Oberstdorf 1. Januar 2022 / Fellhorn an Neujahr
Anfahrt: Ettlingen - A8 - Stuttgart - Ulm - A7 - Kempten - Oberstdorf in 2:25 h
Wetter: Kaiserwetter, 0°C - +6°c
Schnee: 5-30 cm harter Altschnee mit Firnauflage, ab Mittag zu Nassschneehaufen aufgefahren
Anlagen in Betrieb: Alle
Wartezeiten: Fellhorn Tal 15 min, Fellhorn Gipfelbahn 15-20 min, sonst 0-1 min
Gefallen: Erster Alpenskitag der Saison bei Kaiserwetter
Nicht gefallen: Für Neujahr zu viel Andrang; erwartungsgemäße Pistenverhältnisse nachmittags
Bewertung: 4 von 6 Punkten wegen Schneebedingungen und Andrang
Den Neujahrstag nutze ich gern nach kurzer Nacht für einen Besuch in sonst chronisch überlaufenen Skigebieten. Der 1. Januar 2022 lockte mit Kaiserwetter. Schwarzwald und Vogesen waren nach dem Weihnachtsregen zu sehr abgetaut, und drei Stunden in die Zentralschweiz fahren mochte ich nach 4 Stunden Schlaf auch nicht unbedingt. Also Allgäu. Im vorderen Illertal gab es nur noch Kunstschneebänder auf grünen Hängen, in Balderschwang wurden schneemangelbedingt die Hauptbeschäftigungsanlagen geschlossen, dem Oberstdorfer Nebelhorn ging auch schon teilweise der Schnee aus, und Söllereck ohne Höllwieslift ist für mich uninteressant. Auch die Kleinwalsertaler Kombination Ifen plus Walmendingerhorn schied wegen geschlossener Talabfahrt am Letzteren aus. Fellhorn/Kanzelwand boten noch fast Vollbetrieb, damit stand das Ziel (wie auch schon 2017) fest. Optional nahm ich mir den Ifen als Nachmittagsziel vor.
Im Gegensatz zu den Besuchen im Januar 2017 und 2018 fand ich den Parkplatz an der Talstation der Fellhornbahn beim Besuch am 1. Januar 2022 um 9 Uhr schon gut gefüllt vor, und es baute sich bereits eine furchterregende Warteschlange über den halben Parkplatz auf, die allerdings dank Abstands und ständiger Bewegung in 15 Minuten bewältigt war. Wahrscheinlich hatten viele andere südwestdeutsche Tagesskigäste genauso gefiltert wie ich ... An der Bergstation EUB Fellhorn hat der Skigast die Auswahl zwischen der historischen DSB des Grauens "Scheidtobel" und der PB Fellhorn-Gipfelbahn. Da die DSB Scheidtobel kapazitätsbedingt mit morgendlichem Andrang nicht klarkommen kann, wählte ich die Gipfelbahn, mit der ich wegen coronabedingt reduzierter Kabinenfüllung aber auch nicht besser bedient war. Für den Rest des Tages sollten Liftwartezeiten aber erfreulicherweise keine Rolle mehr spielen.
Bis zum frühen Mittag schaukelte ich mit Spaß über die Beschäftigungshänge Bierenwang, Möserbahn, Zweiländerbahn und Zwerenalpe, um früh und ohne Stau im Panoramarestaurant Kanzelwand einzukehren (mit 2G-Kontrolle). Anschließend ging es über die Kanzelwand-Talabfahrt hinunter nach Riezlern. Mit dieser Abfahrt werde ich mich wohl niemals anfreunden können; ich kenne sie ausschließlich schattig und vereist. Den optionalen Besuch am Ifen per Skibus ab Talstation Kanzelwandbahn verwarf ich wegen des übergreifend großen Andrangs und wegen der anstrengenden Schneeverhältnisse.
Den Nachmittag verbrachte ich auf den Allgäuer Abfahrten des Zweiländer-Skigebiets, von denen die meisten bereits fürchterlich aufgefahren waren. Sulzhaufen auf Eishängen sind nicht Skifahrers Traum ... die kraftraubende Fahrerei erforderte immer wieder kurze Verschnaufpausen. Auf die eigentlich gesperrte rot-schwarze Abfahrt Fellhorn fuhr ich eher zufällig ein paar anderen Skifahrern hinterher. Was der Sperrungsgrund war, erschloss sich mir nicht - die harte Beschaffenheit traf auf alle anderen Abfahrten auch zu, und Erde schaute nur an minimal wenigen Stellen durch den Schnee. Immerhin war sie sperrungsbedingt leer und nicht aufgefahren. Die Talabfahrt Fellhorn ab EUB Mittelstation wird erfreulicherweise von Anfängern (zu Recht!) gemieden und fuhr sich am Frühnachmittag noch gut.
Auch für den Abschluss des Skitages gegen 16 Uhr hielt die Talabfahrt noch, während die Beschäftigungshänge Bierenwang und Möserbahn weiter oben stellenweise bis auf die Grasdecke (!) abgefahren waren. So ging ein weitgehend gelungener Neujahrs-Skitag zu Ende.
Fazit:
Ich freue mich, dass mein Neujahrs-Skiausflug nach zwei Jahren Ausfall wieder ins Leben zurückgekehrt ist. Schneemangelbedingt war es diesmal zwar voller als sonst, aber gelohnt hat sich der Kaiserwetter-Besuch am Fellhorn trotzdem. Auch wenn es nur ein Skitag mit viel Autofahrerei ist: Wenn das Auge über Grate und schneebedeckte Hänge schweifen kann, ist das für mich sofort ... Urlaub. Zuhause gibt's das so nicht.
35 Fotos:
Während ich Skischuhe und -jacke angezogen habe, hat sich innerhalb weniger Minuten eine Warteschlange über den halben Fellhornparkplatz aufgebaut. Sieht furchterregend aus, hat aber nur 15 Minuten gedauert.
Bergfahrt in der 8EUB Fellhorn. Die Kabinen wurden mit max. 6 Personen besetzt.
Eingetroffen an der Bergstation EUB Fellhorn, ist zu entscheiden, ob man an der DSB Scheidtobel oder der PB Gipfelbahn Schlange stehen will.
Ich entschied mich für die Gipfelbahn - 3 Kabinen Wartezeit, die sich wegen der einspurigen Ausführung der Bahn in die Länge zogen.
Panorama vom Fellhorn(vor)gipfel.
Skihänge Bierenwang und Möserbahn, morgens noch nicht aufgefahren.
Piste an der Alpe Bierenwang.
"Achttausender" der Allgäuer Alpen: Trettachspitze, Mädelegabel, Hochfrottspitze.
4SB Zweiländerbahn hinüber zur Kanzelwand.
Abfahrt Zwerenalpe.
Alpenvorland und Grüntenland abgetaut.
Mittagseinkehr im Panoramarestaurant Kanzelwand.
Kanzelwandabfahrt nach Riezlern im Kleinwalsertal, wie immer schattig und hart.
Auslauf der Kanzelwandabfahrt am Kesslerlift in Riezlern.
6EUB Kanzelwandbahn.
Bergfahrt in der Kanzelwandbahn.
Abfahrt zwischen KSB Bierenwang und KSB Möserbahn.
Dito im Panoramamodus.
Piste Alpe Bierenwang, nachmittags aufgefahren.
Von oben sehen die Sulzhaufen zwischen den Eisplatten gar nicht so schlimm aus.
Abfahrt DSB Scheidtobel.
KSB See-Eck am Nachmittag.
Schlappoldsee neben der EUB-Bergstation.
Fotogene Raupenparade neben der EUB-Bergstation.
Offiziell gesperrte Fellhornabfahrt, auf die mich ein paar Skifahrer vor mir "lockten". Schlechter als die geöffneten Abfahrten war sie auch nicht.
Talabfahrt Fellhorn am Frühnachmittag.
Talabfahrt Fellhorn am Frühnachmittag.
Talabfahrt Fellhorn am Frühnachmittag.
Wieder hoch mit der EUB, und dann auf die leere Abfahrt zur KSB See-Eck.
Nachmittags wurden die aufgefahrenen Pisten leerer und die Terrassen voller.
Zoom zum Nebelhorn.
Gesperrte schwarze Variante der Fellhornabfahrt, vergleichsweise gut zu fahren.
Finale Abfahrt vor der EUB-Mittelstation.
Finale Talabfahrt.
Finale Talabfahrt.
Oberstdorf 1. Januar 2022 / Fellhorn an Neujahr
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Oberstdorf 1. Januar 2022 / Fellhorn an Neujahr
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Re: Oberstdorf 1. Januar 2022 / Fellhorn an Neujahr
Danke für den Bericht! Ich war schon seit vielen Jahren nicht mehr am Fellhorn.
Ich hatte am Neujahrstag das Gegenteilprogramm - einen Einzellift aufgesucht, wo bis zum Eintreffen der örtlichen Skirowdyclique fast nichts los war und man beim Kartenkauf den obligatorischen Schwatz halten konnte. Irgendwie habe ich an Einzelliften oder ggf. Minigebieten mit zwei oder drei Liften diese Saison noch mehr wie sonst Gefallen gefunden. Aber um das weiter durchzuziehen, braucht es erst mal wieder Schnee, sonst müsste man zum Einzelliftfahren ev. wieder mal an die Bielerhöhe.
Ich hatte am Neujahrstag das Gegenteilprogramm - einen Einzellift aufgesucht, wo bis zum Eintreffen der örtlichen Skirowdyclique fast nichts los war und man beim Kartenkauf den obligatorischen Schwatz halten konnte. Irgendwie habe ich an Einzelliften oder ggf. Minigebieten mit zwei oder drei Liften diese Saison noch mehr wie sonst Gefallen gefunden. Aber um das weiter durchzuziehen, braucht es erst mal wieder Schnee, sonst müsste man zum Einzelliftfahren ev. wieder mal an die Bielerhöhe.
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