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Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

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Re: Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von astrakid »

be4ski hat geschrieben: 28.06.2020 - 11:58
Ansonsten vielen Dank für den sehr schönen und umfangreichen Bericht. Ich fahre seit 1996 jährlich nach Hinterglemm (erst seit 2016 zum Skifahren!), war aber erst einmal zum Wandern dort (bin noch nicht so der Wanderer). Aber die Bilder motivieren dazu.
Gerne! Wow, das ist echt schon ein langer Zeitraum 8O Da bist du ja der Experte schlechthin.
Das Wandern dort ist nur zu empfehlen.
naja, war bzw bin im sommer immer mit einem ferienlager dort, d.h. man befindet sich größtenteils am haus oder beim einkaufen oder im krankenhaus. kenne also hofer, agm, dash hospital und manche ausflugsziele. klar, kriegt man veränderungen mit, aber wirklich viel auf den bergen ist man nicht.

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scratch
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Re: **** UPDATE des TOPTAGES **** Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von scratch »

Vielen Dank für deinen Bericht und die Bilder. Da sieht man sehr schön, welches Potential das Gebiet und Österreich allgemein für MTB hätte.

Im Fazit schreibst du: "Für Biker ist es natürlich auch ein Eldorado mit den zahlreichen Trails, was auch bewirkt, dass es auf den Wanderwegen tendenziell etwas ruhiger zugeht, da die Biker einen erheblichen Gästeanteil ausmachen. Alle Singletrails, die von Seilbahnen erschlossen werden, sind von den Wanderwegen klar getrennt. Somit kommt es dort nicht zu gefährlichen Begegnungen."

Nun ja, "Eldorado" ist Geschmackssache...uns hat es nach 4 Jahren dort nicht mehr sonderlich gut gefallen, was radeln anbelangt, da es einfach zu langweilig wurde. Aber vor allem für Anfänger und Familien hat es schon seine Vorteile.
Wo ich aber gerne genauer Nachfragen möchte ist der Punkt mit den gefährlichen Begegnungen. Hattest du da welche bzw. bist du schon öfters in eine solche Situation geraten?
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Re: **** UPDATE des TOPTAGES **** Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von be4ski »

scratch hat geschrieben: 28.06.2020 - 13:55 Vielen Dank für deinen Bericht und die Bilder. Da sieht man sehr schön, welches Potential das Gebiet und Österreich allgemein für MTB hätte.
Danke!
Nun ja, "Eldorado" ist Geschmackssache...uns hat es nach 4 Jahren dort nicht mehr sonderlich gut gefallen, was radeln anbelangt, da es einfach zu langweilig wurde. Aber vor allem für Anfänger und Familien hat es schon seine Vorteile.
Wo ich aber gerne genauer Nachfragen möchte ist der Punkt mit den gefährlichen Begegnungen. Hattest du da welche bzw. bist du schon öfters in eine solche Situation geraten?
Also ich weiß nicht ob du es aufs Mountainbiken beziehst oder aufs reine Trail fahren mit der Seilbahn als Aufstiegshilfe. Ich denke mal du meinst das Mountainbiken. Denn fürs Trail fahren wirst du nirgendwo in Österreich mehr Abwechslung und Auswahl finden, da in Saalbach ja der größte Bikepark Österreichs ist, mit Leogang zusammen.
Gefährliche Begegnungen mit Bikern hatte ich noch keine, aber es wurde mir schon von mehreren Leuten erzählt. Speziell beim Downhill sind die Biker ja sehr schnell, was ich auch mit eigenen Augen gesehen habe. In anderen Bikeparks in AT gibt es ja teils noch eizelne gemeinsame Abschnitte.
Normale Begegnungen mit Bikern hatte ich schon öfters, oft auch weil diese meinten, Wanderwege benutzen zu müssen.
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Re: Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von scratch »

Ich weiß nicht genau, warum du das so differenziert siehst. Mountainbiken ist ein Überbegriff, der alles mögliche enthalten kann...da gehören die CC-Fahrer genauso dazu wie die Downhiller im Bikepark, also ein enorm weites Spektrum und viele fahren auch innerhalb einer MTB-Tour viele verschiedene Arten von Wegen. Das wird von vielen nicht verstanden und unter anderem deshalb kommt es auch zu solchen Fehlentwicklungen wie die Bikeghettos, welche für viele ja eher als "Erlebnispark" oder einfach eine Abwechslung für Zwischendurch sind.

Ich persönlich fahre im Urlaub am liebsten "normale" (Wander-)Wege (aber nur dort wie z.B. in Graubünden, Südtirol, Trentino, Bayern, wo es auch erlaubt ist) und nur hin und wieder (also z.B. abends als Abschluss oder bei schlechtem Wetter) die geshapten Strecken. Für solche Urlaube kann Saalbach vielen anderen nicht das Wasser reichen und auf den offiziell erlaubten Strecken kommt man innerhalb 2 Tage leicht durch, weshalb es dann auch angweilig wird.
Ob jetzt z.B. die "Bikerepublic Sölden" ein kleineres Netz hat, weiß ich nicht, da war ich noch nicht....im Werben ist der Tourismusverband in Österreich schon immer spitze, glauben kann man davon allerdings vieles nicht (man denke z.B. an die km-Angaben beim Skifahren), aber es kommt ja auch auf die Qualität an und nicht nur auf die reine Streckenlänge. Soll aber hier gar nicht weiter erörtert werden.

Ich fragte deshalb nach, weil viele Wanderer damit argumentieren, dass es zu gefährlichen Begegnungen kommt. Aber bisher hat noch keiner davon selber persönlich so eine Situation erlebt, immer nur "von anderen gehört". Problem ist, dass dies auch in den Medien dann so dargestellt wird und damit gegen das MTB auf Wanderwegen argumentiert wird.

Aber aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass wir schon viele angenehme Begegnungen/Gespräche mit Wanderer hatten und ich es deshalb schade finde, dass sich Österreich hier so dagegen sperrt und auch einige Wanderer, wie du ja anscheinend auch, dagegen sind.
Gefährlich ist es bei uns noch nie geworden, da auf gemeinsamen Weg andere Geschwindigkeiten gefahren werden als im Bikepark und der Wanderer immer Vorrang hat. Dass es unter den Mountainbikern auch schwarze Schafe gibt und wenig Rücksicht nehmen, ist leider so. Genauso gibt es auch bei Wanderern solche Typen, die nur stänkern und den Weg für sich alleine haben wollen. Aber trotzdem dürfen diese Ausnahmen nicht die Rechtfertigung für Verbote und engstirnige Sichtweisen sein.

Von dem her wünsche ich dir, dass dir auch in Zukunft bei deinen schönen Wanderungen nur rücksichtsvolle Mountainbiker begegnen (und ansonsten sachlich auf das Fehlverhalten hinweisen) und vielleicht kannst du ja auch etwas Verständnis dafür aufbringen, dass wir die Natur und die Schönheit der Berge genauso abseits vom Trubel genießen wollen wie Wanderer :)

Ach ja und natürlich noch eine schnelle Genesung, habe ich vorher ganz vergessen!
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Re: Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von be4ski »

Danke für deine Wünsche und deine Nachricht.
Klar gibt es Biker, die Trails und andere Wege gemischt fahren. Aber speziell hier, wo das Trail- und Bahnangebot so groß ist, wird das auch sehr genutzt! Es war an den Bahnen tagsüber auch um 16 Uhr noch Andrang, die Trails waren bis 16 Uhr rammelvoll! Ein sehr großer Teil wird das Biken hier wie das Skifahren im Winter nutzen: Viele Bahnfahrten und Abfahrten am Tag mit Wechsel zwischen den Bergen. Es war nämlich auf den Verbindungen entlang der Saalachpromenade reger Bikeverkehr.
Und auf diesen Trails, erschlossen von Seilbahnen und dadurch sehr voll, wäre ein Mischbetrieb mit Wanderern einfach gefährlich, das kannst du nicht abstreiten. Daher habe ich das auch positiv angemerkt!
Ich meinte aber dabei nur die Single-Trails an Seilbahnen! Nicht die Wege für Biker, die aus eigener Kraft andere Touren fahren, abseits der Seilbahnen. Da sind nämlich schon Mischwege vorzufinden, wenn auch einige Steige für Fahrradfahrer gesperrt sind. Ich habe grundsätzlich nichts gegen diese Mischwege, wenn alle Radfahrer dann auch rücksichtsvoll fahren und langsam unterwegs sind. Aber sobald diese Steige dann bergab befahren werden, werden sehr viele Biker schneller bis sehr schnell, was einfach gefährlich ist.
Es tut mir Leid für dich, als rücksichtsvollen Biker, dass dir so einige Wege verwehrt werden, aber es ist einfach eine Idiotensicherheit für alle, denen ihre Mitmenschen egal sind. Denn sobald alle Wege für Biker erlaubt werden, wer, glaubst du, würde dann noch die Rücksichts-Schilder beachten? Das wird der Hälfte egal sein, ganz zu schweigen von der Masse an Bikern, die einem dann entgegenkämen/einen überholten. Das macht einfach keinen Spaß mehr. Grob geschätzt waren am Nachmittag am Panoramatrail 10-15 Biker pro Minute in den Trail gestartet, das ist schon eine Menge!
Aber es gibt ja an jeder Seilbahn einen Trail, der wiederum auch NUR für Biker ist. Deswegen finde ich es fair, wenn parallele Wanderpfade für Biker gesperrt sind!
Und nochmal wegen der Größe: Viele Skigebiete schummeln da bei Pistenkilometern etc. Aber speziell Saalbach wurde bei einer Nachmessung ja als sehr fair ausgezeichnet, herausstechend gegenüber vieler anderer Gebiete in AT! Diese 270 Pistenkilometer sind wirklich fair gemessen. Im Gegensatz zum Hochzillertal damals, die ja nach dieser Prüfung die KM fast halbieren mussten. Von der Schweiz ganz zu schweigen, wo ja jedes 5 Lift - Skigebiet 60 Pistenkilometer hat, ja genau :rolleyes:
Und auf die von Seilbahnen erschlossenen Trails bezogen ist der Bikepark SHLF dort nunmal der größte in AT. Noch beeindruckender, dass bis letztes Jahr mit der Joker Card alles kostenlos war 8O ! Wenn du andere Wege miteinbeziehst, kann ich nicht mitreden. Aber Sölden z.B. hat da deutlich weniger Trails!
Ich verstehe dich und deinen Missmut! Aber das hast du nicht den Wanderern zu verdanken, die sich beschweren, sondern den anderen Bikern, die egoistisch den Berg runterbrettern. Und was soll da anderes helfen als ein Verbot? :( :?
Bei seilbahnfernen Wegen finde ich Mischwege vollkommen ok, da die Frequentierung niedriger ist. Und ich habe auch überhaupt kein Problem damit, wenn mir rücksichtsvolle Biker beim Wandern begegnen. Bei Seilbahnen ist der Andrang dafür aber einfach viel zu hoch und die Schwarze-Schaf-Rate auch größer.
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Re: Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von LOL »

Danke für den schönen ausführlichen Bericht. Und gute Besserung dir noch. 3 Punkte möchte ich noch anführen:
--> Zu den Forstwegen muss ich auch sagen, dass es leider immer mehr werden. Von der wirtschaftlichen Seite her ist so ein Forstweg natürlich praktisch, um Wälder und Wiesen zu bewirtschaften. Da kann man leicht mit entsprechendem Gerät hochfahren. Für Wanderer hingegen nicht unbedingt erste Wahl. Mir persönlich sind da schmale (idyllische) Pfade deutlich lieber.
--> Bei der Kohlmaisbahn kann ich dir zustimmen. Bequemer Lift. Schnell. Mit allerlei Infrastruktur ausgestattet die man braucht. Pistentechnisch vielseitig und insbesondere in der Früh ein Traum zu fahren. Was mich allerdings ein bisschen stört am Kohlmais ist, dass man den alten 3er Sessellift, der neben der alten Gondelbahn verlief, auch abgerissen hat. Jetzt ist man gezwungen mit der Gondel zu fahren. Dabei fand ich die Fahrt mit der Sesselbahn immer viel angenehmer.
--> Bezüglich der Mountainbiker: Da ist es eigentlich in Saalbach/Leogang ganz gut geregelt. Wanderer und Biker haben voneinander getrennte Pfade. (Ausnahme: Forststraßen können beide Gruppen nutzen, da genügend Platz vorhanden ist.) Zu gefährlichen Situationen ist es dort, während meiner Wanderungen, nie gekommen. Die Trennung von Wanderern und Bikern finde ich dennoch wichtig. Denn das Hauptproblem bei den schmalen Pfaden, wenn Biker und Wanderer diese gemeinsam nutzen ist, dass bei größerem Gästeaufkommen Biker nicht gut an Wanderern vorbei fahren können und die Wanderer nicht voran kommen, weil sie immer den Bikern ausweichen müssen. Das führt zwangsläufig zu Missmut und Interessenkonflikten. Auf den Forststraßen ist das einzige problematische, dass manchmal Biker mit ordentlicher Geschwindigkeit daher kommen und die Leute dann, wenn sie die Bremsen hören, erschrocken zur Seite springen. Da kann man natürlich jetzt diskutieren, was gefährlicher ist. Der schnelle Biker der bremst, oder der Wanderer der plötzlich zur Seite springt.
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Re: Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von Skitobi »

Dass in mit Seilbahn erschlossenen Bikeparks Fußgänger und Radfahrer eigene Strecken brauchen, ist denke ich unstrittig. In Österreich ist es aber nicht mal erlaubt, auf einem Forstweg Fahrrad zu fahren, wenn der nicht explizit dafür freigegeben ist. Legale Trails abseits von Seilbahnen sind fast völlig inexistent. Das ist das Problem...
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Re: Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von scratch »

Zuerst möchte ich mich bei @be4ski entschuldigen, dass ich in seinem schönen Bericht die Diskussion mit MTB angefangen habe. Aber ich denke, thematisch passt das hier ganz gut mit rein und von einer sachlichen Diskussion können auch alle profitieren. Mich interessiert es ja wirklich, wie Wanderer so über uns und die Situation denken und bin daran interessiert, dass das gegenseitige Verständnis wächst.
Viele wissen ja gar nicht um die äußerst schlechte Situation in Österreich, sich legal mit dem MTB zu bewegen. @Skitobi hat es ja schon richtig gesagt, dass in Österreich im Prinzip alles verboten ist zu fahren, außer öffentliche Straßen (also quasi Asphalt) und explizit freigegebene Wege (meist auch nur breite Schotterstraßen, wenn man von den Bikeparkstrecken absieht). Und das ist auch ein Grund, warum dann in den wenigen Gebieten, in denen es legale Möglichkeiten zum fahren gibt, so viel Andrang ist. Würde man theoretisch alle Wege freigeben, würden sich die Massen viel besser verteilen. Von dem her hat man diesen Hotspot bewusst und selbst herbei geführt. Man kann es auch "Kundenbindung" nennen :D

Das es andere Varianten gibt, die trotzdem sehr gut funktionieren, zeigen eben andere Länder. In Davos z.B. sind auch viele Bergbahnen und Mountainbiker vorhanden, aber Wanderwege werden zum allergrößten Teil trotzdem geteilt und es gibt anscheinend wenig Probleme. Mit einem guten Konzept schließt sich das eben nicht komplett gegenseitig aus.

Ich kann es gut nachvollziehen, dass Wanderer irgendwann genervt sind, wenn viele Radler vorbei fahren. Allerdings sollte man bedenken, dass auch viele Wanderer sich gegenseitig überholen/entgegenkommen und man auch hier ausweichen muss und auch da genervt sein kann. Ich brauche mit Rad kaum mehr Platz als ohne Rad und bisher war es noch auf keinem schmalen Pfad ein Problem. Dazu kommt noch, dass bei gutem/großen Wegeangebot sich die Massen so verlaufen, dass man eh relativ wenig andere Menschen trifft. Erst recht, wenn man dann paar Meter abseits der Bergbahnen ist. Wir hatten schon viele Touren, da konnte man die Begegnungen an einer Hand abzählen (egal ob MTB oder Wanderer), wenn man nicht komplett alleine geblieben ist.
Bei sehr stark frequentierten Wegen in direkter Bergbahnnähe könnte man auch eine zeitliche Regelung einführen. So ist es bei manchen Bergbahnen üblich, dass Mountainbiker nur mit der ersten und letzten Fahrt mitgenommen werden oder eben nur zu gewissen Randzeiten, zu denen Wanderer noch nicht oder nicht mehr unterwegs sind. Wer selber hochtritt, der darf immer fahren. So hält sich die Anzahl auch sehr in Grenzen. Und wenn das auch nicht reicht, kann man immer noch einzelne Wege explizit komplett für eine Gruppe sperren, aber das sollte dann wirklich das letzte Mittel und die Ausnahme sein.
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Re: Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von be4ski »

LOL hat geschrieben: 29.06.2020 - 00:12 Danke für den schönen ausführlichen Bericht. Und gute Besserung dir noch. 3 Punkte möchte ich noch anführen: (…)
Danke für deine Nachricht, LOL! Freut mich, dass du auch das Thema mit der Kohlmaisbahn nochmal aufgegriffen hast.
Zu 1. --> Volle Zustimmung in allen Punkten
Zu 2. --> Die Kohlmaisbahn bietet so viel, das hat auch seinen Preis. Ich denke, ein Weiterbetrieb des 3ers wäre aus wirtschaftlicher Sicht schlecht und aus Kapazitätsgründen sowieso unnötig. Ich kann dich schon verstehen :? , aber dafür bist du jetzt viel schneller oben. Und dadurch, dass die Kohlmaisbahn so gut gebaut ist und alles perfekt erschließt, würde ich persönlich den Sessel gar nicht mehr nutzen wollen, auch wenn ich Sessel normalerweise bevorzuge!
Zu 3. --> Auch wenn ich User Scratch als Biker verstehen kann, muss ich dir da auch voll zustimmen! Die von dir genannten Interessenskonflikte und der Missmut können so eingedämmt werden, was die Erlebnisqualität für beide Parteien wirklich erhöht. Denn auf einigen Pfade, v.a. auf sehr ausgesetzten, ist so eine Begegnung gar nicht so einfach! Denn die Steige sind oft extrem schmal. Ganz zu schweigen von diversen aufragenden Felsen oder sehr dicken Wurzeln (>30cm), wo ich mich frage, wie die Biker diese überschreiten wollen? Aber das wissen sie schon besser, da will ich ihnen gar nicht reinreden!
scratch hat geschrieben: 29.06.2020 - 12:55 Zuerst möchte ich mich bei @be4ski entschuldigen, dass ich in seinem schönen Bericht die Diskussion mit MTB angefangen habe. Aber ich denke, thematisch passt das hier ganz gut mit rein und von einer sachlichen Diskussion können auch alle profitieren. Mich interessiert es ja wirklich, wie Wanderer so über uns und die Situation denken und bin daran interessiert, dass das gegenseitige Verständnis wächst.
Da brauchst du dich nicht zu entschuldigen! Ich finde es schön, dass mein Bericht Auslöser für eine freundliche und sachliche Diskussion war :!: , die uns in den Bergen sehr oft begegnet.
Das es andere Varianten gibt, die trotzdem sehr gut funktionieren, zeigen eben andere Länder. In Davos z.B. sind auch viele Bergbahnen und Mountainbiker vorhanden, aber Wanderwege werden zum allergrößten Teil trotzdem geteilt und es gibt anscheinend wenig Probleme.
Nur weil es keine ernsthaften "Probleme", also schwere Unfälle, gibt, heißt es nicht, dass alles so reibungslos verläuft. Als Wanderer erschrickst du da nämlich wirklich, wie LOL schon angesprochen hat. Da zucke auch ich mal zusammen (ist schon passiert). Und du musst auch bedenken, dass die Wanderer im Durchschnitt älter sind, bzw. viele Leute noch wandern können, aber altersmäßig nicht mehr Mountainbiken! Die Folgen von so einem Schreck können da also von Absturzgefahr bis hin zu gesundheitlichen Folgen (z.B. Herzinfarkt) gehen, was jetzt alles wirklich nicht oft vorkommen wird, aber kann!
Ich kann es gut nachvollziehen, dass Wanderer irgendwann genervt sind, wenn viele Radler vorbei fahren. Allerdings sollte man bedenken, dass auch viele Wanderer sich gegenseitig überholen/entgegenkommen und man auch hier ausweichen muss und auch da genervt sein kann. Ich brauche mit Rad kaum mehr Platz als ohne Rad und bisher war es noch auf keinem schmalen Pfad ein Problem. Dazu kommt noch, dass bei gutem/großen Wegeangebot sich die Massen so verlaufen, dass man eh relativ wenig andere Menschen trifft. Erst recht, wenn man dann paar Meter abseits der Bergbahnen ist. Wir hatten schon viele Touren, da konnte man die Begegnungen an einer Hand abzählen (egal ob MTB oder Wanderer), wenn man nicht komplett alleine geblieben ist.
Da hast du recht. Da könnte man schon genervt sein.
Es gibt aber Pfade, da kommst du sicher nicht auf dem Rad an anderen Wanderern vorbei. Die Idee mit der Verteilung durch Öffnung aller Wege finde ich an sich ja nicht so schlimm, aber es bleibt immernoch das Problem mit der überhöhten Geschwindigkeit vieler/mancher Biker. Gerade dann, wenn alle Wege allen gehören würden und kein reiner Trail mehr bestünde! Bedenke das mal! Nirgendwo dürften die Biker mehr Highspeed fahren, nirgendwo könnten die Profis mehr springen etc. Was glaubst du, was da dann wieder für ein Gefühl entsteht und wie schnell sich die Biker dann (verständlicherweise) über die vorgegebenen Regeln hinwegsetzen werden und das Verhältnis Wanderer-Biker noch mehr in den Keller rutscht!
Bei sehr stark frequentierten Wegen in direkter Bergbahnnähe könnte man auch eine zeitliche Regelung einführen. So ist es bei manchen Bergbahnen üblich, dass Mountainbiker nur mit der ersten und letzten Fahrt mitgenommen werden oder eben nur zu gewissen Randzeiten, zu denen Wanderer noch nicht oder nicht mehr unterwegs sind. Wer selber hochtritt, der darf immer fahren. So hält sich die Anzahl auch sehr in Grenzen. Und wenn das auch nicht reicht, kann man immer noch einzelne Wege explizit komplett für eine Gruppe sperren, aber das sollte dann wirklich das letzte Mittel und die Ausnahme sein.
Netter Gedanke, aber ich weiß nicht, ob das allen Bikern gefallen würde, sich so einschränken zu lassen :?
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Re: Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von scratch »

Es ist richtig, dass man sich erschrecken kann, wenn von hinten jemand kommt und das nicht mitbekommt.
Um dem vorzubeugen, benutzen wir die Trailbell (kleine Kuhklocke fürs Rad), welche in schon von weitem aktiviere. Dann hört man uns erst leise und die Wanderer werden auf uns Aufmerksam und haben dann meist auch ein Lächeln über, wenn sie dann sehen, dass kein Tier ankommt sondern Biker. Allerdings muss ich auch sagen, dass es für manche zu leise ist. Aber wenn die (meist älteren) ihr Hörgerät abgeschaltet haben, dann erschrecken sie immer, egal was man macht...auch wenn ich als Wanderer von hinten kommen würde :D Sind aber eher Ausnahmen.
Bei absturzgefährdeten Stellen muss man eh ganz anders an die Situation rangehen. Entweder ich mach mal eine Pause und warte oder ich lasse viel Abstand und fahr entsprechend langsam hinterher, bis sich die Situation wieder ändert.

Generell habe ich das Gefühl, dass durch die Bikeparks ein verzerrtes Bild vom mountainbiken entsteht. Die meist jungen Leute, die mit hohen Geschwindigkeiten unterwegs sind, springen, Northshoreelemente usw. haben wollen, würden sich oft gar nicht auf die anderen Wege begeben (wollen). Schwierige Wanderwege wollen/können so eh viele nicht befahren und die, die es können, die fahren meist auch sicher. Einige Wanderer können sich oft gar nicht vorstellen, wie gut man gewisse Sachen fahren kann (wenn man es beherrscht) und sind dann ganz erstaunt und sehen gespannt zu.

Auch wurde ich in Bezug auf Wegefreiheit etwas falsch verstanden bzw. hab ich mich falsch ausgedrückt...für die Downhiller sollte es natürlich extra Strecken geben. Ist ja quasi eine Sportanlage, welche extra dafür gebaut wurde. Diese Anlagen haben im Prinzip nichts mit der Wegefreiheit und auch nichts mit der erwünschten Erholung in der Natur zu tun. Das sind wirklich Rennstrecken wie für Skirennen. Viele Skifahrer wollen oder können ja auch nicht auf diesen Strecken fahren und bleiben lieber auf normal präparierten Pisten, die nicht so vereist sind. Und dann gibt es noch die Skitourengeher, die oftmals noch weiter ins Gelände wollen. So muss man sich das auch bei den Bikern vorstellen. Manche Biker wollen eben auch etwas abseits der Rennstrecken gemütliche Touren fahren, immer wieder mit Pausen, meist niedriger Geschwindigkeit, aber hin und wieder auch mit Herausforderungen, was technisches Fahren betrifft.
In der Praxis ist es ja auch so, dass umso schwieriger ein Weg ist, desto ähnlicher werden die Geschwindigkeiten von Wanderern und Bikern, manchmal sind wir sogar langsamer, zumindest bergauf, wenn man das Rad schultern muss. Und die meisten schieben dann auch runter, wenn es ihnen zu schwierig wird, meist lange bevor es gefährlich wird.

Und wie geschrieben, bei zu starker Frequentierung oder zu gefährlichen Steigen kann man es ja über explizite Verbote regeln. So wären dann paar Wege speziell den Wanderern vorbehalten (neben den schwierigeren Wegen, die eh so gut wie keiner fährt), die geshapten Trails für Downhiller und der Rest wird geteilt :)

Und zum "Abschluss" von meiner Seite noch zwei kleine Geschichten:

"Eine wunderbare persönliche Anekdote lieferte Herr Schettler gleich dazu: Seine Mutter unternahm im stolzen Alter von 87 Jahren einen Wanderabstecher nach Osternohe, wo ein Wanderweg direkt den Bikepark kreuzt. Extremes Konfliktpotential, möchte man denken.
Was, zumindest in diesem Fall, dann aber tatsächlich geschah: Die Dame wollte gar nicht mehr weg. So fasziniert war sie davon, den Bikern dort zuzusehen.
Dass die oftmals beschworene Konfliktdichte zwischen Wanderern und Mountainbikern nicht unbedingt die Realität widerspiegelt, zeigt sich auch in Herrn Schettlers Erfahrungen: Im letzten Jahr gingen beim Fränkischen Albverein e.V. 829 Beschwerden von Wanderern ein. Wie viele davon Beschwerden über Biker waren? Ganze drei Stück."
kopiert aus: https://www.dimb-ig-nuernberg-fuerth.de ... 3-06-2020/

Und dann noch eine kleine Geschichte von mir persönlich erlebt vor zwei Jahren in Davos (den exakten Wortlaut weiß ich nicht mehr ganz genau, aber dürfte sehr gut hinkommen):
Wir fuhren vom Rinerhorn runter nach Sertig. Das ist ein viel frequentierter Wanderweg, wo oben auch ein Hinweis steht, dass zwischen 9:30 und 15:30 viele Wanderer unterwegs sind und man entsprechend rücksichtsvoll sein soll. Wir haben auch immer brav angehalten und haben die Wanderer schön vorbei gehen lassen. Die meisten gingen ja bergauf und fahren dann mit der Bahn runter oder gehen weiter vorne bei Abirügg runter. Bei ca. der Hälfte des Weges fragte uns eine ältere Frau (dem Dialekt nach Schweizerin, geschätzt auf so 65) als wir angehalten haben, ob das uns nicht zu blöd sei. Ich war erst bißl verwirrt und sagte dann, dass wir gerne solche Wege fahren und wir auch etwas Herausforderung suchen.
Dann meinte sie "Nein, das habe ich nicht gemeint. Ich meinte, ob das nicht mühsam ist, wenn ihr da ständig anhaltet, wartet bis die Wanderer vorbei sind und dann erst wieder weiter fahren könnt". Darauf sagte ich, dass es uns nix ausmacht, wir gerne kleine Pausen machen um auch die Landschaft genießen zu können (beim fahren musste man sich schon auf den Weg konzentrieren), wir schließlich wussten, was auf uns zukommt und ich die Befürchtung hatte, dass sie wegen der vielen Bikern genervt ist und deswegen uns Ansprach. Aber sie ganz cool "ach, mir macht das nix aus, ist doch schön wenn man sich begegnet und ins Gespräch kommt. Wenn ich ungestört sein will, dann gibt es immernoch genügend Wege, auf denen ich keine Biker treffe".
Wir haben uns mit der Frau paar Minuten sehr nett unterhalten, bevor wir dann weiterfuhren. Da merkte man, wie harmonisch es sein kann, wenn jeder etwas Rücksicht nimmt und etwas Verständnis für den anderen aufbringt.
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Re: Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von be4ski »

Man merkt, dass du Ahnung hast und wirklich rücksichtsvoll unterwegs bist. Wären alle so, dann bräuchte man wirklich keine Verbote.
Ich kann dir in allem zustimmen, nur eine Sache sehe ich anders: du vergleichst Trails mit Rennstrecken beim Skifahren. Der Trail im Sommer ist doch aber eher die Skipiste im Winter? Da beides die einzigen markierten Wege sind, um ins Tal zu kommen und diese die meisten Leute fahren und die außerdem nach Schwierigkeitsgraden geordnet sind.
LG
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scratch
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Re: Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von scratch »

Stimmt, der Vergleich ist nicht ganz glücklich/korrekt, da muss ich dir zustimmen ;)

Was ich damit eigentlich veranschaulichen wollte ist, dass diese Strecken speziell dafür hergerichtet wurden, um auch höhere Geschwindigkeiten fahren zu können und spezielle Hindernisse/Sprünge zu haben. So wie im Winter eben die Rennstrecken extra dafür hergerichtet werden und nicht dem Allgemeinvolk vorgesehen sind. Besserer Vergleich wären evtl. die "Hobbyrennstrecken" (bei denen auch die Zeit gestoppt wird und von den normalen Pisten abgetrennt ist) oder die Funparks.
Wanderwege sind dafür nicht gemacht und auch nicht geeignet. Das sind eben verschiedene Disziplinen vom Mountainbiken. Downhiller sind eine spezielle, kleine Untergruppe, sowie Rennfahrer beim Skifahren. Die "Normalbiker" fahren zum allergrößten Teil auf Wald-/Wiesenwegen, Schotterstraßen, Radwegen, einfache Wanderwege. Vom Prinzip her hast du natürlich recht, dass die ganzen "Murmelbahnen" im Sommer die Skipisten im Winter sind, weil diese zum großen Teil recht einfach zu fahren und auch für Anfänger geeignet sind.
Sorry, dass ich da so ein schlechtes Beispiel gewählt habe.

In St.Moritz hat man z.B. die legale Möglichkeit, neben den WM-Trail oder Flowtrail auch Wanderwege ins Tal zu nehmen. Die verschiedenen Möglichkeiten machen den Reiz aus und so findet jeder das, was er sich im Urlaub wünscht.
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Re: Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von easyrider »

Danke für die vielen Bilder und die ausführlichen Erläuterungen dazu. Die Gegend um Saalbach finde ich deinen Bildern nach zu urteilen sehr spannend. Einerseits gefällt mir die sanfte und sehr grüne Landschaft. Andererseits fehlen mir ein bisschen die „richtigen“ Berge (Sorry für die Formulierung ;-)).

Ich habe mir soeben den Pistenplan angeschaut. Mir ist aufgefallen, dass die meisten Lifte auf einer Höhe von etwa 2000m enden. Dazu eine eventuell naive Frage: Wie schaut es da mit der Schneesicherheit aus?
scratch hat geschrieben: 29.06.2020 - 19:06In St.Moritz hat man z.B. die legale Möglichkeit, neben den WM-Trail oder Flowtrail auch Wanderwege ins Tal zu nehmen. Die verschiedenen Möglichkeiten machen den Reiz aus und so findet jeder das, was er sich im Urlaub wünscht.
Das ist eigentlich in allen Gebieten im Graubünden bzw. der Schweiz der Fall. Spontan kommen mir da weitere grosse Destinationen in den Sinn: Flims und Laax, Lenzerheide und Arosa, Samnaun etc.

Generell führt ihr hier einen ziemlich sachlichen Diskurs bezüglich Wanderern und Bikern. Ich bin auch oft auf dem Bike unterwegs. Auf speziellen Biketrails oder auch auf Wanderwegen (siehe dazu auch meine Kurzberichte hier: https://www.alpinforum.com/forum/viewt ... 54&t=63878 von der Lenzerheide).

Negative Begegnungen halten sich trotz vieler Unkenrufe und „Ich-habe-gehört-Geschichten“ glücklicherweise sehr in Grenzen! Oftmals ergeben sich sogar, wie dies scratch bereits beschrieben hat, interessante Gespräche. Die Wanderer sind, wenn man ihnen langsam und respektvoll begegnet, nicht selten fasziniert ob der Beobachtung, welche Wege mit dem Bike fahrbar sind. Die andere Fraktion wird eher durch griesgrämige Leute besetzt, welche zum Beispiel extra nicht auf die Seite gehen wollen oder einen einfach „nicht hören“. Aber selbst mit diesen Mitgenossen ergeben sich in der Regel keine Auseinandersetzungen.

Leider gibt es definitiv Biker, welche rücksichtslos fahren. Gerade wenn man von hinten an Wanderer heranfährt, muss man schon vorsichtig sein. Biker sind für die Wanderer schlecht hörbar. Als Biker kann man sich dies schwer vorstellen, da das Fahrgeräusch (Wind, Bike selber, herumspickende Steine etc.) dem eigenen Anschein nach ziemlich laut ist. Aus diesem Grund habe auch ich die von scratch beschriebene Trailbell. Mit dieser ist man schon von weit her hörbar. Sehr praktisch.
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Re: Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von be4ski »

easyrider hat geschrieben: 29.06.2020 - 20:31 Danke für die vielen Bilder und die ausführlichen Erläuterungen dazu. Die Gegend um Saalbach finde ich deinen Bildern nach zu urteilen sehr spannend. Einerseits gefällt mir die sanfte und sehr grüne Landschaft. Andererseits fehlen mir ein bisschen die „richtigen“ Berge (Sorry für die Formulierung ;-)).

Ich habe mir soeben den Pistenplan angeschaut. Mir ist aufgefallen, dass die meisten Lifte auf einer Höhe von etwa 2000m enden. Dazu eine eventuell naive Frage: Wie schaut es da mit der Schneesicherheit aus?
Freut mich, dass sich jetzt nach und nach immer mehr Leute hier melden und zur Diskussion beitragen! :D Danke für deine nette Nachricht und deine Eindrücke!

Bzgl. Schneesicherheit:
Saalbach hat nicht die höchsten Berge, das stimmt. Aber dort fällt wirklich außergewöhnlich viel Naturschnee im Vergleich zu anderen Regionen! Das Glemmtal ist wirklich ein Schneeloch. Diesen Januar, als in der Skiwelt, die eigentlich auch oft viel Schnee abkriegt, auf Kunstschneebändern gefahren wurde, war es im Glemmtal sehr winterlich und auch die Südhänge waren großteils bis ins Tal weiß. Zudem kommt im Skicircus die hervorragende Beschneiungsanlage, die binnen weniger Tage alles flächendeckend beschneien kann! In Saalbach-Hinterglemm steht imo mit die beste, und vor allem hochwertigste ( habe glaube ich mal von 80% Propellermaschinenanteil gelesen) Schneianlage in Österreich!

Ich persönlich finde die Bergkulisse dort aber eigentlich sehr schön. Die Verbindung aus den Skibergen, die größtenteils Grasberge sind und den vielen Felsmassiven in nächster Nähe (Leoganger und Loferer Steinberge, Steinernes Meer, Hochkönig) macht das Panorama extrem abwechslungsreich!
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Re: Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von flamesoldier »

Saalbach hat ein lokales Mikroklima, was insbesondere im Winter durch kältere Temperaturen heraussticht. Da das Glemmtal ein West-Ost-Tal mit Öffnung nach Osten hin und Bergen nach Westen hin ist, hat man oft eine wetterbegünstigte Lage bei Nebelneigung oder Wetterfronten aus Westen. Im benachbarten Leogang und Fieberbrunn gibt es bei Hochdruckwetter oft Hochnebel auf 1200-1500 m Höhe, während im Glemmtal die feuchte Luft aus dem Tal heraus Richtung Maishofen/Zell am See strömt, was ja ca. 400 m tiefer liegt.
Bei Nordwestwetterlagen im Winter bilden sich rund ums Glemmtal, den Hochkönig und den Arlberg meistens Niederschlagsschwerpunkte aus. Ums Glemmtal nicht so ausgeprägt wie am Arlberg, aber auf den Niederschlagssummenvorhersagekarten doch klar erkennbar. Die Talhöhe von ca. 1000 m ist in der Ecke bei wechselhaften Frühwinter-Wetterfronten meist in etwa die Grenze zwischen Schneezuwachs und grüner Wiese bei abwechselnd Warm-/Kaltfront.
Und fast unabhängig vom Wettergeschehen hat Saalbach, wie be4ski schrieb, eine sehr schlagkräftige Beschneiungsanlage mit extrem hohem Propellermaschinenanteil. Wenn du in der Google Maps Satellitenansicht mal das Tal absuchst wirst du gut ein Dutzend Speicherteiche entdecken, manche kleiner, andere sehr groß. Bei kurzen Schneifenstern können so in 3 Tagen praktisch alle Hauptabfahrten grundbeschneit werden (nicht unbedingt in voller Breite, aber das holt man dann beim nächsten Schneifenster vor Weihnachten nach).
45 Skitage in der Saison 17/18:
14x Saalbach, 9x Hintertuxer Gletscher, 5x Kitzsteinhorn, 3x Zillertalarena, 3x Warth/Schröcken, 3x Mellau-Damüls (davon 1x inkl. Faschina), 1x Kitzbühel, 1x Wildkogel Arena, 1x Silvretta Montafon, 1x Schmittenhöhe, 1x Diedamskopf, 1x Sonnenkopf, 1x Fellhorn-Kanzelwand, 1x Ski Arlberg

50 Skitage in der Saison 18/19:
11x Saalbach, 10x Hintertuxer Gletscher, 7x Serfaus-Fiss-Ladis, 5x Sörenberg, 3.5x Axamer Lizum, 2x Mellau/Damüls, 2x Savognin, 2x Ischgl-Samnaun, 2x Warth-Schröcken, 2x Obergurgl/Hochgurgl, 2x Diedamskopf, 1x Sölden, 0.5x Muttereralm

51 Skitage in der Saison 19/20:
14.5x Saalbach, 4x Kals/Matrei, 3x Hochgurgl, 3x Hochzeiger, 3x Kühtai, 2.5x Kappl, 2x Hintertux, 2x Sölden, 2x Glungezer, 2x Savognin, 2x Diedamskopf, 1x Galtür, 1x Ischgl, 1x Rifflsee, 1x Schlick2000, 1x Hochoetz, 1x Malbun, 1x Kitzsteinhorn/Maiskogel, 1x St. Jakob i.D., 1x Sillian Hochpustertal, 1x Wildkogel, 0.5x Schmittenhöhe, 0.5x See
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Re: Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von Werna76 »

Also ich hab ja wirklich gar keine Ahnung von Wetterentwicklung, aber
1. liegt das Glemmtal nicht 400m höher als Maishofen/Zell am See
2. ist die Bewölkung/Nebel am Morgen im Umkreis von ca 5-7km auf den Zeller See zurückzuführen und
3. entsteht der "Hochnebel" in Fieberbrunn aufgrund des Magnesitwerks in Hochfilzen, bei entsprechender Windrichtung

Bezüglich der Mountainbikestrecken in Österreich, ein Beispiel warum sich ganz bestimmt nichts ändern oder zu Gunsten der Mountainbiker verbessern wird:
Weißbach bei Lofer gibt es wunderbare Mountainbike CC Strecke über die Almen. Vor ein paar Jahren ist ein Mountainbiker gestürzt und hat sich dabei, ich weiß nicht mehr genau, Schulter oder Schlüsselbein gebrochen.
Dann wurde der Grundstückseigentümer verklagt. Das Urteil war, dass dem Grundstückseigentümer die Schuld gegeben wurde, weil er seiner Pflicht als Wegeerhalter nicht nachgekommen ist (Gericht war anscheinend der Meinung dass jeden Tag jeder Stein der herumliegt entfernt werden muss)
Seither stehen an dieser Mountainbikestrecke überall Tafeln: Mountainbiken verboten. Trotzdem ist an schönen Tagen alles voll mit (E)-Bikes.
Und solange Grundstückseigentümer verklagt werden weil Menschen vom Rad fallen, solange wird sich auch am generellen Mountainbikeverbot in Österreich nichts ändern und ich verstehe die Grundstückseigentümer da zu 100%
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scratch
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Re: Saalbach-Hinterglemm | Ein "Urlaub" mit Folgen | 09.06.-14.06.2020

Beitrag von scratch »

Hi Werna76,

deine Argumentation wird gerne hergenommen, das stimmt. Sie ist aber nur zum Teil richtig.

"Der Wegehalter hat für Unfallsfolgen nur einzustehen, wenn ihm oder seinen Leuten grobe Fahrlässigkeit vorwerfbar ist. Darunter ist eine auffallende Sorglosigkeit zu verstehen, bei der die gebotene Sorgfalt nach den Umständen des Falls in ungewöhnlicher Weise verletzt wird und der Eintritt des Schadens nicht nur als möglich, sondern geradezu als wahrscheinlich vorauszusehen ist. Es kommt im jeweils zu prüfenden Einzelfall darauf an, ob der Wegehalter die ihm zumutbaren Maßnahmen getroffen hat, um eine gefahrlose Benützung gerade dieses Wegs sicherzustellen."
https://www.upmove-mtb.eu/magazin-bike- ... 6e654.html
https://umwelt.naturfreunde.at/berichte ... tainbiken/

Bei uns in Bayern wird die Haftung auch oft von den Waldbesitzern als Grund gegen angelegte Trails hergenommen. Allerdings haften diese nicht für typische Waldgefahren (also das Befahren eines Weges), der Radler ist selber dafür verantwortlich, was er sich zutraut zu fahren. Letztendlich haben das schon mehrere Gerichtsurteile so bestätigt und bei uns wurde noch kein Waldbesitzer deshalb verklagt.

Es wäre auch in Österreich möglich, die Gesetzeslage zu ändern, wenn da wirklich Bedarf besteht und der Wille vorhanden wäre. Aber die Politik in Österreich ist offensichtlich nicht im geringsten daran interessiert, dass das Haftungsthema komplett vom Tisch kommt. Dies liegt aber nicht an den Wanderern, so wie ich das mitbekomme ;)

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