieben: 05.10.2019 - 21:05 Die SBB kommt an solchen Wochenenden regelmässig an ihre Grenzen, vor allem seit der Ausdünnung des Fahrplans seit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels. Da waren/sind ein paar ganz unfähige Leute am Werk. Besonders dümmlich ist, dass man zwei Tage vorher noch Sparbillete für einen Zug kaufen konnte, bei dem jeder absehen konnte, dass er überfüllt sein würde. Als wir um 8.50 Uhr in Flüelen auf den Zug warteten, versuchte man wohl in Arth-Goldau vergeblich, Leute aus dem Zug zu schmeissen, damit eine Durchfahrt des Basistunnels gemäss den Sicherheitsbestimmungen möglich würde. Dies gab man dann offenbar auf und entschied, über die Bergstrecke zu fahren. Mit 20minütiger Verspätung ging es dann in Flüelen los. Am Boden sitzend in der ersten Klasse. Entlastungszüge gibt es ja auch keine, weil das Management um Andreas Meyer über Jahre eine verfehlte Personalpolitik verfolgten, dafür aber Millionensaläre einstrichen, sodass heute viel zu wenig Lokführer zur Verfügung stehen. Einer dieser ist hier im Forum auch aktiv und sammelt jeden Monat unzählige Überstunden an. Aber genug auf die SBB gebahst (wer mehr dazu lesen möchte, kann dies hier tun), der Rest des Tages versprach sehr toll zu werden.
Das ganze ist jetzt aber etwas zu kurz gegriffen. An einem Samstagmorgen im Oktober, Herbstferien(beginn) in praktisch der ganzen Schweiz, ist es ja nichts Neues, dass etwas gar viel Andrang Richtung Tessin, v.a. Tagestouristen, hat.
Auch wenn im Online-Fahrplan bei keinem Zug "EXT" steht, verkehren jedes Wochenende unzählige Entlastungszüge. Die Zusatzzüge wurden einfach schon so langfristig geplant, dass sie vollständig im Fahrplan integriert wurden. Hier die Zeiten:
Abfahrt Arth-Goldau: 09:07 / 09:35 / 10:07 / 11:35 / 12:35 / 14:35 / 15:35 (So)
Abfahrt Bellinzona: 10:32 / 11:32 (So) / 14:32 / 15:32 / 17:09 (So) / 17:32 / 19:10 (So) / 19:32 (So) / 20:11 (So)

Hinzu kommt, dass die SBB an solchen Wochenenden eigentlich gerne Doppelstockzüge einsetzen würde. Warum die Doppelstockzüge noch nicht verfügbar sind, dürfte landläufig bekannt sein. Zu guter Letzt ist die Strecke Zug - Arth-Goldau seit Juni infolge Doppelspurausbau gesperrt. Bauarbeiten, die eigentlich direkt im Anschluss an die Eröffnung des Gotthardbasistunnels hätten ausgeführt werden sollen. Dank Einsprachen musste das Vorhaben nun einige Jahre nach hinten verschoben werden.

Re: Höhenweg Monte Tamaro - Monte Lema 5.10.19

Verfasst: 06.10.2019 - 09:43
von ski-chrigel
Fakt ist, dass die SBB regelmässig an solchen Wochenenden am Gotthard masslos überfordert ist und Leute auffordern muss, auszusteigen. Personal haben sie auch viel zu wenig. Das ist chronisch und nicht an einem einzelnen Wochenende so.
Und wie erklärst Du Dir den Unsinn mit den Sparbilleten?

Ab Flüelen gab es keine Entlastungszüge. Keine Chance, als das Puff zu akzeptieren. Und keinerlei Hinweise auf dem Perron, ausser dass der Zug unbestimmte Zeit Verspätung habe. Im App konnte man es dann erahnen, was passieren würde.

Ich fahre beruflich sehr oft Zug. Meistens klappt das ziemlich gut und ich habe wenig zu jammern, aber die tägliche Überfüllung hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. Und am Gotthard ist es seit der NEAT-Eröffnung fahrplantechnisch ziemlich doof geworden. Ich hoffe sehr auf die SOB ab Dezember 2020.

Re: Höhenweg Monte Tamaro - Monte Lema 5.10.19

Verfasst: 06.10.2019 - 10:51
von SCHLITTLER95
Ja, dass die Rüttelkisten von Bombardier noch nicht Gotthardtüchtig sind ist ein Problem. Die SBB kann ihre vorhandenen Züge nicht einfach auf 800m verlängern. Aber das zu wenige Personal ist der Führung der SBB und den in den letzten Jahren getroffenen Entscheidungen, zu lasten des Personals, geschuldet.

Wie wurde eigentlich durchgegeben, dass man auf eine spätere Verbindung umsteigen kann in Arth Goldau? Wurde explizit gesagt, dass es ein Extrazug ist, der von Arth Goldau aus fährt, oder wurde nur auf eine spätere Verbindung verwiesen?
Wenn ich in diesem Zug gewesen wäre, wäre ich wohl auch nicht ausgestiegen. Denn wie wahrscheinlich ist es, dass eine Stunde später der Zug von Zürich oder Luzern nicht auch überfüllt ist?

Re: Höhenweg Monte Tamaro - Monte Lema 5.10.19

Verfasst: 06.10.2019 - 12:23
von ski-chrigel
Das weiss ich nicht. Wir sind ja erst in Flüelen eingestiegen und da kam der Zug schon mit im Gang stehenden und sitzenden Personen an. Da war schon klar, dass er so nicht durchs Basistunnel darf. Und sonst hätte er in Flüelen sowieso durchfahren müssen, weil auf dem Perron so viele Leute standen. Im App zeigte es dann auch zuerst an, dass der Zug noch in Arth Goldau stehe und kurz darauf, dass er über die Bergstrecke fahren würde, weil die Verspätung plötzlich explodierte.

Re: Höhenweg Monte Tamaro - Monte Lema 5.10.19

Verfasst: 06.10.2019 - 12:31
von philippe ch
Die Doppelstecker FV Dosto, alias Rüttelkisten, alias Pannenzug, alias Bombardier Gerümpel, und so weiter, sind gar nicht für den Gotthardverkehr beschafft worden, sondern hauptsächlich für die Ost West Achse.
https://www.sbb.ch/de/bahnhof-services/ ... dosto.html

Für den Gotthardverkehr beschafft die SBB die Giruno von Stadler.
https://news.sbb.ch/artikel/89339/der-n ... -unterwegs

Diese werden die Situation nicht entschärfen.Nun, was gibt es zukünftig für Alternativen an einem so schönen Wochenende in den Süden zu kommen?

1. Sitzplatzreservierung durch den Tunnel obligatorisch machen.
2. Auf die SOB hoffen welche ab 2020 über den Gotthard mit einer SBB Konzession fährt.

Meiner Meinung nach, zeigt die Situation die Chrigel erfahren musste, dass der Einsatz von festen Triebzug Einheiten wie der Asturo (https://news.sbb.ch/medien/artikel/7277 ... bb-etr-610) oder deren Nachfolger der Giruno, der falsche Weg ist, spitzen an solchen Wochenenden abzudecken. Lokbespannte Züge, sind die bessere Lösung. Die können je nach Nachfrage gestärkt oder geschwächt werden. Diese Lösung ist aber bei den Bahnmanager ziemlich unpopulär, weil dies personelle Ressourcen für den Rangieraufwand nötig macht.

Das betteln, dass Passagiere aus dem Zug zu steigen haben, weil mit Stehplatzpassagiere nicht durch den Tunnel gefahren werden darf, hätte ich mir erspart. Ich währe einfach über mit den Stehplatzpassagiere über den Gotthard gefahren.

Als SBB Mitarbeiter, finde ich es schade solche Sachen zu lesen. Finde es aber richtig dass es kommuniziert wird. Es gibt sicher angenehmer Situationen für die Leute an der Front, also dem Zugpersonal, als die von Chrigel erforderliche Situation zu meistern.

Die Bahn auf den Monte Tamaro ist von Marchisio, nur die FBM von Poma (Sigma).

Re: Höhenweg Monte Tamaro - Monte Lema 5.10.19

Verfasst: 06.10.2019 - 13:16
von Schleitheim
ski-chrigel hat geschrieben: 06.10.2019 - 09:43 Fakt ist, dass die SBB regelmässig an solchen Wochenenden am Gotthard masslos überfordert ist und Leute auffordern muss, auszusteigen. Personal haben sie auch viel zu wenig. Das ist chronisch und nicht an einem einzelnen Wochenende so.
Und wie erklärst Du Dir den Unsinn mit den Sparbilleten?
Ich kenne weder die gekaufte Strecke von dir noch die Höhe des Rabatts, daher schwierig abzuschätzen. Aber falls du noch weitere Teilstrecken im Billett hattest, könnte der Rabatt von dieser Strecke stammen. Genauso könnte es sein, dass sich unerwartet viele GA-Kunden, Duo-Tageskarten-Besitzer, etc. im Zug befunden haben und daher die Sparbillett-Kontigente gar nicht verkauft werden konnten. Gerade für Tagesgäste ins Tessin lohnen sich Streckenbillette in der Regel nicht.
ski-chrigel hat geschrieben: 06.10.2019 - 09:43 Ich fahre beruflich sehr oft Zug. Meistens klappt das ziemlich gut und ich habe wenig zu jammern, aber die tägliche Überfüllung hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. Und am Gotthard ist es seit der NEAT-Eröffnung fahrplantechnisch ziemlich doof geworden. Ich hoffe sehr auf die SOB ab Dezember 2020.
Ich bin pro Jahr auch ca. 30'000 km mit dem Schweizer öV unterwegs, davon wohl 2/3 mit dem Zug. Ehrlich gesagt spüre ich die viel kritisierte Überfüllung selber praktisch nie, anschlussrelevante Verspätungen kann ich pro Jahr wohl an beiden Händen abzählen. Und ja, auch ich bin auch zu Spitzenzeiten unterwegs. Richtung Tessin/Italien bin ich eher selten unterwegs, bislang aber immer mit ausreichend Platz, dafür aber selten pünktlich.
philippe ch hat geschrieben: 06.10.2019 - 12:31 Die Doppelstecker FV Dosto, alias Rüttelkisten, alias Pannenzug, alias Bombardier Gerümpel, und so weiter, sind gar nicht für den Gotthardverkehr beschafft worden, sondern hauptsächlich für die Ost West Achse.
https://www.sbb.ch/de/bahnhof-services/ ... dosto.html

Für den Gotthardverkehr beschafft die SBB die Giruno von Stadler.
https://news.sbb.ch/artikel/89339/der-n ... -unterwegs
Klar wurden die FV Dosto nicht in erster Linie für die Gotthardachse beschafft. Aber genau für solche Spitzentage wie gestern sollen die Züge dennoch auch am Gotthard eingesetzt werden können. Dazu wird/wurde die Strecke ja auch doppelstocktauglich ausgebaut. Wenn der Ausbau planmässig verlaufen ist, müsste die Strecke Rotkreuz - Bellinzona seit Juli 2019 für Doppelstockzüge tauglich sein.
philippe ch hat geschrieben: 06.10.2019 - 12:31 Diese werden die Situation nicht entschärfen.Nun, was gibt es zukünftig für Alternativen an einem so schönen Wochenende in den Süden zu kommen?

1. Sitzplatzreservierung durch den Tunnel obligatorisch machen.
2. Auf die SOB hoffen welche ab 2020 über den Gotthard mit einer SBB Konzession fährt.
1. Kann man machen, ist aber meiner Meinung nach eine sehr einschneidende Massnahme in die Schweizer Tariflandschaft. Ich persönlich würde eine solche zwingende Sitzplatzreservation klar ablehnen, da damit nicht mehr jeder Zug "spontan" genutzt werden kann.
2. Das SOB-Angebot wird zwar für die Gotthard-Bergstrecke und Andermatt eine klare Verbesserung sein. Aber als eine relevante Entlastung für den Basistunnel kann ich mir das Angebot nicht vorstellen. Dafür ist die Verbindung schlicht zu langsam.
philippe ch hat geschrieben: 06.10.2019 - 12:31 Meiner Meinung nach, zeigt die Situation die Chrigel erfahren musste, dass der Einsatz von festen Triebzug Einheiten wie der Asturo (https://news.sbb.ch/medien/artikel/7277 ... bb-etr-610) oder deren Nachfolger der Giruno, der falsche Weg ist, spitzen an solchen Wochenenden abzudecken. Lokbespannte Züge, sind die bessere Lösung. Die können je nach Nachfrage gestärkt oder geschwächt werden. Diese Lösung ist aber bei den Bahnmanager ziemlich unpopulär, weil dies personelle Ressourcen für den Rangieraufwand nötig macht.
Ski-chrigels Zug müsste aber ein EW IV-Pendel gewesen sein. Ob Triebzüge oder lokbespannte Züge besser sind, ist eine Diskussion für sich...

Re: Höhenweg Monte Tamaro - Monte Lema 5.10.19

Verfasst: 06.10.2019 - 14:20
von ski-chrigel
Unser Sparbillet Flüelen-Rivera war 3.60 günstiger. Da die Einzelfahrt Bellinzona-Rivera 3.50 beträgt, kann das also nicht vom Anschlusszug kommen, zumal dieser übrigens genau so überfüllt war. Sparbillete an solchen Tagen am Gotthard sind wohl einfach Unsinn.

Ich bin ja gespannt, wie es heute auf der Rückfahrt um 16.04 ab Lugano aussieht. Auch da sind wieder Sparbillete erhältlich, obwohl sicher wieder viele wie wir nach Norden fahren. Hingegen kann ich keine Reservation mehr kaufen. Sind das mindestens 8 Stunden? Für in 8 Stunden könnte ich das drum dann.

Das erscheint mir ja sehr eigenartig, dass Du diese Tägliche Überfüllung nicht wahrnimmst. Ich nehme sie regelmässig wahr zwischen Luzern und Bern resp. zwischen Luzern und Zürich. Um dies zu umgehen, bin ich immer früher in Luzern als nötig. Und wenn ich meine Bekannten oder Geschäftspartner höre, die auf anderen Strecken unterwegs sind, dann empfinden die das gleich.

Klar bringen die SOB-Bergstrecken-Züge Entlastung. Das sieht man ja daran, wie gut die wenigen heutigen Direktzüge über die Bergstrecke besetzt sind. Seit dem Fahrplanwechsel wird man sonst ja gezwungen, in Erstfeld und Bellinzona umzusteigen, wenn man zB vom Arth-Goldau nach Locarno oben drüber fährt. Viel unattraktiver geht es nicht mehr und der Komfort der Tilo-Züge lässt auch zu wünschen übrig. Und dass man vom Flüelen grad noch zwei (?) Züge je Richtung hat, die direkt gehen, hat dann eben auch zur Folge, dass sich das Aufkommen konzentriert. Die Fahrplanplanung am Gotthard wurde vielseits zurecht kritisiert. Aus meiner Sicht desaströs. Pro Bahn schreibt dasselbe.

Ja, es war ein EWIV-Zug mit 460er-Lok.

Re: Höhenweg Monte Tamaro - Monte Lema 5.10.19

Verfasst: 06.10.2019 - 14:46
von Schleitheim
Unser Sparbillet Flüelen-Rivera war 3.60 günstiger. Da die Einzelfahrt Bellinzona-Rivera 3.50 beträgt, kann das also nicht vom Anschlusszug kommen, zumal dieser übrigens genau so überfüllt war. Sparbillete an solchen Tagen am Gotthard sind wohl einfach Unsinn.
Nein, an Flüelen-Rivera liegt es sicherlich nicht, da auf Regionalverkehrsabschnitten keine Rabatte verfügbar sind, abgesehen von Ausnahmen wie z.B. der MGB.
Ich bin ja gespannt, wie es heute auf der Rückfahrt um 16.04 ab Lugano aussieht. Auch da sind wieder Sparbillete erhältlich, obwohl sicher wieder viele wie wir nach Norden fahren. Hingegen kann ich keine Reservation mehr kaufen. Sind das mindestens 8 Stunden? Für in 8 Stunden könnte ich das drum dann.
Wird wieder voll werden, spätestens ab Bellinzona. Beim drittvordersten Wagen könnte es sich um einen deklassierten 1.Klass-Wagen handeln. Mit den Sparbilletten ist etwas komisch, da hat Flüelen (warum auch immer) irgendwie ein Sonder-Kontingent. Ansonsten scheint mir nur der Abschnitt Lugano - Bellinzona vergünstigt zu sein.
Das erscheint mir ja sehr eigenartig, dass Du diese Tägliche Überfüllung nicht wahrnimmst. Ich nehme sie regelmässig wahr zwischen Luzern und Bern resp. zwischen Luzern und Zürich. Um dies zu umgehen, bin ich immer früher in Luzern als nötig. Und wenn ich meine Bekannten oder Geschäftspartner höre, die auf anderen Strecken unterwegs sind, dann empfinden die das gleich.
Unterwegs bin ich vor allem auf den Strecken Schaffhausen - Zürich, Schaffhausen - Winterthur, Winterthur - Weinfelden, Winterthur - Zürich, Zürich - Chur und Zürich - Bern. Hin und wieder auch Zürich - Luzern, dort ist es durchaus häufig gut gefüllt, aber meinen Fahrten eigentlich nie überfüllt. Aber grundsätzlich positioniere mich immer an der Zugsspitze/-ende, funktioniert halt in Luzern nur beschränkt.

Re: Höhenweg Monte Tamaro - Monte Lema 5.10.19

Verfasst: 06.10.2019 - 16:40
von ski-chrigel
Er wurde nicht voll. Ab Lugano sehr leer. Ab Bellinzona nun etwa zu 90%. Es hat noch zahlreiche Einzelsitzplätze. Gestern Abend sei es hingegen auch schlimm gewesen, wie hier im Zug erzählt wird und auch 20min berichtet. Offenbar mehr Tages- als Wochenendausflügler.