Zermatt 28.-30.6.2020 und 12.10.2020 - Zwei mal Saisonwechsel
Verfasst: 18.10.2020 - 22:33
Meine typische Skisaison liegt hauptsächlich im Zeitraum März/April/Mai und ist dank Corona bis auf 3 Tagesaussflüge davor ausgefallen. Die Mangelerscheinungen haben dann dazu geführt, dass ich ernsthaft Richtung Sommerski geplant habe, obwohl ich das sonst eigentlich immer ausgeschlossen habe (zu teuer und zu viel Aufwand für das bissel Piste). Aufgrund terminlicher Einschränkungen und der möglichst kurzen Anfahrt wurde es Zermatt Ende Juni zum Wechsel in die fahrplanmäßige Sommersaison sowie Anfang Oktober, erneut zum Wechsel auf diesmal winterliche Betriebszeiten.
Die Bedingungen waren Ende Juni entsprechend sommerlich warm mit noch viel Restschnee für einen Abstecher auf die Ventina und Anfang Oktober sehr winterlich mit Neuschnee in den vorhergegangenen Tagen und einer der frühesten Öffnungen des Furggsattels seit langem. Corona hat einen natürlich auch bis hier her verfolgt und es war interessant zu sehen wie Unterschiedliche die Dinge doch zwischen Schweiz und Italien und zwischen beiden Terminen gehandhabt wurden. Die Bergbahnen Zermatt haben sich beide Male aber nicht sonderlich mit Ruhm bekleckert, was sowohl Öffnungspolitik/-kommunikation und als auch Vermeiden von überfüllten PB-Gondeln betrifft.
Teil 1: 28.6. - 30.6.
Wetter:
28.6. Nachtfrost, Sonne-Wolken-Mix
29.6. Nachts/Früh Regen bis ins Skigebiet, danach sonnig
30.6. Nachtfrost, Sonne
Schneehöhe:
Genug für Abfahrt bis TS und Ventina bis LCB
Geschlossen:
Grenzlift, da Abfahrt bis TS noch offen
Pistenzustand:
Morgens gut präpariert und hart, bis mittag dann sommerlicher Sulz bis oben
Wartezeiten:
30.6. morgens 15 min Furi-TS
30.6. bis zu 5 min an Plateau Rosa SL
Gefallen:
Sommerski-Erlebnis
Ventina
Nicht gefallen:
Große Anzahl Trainingsgruppen aus Italien
Keine Öffnung am 29.6. weil es morgens geregnet hat
Bilder und Bericht
So 28.6.
So früh, wie für Sommerski nötig, ist es doch schwer aus dem Bett zu kommen, vor allem wenn das Frühstücksbuffet viel zu spät öffnet und man nur ein Essenpaket mitnehmen kann. Dazu ist das Hotel der einfachen An- und Abreise wegen in Täsch und alles dauert noch länger. Trotzdem habe ich es eine halbe Stunde nach Betriebsbeginn zur Talstation des MEX geschafft und bin durch die kräftig grüne Landschaft dem entfernten weiß entgegen gegondelt. All das ging noch recht entspannt ohne Maske, weil die Schweiz erst ein paar Tage später eine Pflicht im ÖPNV eingeführt hat - einige Übungsgruppen hatten trotzdem Masken auf. Standardblick vor der Fahrt aufs kleine Matterhorn. Sieht noch winterlich aus. Oben dann gähnende Leere an den Plateau Rosa SL. Am Vortag gab es scheinbar ein Gewitter hier oben, bei den Italienern ist der Blitz eingeschlagen und daraufhin war die 2. Sektion wohl kaputt. Da es ein Sonntag mit schönem Wetter war, gab es auf italienischer Seite wohl ein gewisses organisatorisches Drama mit viel Andrang. Die Abfahrt zum trockenen Steg war vor der großen Wärme ebenfalls schön und ohne viel Schieben fahrbar. Ausreichend Schnee für eine gewisse weitere Öffnungszeit lag ebenfalls. Einmal musste ich den Plateau Breithorn SL aus Prinzip fahren, auch um die kurze aber schöne Mittelpiste mitzunehmen. Von Gobba di Rollin sehen KMH und Breithorn eher klein aus. Sowohl Führerpiste als auch Testa waren für die Abfahrt zum TS offen. Nach einer kurzen Mittagspause auf dem KMH zogen Wolken rein und es wurde schnell sulzig. Dadurch und durch die fehlenden Italiener war um 12 im Gebiet gähnende Leere. Mo 29.6.
An diesem Tag war früh Regen angekündigt, so dass ich mich erst relativ spät auf den Weg nach Zermatt gemacht habe. Der Öffnungszustand war da bereits auf in Vorbereitung. An der MEX Talstation angekommen dann Ernüchterung: Keine Skigebtrieb weil es Niederschlag und keinen Nachtfrost gab. In den nächsten Minuten kamen auch genügend andere Skifahrer und mussten wieder umdrehen. Das war den Verantwortlichen vermutlich schon vorher klar, schließlich hätten zu dem Zeitpunkt oben bereits die Lifte laufen sollen, aber Kommunikation von vorraussichtlicher Öffnung ist in Zermatt ja leider nicht vorgesehen. Andere Skigebiete können das definitiv besser...
Dann also zurück, Wanderkleidung an und Alternativprogramm Wanderung von Täsch zum Blauherd. Zuerst war es noch wolkig mit leichten Regen, später wurde es dann sonnig. Auf recht unterschiedlichen Wegen ging es immer weiter hinauf... ...bis die Bauarbeiten für die neue Kumme-Bahn erreicht waren. Händewaschen leicht gemacht! Entlang der Piste Tuftern lief ich dann zum Blauherd. Dort angekommen war ich noch fitter als erwartet und es war erst 14 Uhr, also habe die Wanderung vom Rothorn am Stellisee vorbei zum Blauherd drangehängt.
Zuerst der Blick vom Rothorn zum heute geschlossenen Skigebiet und dem fast gletscherfreien? Stockhorngebiet, dann folgt man auch hier recht lang der Piste Fluhalp. Alles in Allem war es ein schöner Wandertag und ich war halbwegs versöhnt mit dem ganzen, da für den folgenden Tag wirklich gutes Wetter angekündigt war.
Di 30.6.
Diesmal wollte ich wirklich möglichst früh hochkommen, aber geklappt hat es nicht. Zu viele Trainingsgruppen müssen wohl vor Ööffnung bereits angestanden haben und so kam es zu 15-20 min Wartezeit an der PB Furi-TS. Oben erwarteten mich dann Traumwetter, toller Fernblick und beste Bedingungen auf den präparierten Pisten. Da die Italiener inzwischen ihre Bahn wieder repariert hatten, konnte ich auch endlich die schon länger geschlossene Ventina fahren. Der optimale Zeitpunkt war schwierig zu finden, da es oben noch etwas zu hart und uneben war, während man unten im Sulz bereits kräftig gebremst wurde. Es hat trotzdem Spaß gemacht und war eine gute Abwechslung zu den üblichen Pisten. Hier in Italien galt dann auch eine Maskenpflicht, an die sich die Leute trotz wenig Andrang gehalten haben. Die direkte Piste von Gobba di Rollin wurde mit Baggerarbeiten vorbereitet. Erwartungsgemäß war es auf oben deutlich voller und so trat ich die Talfahrt bereits gegen 12 Uhr an, da Sulz und viele Leute den Pistenzustand nicht gerade verbessert haben und ich nicht so spät zurück in Deutschland sein wollte. Insgesamt war mein erstes mal richtiger Sommerski eine schöne Erfahrung, aber in der Summe bevorzuge ich doch das späte Frühlingsskifahren im April/Mai. Die Bedingungen sind vergleichbar, die Skipässe günstiger bei ähnlich viel geöffneten Pisten, die Skigebiete als Tagesfahrt erreichbar, die Öffnungszeiten länger und es sind nicht massig Trainigsteams unterwegs. Dieses Jahr sollte es aber nicht sein und somit war dies eine gute Alternative. Zermatt bevorzuge ich aber doch im Winter, da sie dann wenigstens nicht bei schlechteren Wetter automatisch zusperren.
Die Bedingungen waren Ende Juni entsprechend sommerlich warm mit noch viel Restschnee für einen Abstecher auf die Ventina und Anfang Oktober sehr winterlich mit Neuschnee in den vorhergegangenen Tagen und einer der frühesten Öffnungen des Furggsattels seit langem. Corona hat einen natürlich auch bis hier her verfolgt und es war interessant zu sehen wie Unterschiedliche die Dinge doch zwischen Schweiz und Italien und zwischen beiden Terminen gehandhabt wurden. Die Bergbahnen Zermatt haben sich beide Male aber nicht sonderlich mit Ruhm bekleckert, was sowohl Öffnungspolitik/-kommunikation und als auch Vermeiden von überfüllten PB-Gondeln betrifft.
Teil 1: 28.6. - 30.6.
Wetter:
28.6. Nachtfrost, Sonne-Wolken-Mix
29.6. Nachts/Früh Regen bis ins Skigebiet, danach sonnig
30.6. Nachtfrost, Sonne
Schneehöhe:
Genug für Abfahrt bis TS und Ventina bis LCB
Geschlossen:
Grenzlift, da Abfahrt bis TS noch offen
Pistenzustand:
Morgens gut präpariert und hart, bis mittag dann sommerlicher Sulz bis oben
Wartezeiten:
30.6. morgens 15 min Furi-TS
30.6. bis zu 5 min an Plateau Rosa SL
Gefallen:
Sommerski-Erlebnis
Ventina
Nicht gefallen:
Große Anzahl Trainingsgruppen aus Italien
Keine Öffnung am 29.6. weil es morgens geregnet hat
Bilder und Bericht
So 28.6.
So früh, wie für Sommerski nötig, ist es doch schwer aus dem Bett zu kommen, vor allem wenn das Frühstücksbuffet viel zu spät öffnet und man nur ein Essenpaket mitnehmen kann. Dazu ist das Hotel der einfachen An- und Abreise wegen in Täsch und alles dauert noch länger. Trotzdem habe ich es eine halbe Stunde nach Betriebsbeginn zur Talstation des MEX geschafft und bin durch die kräftig grüne Landschaft dem entfernten weiß entgegen gegondelt. All das ging noch recht entspannt ohne Maske, weil die Schweiz erst ein paar Tage später eine Pflicht im ÖPNV eingeführt hat - einige Übungsgruppen hatten trotzdem Masken auf. Standardblick vor der Fahrt aufs kleine Matterhorn. Sieht noch winterlich aus. Oben dann gähnende Leere an den Plateau Rosa SL. Am Vortag gab es scheinbar ein Gewitter hier oben, bei den Italienern ist der Blitz eingeschlagen und daraufhin war die 2. Sektion wohl kaputt. Da es ein Sonntag mit schönem Wetter war, gab es auf italienischer Seite wohl ein gewisses organisatorisches Drama mit viel Andrang. Die Abfahrt zum trockenen Steg war vor der großen Wärme ebenfalls schön und ohne viel Schieben fahrbar. Ausreichend Schnee für eine gewisse weitere Öffnungszeit lag ebenfalls. Einmal musste ich den Plateau Breithorn SL aus Prinzip fahren, auch um die kurze aber schöne Mittelpiste mitzunehmen. Von Gobba di Rollin sehen KMH und Breithorn eher klein aus. Sowohl Führerpiste als auch Testa waren für die Abfahrt zum TS offen. Nach einer kurzen Mittagspause auf dem KMH zogen Wolken rein und es wurde schnell sulzig. Dadurch und durch die fehlenden Italiener war um 12 im Gebiet gähnende Leere. Mo 29.6.
An diesem Tag war früh Regen angekündigt, so dass ich mich erst relativ spät auf den Weg nach Zermatt gemacht habe. Der Öffnungszustand war da bereits auf in Vorbereitung. An der MEX Talstation angekommen dann Ernüchterung: Keine Skigebtrieb weil es Niederschlag und keinen Nachtfrost gab. In den nächsten Minuten kamen auch genügend andere Skifahrer und mussten wieder umdrehen. Das war den Verantwortlichen vermutlich schon vorher klar, schließlich hätten zu dem Zeitpunkt oben bereits die Lifte laufen sollen, aber Kommunikation von vorraussichtlicher Öffnung ist in Zermatt ja leider nicht vorgesehen. Andere Skigebiete können das definitiv besser...
Dann also zurück, Wanderkleidung an und Alternativprogramm Wanderung von Täsch zum Blauherd. Zuerst war es noch wolkig mit leichten Regen, später wurde es dann sonnig. Auf recht unterschiedlichen Wegen ging es immer weiter hinauf... ...bis die Bauarbeiten für die neue Kumme-Bahn erreicht waren. Händewaschen leicht gemacht! Entlang der Piste Tuftern lief ich dann zum Blauherd. Dort angekommen war ich noch fitter als erwartet und es war erst 14 Uhr, also habe die Wanderung vom Rothorn am Stellisee vorbei zum Blauherd drangehängt.
Zuerst der Blick vom Rothorn zum heute geschlossenen Skigebiet und dem fast gletscherfreien? Stockhorngebiet, dann folgt man auch hier recht lang der Piste Fluhalp. Alles in Allem war es ein schöner Wandertag und ich war halbwegs versöhnt mit dem ganzen, da für den folgenden Tag wirklich gutes Wetter angekündigt war.
Di 30.6.
Diesmal wollte ich wirklich möglichst früh hochkommen, aber geklappt hat es nicht. Zu viele Trainingsgruppen müssen wohl vor Ööffnung bereits angestanden haben und so kam es zu 15-20 min Wartezeit an der PB Furi-TS. Oben erwarteten mich dann Traumwetter, toller Fernblick und beste Bedingungen auf den präparierten Pisten. Da die Italiener inzwischen ihre Bahn wieder repariert hatten, konnte ich auch endlich die schon länger geschlossene Ventina fahren. Der optimale Zeitpunkt war schwierig zu finden, da es oben noch etwas zu hart und uneben war, während man unten im Sulz bereits kräftig gebremst wurde. Es hat trotzdem Spaß gemacht und war eine gute Abwechslung zu den üblichen Pisten. Hier in Italien galt dann auch eine Maskenpflicht, an die sich die Leute trotz wenig Andrang gehalten haben. Die direkte Piste von Gobba di Rollin wurde mit Baggerarbeiten vorbereitet. Erwartungsgemäß war es auf oben deutlich voller und so trat ich die Talfahrt bereits gegen 12 Uhr an, da Sulz und viele Leute den Pistenzustand nicht gerade verbessert haben und ich nicht so spät zurück in Deutschland sein wollte. Insgesamt war mein erstes mal richtiger Sommerski eine schöne Erfahrung, aber in der Summe bevorzuge ich doch das späte Frühlingsskifahren im April/Mai. Die Bedingungen sind vergleichbar, die Skipässe günstiger bei ähnlich viel geöffneten Pisten, die Skigebiete als Tagesfahrt erreichbar, die Öffnungszeiten länger und es sind nicht massig Trainigsteams unterwegs. Dieses Jahr sollte es aber nicht sein und somit war dies eine gute Alternative. Zermatt bevorzuge ich aber doch im Winter, da sie dann wenigstens nicht bei schlechteren Wetter automatisch zusperren.