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Kritik an Hubschraubereinsätzen

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Olli
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Kritik an Hubschraubereinsätzen

Beitrag von Olli »

Kritik: Zu viele Rettungshubschrauber-Einsätze
Rettungshubschrauber-Einsätze würden immer mehr zu einer Goldgrube für Hubschrauberfirmen, kritisiert der Alpenverein. Denn Helikopter würden oft auch dann fliegen, wenn es nicht notwendig sei. Rund 3.000 Euro für Rettung aus der Luft
Österreich hat europaweit die höchste Rettungshubschrauber-Dichte. 40 Helikopter sind insgesamt im Einsatz - mehr als doppelt so viel wie in der Schweiz, die höhere Berge, viele Skigebiete mit teils sehr anspruchsvollen Gästen sowie gut ausgebaute Rettungssysteme besitzt.

In Österreich kostet eine Bergung per Hubschrauber durchschnittlich gut 3.000 Euro. Wer nicht privat versichert ist, muss diesen Flugrettungseinsatz nach Sportunfällen im Gebirge selbst bezahlen. Immer mehr Einsätze nicht erforderlich
Mittlerweile gebe es immer mehr Einsätze, die keinen Hubschrauber erfordern, kritisiert Robert Renzler, Generalsekretär des Alpenvereins. Er hat eine Liste dokumentierter Versicherungsfälle und nennt ein Beispiel aus Salzburg. Statt Auskunft kommt der Hubschrauber
"Da ist ein Pensionist bei einer Wanderung auf einer anderen Talseite eines Berges abgestiegen", sagt Renzler.

An einer Weggabelung hat er bei der Einsatzzentrale per Handy angefragt, ob er links oder rechts abbiegen soll. Ihm wurde die Auskunft erteilt, er soll warten. Er hat dann gewartet - und dann ist der Hubschrauber gekommen und hat ihm die Entscheidung abgenommen." Verletzte in Hubschrauber "umgeladen"
Renzler kennt auch Fälle, wo Skifahrer zum Beispiel in der Steiermark nach einer Teilstrecke im Rot-Kreuz-Auto noch in den Hubschrauber umgeladen worden seien - ohne jede medizinische Notwendigkeit. Höhere Kosten, höhere Prämien
Das gehe auf Kosten aller Bürger. Denn Versicherungen würden durch die steigenden Kosten die Prämien dauernd erhöhen: "Wir haben den Auftrag im Interesse unserer Mitglieder, aber auch im Interesse aller Bürger, die Freizeitsport betreiben, diesem Treiben auf die Finger zu schauen - und nicht zuzuschauen, dass die Kosten explodieren und die Hubschrauber wie Schwammerl aus dem Boden schießen", betont Renzler.

Der Alpenverein fordert die zuständigen Landesregierungen auf, die Rettungshubschrauber endlich öffenlicher Kontrolle und einer Bedarfsprüfung zu unterziehen. Rettungshubschrauber für "jedes Tal"
Dieser Kritik schließt sich der Salzburger Mediziner Herbert Schöchl an. Er hat nach 20 Jahren den Dienst als Flugrettungsarzt quittiert.

Schöchl sagt, dass allein in Tirol 18 Hubschrauber unterwegs seien - beinahe soviel wie in der gesamten Schweiz: "Da ist der Wahnsinn überhaupt nicht mehr zu stoppen - jedes Tal verfügt über einen eigenen Rettungshubschrauber." Auch ÖAMTC fordert Kontrolle
Es sei an der Zeit, dass sich auch Österreichs oberste Zivilluftbehörde vieler Probleme annehme, betont auch Kurt Nordberg, Chef der Christophorus-Flugrettung beim ÖAMTC.

Nordberg fordert mehr Kontrollen und verweist auf Rettungsflüge über verbautem Gebiet. Hier gebe es eindeutige Vorschriften, dass nur bestimmte Hubschraubertypen unterwegs sein dürften. Alpenverein wirbt selbst mit Versicherung
Das werde zum Beispiel täglich von einigen Hubschrauberfirmen missachtet und von der Behörde nicht kontrolliert, kritisiert der ÖAMTC-Flugrettungschef.

Gleichzeitig weist Nordberg darauf hin, Österreichs Alpenverein werbe seit Jahren selbst mit dem Argument, dass die Mitgliedschaft mit einer guten Versicherung für Berg- und Flugrettungskosten verbunden sei. ÖAMTC: Hohe Standards bei Flugrettung
Nordberg zeigt sich verwundert, warum nun so massive Kritik an einem prinzipiell guten Flugrettungssystem geübt werde. Zahlreiche Verunglückte und Touristen würden in Österreich Wert auf hohe Standards und schnellstmögliche Hilfe legen. Knaus: In einigen Hochtälern notwendig
Der Pongauer Hubschrauberbetreiber Roy Knaus sieht die notärztliche Versorgung in Hochtälern stellenweise nur mit dem Hubschrauber garantiert.

So brauche ein Notarzt beispielsweise für die Fahrt in einen hochgelegenen Skiort im Schnitt eine dreiviertel Stunde - zu lange für einige Verletzungen.



Kritik: Zu viele Rettungshubschrauber-Einsätze
Rettungshubschrauber-Einsätze würden immer mehr zu einer Goldgrube für Hubschrauberfirmen, kritisiert der Alpenverein. Helikopter würden oft auch dann fliegen, wenn es nicht notwendig sei. Höchste Rettungshubschrauber-Dichte
Österreich hat europaweit die höchste Rettungshubschrauber-Dichte. 40 Helikopter sind insgesamt im Einsatz. Dabei kostet eine Bergung per Hubschrauber durchschnittlich gut 3.000 Euro. Wer nicht privat versichert ist, muss diesen Flugrettungseinsatz im Gebirge selbst bezahlen.

In Tirol gibt es zurzeit 18 Rettungshubschrauber, vier Maschinen seien in Salzburg fix stationiert. Ganz Bayern verfüge im Vergleich nur über zwölf Helikopter in der Flugrettung, die Schweiz komme mit 20 Geräten aus.

Mittlerweile gebe es immer mehr Einsätze, die keinen Hubschrauber erfordern, kritisiert Robert Renzler, Generalsekretär des Alpenvereins. Kritik: Zu viele Rettungshubschrauber-Einsätze

Die gesetzliche Lage
Als einen Grund für die Zunahme der Flugeinsätze nannte Renzler die gesetzliche Lage in Österreich: Bergungskosten nach Sportunfällen würden von der Sozialversicherung nicht gedeckt, die Opfer - oder deren private Versicherungen - müssten den Einsatz aus der eigenen Tasche zahlen. Das sei für die Hubschrauberflotten ein gutes Geschäft: Rund 3.000 Euro fielen im Durchschnitt für ein Unfallopfer an. Politischer Wille für ein Regulativ fehlt
Es fehle der politische Wille für ein Regulativ, kritisierte Renzler. In anderen Ländern wie der Schweiz, Deutschland, Italien oder Frankreich beobachte man eine stabile Kostenentwicklung. In Österreich hingegen verzeichne man Steigerungsraten von über 100 Prozent pro Jahr.

Der Unterschied: In Deutschland würden Pauschalsätze für die Flugrettung bezahlt, in Österreich pro Flugminute - rund 68 Euro - abgerechnet, erläuterte Renzler: "Wir haben eine Idealsituation für die Betreiber von Hubschrauberflotten." Diese Entwicklung müsste aber von den Opfern und deren Versicherungen bezahlt werden. Umdenkprozess
So komme beispielsweise bei Unfällen auf der Skipiste fast bei allen Verletzten - auch wenn es medizinisch nicht notwendig sei - mittlerweile der Hubschrauber. Oft wären die Patienten mit konventionellen Rettungsmethoden schneller beim Arzt oder im Spital, sagte Renzler. Pistenunfälle
"Bei Bagatelleinsätzen ist der Hubschrauber allein vom Risiko her nicht gerechtfertigt", verlangte Renzler einen Umdenkprozess. Der Anteil der Pistensportler an den von der Versicherung des OeAV übernommenen Hubschraubereinsätzen liege mit 28 Prozent mittlerweile auf Platz eins der Schadensfälle. Erst an zweiter Stelle kämen die Bergwanderer, gefolgt von den Kletterern. Klassische Bergrettung "verlilert"
Renzler ortet noch ein weiteres Problem: Die klassische Bergrettung verliere durch das "Hubschrauberunwesen" ihre angestammten Einsatzgebiete und würde finanziell ausgehöhlt. Außerdem mangle es den Rettern im Lauf der Zeit an Erfahrung - dabei würden gerade die am Boden arbeitenden Bergretter in schwierigsten Situationen gebraucht, wenn auf Grund der Wetter- oder Gefahrenlage der Hubschrauber nicht mehr starten kann.

Quelle: orf.at

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lanschi
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Beitrag von lanschi »

Naja, als einer, der erst vor kurzer Zeit den Hubschrauber gebraucht hat werd ich mich hier gleich mal zu Wort melden.

Zunächst find ich es einmal vollkommen daneben, dass der ÖAV kritisiert, dass es zu viele Hubschrauber gibt!!

Ich werd hier meinen Fall kurz erläutern. Unfall auf 3000 m Seehöhe, offener Unterschenkelbruch, Schulterluxation. Und so einen soll man dann mit dem Akja auf einer Eispiste zur Gratbahn bringen, weiter zu den Gletscherjets tragen? Und dann mit dem Rettungsauto ins KH... da wartet man wohl 2 Stunden, bis man im Krankenhaus ist!!!

@zu viele Hubschrauber in Tirol: Naja... kann man drüber streiten! Erstens muss es sich für die Privaten ohnehin rentieren, sonst täten sie´s nicht. Und zweitens: Wenn dann mal einer zu wenig ist, dann schimpfen erst recht wieder alle!


Fazit: Es soll alles so bleiben wie´s ist. Und wenn´s medizinisch nicht gerechtfertigt sein sollte dann kann man immer noch den Notarzt verklagen (was ich aber für allerdings ziemlich daneben halte)...

Insofern wohl eine sinnlose Diskussion, die der ÖAV nur dazu führt um sich mal wieder öffentlich präsent zu machen... :?
Laurenz Neumann
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Beitrag von Laurenz Neumann »

Sers
Diese Disskusion wird auch innerhalb der Flugrettungen geführt, ob man nicht schon zu viel fliegt.
Bei einem Unfall wie Lanschis ist natürlich ein NAH-Einsatz notwendig, aber immer öfter wird wegen jeden Blödsinn geflogen, auch bei uns in der Gegend.
Auch schicken die Leitstellen immer wieder gerne den NAH los, obwohl schon vorher feststeht das es unnötig ist.
Führt zu großem Frust bei den Mitarbeitern, wenn sie zum X-ten Mal zu einem simplen Einsatz gerufen werden.
Grüße
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lanschi
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Beitrag von lanschi »

Naja, alarmiert werden muss der Hubschrauber auch von wo. Die Schuld sehe ich daher nicht bei den Hubschrauberunternehmen, sondern bei den Leitstellen und/oder Notärzten!!

Wir in Ebensee haben ja auch einen Heli stationiert (Martin 3/Knaus) - zu Beginn war´s so, dass zu Einsätzen in Bad Ischl (15 km entfernt) der ÖAMTC-Heli aus Aigen im Ennstal (ca. 50-60 km Luftlinie entfernt) alarmiert wurde, da man dem Knaus keine Einsätze machen lassen wollte!! :irre:

Wegen solchen Spielchen sterben dann Leute :?

Wenn sich jemand beim Skifahren schwerer verletzt (soll heißen Knochenbrüche oder Bänderrisse) sehe ich es als notwendig an, mit dem Heli abtransportiert zu werden - mit dem Akja wird da nur noch mehr kaputt!! Eine gebrochene Hand, die man sich zu Hause zugezogen hat könnte man aber genauso gut mit der Rettung versorgen, und um das geht´s ja in Wahrheit, Einsätze im Gebirge in Frage zu stellen halte ich für wahnsinnig :roll:
Laurenz Neumann
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Beitrag von Laurenz Neumann »

Sers
Leitstellen und/oder Notärzten!!
Wieso bei den Notärzten?
Die fordern sich ja nicht selbst an. Und wenn ein (Not-)Arzt schon dort ist, ist die Anforderung in 80% der Fälle gerechtfertigt.

Das Problem ist ja, das wenn ich viele NAHs in einem Gebiet nehme ich mir gegenseitig das Geschäft weg, also die wirklich wichtigen Einsätze.
Nun müßen alle schaun, das sie die Maschninen auslasten, weil sonst rechnet es sich nicht. Dann wird jedem Blödsinn geflogen, schon oft nur Naca 0-II.
Das noch größere Problem ist aber, diese Einsätze zahlen ja nur die privaten Zusatzversicherungen. Jetzt wird wegen einem Blödsinn (z.b. selbst gesehn: Person fürchtet sich auf der Piste und wird per Helikopter geborgen :roll: ) geflogen und denn Leuten die Rechnung geschickt. So ein Einsatz ist verdammt teuer und das ist auch was der ÖÄV kritisiert.
Das ohne Notwendigkeit geflogen wird und die Leute dann wie die Luster brennen müßen.
Grüße
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lanschi
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Beitrag von lanschi »

Sorry, hab mich da vertan. Wollt Pistendienste schreiben. Privat darfst du ja gar nicht beim Knaus anrufen und sagen "ich brauch einen Heli - holt´s mich!". Und nicht überall ist der Pistendienst qualifiziert, oftmals sind das einfach nur Liftwarte.
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Turm
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Beitrag von Turm »

Ich habe noch ein Negativbeispiel für die konventionelle Rettung.

Ich weiß es ja leider nicht mehr genau, aber nach meinem Sturz am Mölltaler Gletscher habe ich auch zumindest eine ärztliche Untersuchung benötigt.

Hubschrauber habe ich in meinem leicht wirren Zustand kategorisch abgeleht. Der Rettungssanitäter wusste wiso er mir den Heli angeboten hat.

Nach dem recht raschen Abtransport mit der Gletscherbahn (wie kam ich da rein, ich weiß nur noch eine Sekunde wie ich drinnen saß). Wurde ich liegend in die Ambulanz verladen. Dann passierte erst einmal gar nichts.
Andi und Maike werden wohl ein wenig mehr wissen, aber ich glaube mehr als 2 Stunden hat es von meiner Ankunft am Parkplatz bis zur Ankunft im Krankenhaus noch einmal gedauert. Wohlgemerkt hatte mich bis zu diesem Zeitpunkt noch niemand untersucht gehabt.
Wenn ich wirklich eine ernsthafte Verletzung gehabt hätte, ich wäre in dieser Zeit gnadenlos verblutet oder kaputtgegangen vor Schmerzen (war ja zum Glück nur eine Gehirnerschütterung nd ne Prellung)

Nächstens würde ich in einer ähnlichen Situation den Heli anfordern oder mit dem eigenen PKW ins Krankenhaus fahren, weil ein derartiges Theater mache ich nicht noch einmal mit. Und ich würde sogar auf die 3.000 Euro pfeifen, wenn es um meine Gesundheit geht, bin allerdings über den Alpenverein für so etwas versichert.

Der ÖAV wird wahrscheinlich ein wenig eingeschnappt sein, weil die Versicherungsbeiträge hochgegangen sind durch die höheren Transportkosten bei Skiunfällen.
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Beitrag von Dachstein »

Ich werd hier meinen Fall kurz erläutern. Unfall auf 3000 m Seehöhe, offener Unterschenkelbruch, Schulterluxation. Und so einen soll man dann mit dem Akja auf einer Eispiste zur Gratbahn bringen, weiter zu den Gletscherjets tragen? Und dann mit dem Rettungsauto ins KH... da wartet man wohl 2 Stunden, bis man im Krankenhaus ist!!!
Dieser Fall ist eine eindeutige Notarztindikation, darum eindeutig NAH. Bei so einen Verletzungsmuster einen Verletzten nicht zu Fliegen wäre meines Erachtens fahrlässig. Zweitens ist der NAH die schnellste Mögichkeit, einen Notarzt zu bekommen. Es verwundert mich deshalb kaum, dass bei vielen Unfällen im Alpinbereich einen NAH bekommt. Teilweise ist es aber nicht nur die Schuld der Leitzentrale, sondern der Anrufer. Habe ich selber erlebt. Jeder Mensch kommt in eine Stresssituation, wenn er die Rettung rufen muß. Logischerweise hört sich das dann für den Menschen in der Leitzentrale sehr aufgeregt an, Schlussfolgerung, er kann nicht unterscheiden, ob da etwas schlimmes passiert ist oder nicht. Nach dem Motto: im Zweifelsfall lieber zu viel schicken, wie zu wenig, kann es dann zu einer NAH Allamierung kommen.

Wieso bei den Notärzten?
Die fordern sich ja nicht selbst an. Und wenn ein (Not-)Arzt schon dort ist, ist die Anforderung in 80% der Fälle gerechtfertigt.


Notarzt ist ab NACA III gerechtfertigt. Das kann, bei entsprechenden Schmerzen schon ein einfacher Bruch sein! Dann führt der Notartz nur eine Schmerztherapie durch. Da der Patient aber dann Medikamentiert ist, muss der Notarzt beim Patienten bleiben. Ist es der eines NAH's, dann fliegt der Patient mit dem NAH.

Nun müßen alle schaun, das sie die Maschninen auslasten, weil sonst rechnet es sich nicht. Dann wird jedem Blödsinn geflogen, schon oft nur Naca 0-II.
Wer wegen soetwas einen NAH anfordert, obwol er weis, dass ein Notarzt nicht nötig ist, der gehört gestraft. Damit wird ein Sonderrettungsmittel blockiert!
Fazit: Es soll alles so bleiben wie´s ist. Und wenn´s medizinisch nicht gerechtfertigt sein sollte dann kann man immer noch den Notarzt verklagen (was ich aber für allerdings ziemlich daneben halte)...
Warum willst du einen Notarzt verklagen? Wenn der Arzt sagt, es ist gerechtfertigt, weil er sich nicht sicher ist, was wirklich los ist (das gibt es durchaus), dann gehört auf jeden Fall mit dem NAH geflogen. Auch ich habe mir schon mal einen NEF bestellt, weil der begründete Verdacht einer Notarztindikation vorlag, was sich aber doch keine war. EKG hat es dann bestätigt. Es ist mir 1000 mal lieber, mir einen NEF zur Absicherung zu holen und dann feststellen zu müssen, dass es nicht so schlimm ist, als im Rettungsauto ohne Notarzt anfangen, reanimieren zu müssen.

MFG Dachstein
Laurenz Neumann
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Beitrag von Laurenz Neumann »

Sers
Notarzt ist ab NACA III gerechtfertigt. Das kann, bei entsprechenden Schmerzen schon ein einfacher Bruch sein! Dann führt der Notartz nur eine Schmerztherapie durch. Da der Patient aber dann Medikamentiert ist, muss der Notarzt beim Patienten bleiben. Ist es der eines NAH's, dann fliegt der Patient mit dem NAH.
Schon klar.
Meinte eigentlich, wenn ein Arzt (z.b. privat) schon am Einsatzort anwesend ist, wird der schon wissen ob ein NAH notwendig ist oder nicht, im Gegensatz zu einem "Normalmenschen".
Wer wegen soetwas einen NAH anfordert, obwol er weis, dass ein Notarzt nicht nötig ist, der gehört gestraft. Damit wird ein Sonderrettungsmittel blockiert
Ist aber so. Traurig aber wahr.
Für viele Menschen ist der NAH nur noch ein cooles Rettungsauto.......
Grüße
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Dachstein
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Beitrag von Dachstein »

Schon klar.
Meinte eigentlich, wenn ein Arzt (z.b. privat) schon am Einsatzort anwesend ist, wird der schon wissen ob ein NAH notwendig ist oder nicht, im Gegensatz zu einem "Normalmenschen".
Kann ich leider so nicht stehen lassen. Ein normaler Artz hat nicht immer z. B. ein EKG dabei. Wenn er also etwas schlimmeres vermutet, kann es schon vorkommen, dass er sich noch einen NEF oder NAH holt. Auch Ärzte haben keine Röntgenaugen :wink:

MFG Dachstein
molybdän
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Beitrag von molybdän »

Teilweise ist es aber nicht nur die Schuld der Leitzentrale, sondern der Anrufer
das ist es!!!

schon oft gemerkt. bsp: eine schnittverletzung wird zur teilamputation.
egal was passiert ist, der notarzt wird von den leuten fast immer verlangt obwohl nicht indiziert. leider kann man den wunsch bei der rettung bzw. beim notruf deponieren und dann kommt auch der notarzt.

besser wäre das system wie in der schweiz. da kann man als einfacher bürger nicht so leicht einen notarzt bestellen.
Olli
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Beitrag von Olli »

Mir kommt auch vor, als ob 90 % der Helikoptereinsätze, die ich miterlebt habe, ohne medizinische Indikation geflogen werden. Meist sind es Leute, die zumindest noch sitzen und manchmal sogar noch selbstständig in den Hubschrauber steigen können.


Klar, wenn einer schreit, bewusstlos ist oder Wirbelschmerzen hat, dann ist ein NAH gefordert.

Aber ich habe es heuer in Gargellen schon erlebt, dass die Pistenrettung einen NAH angefordert hat, und dann hat der Patient einen Revers unterschrieben. Und ist mit den Schiern ins Tal gefahren

Vermehrt habe ich in den Polizeipressemitteilungen gelesen, dass der Patient zur Behandlung zum Gemeindearzt geflogen wurde. Und der Gemeindearzt wird wohl nur bei Bagatellverletzungen angesteuert, wenn was ernsteres auch nur annährend vermutet würde, wäre wohl gleich ein Krankenhaus angesteuert worden.

Andererseits werden aber ernster Verletzten Hubschraubereinsätze verweigert. So gab es vor ein paar Jahren im Lungau einen Fall, dass sich eine 12 Jährige, die alleine unterwegs war, das Bein brach. Da sie ohne Eltern unterwegs war, wusste sie nicht, ob sie eine Versicherung für eine Hubschrauberbergung hatte. Die Helikopterfirma verweigerte dann den Einsatz mit der Begründung, wenn keine Versicherungsdeckung bestünde, würde man dem Geld eine Ewigkeit nachlaufen müssen!!!!!!! Das ist der reinste Weg zu einer Zweiklassemedizin.


Unter der Hand würde ich auch vermuten, dass machen Seilbahnbediensteten eine Zusatzprovision von der Helikopterfirma dafür bekommen.

Und sehr viel Hubschrauber werden unter Umgehung der Leitstelle angefordert. Eventuell ist dass in beim NAH in Ebensee nicht der Fall, aber ansonsten würde man nicht in Tirol gerade eine gesetzliche Regelung ausarbeiten, nach der Hubschrauber nur mehr von der Leitstelle angefordert werden dürfen.

Und das ist auch gut so. Sonst würden sich alle Betreiber die Rosinen rauspicken, und Bewusstlose würden dann liegengelassen. So muss man aber die Einsätze fliegen, die die Leitstelle anordnet
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Beitrag von Olli »

lanschi hat geschrieben: @zu viele Hubschrauber in Tirol: Naja... kann man drüber streiten! Erstens muss es sich für die Privaten ohnehin rentieren, sonst täten sie´s nicht.
Genau das ist der Punkt. Rentieren wird es sich eben nur, wenn man viele Einsätze fliegt und nicht nur gröber Verletzte.

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Theo
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Beitrag von Theo »

Meist sind es Leute, die zumindest noch sitzen und manchmal sogar noch selbstständig in den Hubschrauber steigen können.
Ich kenne da einen Fall wo ein Skifahrer nach einem heftigen Aufprall in einem Sicherheitsnetz, ein paar Minuten bewusstlos war.
Als die Pistenrettung eintraf stand der Mann wieder und wollte gerade weiterfahren.
Da kurzzeitig bewusstlose aber wohl zur Überwachung ins Spital sollten wurde der Heli bestellt.
Es schaute schon sehr blöd aus, als der Mann selbst in den Heli stieg und er und seine Begleiter den Pistenretter die Pistenrettung vefluchten.

Der Mann war übrigens keine drei Stunden später tot, wegen Arterienriss innerlich verblutet.


So komme beispielsweise bei Unfällen auf der Skipiste fast bei allen Verletzten - auch wenn es medizinisch nicht notwendig sei - mittlerweile der Hubschrauber. Oft wären die Patienten mit konventionellen Rettungsmethoden schneller beim Arzt oder im Spital, sagte Renzler.

Die klassische Bergrettung verliere durch das "Hubschrauberunwesen" ihre angestammten Einsatzgebiete
Sowas ist doch absoluter Blödsinn. Sicher gibt es Verletzungen, bei denen wenn sie bei uns auf der Talabfahrt passieren, der patient mit dem schlitten abtransportiert wird. Gleichzeitig hat ein anderer Skifahrer 100 Meter unterhalb des Stockhorns die gleiche Verletzung, diese wird dann halt geflogen.
Warum wohl? Soll der Retter mit ihm mehr als 1000 Höhenmeter die Buckelpiste runterfahren und anschliessend braucht man noch drei Bahnen bis man endlich in die Ambulanz umladen kann?
dass allein in Tirol 18 Hubschrauber unterwegs seien - beinahe soviel wie in der gesamten Schweiz:
Man muss sich nur die Anzahl der Ersteintritte in den Tiroler Skigebieten anschauen und dann mit den Zahlen der ganzen Schweiz vergleichen.
Da sind alleine im Zillertal bald mehr Skifahrer unterwegs als im genzen Oberwallis.


Einfach nur in den Medien zu kritisieren ist der falsche Weg.

Bei uns kriegt der Rettungsdienst immer vom Arzt oder dem Spital eine Rückmeldung für jeden einzelnen Patienten.
Darin enthalten sind, ob die Diagnose zutreffend war, ob die medizinische Versorgung gut war und ob der Abtransport fachmännisch war.
War etwas nicht gut, werden Verbesserungsvorschläge gemacht.

Sowas brungt viel mehr als in den Medien zu kritisieren.
Der letzte Regierungsvertreter wo an einer Pressekonferenz etwas für die Menschen positives gesagt hat und dies dann auch später eingehalten hat war Günter Schabowski am 9.11.1989.
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Beitrag von Bumps »

^^ kann Theo nur zustimmen, habe in Zermatt gute Erfahrungen mit differenzierter Beurteilung, beide Fälle unterhalb Hohtäli

Fall 1 Abfahrtsroute Mittelritz, noch ca. 400 Höhenmeter Freeride bis zur ersten von 3 Bahnen, um ins Tal zu kommen.
Auf Familie mit crah Opfer getroffen, Verdacht ziemlich naheliegend, irgendwas im Knie gerissen. Anruf beim Rettungsdienst, wenige Minuten später kommt einer mit Schlitten (reife Leistung mit Schlitten da runter... 8O ), sich die Sache kurz angeschaut, Heli gerufen

Fall 2 White Hare, ziemlich oben, harter Sturz, nichts kaputt aber Körper später grossflächig blau, bewegen, geschweige denn skifahren war nicht mehr. Helfer kommt wieder mit Schlitten, da nichts wiklich schlimmes ab auf den Schlitten, noch knapp 1000 Höhenmeter Piste bis zur nächsten Bahn (ca. 3000 auf 2200) bei Riffelberg, dann in die Gornergratbahn und vollends runter.
War zwar nicht angenehm (kalt, hart, hoppelig) aber der Verletzung angemessen

Kompliment an Theo's Kollegen (oder war er's gar selber?), effizient und vernünftig.

BTW, seit dem ersten Crash habe ich immer Goldfolie dabei und mache dafür Werbung. Obwohl es ein recht warmer Tag war, wurde der Lady doch recht kalt, bis der Heli da war und mit Overall konnte ich schlecht Kavalier sein :oops:
So eine Folie kostet nix, wiegt nix, braucht kaum Platz und kann viel wert sein, wenn's mal einen etwas abseits zerbröselt...

P.S. @ Theo: was ist mit dem Kaffee im Planungsbüro :D
Schöne Pisten sind GELB!
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Beitrag von TITLIS »

ja stimmt schon als man mich damals vor 3 Jahren gerettet hat kostette die Rega (Rettubgshubschraubergesellschaft in der Schweiz) über 4000 Franken für mich :? Ja nu zum glück hat dann die Krankenkasse oder wer das auch immer war (nicht meine Eltern) bezahlt...
Laurenz Neumann
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Beitrag von Laurenz Neumann »

Sers
Passt irgendwie dazu.
Zumindest zeigt er das Denken mancher Menschen:
Rettung muss oft Taxi spielen
"Ich kann nicht mehr mit meinem Rollstuhl fahren", ließ unlängst ein Anrufer die Leitstelle der Wiener Rettung wissen. Ein Wagen rückte eilends aus. Doch das Team musste keinem Verunfallten helfen – am Rollstuhl war lediglich eine Schraube locker, die es anzuziehen galt.

Einsätze wie dieser lassen Ärzte und Sanitäter der Rettung mitunter verzweifeln. Nicht, weil es einen großen Aufwand bedeuten würde, an einer Schraube zu drehen.
Doch solche "Bagatelleinsätze" führen langsam an Kapazitätsgrenzen: Seit Jahren kämpft die Wiener Rettung mit immer weiter steigenden Einsatzzahlen. Im Vorjahr hat man mit 170.235 einen neuen Rekord erreicht. Statistisch ergibt das 466 Rettungs-Ausfahrten pro Tag.

"Um es vorsichtig zu formulieren – ein nicht kleiner Teil dieser Ausfahrten wäre eigentlich vermeidbar", sagt Bernhard Segall, stellvertretender Chefarzt der Rettung. So wurde die Rettung 2005 allein zu 10.000 Patienten mit Schürfwunden und 30.000 mit Prellungen gerufen.

Verkühlt
Ein 17-Jähriger hat eine Verkühlung. Statt zum Hausarzt zu gehen oder ins nahe Spital (er wohnt neben dem AKH), wählt der junge Mann den Notruf (144) und schildert seine Situation dramatisch. Die Rettung kommt – und bringt ihn ins AKH.
Ein zugegeben eklatanter Fall. Doch er verdeutlicht, was unter den Begriff "Bagatelle" fällt. Anspruchsdenken, mangelnde Kenntnis über Hausmittel oder die Tatsache, dass viele Menschen nicht mehr einfach zum Hausarzt gehen. Gründe, die teils als Erklärung für das Anschwellen der Einsätze gelten.

Panikattacken, Erregungszustände in psychischen Ausnahmefällen wie bei Familienstreitereien – hier müssen Ärzte und Sanitäter zudem eher Konfliktmanagement betreiben als medizinische Notfallhilfe leisten.

"Wir appellieren ein bisschen an die Bevölkerung, auch etwas mehr Eigenverantwortung zu zeigen", so Segall.
Natürlich, in allen Fällen, in dem für einen Laien ein Notfall nicht abschätzbar ist, sollte weiter der Notruf angerufen werden. Segall: "Eine vor Sorgen aufgelöste Mutter, die mit ihrem Kind selber ins Spital fährt, das soll es nicht sein." Aber vielleicht könnte sich bei Kleinigkeiten der Vater ans Steuer setzen.

Notfall
Klar sei auch, dass manche Verletzungen bei älteren Menschen anders einzustufen sind. Aber "mit einem gebrochenen, verstauchten Finger oder einer kleinen Hautabschürfung kann man auch mit dem Taxi ins Spital fahren."
Für Notsituationen könne man sich selbstverständlich auf die Rettung verlassen, aber der Notruf sollte nicht unnötig strapaziert werden.

"Wien kann auf seine Rettung stolz sein, hier wird jeden Tag Großartiges geleistet", meint die zuständige Gesundheitsstadträtin Renate Brauner. Durch geänderte Rahmenbedingungen und die ständig steigende Zahl an Ausfahrten sei aber Handlungsbedarf gegeben.

Verbesserung
"Die Kooperation mit freiwilligen Einsatzorganisationen wird weiter verstärkt und auch die interne Organisation der Rettung wird entsprechend angepasst", erklärt Brauner. Schon im Vorjahr wurde deshalb ein eigenes Organisationsprojekt ins Leben gerufen.

Zur Zeit werde mit den Mitarbeitern die Situation analysiert. Darauf aufbauend sollen konkrete Vorschläge erstellt werden, wie die Struktur zu verbessern ist. Zum jeweiligen Einsatz, so Brauner zur Zielvorgabe, soll die richtige Organisation mit der richtigen Besatzung ausrücken.

Was ein eher fragwürdiger Einsatz ist, das hat Stadträtin Renate Brauner übrigens selbst bei einem im Vorjahr von ihr mitabsolvierten 24-Stunden-Dienst bei der Rettung miterlebt: Man eilte zu einem Ernstfall bei einer älteren Dame. Diese stand beim Eintreffen des Rettungsteams unversehrt in ihrer Wohnungstüre, samt gepacktem Koffer neben sich. Die Dame ließ sich zu einem vereinbarten Arzttermin bringen.

Kurier.at
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