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Glacier 3000 erhält weiteren Konkursaufschub

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Glacier 3000 erhält weiteren Konkursaufschub

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Les Diablerets. SDA/BaZ. Die Betriebsgesellschaft des Skigebietes Diablerets, die Glacier 3000, erhält bis zum 31. März 2005 einen weiteren Konkursaufschub. Das Kreisgericht Vevey hat zudem einen Sachwalter ernannt.
Die Aufgabe des Sachwalters wird darin bestehen, die Aktivitäten der Gesellschaft zu überwachen und sicherzustellen, dass die laufenden Rechnungen bezahlt werden, wie Glacier 3000 am Mittwoch mitteilte.

Der richterliche Entscheid beeinträchtige weder den Betrieb der Anlagen noch die verschiedenen Aktivitäten, die normal weitergeführt werden, präzisiert das Communiqué.

Fusionsprojekt

In den kommenden Monaten gehe es jedoch darum, eine tragbare Lösung für die Zukunft zu finden und Glacier 3000 in die Fusion der Waadtländer Bergbahngesellschaften mit jenen im Saanenland BE zu integrieren. Die neue Körperschaft soll unter dem Namen «Bergbahnen Destination Gstaadt» betrieben werden.

Glacier 3000 hatte Ende Juli aufgrund von erneuten Finanznöten einen Konkursaufschub beantragt. Die Gesellschaft sah sich ausserstande, ihren Zins- und Amortisationsverpflichtungen gegenüber den Banken nachzukommen. Der Betrag der offenen Rechnungen betrug nach dem ersten Geschäftsquartal 200'000 Franken.

Bereits in den Jahren 2001 bis 2003 war die Waadtländer Seilbahngesellschaft nahe am Konkurs vorbeigeschrammt. Sie hatte zunächst einen Konkursaufschub erhalten; später wurde die Nachlassstundung gewährt. Beim gesamten Verfahren musste der kanton Waadt 20 Mio. Fr. abschreiben.

Quelle BaZ 11.08.2004 12:08
http://www.skichablais.net, die Bergbahnen der Region Chablais und Umgebung.

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Glacier 3000 sucht Millionen

Die Gletscherbahn von Gstaad und Les Diablerets steckt weiterhin in einer Finanzmisere

Die Diablerets-Bergbahnen bleiben ein Fass ohne Boden: Über 50 Millionen Franken haben vor einem Jahr Aktionäre und Gläubiger ans Bein gestrichen. Doch erneut ist die Bahn zahlungsunfähig.

Fritz Lauber

Der Warnruf kam bereits an der Generalversammlung im Mai: Ein Jahr nach der finanziellen Sanierung der Glacier 3000 SA könnten Zinsen und Amortisation für die Bankkredite nicht bezahlt werden, gab damals Verwaltungsratspräsident Eric von Graffenried bekannt. Jetzt hat die Bergbahn im bernisch-waadtländischen Grenzgebiet beim Kreisrichter von Vevey einen Konkursaufschub bis Ende März 2005 erwirkt (vgl. «Bund» vom Donnerstag). Wenn das Unternehmen überleben wolle, brauche es erneut Millionen für eine nachhaltige Sanierung, sagt von Graffenried. Entsprechende Verhandlungen mit Gemeinden und dem Kanton Waadt seien im Gang. Wie viele Millionen erforderlich sind, wollte von Graffenried nicht genau beziffern. Aber jedenfalls gelte es, die Finanzen so zu sanieren, dass die Schulden den Betrieb nicht weiter gefährdeten. Gegenwärtig hat das Unternehmen rund 16 Millionen Franken Schulden und müsste im laufenden Jahr 1,1 und im nächsten Jahr 1,5 Millionen Franken Zinsen und Amortisationen leisten. Das scheint bei einem Gesamtertrag von 6,4 Millionen Franken, wie er 2003 erzielt worden ist, nicht möglich zu sein.

Neustart mit «null Reserven»

Die letzte Sanierung sei nicht nachhaltig gewesen. «Der Betrieb startete mit null Franken Reserve», begründet von Graffenried, seit einem Jahr Verwaltungsratspräsident, die desolate Lage. Wegen Sturmschäden und massiv geringerer Frequenzen sei der Ertrag um 750 000 Franken tiefer gewesen als budgetiert. Die ungünstige Witterung – der Diableretsgipfel als westlicher Eckpunkt der Berner Alpen ist extrem dem Wind ausgesetzt – liess die Zahl der Betriebstage im vergangenen Winter um rund einen Drittel zurückgehen.

Wie das Geld zerrann

Dabei hatte es im Frühjahr 2003 noch sehr optimistisch getönt: Nach dreimaliger Verlängerung war damals eine Nachlassstundung zustande gekommen mit einer Bilanzreduktion von 79 auf 23 Millionen Franken. Gut 20 Millionen Franken strich sich der Kanton Waadt ans Bein, der auf die Rückzahlung seines Darlehens verzichtete. Von 23 auf 2,3 Millionen Franken mussten die Aktionäre ihr Kapital abschreiben. Drittklassgläubiger bekamen noch 43 Prozent ihrer Forderungen bezahlt. Banken mussten Kredite erlassen. Gleichzeitig wurden 4,5 Millionen Franken neues Aktienkapital zusammengerafft und mit weitgehend erneuertem Verwaltungsrat die Zukunft angepackt. Denn die alte Crew hatte ausgedient. Sie hatte zwei neue Luftseilbahnen, mehrere neue Sessellifte und als Glanzpunkt eine überteure Bergstation mit Restaurant von Stararchitekt Mario Botta erstellt. Doch mit der Eröffnung stand 2001 auch der Konkurs vor der Tür: Statt 77 Millionen waren 84 Millionen verbaut worden – und noch waren die Arbeiten nicht ganz fertig.
Jetzt soll mit dem Bergbahnsanierer Peter Furger, der bereits den Zusammenschluss der Bergbahnen im Saanenland beratend begleitet hat, ein Weg in die Zukunft gesucht werden. Furger wirkt auch als Berater der Bahnen von Villars-Grillon und Les Diablerets. «Die Gletscherbahn muss ins Angebot von Gstaad und Les Diablerets integriert werden», sagt Eric von Graffenried. Das brauche nicht Fusion zu heissen. Der Gletscher sei wichtig – einerseits im Winter als Garant für den Skibetrieb und andererseits als Sommerattraktion.
Quelle: eBund 14.08.2004
http://www.skichablais.net, die Bergbahnen der Region Chablais und Umgebung.
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