Falls es sich hier nicht um einen vorgezogenen Aprilscherz handelt: Ein hehrer Ansatz! Allerdings befürchte ich, dass die neuen Betreiber das wintersportliche Potential des Schulenberger Skialpinums überschätzen. Wenn mal Schnee liegt und die Sonne scheint, ist das Fahren dort natürlich eine feine Sache:Ski-Alpinum soll Snowboard-Paradies werden
SCHULENBERG. Auf dem Ski-Alpinum tut sich was. Sprünge, eine Schnee-Halfpipe und andere „Spielgeräte“ für Snowboarder sollen dort in diesem Winter zur Auswahl stehen. Oliver Schmidt, bekannt als „O. Lee“ von der Band „Die Schröders“, blickt zuversichtlich in die Zukunft. Er und das rund 15-köpfige Team der Betreiberfirma D.N.K. Enterprises Ltd. haben das komplette Ski-Alpinum von der Kurbetriebsgesellschaft (KBG) „Die 5 Oberharzer“ gepachtet.
Für den Ski-Hang mit seinen Liften haben die neuen Betreiber große Pläne: Musik, Après-Ski, Sonnenterrasse, Open-Air-Konzerte, Schnee-Bars – eben Wintersport und Winter-Party, wie sie auch in den Alpen geboten werden.
„Der Harz verschläft diese Entwicklung seit Jahren. Das wollen wir ändern“, sagt Oliver Schmidt. Die Zielgruppe hat er fest im Auge: Leute, die nicht die Zeit oder das nötige Kleingeld haben, um zum Snowboarden in die Alpen zu fahren, und mehr Wintersport-Touristen aus den Benelux-Ländern und aus Skandinavien, die ins norddeutsche Mittelgebirge gelockt werden sollen.
Den Skifahrern gegenüber ist der D.N.K.-Sprecher großzügig: „Die dürfen gerne kommen, aber die Boarder haben das Sagen.“ Auf keinen Fall solle auf dem neuen Snowboard-Park jemand ausgeschlossen werden, wie es bisher auf vielen Skipisten im Harz mit den Snowboardern geschehe.
Die Kurbetriebsgesellschaft unterstützte die Snowboard-Enthusiasten bei der bürokratischen Vorbereitung. „Für uns ist das eine gute Lösung“, sagt Kurdirektor Eberhard Mahlke. Bisher sei das Ski-Alpinum nur mit ehrenamtlichen Kräften zu betreiben gewesen. Der personelle und der finanzielle Aufwand entfalle für die KBG nun.
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, einzig das Wetter muss nun noch mitspielen und dauerhaft Temperaturen unter dem Gefrierpunkt liefern, damit zumindest die Schneekanone für die nötige „Weiße Pracht“ sorgen kann.vth/eb
Quelle: Goslarsche Zeitung vom 04.01.2005
Aber leider ist das Skialpinum das niedrigste Harzer Skigebiet (450-600 m), und wegen der nahen Okertalsperre kann man luftfeuchtigkeitsbedingt nicht mal die alten Schneekanonen anständig einsetzen. So kommt das Skialpinum jeden Winter nur auf wenige Betriebstage. Darüber hinaus muss die Anfahrt zum Skialpinum über einen Shuttleservice erfolgen, weil das Wintersportareal ca. 1,5 km von der öffentlichen Straße entfernt ist. Prognose: Unter den momentanen (und für das Skialpinum nicht untypischen!) Harzer Bedingungen (kein Schnee, aber Regen und Matsch) wird es wohl bei den großen Plänen bleiben.
Aber vielleicht hat das Skialpinum stattdessen im Sommer mit der bevorstehenden Nutzung als Mountainbike-Areal bessere Chancen.
Frank