


P.S. Ist Bad Godesberg eigentlich das Godesberg wo das Godesberger Programm geschrieben wurde?
Das Entscheidende aber kommt jetzt - die Skizze.Seilbahn soll Harzorte verbinden
Schierke plant Anlage zum Wurmberg / Wintersportzentrum am Nationalpark
Von Rüdiger Meise, Braunlage/Schierke
Der Wurmberg im Harz soll nach Planungen der Ortschaften Schierke und Braunlage zu einem in Norddeutschland herausragenden Wintersportzentrum ausgebaut werden. Vom Ort Schierke aus soll eine knapp drei Kilometer lange Seilbahn den Berg hinaufführen. Mehrere neue Pisten und Lifte für alpinen Wintersport seien geplant, erklärt der Schierker Kurdirektor Rüdiger Ganske. Dafür sei eine 74 Hektar große Waldfläche oberhalb von Schierke aus dem Nationalpark Hochharz herausgelöst worden. Das Projekt solle die schon bestehenden Aufstiegsanlagen und Pisten zwischen Wurmberggipfel und Braunlage ergänzen. Zurzeit suchen die Harzorte nach einem Investor für das Projekt, das 15 Millionen Euro kosten werde.
Die Seilbahn ist als ganzjähriges Verkehrsmittel geplant. Sie soll im Winter Skifahrer zu den Pisten und Hochloipen befördern und im Sommer Touristen und Wanderer auf den Wurmberg bringen. Außerdem könnte sie gemeinsam mit der schon bestehenden Seilbahn, die von Braunlage aus auf den Wurmberggipfel führt, als umweltfreundliche direkte Verkehrsverbindung zwischen den Ortschaften Schierke und Braunlage dienen, sagt Ganske. Eine solche „Skischaukel“, die zwei Orte verbindet, sei nördlich der Alpen einmalig.
Das Vorhaben mit dem Namen „Schierke 2000“ sieht außer dem Bau der Seilbahn vor, einen Sessellift und einen Schlepplift zu errichten. Eine 200 Meter breite und ungefähr 700 Meter lange Piste soll vom Fuß der 971 Meter hoch gelegenen Wurmbergschanze bis auf 710 Meter zum kleinen Winterberg hinabführen. Ein Skiweg werde diese Piste mit dem Ort Schierke verbinden, erklärt Ganske.
Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2003 räumt dem Projekt wirtschaftlich gute Chancen ein. Um die Anlagen Gewinn bringend zu betreiben, sei allerdings eine künstliche Beschneiung der Pisten im Winter nötig.
Der Eingriff in die Natur bereitet Ganske keine Sorgen, sagt er. Der Bau der Seilbahnanlage sei möglich, weil der betreffende Bereich im September 2001 aus dem Nationalpark Hochharz herausgelöst wurde. „Die Seilbahn wird direkt an der Nationalparkgrenze den Berg hinaufführen“, erläutert Ganske. Die Skipiste sei allerdings auf einer Windwurffläche geplant, die vor Jahren mit Fichten wieder aufgeforstet wurde. Diese Bäume müssten gerodet werden – ebenso wie der Fichtenbestand unterhalb der möglichen Seilbahn und auf dem geplanten Skiweg ins Tal.
Nein, laut Luftbild-Projektskizze würde der Kurvenschlepper die Skifahrer lediglich bis zur ehemaligen Zonengrenze, der heutigen Landesgrenze auf dem sog. "Ulmerweg", bringen. Da ist keine Skipiste, nur eine Loipe. Ein Anschluss nach Braunlage müsste über die Bratwurstabfahrt erfolgen. Die läuft auf dem Luftbild aber ca. 50 Höhenmeter oberhalb der eingezeichneten Bergstation des Kurvenschleppers.Ich dachte, der Kurvenschlepper sollte der Rückbringung der Skifahrer auf die Braunlager-Seite dienen, auf Franks Bild sieht das nun aber ganz anders aus - als gäbe es dort keine Verbindung!?
Laut Karte 615 m.Die Seilbahn in Schierke soll am Waldparkplatz beginnen. Wie hoch dieser liegt, ist mir nicht ganz klar, u. U. auch um die 640 m (Frank?).
Vielleicht noch mal für alle zur Info: Hochharzer Nationalparkterrain ist für den Bau des Skigebiets tabu. Die Nationalparker haben eine regelrechte Wintersportphobie. Das Gesetz über den Nationalpark Hochharz enthält kompromisslose Passi, nach denen die Errichtung wintersportlicher Anlagen und der Betrieb von Schneekanonen verboten ist. Daher scheidet die Errichtung des längeren der beiden Lifte an der vorgesehenen Stelle eigentlich von vornherein aus.Wie man sieht, ist dort, wo der längere der beiden Lifte eingezeichnet ist, Nationalpark.
Ja, oder ergänzt, z.B. durch einen durchgehenden Lift auf der rechten Seite der Kaffeehorst- und Hexenrittpiste. Vgl. das qualitativ leider mäßige Foto der Pisten auf dem Wurmberg-Osthang. Darauf kann man auch sehen, wie flach der von der ehem. Zonengrenze zerschnittene Sattel zwischen dem Wurmberg und dem rechts daneben stehenden Großen Winterberg ist. (Ganz links ist übrigens die Große Klippe an der Braunlager Wurmbergabfahrt zu erkennen.)Folgende Maßnahmen könnte das Gebiet meines Erachtens aufwerten:
1. Verbindung Wumberggipfel zum Hexenritt / Kaffehorsthang von oben her. ... Zu überlegen wäre, ob man beider Gelegenheit nicht mal Kaffeehorstlift und Hexenrittlift durch einen Sessellift mit Bergstation auf dem Wurmberggipfel ersetzt.
Ich denke, das hat seinen guten Grund. Die Wurmbergabfahrten auf Braunlager Seite sind pralle Südhänge. So lange die Talabfahrt nur ein schmaler Weg ist, spenden die hohen Fichten Schatten und schützen vor Ausaperung. Ein breiterer Pistenausbau könnte nur mit konsequenter Beschneiung einhergehen.2. Ausbau der Piste 2 zu einer richtigen und markierten Piste. Das Gelände bietet durchaus das Potential dazu. Dies wird derzeit jedoch nicht genutzt.
Leider nein. Die Verlängerung des Nordhanges nach unten bietet nur Nationalparkterrain (vgl. Nationalpark-Karte oben).3. Zu Überlegen wär nach dem Wegfall der Zonengrenze auch eine Verlängerung des auf der Rückseite gelegenen Doppelschleppers nach unten. Dieser Hang bietet durch aus auch einiges an Potential.
Hat vielleicht jemand von Euch 15,5 Mio Euro übrig, damit es schneller geht?Vorerst keine Skischaukel
BRAUNLAGE/SCHIERKE. Es dauert offensichtlich noch mindestens zwei bis drei Jahre, bevor mit dem Bau einer Skischaukel zwischen Braunlage und Schierke überhaupt begonnen werden kann. Das hat Wernigerodes Landrat Dr. Michael Ermrich während des Brockenstammtisches auf GZ-Anfrage mitgeteilt.
Grund für diese Wartezeit ist nicht nur der fehlende Investor, sondern auch die fehlende Planung. Bislang gebe es für das ehrgeizige Projekt aus dem Programm „Schierke 2000“ nur eine Studie, sagte Ermrich. In die konkrete Planung mit Änderung des Flächennutzungsplanes oder Herauslösung aus „FFH-Gebieten“ sei noch nicht eingestiegen worden, weil der Gemeinde Schierke das Geld dazu fehle. Ermrich rechnet mit Gesamtkosten für die Planaufstellung in Höhe von 500.000 Euro.
Die Gemeinde Schierke hat das Geld nicht. Deshalb forderte der Landrat die Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt. Es müsse ähnliches wie in Thüringen geschehen. Der Freistaat habe den bekannten Wintersportort Oberhof im Thüringer Wald erfolgreich gesondert gefördert, so Ermrich.
Das ist genau das was mich nachdenklich macht. Ich habe von vielen subventionierten Projekten den Eindruck gehabt, dass dort - sobald das Geld nicht erwirtschaftet werden muss - alles mögliche geplant wird und weiß Gott nicht die effizienteste und dauerhafteste Lösung gewählt wird (lieber hier noch eine Mittelstation und da noch ein paralleler Sessellift u.ä.).Die Gemeinde Schierke hat das Geld nicht. Deshalb forderte der Landrat die Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt.
Jetzt auch mit Schlitten in die Seilbahn
BRAUNLAGE. Mit neuem Schwung blickt die Wurmbergseilbahngesellschaft der Zukunft entgegen. Ein neuer Flyer und viele neue Vorhaben sollen auch den Urlaubsort Braunlage attraktiver machen. So werden, wenn alles gut geht, die Warteschlangen vor den Liften schon im kommenden Winter viel kürzer. Und das nicht, weil weniger Wintersportler kommen, sondern weil das Unternehmen ein völlig neues Abrechnungssystem einführen will. "Wir wollen Chipkarten verkaufen, bei denen die Türen automatisch erkennen, ob der Skifahrer gezahlt hat", so der neue Geschäftsführer der Wurmbergseilbahn-Gesellschaft, Marcus Gross. Er hat im März die Geschäftsführung von seinem Vater Carry Gross übernommen, der Ende August starb. Neue Wege geht die Seilbahn auch bei der Beförderung von Schlitten oder Mountain-Bikes. Beide wurden in der Vergangenheit nicht von der Bahn transportiert, was ab und an für Kritik und Diskussionen gesorgt hat. Jetzt werden Schlitten und Mountain-Bikes auf den Berg befördert, so der neue Geschäftsführer. Wobei die Schlitten zurzeit nur bis zum Mittelstation, dem Rodelhaus, transportiert werden. "Auf dem Berg gibt es noch keine Rodelbahn, die ins Tal führt", so Gross. Wobei er das Wort "noch" betont. Er plant eine Rodelbahn vom Wurmberggipfel nach Braunlage, die mit einer Länge zwischen 3,8 bis 4 Kilometer die längste Deutschlands wäre.