Natürlich hat er am Arlberg auch seine Unterstützer. Er veröffentlicht jeden Winter seine erneuerte Studie zu den Schneehöhen am Arlberg und kommt auf Grund langfristiger Messreihen meistens zu der Schlussfolgerung, dass es keine signifikante Veränderung der Schneehöhen am Arlberg über die letzten Jahre gab. Kurzum: Der Arlberg wird auch in Zukunft mit dem weißen Gold punkten können.
^^ Hier zum Beispiel die Messreihe zu der max. Schneehöhe in Lech am Arlberg Ort über die Winter verteilt. Über die Jahre hinweg lässt sich keine Veränderung erkennen. Quelle: Zukunft Skisport
Jetzt war Günther Aigner erst wieder bei uns zu Gast und hat die aktuellsten Zahlen präsentiert.
Eine Kurzzusammenfassung:
- Seit den Anfängen des alpinen Skilaufs sind die Temperaturen in den Bergen der Ostalpen um 1,3°C angestiegen.
- Die letzten 50 Jahre zeigen ein Auf und Ab der Temperaturen und bislang keine nachhaltige Erwärmung.
- Die Sommertemperaturen zeigen auch langfristig einen deutlicheren Anstieg von rund 2,5°C. Diese Temperaturerhöhung hat sich über die letzten Dekaden nochmals beschleunigt.
- Für die Station Lech am Arlberg sehen wir (in der Abbildung oben) die enorme jährliche Variabilität der maximalen Schneehöhen. Diese schwanken zwischen fast 300cm und gut 70cm in den drei „schneeärmsten“ Jahren seit 1926. Langfristig ist der Trend allerdings nahe Null, im Mittel fällt nach wie vor so viel Schnee in Lech, dass sich dieser auf rund 160cm Mächtigkeit anhäufen kann.
- Anhand der Daten und Trendanalysen können wir ein mittelfristiges Klimaszenario aus Sicht der alpinen Wintersportinteressierten wagen. Auch wenn die Launen der Natur geheimnisvoll und überraschend bleiben werden, so haben wir doch einige gute Anhaltspunkte über die letzten Jahrzehnte gesammelt. Dazu gehören die „schwierigen“ meist trocken-milden (Früh-) Winter um die 90er Jahre oder auch um 2016 (im Nordalpenraum), aber auch die „günstig-schneereichen“ dazwischen. Bis gegen 2050 ist wahrscheinlich mit einer sehr ähnlichen Variabilität zu rechnen und auch die Herausforderungen bleiben wie gehabt, wie z.B. schlagkräftige Beschneiungsanlagen.
Ich würde gerne mit euch eine Diskussion über diese Art von Messreihen starten, was ihr davon haltet und inwiefern diese helfen, manche Schreckensszenarien der Medien zu hinterfragen. Diese sollte mit Fakten unterlegt sein und nicht in irgendwelchen Floskeln enden. Besonders gespannt, bin ich auf die Meinung unserer Hobbymeteorologen. Schließlich diskutieren wir doch nur zu oft über das Wetter, weniger über Großwetterlagen und noch seltener reflektiert über das Klima!