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Grünes Licht für Rodelbahn am Hochberg

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jwahl
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Grünes Licht für Rodelbahn am Hochberg

Beitrag von jwahl »

Ein sehr interessanter Bericht aus der Heidenheimer Zeitung über eine mögliche Sommerrodelbahn und die Kosten einer solchen Anlage:
Grünes Licht für Rodelbahn am Hochberg
Fachmann schlägt Bau der Anlage am östlichen Hang vor / Kosten für Rodelbahn belaufen sich auf 380 000 bis 550 000 Euro
Mehrere Monate hatten sich die Mitglieder der Agenda-Gruppe Gedanken gemacht über eine Rodelbahn am Hochberg. Über Bäume, die gefällt werden müssten, über mögliche Sponsoren, über dir Gründung eines Fördervereins. Konkrete Pläne gab es bisher nicht, weil nicht klar war, ob der Hochberg überhaupt den technischen Anforderungen genügen würde.
Ein Ortstermin mit Tobias Wald, einem Mitarbeiter der Rasdorfer Firma Wiegand Freizeiteinrichtungen, brachte gestern Klarheit binnen weniger Minuten: Die Idee von Agenda-Mitglied Christian Heinrich könnte problemlos umgesetzt werden. Und das sogar auf zwei verschiedenen Wegen.
Zum einen wäre es möglich, die Rodler zwischen Waldrand und Downhill-Strecke auf vier Kufen und zwei Rädern bergab sausen zu lassen. „Rutschbahn“ heißt das im Fachjargon. Schlitten wie Fahrgast könnten mit dem vorhandenen Schlepplift wieder nach oben befördert werden. Tobias Wald zieht sogar eine Untertunnelung der präparierten Mountainbike-Piste in Betracht. Die Strecke wäre etwa 550 Meter lang, teilweise sehr steil, mit engen Kurven und „somit die gefährlichere Variante“. Kosten für diesen Vorschlag: 380 000 bis 400 000 Euro.
Mit gut 150 000 Euro mehr würden Variante zwei zu Buche schlagen. Die 950 Meter lange Strecke könnte nach Einschätzung des Fachmanns entlang des gegenüberliegenden Waldrandes verlaufen. Auch hier müsste so mancher Baum weichen; allerdings sieht ein erster Entwurf die Nutzung bereits vorhandener Schneißen vor.
Mit einer Bahnbreite von ca. 60 Metern wären an diesem Standort viele schöne, weite Kurven möglich, ein paar Wellen, die dem Fahrgast das Gefühl vermitteln, dass er für den Bruchteil einer Sekunde den Kontakt mit dem Boden verlieren würde. Auch von dieser Seite aus könnten die Schlitten, die maximal 40 km/h auf die Gleise bringen, mit dem Lift wieder an den Start gebracht werden.
Wald unterbreitete den Agendianern einen weiteren Vorschlag: anstelle einer gewöhnlichen Sommerrodelbahn könnte auch eine Anlage installiert werden, die keinen Tag im Jahr still stehen müsste. Selbst starke Regenfälle, Schnee und Eis würden dem Freizeitvergnügen kein Ende bereiten. Der Nachteil: Den Skifahrern stünde dann nur noch ein etwa 45 Meter breiter Streifen zur Verfügung.
Gisela Paschen und die übrigen Agenda-Mitglieder wollen nun auf jeden Fall „weiter machen“, mit dem zuständigen Förster wegen der Baumfällarbeiten, mit den verantwortlichen Vereinen wegen dem Liftbetrieb verhandeln, sich um die nötige Infrastruktur und die Gründung eines Fördervereins kümmern. Dabei wissen die Heidenheimer, dass sie derzeit nicht auf finanzielle Unterstützung der Stadt zählen können. „Alle Mittel sind an die Landesgartenschau gebunden“, weiß Paschen. Aber man könne ja durchaus schon über Projekte nach 2006 nachdenken – und derweil nach Sponsoren Ausschau halten.
Während bei den Agendianern seit gestern nun Aufbruchstimmung vorherrscht, gibt sich Michael Uhlmann beim Telefonat mir der Heidenheimer Neuen Presse eher nüchtern. Er betreibt seit vier Jahren eine Ganzjahres-Rodelbahn im Erzgebirge. Obwohl dort viele Touristen ihren Urlaub verbringen, es einen Imbiss gibt, einen Haustierzoo, ein Labyrinth aus haushohen Bäumen und Parkplätze kostenlos angeboten werden, läuft das Geschäft eher dürftig.
Nur an Spitzentagen, wenn die Kinder Schulferien haben, die Sonne scheint, rutschen rund 1000 Kinder und Erwachsene die 1000 Meter lange Strecke ins Tal hinab. An den übrigen Tagen Klingeln die Kassen eher verhalten, und im Winter steigen nur diejenigen in den Schlitten, die „nicht Skifahren können.“
Im Sommer wird die Anlage mit 3,5 Mitarbeitern betrieben, acht Arbeitskräfte sorgen im Winter für einen reibungslosen Ablauf. Dass sich die Rodelbahn bei diesem Personalaufwand, den aktuellen Besucherzahlen und einem Fahrpreis von maximal 2,10 Euro in vier Jahren (diese Zeit nennt die Firma Wiegand) amortisiert, hält Uhlmann nicht für wahrscheinlich. „Da müssten schon noch mehr Fahrgäste kommen. Aber im Moment sieht es nicht danach aus. Dabei ist das Erzgebirge doch ein Urlaubsgebiet.“
Manuela Wolf

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