Ebensee: Ehepaar hing 5 Stunden in Felswand
Verfasst: 27.08.2004 - 20:35
Fünf Stunden in Felswand festgeklammert
Grauenvolle Stunden hat ein Ehepaar aus Ebensee durchgemacht. Die Bergwanderer mussten fast fünf Stunden an einer steilen Bergwand festgeklammert auf Rettung warten.
Ein 59-jähriger Mann und seine 54-jährige Frau hatten eine zweitägige Bergtour geplant. Die Nacht wollten sie im Hochkogelhaus am Schönberg im Toten Gebirge verbringen.
Nottransport mit Materialseilbahn
Doch gegen Mitternacht bekam die Frau, die bereits mehrfach an der Wirbelsäule operiert wurde, so starke Rückenschmerzen, dass der Hüttenwirt einen Notabstieg mit der Materialseilbahn für nötig hielt.
Seilbahn gegen Felsen geschleudert
Die Frau wurde im Materialwagen von ihrem Mann begleitet. Kurz nachdem die Seilbahn losgefahren war, setzte starker Wind ein, hob den Wagen aus dem Trageseil und schleuderte ihn gegen eine Felswand.
Mit letzter Kraft festgeklammert
Die Frau konnte sich mit letzter Kraft an einem Felsvorsprung, an dem es 200 Meter tief steil bergab geht, an zwei Lärchen festklammern. Unter stärksten Schmerzen musste sie außerdem ihren Mann, der sich beim Anprall an den Felsen verletzt hatte, festhalten.
Schwierige und langwierige Bergung
Der Hüttenwirt bemerkte zwar rasch, dass der Wagen aus der Führung gesprungen war, dennoch dauerte es Stunden, bis die Bergretter aus Ebensee zu den beiden Verunglückten vordringen konnten. Die Unglücksstelle ist so schwer zugänglich, dass die zwölf Bergretter und vier Alpin-Gendarmen zunächst zu Fuß auf den Schönberg aufsteigen und sich dann abseilen mussten.
Verletzungen unbestimmten Grades
Erst gegen 5.00 Uhr konnte das verletzte Ehepaar erreicht und gesichert werden. Wegen des windigen und regnerischen Wetters dauerte es dann noch gut zwei Stunden, bis der Hubschrauber die beiden Bergwanderer bergen und ins Spital fliegen konnte.
Der 59-Jährige hat Verletzungen unbestimmten Grades erlitten, seine Frau steht unter Schock.
Quelle: ooe.ORF.at
Nun einige Korrekturen von mir: Die Bahn führt auf den Hochkogel und nicht zum Schönberg. Sie wurde schon öfter für (illegale) Personentransporte genützt und ist teilweise 300 m über dem Abgrund.
Die Frau ist Pächterin des Mittereckerstüberl, das an der Talstation liegt.
Bild hab ich leider keines, vielleicht kann ich irgendwo eines auftreiben.