Aus dem Südkurier von heute 31.12.04
31.12.2004 04:51
Wenn zum Skirennen geflogen wird...
Nico Galsters Höhepunkt des Ski-Jahres: In den eisigen Höhen des Libanon - Reise mit vielen Überraschungen
Nico Galster (Bild) ist ein junger Mann der Tat. Seine Hände gleiten über den großen Besprechungstisch. Der 22-Jährige hat ein Gefühl für Holz - er ist Schreiner. Der Gottmadinger hat aber auch Gefühl in den Füßen, Gefühl für Schnee - er ist Skifahrer, steht im Kader der deutschen Städte-Fis-Nationalmannschaft, sozusagen einer Mannschaft für Flachländer. Mit zwei Team-Kollegen, Sebastian Oehlert und Philipp Schleicher aus Emmendingen sowie ihrem Trainer, Andreas Mutter aus Todtnau ging es Mitte Februar für Galster erstmals mit dem Flugzeug zum Ski fahren. In den Libanon, zu drei "Amateur-Weltcup-Rennen mit Fernsehen und den Besuchen des Staatspräsidenten sowie des Sportministers, wie der Sportler des Ski-Club Singen sagt. Er flog in eine vertraute Welt, mit blauen und roten Stangen in weißem Schnee, aber auch in eine andere Welt, mit Militär-Patrouillen, Hubschraubern und vielen Soldaten.
"Die sieben Tage, beziehungsweise die drei Rennen waren ganz was anderes, sagt Nico Galster, "vor einem halben Jahr sind dort noch Raketen über die Berge geflogen, wie eine damals noch bestehende Reisewarnung des Bundesministerium des Inneren bewusst gemacht habe: "Von den Eindrücken und auch vom Sportlichen her war es der Höhepunkt des Jahres. Von Paris ging es nach Beirut und ab in die etwa 2600 Meter hohen Berge, nach Faraya, eines der wenigen Skigebiete des Libanon "scheinbar 20 Minuten von der Syrischen Grenze und eine Dreiviertelstunde von Damaskus entfernt, so Galster. Gewohnt haben die jungen Männer auf 2200 Metern Höhe und waren überrascht. Erstens von den baumlosen, steilen und zumindest morgens pickelharten Hängen ("Die haben mehr Schnee als wir/Galster), von der straffen Organisation der Veranstaltung ("Ich hatte mit Chaoten-Rennen gerechnet) und vom "gerammelt vollen Skigebiet. Dort sei es zugegangen wie in Kitzbühel, sagt Galster: "Da waren nur G'stopfte. Ein Mercedes 500 S war schon ein kleines Auto. Auch eine kleine Überraschung: Die Jahreskarte für die durchweg älteren 20 Lifte betrage 980 Dollar. Zum Vergleich: In Österreich gibt's auf dem Gletscher für 300 Euro zwölf Monate Skispaß.
Es gab noch mehr Bewundernswertes: Spagetti wurden mit Pommes serviert, die dreiköpfige Libanesische Weltcup-Mannschaft besteht "aus lauter Österreichern, einer kommt aus Bregenz (Galster), und das Militär verfolgte jeden Schritt: "Ich wollte an einem Abend ins zehn Minuten entfernte Hotel laufen, erzählt Nico Galster, "wurde aber nach nicht mal zehn Schritten geschnappt und doch wieder von Soldaten heimgefahren.
Sportlich lief es bei der Reisegruppe aus dem Schwarzwald durchwachsen: Sebastian Oehlert schied drei Mal aus, Philipp Schleicher zwei Mal, wurde aber Vierter im Slalom. Nico Galster ging es ähnlich: Siebter wurde er im Riesenslalom und schied in den Slaloms einmal führend und einmal auf Platz zwei liegend im zweiten Durchgang aus. "Ich bin zufrieden, sagt der Sportler, der an der Fachhochschule Konstanz abends die Gewerbeakademie besucht. Da kann er auch mal zu Fuß gehen, ohne von Soldaten "geschnappt zu werden.
Skifahren im Libanon
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