06.01.2022: Arosa-Lenzerheide:
In der Hoffnung, dass der Weihnachtstrubel schon etwas abgeklungen ist, nutze ich das lange Wochenende für einen erneuten Skikurztrip ins Bündnerland.
Leider habe ich im Engadin kurzfristig keine Unterkunft im Budget gefunden, gut, dass ist im Engadin als normalsterblicher Nicht-Schweizer eh nicht so einfach , sodass ich mit den nördlicheren Gebieten vorlieb nehmen muss.
Angesichts der Wetterprognose war ich mir heute morgen noch nicht sicher, wo es mich hin verschlagen würde. Davos verwarf ich, aufgrund des deutlichen Umwegs zu meiner Unterkunft. Am Ende schwankte ich zwischen Laax und Arosa-Lenzerheide, wobei dann aufgrund des höheren Waldanteils und einem hellem Wolkenflecken im entsprechenden Tal, welches ich von der Autobahn aus erspähte, die Wahl auf Arosa-Lenzerheide fiel. Das war sicherlich keine ganz schlechte Wahl.
Natürlich erwartete ich heute angesichts des Neuschnees der letzten Tage keinen Top-Tag – und das wurde er am Ende auch nicht – aber der Tag heute war wirklich ganz solide und auch das Wetter war in sehr vielen Skigebietsteilen wirklich ansehlich.
Es hatte die letzten Tage ja doch einiges geschneit. Der Neuschnee hat sich aber noch nicht richtig mit der Unterlage der Pisten verbunden, sodass die Pisten rasch aufgefahren wurden. Der Neuschnee war leider auch nicht ganz fluffig, sondern eher teilweise von der Sorte „Betonschnee“, sodass gerade dort, wo noch relativ viel Neuschnee lag, das Skifahren am Anfang, als die Piste noch nicht zerfahren war, doch gut anstrengend war. Später bildeten sich in den steileren Pistenbereichen erwartbarerweise Haufen. Der Haufenschnee auf der hart-eisigen Unterlage war leider nicht besonders gut zu fahren. Dennoch haben die Pisten, die ganz gut zu fahren waren, in Summe doch überwogen.
Das Wetter präsentierte sich heute durchaus kalt mit einem leichten, kalten Wind. Insbesondere auf der Westseite und in Arosa hatte ich eigentlich immer Auflockerungen, durch die teilweise auch die Sonne erfolgreich hindurchkam. Am Stäzerhorn, Windegga sowie fast auf der gesamten Ostseite hielten sich aber hartnäckiger Nebelbänke, welche den Spaß erheblich schmälerten, da es dort teilweise keine Bodensicht gab.
Der Andrang war erfreulicherweise nicht so stark wie befürchtet. Unter der Woche vor Weihnachten, an dem Tag, an dem ich in ALH irgendwie nicht so recht glücklich wurde, war deutlich mehr los. Wartezeiten erlebte ich heute, mit Ausnahme von knapp 5min am Stäzertäli keine Nennenswerten. Die übrigen, kurzen, Wartezeiten kamen nicht wegen Überlastung, sondern wegen der Unfähigkeit der Skitouristen zu Stande. Generell ist mir aufgefallen, dass bei den heutigen, durchaus nicht ganz einfachen Bedingungen, bestimmt 20-30% der Gäste völlig hilf- und planlos auf den Pisten herumpurzelten. Das skifahrerische Niveau war also sehr gering. Da merkt man doch deutlich, dass gerade die sehr präsenten Deutschen in den letzten Jahren erfolgreich von ihrer Regierung eingesperrt worden sind und jedes Grundmaß an Koordination und Kondition verloren haben (trifft natürlich nicht auf alle zu, aber heute hätte ich da unzählige Beispiele gefunden)
Auf den Pisten war der Andrang in Ordnung. Auf den Hauptverbindungspisten, gerade an der Alp Stätz, war es aber natürlich die Hölle.
Der SL Gertrud lief bei meinen Vor-Ort-Besuchen am Morgen noch nicht. Später habe ich aber Leute im Lift gesehen, sodass ich davon ausgehe, dass der Lift dort später aufgegangen ist. Der Hörnli-Express war wohl ganztägig wegen einer technischen Störung außer Betrieb. Die Verbindung zwischen den Skigebietsteilen war somit nur über die Sesselliftkette in Arosa möglich.
Gefahren bin ich meine leicht abgewandelte Standardrunde. Der Start war in Churwalden, anschließend wurde auf der Westseite alles, außer Stätzerhorn (Nebel) abgefahren, ehe es zum Paradschier ging. Dann ging es direkt nach Arosa und um kurz nach 15:00 Uhr noch für die restliche Zeit an die Ostseite.
Gefallen:
Wetter besser als gedacht
Weitläufiges und abwechslungsreiches Skigebiet
Größtenteils moderne Liftanlagen
Moderater Andrang
Wieder etwas „Winterflair“
GraubündenCard
Nicht gefallen:
Neuschnee-Verhältnisse und damit sehr rasch aufgefahrene Pisten
Teilweise schlechte Sicht
Einzelne Liftanlagen nicht in Betrieb
Daher: von
Bilder:
Morgens an der Alp Stätz. Noch ist die Welt hier in Ordnung
Blick in Richtung Stätzerhorn-Talstation. Die Pisten musste man am Morgen vorsichtig fahren. Die Pisten wurden zwar löblicherweise erneut alle gepistet, aber waren dennoch noch sehr weich.
Da es anschließend am Lavoz schon sehr gut war (gute Sicht und gute Pisten) blieb ich dort für 4 Fahrten
Ausblick Lavoz-Bergstation
Am Anfang war es wirklich noch sehr leer auf den Pisten und an den Liften
Blick zur Bergstation Pedra Grossa. Die Sonne bricht nun etwas durch
Schöner Ausblick vom Piz Scalottas
Die rote Abfahrt am Scalottas war leider noch nicht schön, da sehr unruhig, schlagig und steinig
Bei der blauen Abfahrt vom Scalottas bestehen diese Probleme nicht, jedoch ist diese Angelegenheit halt schon seeeeeehr flach.
Die Piste weiter hinunter in Richtung Pedra Grossa war auch kein Highlight. Dort hat man versucht nachzubeschneien. Leider war die Qualität des Maschinenschnees sehr bescheiden, was sich mir eigentlich nicht erschließt. Die Abfahrt war daher auch sehr unruhig
Auch die Piste am Cumascheals wurde mitgenommen. Die Piste war am Morgen noch sehr gut fahrbar
Auch die Abfahrt an der Sesselbahn ab Churwalden wiederholte ich. Die Bedingungen hier waren auch ganz ok, wenngleich stellenweise auch unruhig und knollig.
Die Abfahrten am Windegga-SL bestanden, mit Ausnahme der blauen Abfahrt, noch aus recht tiefem Beton-Neuschnee und waren daher nicht besonders gut zu fahren. Außerdem war die Sicht hier in den höheren Lagen stark eingeschränkt
Nach einer fast kompletten „Whiteout-Fahrt“ über die Heimberg-Motta-Urdenfürggli-Sesselbahn-Kette erreichte ich Arosa. Hier war das Wetter und vor allem die Sicht wieder deutlich besser, als an der Ostseite der Lenzerheide
Blick vom Plattenhorn zum Hörnli. Der Hörnliexpress war, wie man sieht, nicht in Betrieb
Auf der blauen Piste am Plattenhorn war es ziemlich voll. Am Lift selbst gab es aber keine größeren Wartezeiten
Blick auf Arosa. In den Weisshorn-Bereich wechselte ich via EUB Kulm
Die Abfahrt vom Weisshorn-Gipfel bis Bergstation Brüggerhorn war, wider Erwarten, sehr gut. Zum Wiederholen läd der Pistenabschnitt aber dennoch nicht ein, da die Bedingungen entlang der Brüggerhorn-Bahn wiederrum nicht sehr gut waren
Auch am Carmenna waren die Pisten, mit Ausnahme der Starthänge sowie der 8a in Gänze, ganz gut zu fahren.
Mittelstation Carmenna
Bei der Rückfahrt gab es dann am Urdenfürggli doch etwas Sonne, was die Abfahrt dort erheblich vereinfacht
Nichts desto trotz ist die Abfahrt am Urdenfürggli zu dieser Uhrzeit natürlich stark aufgefahren. Auch wenn die Buckel nicht sonderlich hoch waren, so war der zusammengeschobene Neuschnee auf der hart-eisigen Unterlage anspruchsvoll zu fahren
Am Weisshornspeed war auch nur der oberste Teil sonnig gelegen. Auch hier war die Piste schon stark aufgefahren. Weiter unten im Nebel war dies dann höchst unschön zu fahren.
Fazit:
Der Tag verlief besser als gedacht. Insbesondere das Wetter war besser als befürchtet und auch der Andrang war niedriger, als erwartet. Dennoch habe ich diese „Hauptsaison-Verhältnisse“ mit vielen überforderten Skifahren im letzten Winter in keinster Weise vermisst. Dennoch überwiegen heute die positiven Seiten des winterlichen Skitags.
06.01.2022 | Arosa-Lenzerheide | Winterlich
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Re: 06.01.2022 | Arosa-Lenzerheide | Winterlich
Ist mir auch aufgefallen. Es sind momentan richtig viele Deutsche in der Schweiz bzw Graubünden. So viele waren in den letzen Jahren normalerweise nicht mehr hier.WackelPudding hat geschrieben: ↑06.01.2022 - 19:01 06.01.2022: Arosa-Lenzerheide:
Da merkt man doch deutlich, dass gerade die sehr präsenten Deutschen in den letzten Jahren erfolgreich von ihrer Regierung eingesperrt worden sind und jedes Grundmaß an Koordination und Kondition verloren haben (trifft natürlich nicht auf alle zu, aber heute hätte ich da unzählige Beispiele gefunden)