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Mi Teleferico - La Paz - Seilbahn & Berge
Verfasst: 21.05.2021 - 09:08
von BlueGerbil
Hallo Gemeinde,
seit 2018 drücke ich mich mit Unterbrechungen im schönen Bolivien herum. Das erste halbe Jahr habe ich in La Paz verbracht und bin ein großer Fan des Mi Teleferico Seilbahnsystems geworden. Mittlerweile hat mich die Arbeit nach Cochabamba verschlagen aber aus verschiedenen Gründen zieht es mich immer wieder nach La Paz. Ein paar Impressionen möchte ich euch nicht vorenthalten.
Der Illimani wacht über die Stadt, hier wohnt der Legende nach Pachamama, die Göttin der Mutter Erde, die hier verehrt wird.

Der Illimani aus´m Flieger CBB-LPB gesehen

Silberne Seilbahnlinie in El Alto, TIeflblick nach La Paz

Der Illimani im Abendrot auf dem Flug LPB-CBB

Die rote und wohl spektakulärste Seilbahnlinie in La Paz - von El Alto über den Zentralfriedhof nach La Paz hinunter


Die Kathedrale San Francisco, links davon auf dem Dach das Ichuri Restaurant

Der Huayana Potosi, einer der einfacheren Sechstausender

Auf dem Weg nach Chacaltaya, dem ehemals höchsten Skigebiet der Welt, im Hintergrund der Illimani. Die unterschiedlichen Farben der Seen resultieren aus dem unterschiedlichen Mineraliengehalt des Wassers.

Die Hütte des österreichischen, später bolivianischen Alpenvereins am Fuß des Chacaltaya Skigebiets liegt auf ca. 5200m Höhe und war das höchste Restaurant der Welt.

Zurück in La Paz, gelbe Linie

Aussichtsturm in El Alto

Mit der gelben Linie über dem Stadtteil Sopocachi, hier wohnte ich 1/2 Jahr.

Die silberne Linie an der Abbruchkante von El Alto nach La Paz runter

Tiefblick auf La Paz

Blick aus der silbernen Linie in El Alto auf La Paz hinab, ab Horizont der Huayana Potosi, rechts daneben das ehemalige Chacaltaya Skigebiet

Über dem Markt in El Alto

Gelbe Linie von El Alto abwärts

Miilitärstützpunkt unter der gelben Linie

Anfang/Ende der grünen Linie

Die Stadt ist riesig

Hochhäuser und Erosionslandschaften

Übergang zwischen gelber und blauer Linie (links)

Grüne Linie mit La Paz Schriftzug

Re: Mi Teleferico - La Paz - Seilbahn & Berge
Verfasst: 21.05.2021 - 21:54
von markus
Absolut sehenswerte Doku. Danke Dafür.
Re: Mi Teleferico - La Paz - Seilbahn & Berge
Verfasst: 21.05.2021 - 22:03
von starli
Boah ist das krass, bzw.
.. einfach pervers.
Schaut aus wie in einem Computerspiel.
Dass man in so einer bis rauf auf dem Berg dicht verbauten Stadt wirklich leben will?
Krasser könnte der Unterschied zu Lappland nicht sein .. ;)
Aber gerne mehr Fotos von deinen Offroad-Ausflügen.
Re: Mi Teleferico - La Paz - Seilbahn & Berge
Verfasst: 22.05.2021 - 10:19
von BlueGerbil
Die Stadt ist nicht nur "bis da rauf" verbaut - da oben geht es dann als "El Alto" erst richtig weiter. El Alto (eine der hässlichsten Städte, die ich je sah, nur von Djibouti getoppt) ist mittlerweile größer als La Paz - einfach weil da oben Platz ist und im Talkessel von La Paz nicht.
Offroad-Ausflüge? Ja, da hätte ich was... letztes Jahr an meinem Geburtstag habe ich mir die "Yungas Death Road", die "tödlichste Strasse der Welt" gegönnt. Tödlich ist da heutzutage nix mehr wenn man keinen Unfug macht, interessant wars trotzdem. Ich such mal die Bilder raus...
Re: Mi Teleferico - La Paz - Seilbahn & Berge
Verfasst: 22.05.2021 - 10:45
von BlueGerbil
Sie hat viele Namen - Yungas Road, Death Road, Carretera del Muerta uvm. Die Straße zwischen La Paz und Coroico wurde mal als "tödlichste Strasse der Welt" bezeichnet - das liegt daran, dass sich hier früher (!) auf einer sehr engen, nicht randgesicherten Bergstraße Busse und LKW entgegenkamen. Raum für Fehler gibt es keine, zahlreiche Fahrzeugwracks liegen in der Tiefe und auch die eine oder andere Leiche konnte nicht geborgen werden.
Hier ein paar Infos aus Wikipedia:
Die bolivianischen Yungas sind eine Region aus zwei langgestreckten Tälern, die parallel zum Ostrand der Cordillera Real verlaufen und den Übergang zwischen dem Hochland der Anden (über 4000 m ü. d. M.) und dem tropischen Tiefland mit dem Amazonas-Regenwald (ca. 500 m) bilden. Die Region liegt im Departamento La Paz und ist politisch in die Provinzen Nor Yungas (Nord-Yungas) und Sud Yungas (Süd-Yungas) gegliedert.
Im weiteren Sinne werden auch die südlich und nördlich angrenzenden Gebiete derselben Höhenstufe Yungas genannt, siehe auch Yunga.
In den Höhenlagen zwischen 1200 m und 1800 m gedeihen auf Grund des milden Klimas Kaffee, Obst, Zitrusfrüchte und auf weiten Flächen auch Cocasträucher. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse der Yungas sind wichtig für die Versorgung von La Paz.
Die Yungas werden fast das gesamte Jahr über durch die Passatwinde mit Feuchtigkeit aus dem Tiefland versorgt. Die Winter (Juli) sind dabei stets trockener als die Sommer (Januar). Dabei nimmt die Niederschlagsmenge mit der Höhe zu und ab etwa 3000 m besteht oft dauerhaft Nebel.
Die größte Ortschaft in den Yungas ist Coroico mit rund 4000 Einwohnern auf 1.750 m Höhe. Sie ist der Verwaltungssitz der Provinz Nor Yungas.
Auf der Fahrt von La Paz auf der Yungas-Straße über den La Cumbre-Pass (4.650 m) nach Coroico werden auf einer Strecke von rund 63 Kilometern ca. 3.500 m Höhenunterschied überwunden und vom Schnee und Eis auf Höhe des Passes bis zum tropischen Regenwald im Tal fast alle Klima- und Ökozonen Südamerikas durchquert. Die alte Verbindung zwischen La Paz und Coroico heißt Todesstraße (spanisch: carretera de la muerte), vor allem wegen des enormen Höhenunterschiedes zwischen Tal und Berg und insbesondere wegen der vielen Verkehrstoten, die jährlich auf dieser Straße verunglückten. Die alte Strecke wird in vielen Reiseführern als tödlichste Straße der Welt bezeichnet und zieht deshalb Touristen an; unter anderem gibt es auf ihr geführte Mountainbiketouren. Mittlerweile ist eine gut ausgebaute Straße in einer neuen Trasse fertiggestellt.
Heutzutage ist das alles viel entspannter, die Straße wird zum grössten Teil nur noch für touristische Zwecke genutzt, für die LKW und den regulären PKW Verkehr gibt es eine asphaltierte Umgehungsstraße. Die Yungas Road wird von zahlreichen Veranstaltern aus La Paz genutzt - man fährt die Kunden auf den Cumbre Pass und lässt sie auf Leih-MTBs fast 3km in die Tiefe fahren. Dort sammelt der Kleinbus sie wieder ein und bringt sie nach La Paz zurück.
Da die Grenzen von Bolivien geschlossen waren und der Tourismus im November 2020 fast nicht existent war hatte ich die Straße fast für mich alleine. Mein zuverlässiger Guide und Fahrer Moises hatte mir einen Land Cruiser besorgt und war froh, das er nicht fahren musste sondern neben mir dösen konnte. Einen Geländewagen braucht es nicht wirklich, lediglich eine Stelle war leicht knifflig. Nix im Vergleich zu dem, was wir die letzten 20 Jahre in den Westalpen getrieben hatten. Aber natürlich wollte ich die "Death Road" nicht im Kleinbus oder La Paz Taxi fahren. Normalerweise bekommt man von den Guides das Auto auch nicht zum selber fahren, aber da ich Moises schon eine Weile kannte und ihn mit Offroad-Fotos förmlich zugeschissen hatte ließ er sich erweichen und ich durfte fahren.
Die Jungs von TopGear waren im Rahmen ihres Bolivia Specials auch schon dort gewesen:
https://www.youtube.com/watch?v=WXLxszv9eCM
Re: Mi Teleferico - La Paz - Seilbahn & Berge
Verfasst: 22.05.2021 - 10:49
von BlueGerbil
Re: Mi Teleferico - La Paz - Seilbahn & Berge
Verfasst: 22.05.2021 - 11:29
von Pilatus
BlueGerbil hat geschrieben: 21.05.2021 - 09:08
Übergang zwischen gelber und blauer Linie (links)
Aus diesem Gebäude habe ich im Frühjahr 2019 beobachtet, wie nach einer halben Stunde Regen ein ganzes Stadtviertel abgerutscht ist. Die Gelbe Linie konnte ich desswegen nicht mehr fahren weil die deswegen gesperrt wurde, allerdings ist mir beim Zuschauen die Lust aus Seilbahnfahren in La Paz auch ziemlich vergangen. (Chronologie der Bilder stimmt nicht ganz, kanns am Handy aber hrad nicht ändern).
Re: Mi Teleferico - La Paz - Seilbahn & Berge
Verfasst: 22.05.2021 - 12:33
von Neandertaler
Da ist ja mal Schluss mit lustig.
Danke für all diese wirklich seltenen Bilder.
Re: Mi Teleferico - La Paz - Seilbahn & Berge
Verfasst: 24.05.2021 - 10:03
von judyclt
Beeindruckende Bilder. Gut geeignet, um sich selbst zu erden und dankbar für die eigenen Lebensumstände zu sein.
Angesichts deiner Eindrücke mag ich die bei Wikipedia genannten Einwohnerzahlen kaum glauben. Ich hätte auf mehrere Millionen getippt. Auch interessant, dass es im Jahresmittel auf 4000m Höhe nicht kälter ist. 88% mehr oder weniger Analphabeten in El Alto finde ich auch übel.