Mönichkirchen 8. und 26. 12. 2021
Verfasst: 08.12.2021 - 19:49
Mit dem heutigen Feiertag sind in Österreich viele weitere Schigebiete in die Saison gestartet. Mönichkirchen hat dies sogar mit Vollbetrieb geplant. So wählten meine Frau und ich Mönichkirchen als Ziel für unseren heutigen Schivormittag.
Mönichkirchen ist für uns ein sehr vertrautes Ziel, besuchen wir diese Destination doch jeden Winter regelmäßig. Beim heutigen Besuch war jedoch vieles anders, als wir es gewohnt sind.
Bereits bei der Zufahrt zum Parkplatz wurden wir mit einem geänderten Einbahnsystem konfrontiert. Für besondere Verwirrung sorgt dabei, dass die neuen Einbahn-Tafeln teilweise den immer noch vorhandenen alten Bodenmarkierungen widersprechen. Und als besondere Draufgabe gab es heute auch nicht die sonst üblicherweise vorhandenen Einweiser.
Nach dem erfolgreichen Einparken und Schischuh-Anziehen kam nun die nächste Hürde auf uns zu. Wir brauchen Schipässe. Während man sich in all den vergangenen Jahren vor den Kassen im Freien anstellen musste, hat man nun in der Pandemie-Zeit ein neues Multifunktionsgebäude neben der Talstation errichtet, wo man das mit FFP2-Maske indoor erledigt. Das Problem dabei ist, dass in diesem Gebäude neben Kassenschaltern mit Bedienung auch zahlreiche Automaten herumstehen, deren Zweck auf den ersten Blick nicht ganz klar ist. Das noch größere Problem war, dass zwischen den Kassen und Automaten massenhaft Menschen gestanden sind, von denen man nicht wusste, stehen die bei einer Kassa angestellt, warten sie auf frei werden eines Automaten, stehen die nur so überfordert in der Gegend herum? In dem Gewühl ist ein einziger Mitarbeiter telefonierend herumgerannt, der gleichzeitig mit Fragen der Gäste überhäuft wurde und dabei irgendetwas von Software-Problemen gesprochen hat.
In diesem Chaos habe ich kein Foto gemacht. Die folgenden Bilder sind zu Mittag nach unserem Schitag entstanden, nachdem sich das Chaos aufgelöst hatte.
Das neue Gebäude neben der Talstation.
Neben dem Gebäude ist nun ein großer Info-Screen, der unter anderem auch den Lift- und Pistenstatus anzeigt, und uns auf diese Weise die ganze Zeit mitgeteilt hat, dass alle Lifte geöffnet sind.
Ein weiteres Stück daneben ist eine hässliche Betonwand aus der noch viele Kabel heraushängen. Da ist man anscheinend noch nicht ganz fertig.
Was vor dem Gebäude außerdem fehlt, ist ein großer Schiständer. Während bei meinen Mittags-Fotos hier nur noch wenige Schier herumliegen, waren in der Früh an dieser Stelle mehr Schi als Schnee zu sehen.
Im Gebäude drinnen ist einerseits der Schiverleih,…
…andererseits der Ticketverkauf.
Da meine Frau und ich die Vier-Stunden-Karten bereits am Vorabend online erworben hatten, ersparten wir uns das Anstellen an den langen Schlangen vor den Schaltern, und konnten die Tickets einem dieser Automaten entlocken, nachdem wir uns im Menschenchaos zurechtgefunden hatten.
Nun gab es aber das nächste Problem. Diese Tickets mussten noch mit unserem 2g-Nachweis verknüpft werden. Auch das sollte dieser Automat können. Betonung auf „sollte“. Die Automaten weigerten sich, dies zu tun.
Gut, kein Problem denken wir uns. Es gibt doch diese Software, mit der man am Smart-Phone diese Verknüpfung ebenfalls herstellen kann. Doch diese Software verweigerte bereits die Eingabe des Schigebiets. Die Lösung, die der einzige umhereilende Mitarbeiter anbot, war, sich in der Schlange vor den Kassen anzustellen, die mittlerweile weit vor das Gebäude reichte.
Na super, genau deshalb haben wir Online-Tickets erworben.
Menschenmassen vor dem neuen Betriebsgebäude und die Lifte drehen fast leer ihre Runden.
Nun hatten wir folgenden Gedanken: Wenn die Verknüpfungs-Software nicht funktioniert, gilt das dann vielleicht auch für die Drehkreuze? Während ich mich in der Schlange vor den Kassen hinten einordnete, schnallte meine Frau die Schier an und bewegte sich zur Sonnenbahn. Sie passierte das Drehkreuz problemlos also folgte ich ihr. Mit Verzögerung kann der Schitag beginnen.
Bergfahrt mit der Sonnenbahn.
Blick zurück.
Was man auf den Fotos sieht: Blauer Himmel. Ja, Schifahren im Sonnenschein ist fein.
Was man am Foto nicht sieht: -4°C und Wind an exponierten Stellen. Außerdem zogen im Tagesverlauf immer mehr Wolken auf. Wenigstens gab es keinen Niederschlag.
Noch immer in der Sonnenbahn. Blick zur Schwaigbahn.
Nun sind wir in der Schwaigbahn. Der Liftler hat uns noch nachgerufen, dass wir nicht nach Mariensee fahren sollen. Warum?
Gut wir wollen zunächst ohnehin über die Carvingpiste zurück zur Schwaigbahn. Auch wenn wir nicht die ersten sind, die Piste ist noch ziemlich frisch.
Nächste Bergfahrt. Diesmal wurde nicht vor einer Abfahrt nach Mariensee gewarnt.
Warum sollten wir nicht nach Mariensee? Kein Absperrband, keine „Gesperrt“-Tafel, nur eine schöne präparierte Piste.
Wir bleiben dennoch auf der Mönichkirchner Seite und fahren die Panoramapiste weiter.
Auch wenn wir immer mehr Sportler beobachten, die nach Mariensee fahren, bleiben wir für eine weitere Runde auf der Schwaigbahn. Wir wollen ja auch noch die Rennpiste fahren.
Blick zurück.
Kurz vor der Talstation der Schwaigbahn.
Etwas später wurde dann die Piste nach Mariensee mit einem Zaun abgesperrt.
Das muss ein Albtraum für jeden Betriebsleiter sein. Die neue Saison ist noch nicht einmal eine Stunde alt und er hat ein Software-Problem beim Ticketverkauf, eine defekte Liftanlage die quasi einen Ausfall von 50% des Schigebiets bedeutet und eine Menge Schifahrer, die wegen einer zu spät abgesperrten Piste in der Sackgasse in Mariensee gelandet sind.
Wir fahren inzwischen zwecks Abwechslung die extrem flache Talabfahrt nach Mönichkirchen.
Kurz vor der Talstation.
Talstation der Sonnenbahn. Hinter der Talstation erkennt man einen Teil der Warteschlange vor den Kassen die noch immer aus dem Gebäude herausragt.
Es kommen also immer mehr Leute ins Schigebiet und es findet keine Verteilung Richtung Mariensee statt. Das bedeutet, dass sich nun auch vor der Schwaigbahn eine Warteschlange bildet.
Rein ins Getümmel.
Voriges Jahr habe ich genau an dieser Stelle neue Toilettanlagen fotografiert. Die waren anscheinend nur ein kurzzeitiges Provisorium wegen der, über die gesamte Saison, geschlossenen Gastronomie. Heuer ist hier nichts mehr.
Zwischendurch verwenden wir auch den Tellerlift.
Wieder auf der Panoramapiste. Blick zur Bergstation der Schwaigbahn.
An der selben Stelle, in die andere Richtung geblickt, können wir beobachten, wie ein Motorschlitten Schifahrer aus Mariensee zurück zur Absperrung bringt. Dieser Vorgang wird sich noch mehrmals wiederholen.
Damit komme ich abschließend noch zum Lift- und Pistenstatus:
Es blieb während unseres gesamten Aufenthaltes dabei:
Geöffnet waren die Sonnenbahn, die Schwaigbahn und der Tellerlift, sowie alle Pisten die von diesen Liften bedient werden.
Die Panoramabahn und die Pisten die von ihr bedient werden, blieben die ganze Zeit geschlossen.
Pistenzustand:
Grundsätzlich waren die Pisten härter als jene vor vier Tagen am Jauerling. Stellenweise gab es auch Knollen. Auf Grund der starken Belastung durch die vielen Schifahrer, die sich nicht besser verteilen konnten, waren die Pisten sehr schnell abgefahren. Dennoch blieben sie griffig und es gab keine Hügel- oder Eisplattenbildung.
Nach vier Stunden haben wir den Schitag planmäßig beendet. Hätten wir im Vorfeld gewusst, dass er ohne Panoramabahn stattfindet, hätten wir wahrscheinlich nur eine Drei-Stunden-Karte erworben.
Wir hoffen, dass der nächste Schitag besser wird.
Der Betriebsleiter hofft das sicher auch.