Trotzdem hofften wir auf wenig Andrang am Skilift. Diese Hoffnung schien erstmal zerstört, als wir die Höhenstraße entlangfuhren. Um die Skilift-Bergstation waren alle Parkplätze besetzt - zig weitere Fahrzeuge warteten oder fuhren im Kreis um irgendwo doch noch einen Parkplatz zu finden. Der oberste Teil der Skiabfahrt war voll mit Menschen - doch die wenigsten hatten Skier an den Füssen. Wir fuhren enttäuscht weiter - und hatten doch Glück! Etwa 500 Meter entfernt wurde auf einem Friedhof-Parkplatz eine Lücke frei. Nach dem Aussteigen eine weitere Ernüchterung. Die Plusgrade und die Sonne versprachen ein angenehmes Wetter - aber auf der Neunkirchner Höhe herrschte Sturm! Offenbar die nördlichsten Ausläufer des in den Alpen produzierten Föhnsturms. Selbst der Schnee auf dem Boden wurde ab und zu hochgewirbelt, was die Kinder nicht gerade erfreute.
Nichtsdestotrotz: Los zur Piste über ein Stück Strasse und einen Acker! Am Rand der Skipiste war alles voll mit Rodlern. Ich benutzte ebendiesen auch mit dem Schlitten - gemeinsam mit meinem Sohn - und bekam einen ersten Eindruck von den Schneeverhältnissen: Der Hang war blütenweiss, aber unter der schönen Pulverschneedecke von etwa 5 cm war durchgehend Blankeis! So war ein Steuern des Schlittens unmöglich und mit viel Kraft und Glück gelang es mir, nicht in den Hecken zu landen. Meine Tochter hatte es da mit den Skiern deutlich besser. Sie steuerte die Skier problemlos durch den Pulverschnee und hat vom Eis wenig gemerkt. Ein Erwachsener wäre mit seinem hohen Gewicht eher bis zum Eis durchgetaucht. Dennoch wurde meine Tochter von einer Schlittenfahrerin umgebügelt.

Also Liftkarte für die Tochter gekauft, ihr beim ersten Einstieg geholfen (Liftmat gedrückt) und ab die Post! Sie hatte es gut und konnte bei recht gutem Pulverschnee (das Eis hat sie mit ihrem geringen Gewicht wie gesagt kaum gespürt) und leerer Piste Skifahren - und das an einem Sonntag, an dem in Neunkirchen "die Hölle los" war. Ich musste mich mit dem Schlitten (mein Sohn drauf) den Hang zu Fuss hochmühen und machte dank des Blankeises öfters mal direkte Bekanntschaft mit ebendiesem.
Fazit: Meine Tochter war begeistert vom Kurzbügler (beim Ausstieg schwupst der Bügel ja von alleine weg!) und ich um eine erstaunliche Erfahrung reicher: Kein Mensch fährt mehr nach Neunkirchen zum Skifahren aber trotzdem läuft der Lift.
Gefallen:
- Piste komplett schneebedeckt ohen grüne Stellen
- Lift wird weiter betrieben ohne dass eine Spur von Wirtschaftlichkeit denkbar ist (selbst Abends läuft der Lift unter Flutlicht!)
- Leere Piste und null Andrang trotz Sonntag und schönem Wetter
Nicht gefallen:
- Blankeis unter dem Schnee
- Piste mit 300 Meter deutlich zu kurz
- man muss unten um die Talstation rumfahren und deutlich zum Lift aufsteigen. Das dauert bereits sogar im Idealfall länger als die Abfahrt.
- Kein Mensch interessiert sich mehr für Skifahren dort
- Chaotische Parkplatzsituation
- Sturm
- Gehänge mit Stahlseilen sind nicht so das Wahre
- 2. Lift wurde vor einigen Jahren abgebaut
Bilder vom Lift gibts in folgendem Thread. Die sind aber bvereits vor 2 Jahren aufgenommen:
http://www.alpinforum.com/forum/viewtop ... 47&start=0