Anfahrt:
Lufingen – Zürich – Unterterzen
Wetter:
Sonnig, gegen Abend hohe Schleierwolken
Schneehöhe:
Tal ca. 20-50cm, Berg bis 130cm (alle Angaben geschätzt)
Schneezustand:
Hartschnee, in den unteren Bereichen stark aufgeweicht.
Geöffnete Anlagen:
alle
Geschlossene Anlagen:
keine
Offene Pisten:
alle
Geschlossene Pisten:
keine
Meisten Gefahren mit:
DSB Leist, SL Mittenwald
Wenigsten Gefahren mit:
SL Seeben, div. Übungslifte gar nicht
Wartezeiten:
Kasse in Unterterzen 5 Minuten, 4KSB Prodkamm ca. 5 Minuten, Talfahrt nach Unterterzen ca. 15 Minuten.
Gefallen:
-Abwechslungsreiches Skigebiet
-Viele Sessellifte
-Aussicht auf der Panüölroute
-EUB Flumserberg und Maschgenkamm
Nicht gefallen:
-Kleine kahle Stellen auf einigen Pisten.
-Lattensessel auf der DSB Leist.
-Abfahrt Chueweg stark eisig.
Fazit:
5 1/2 von 6 Maximalen.
Abzüge: siehe nicht gefallen.
Gehen wir nun etwas ins Detail.
Das fängt ja gut an! Da standen mein Bruder und ich morgens um 7.45 Uhr vor einem Kleinwagen Typ Daihatsu YVR und versuchten, ein Snowboard und ein paar Ski im Innern zu verstauen. Aus mir unerklärlichen Gründen war mein Bruder gegen das Umklappen der Rückbank; aber irgendwie schafften wir es doch. In Zürich klemmte es etwas, aber kurz nach neun standen wir vor der Talstation der neuen 8EUB Unterterzen – Flumserberg.
interaktiver Pistenplan
Innert weniger als einer Viertelstunde bringt einem diese neue Bahn hoch ins Skivergnügen. Vor Allem die zweite Sektion ist sehr interessant aber definitiv nichts für Leute mit schwachen Nerven! Steil geht es über unwegsames Gelände nach oben, die Bergebahn ist hier wahrlich kein übertriebener Luxus. Etwas erstaunt hat mich die Beförderungsleistung von nur 1200p/h. Das ist für eine Achtergondel doch recht bescheiden. Prompt gab es am Abend Wartezeiten bei der Talfahrt. Hoffentlich ist die Anlage ausbaufähig errichtet.
Die Bergstation liegt nur etwas mehr als 100m von den Talstationen der 4EUB Maschgenkamm und der 4KSB Chrüz. Mit letzterer starteten wir. Oben angekommen gings dann gleich weiter zur 4KSB Stelli, und von dieser aus wechselten wir ohne Umweg zur 4KSB Arve. Alle drei Sessel sind von Garaventa und baugleich. Nun standen wir bereits auf dem Maschgenkamm, wo auch die die EUB endet. Der Leist lockte und wir konnten ihm nicht widerstehen! Über eine schön zu fahrende rote Piste gelangten wir zur Talstation der DSB von Garaventa. Gemütlich zuckelten wir nach oben. Leider erwischten wir einen der Lattensessel, welche die Fahrt doch eher ungemütlich machten. Dafür entschädigte das Panorama auf dem höchsten Punkt des Skigebietes. Als wir sahen, dass die Abfahrtroute Panüöl entgegen den Infos auf der Homepage offen war, entschieden wir uns kurzfristig dafür. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte! Noch war der Schnee auf dieser unpräparierten Piste pickelhart gefroren. So auch die Schneehäufen vom Vortag. Wir kämpften uns dieses Waschbrett hinunter ohne es richtig geniessen zu können. Unten angekommen begann das grosse Schieben. Die Abfahrt ist zu mehr als die Hälfte ziemlich flach. Nach der Einmündung in die rote Piste vom Prodkamm her wird es nicht besser. Diese Piste verläuft nämlich auf dem Erschliessungssträsschen zur Alp Panüöl und ist demzufolge nur ein Ziehweg. Für mich als Skifahrer ging es noch einigermassen, aber für meinen Bruder, der mit dem Snowboard unterwegs war, war es ziemlich mühsam. Dafür entschädigt auf der Abfahrtroute eine traumhafte Aussicht auf die weiten Hänge unterhalb des Spitzmeilen. Auf der Prodalp angekommen, wollte mein Bruder den neuen Funpark beim SL Mittenwald ausprobieren. Also los! Etwa viermal fuhren wir mit diesem Übungslift von BMF hoch. Im Park probierte mein Brüderchen einige Tricks, während ich mit dem Handy als Kameramann fungierte. Er hat ein Sony-Ericson W800, und ich war echt verblüfft über die Qualität der Fotos und Filme. Über dieses Handy war ich kurz darauf sehr froh, weil mir nämlich auf dem Weg zur 12EUB Prodalp das Missgeschick des Tages passierte. Statt ein einzelnes misslungenes Bild zu löschen, schmiss ich gleich alle raus! Zu meiner Ehrenrettung sei gesagt, dass bei gleissenden Sonnenlicht durch die Sonnenbrille auf dem Display nicht wirklich viel zu erkennen ist. Egal, zum Glück hat Tobi das oben erwähnte Panorama auch geknipst, sodass ihr auf diese Bilder nicht zu verzichten braucht. Im Prodalp-Express wurden meine Nerven arg strapaziert. Einerseits durch die abgelutschte Pomatechnik andererseits durch ein Gruppe weiblicher Teenies, die sich lautstark über ihre Klasse mokierte. Sofern sie nicht gerade eine SMS schrieben. Gleich weiter zur 4KSB Prodkamm, ebenfalls von Poma. Die hat ihre besten Tage definitiv hinter sich, aber bei einem Alter von über 20 Jahren auch kein Wunder. Nun wagten wir uns auf die Chuewegpiste. Eigentlich eine kurze, aber intensive schwarze Abfahrt. Leider war ausgerechnet das steilste Stück, welches auch noch in einer Rinne liegt, völlig vereist. Was hat mein Bruder mit dem Brett geflucht über diese Stelle! Mit der Arvebahn ging es wieder hoch zum Maschgenkamm und von dort zum Mittagessen zur Maschgenlücke. Ich kann diese Hütte nur empfehlen! Gutes Essen zu einem recht günstigen Preis und dazu eine Hammeraussicht, was will man mehr?
Frisch gestärkt nahmen wir den Rest des Tages in Angriff. Zuerst einmal fuhren wir über die landschaftlich reizvolle Stellitälipiste, welche leider aber ziemlich flach ist und erst noch eine Gegensteigung aufweist. Dafür geniesst man einen guten Blick auf das hinunter führende Teilstück des Sesselliftes Stelli. Ganz recht, diese Bahn weist ein Gegengefälle aus! Aber nun stand der nostalgische Teil auf dem Programm. Mit der 4EUB von Giovanola fuhren wir nonstop wieder hinauf zum Maschgenkamm. Erneut hiess das Ziel Leist. Danach fuhren wir zur Talstation der BMF DSB Ziger. Ich mag diesen Lift, weil er so einsam ist. Weil uns die ausschliesslich schwarzen Abfahrten am Leist so gut gefallen hatten, kehrten wir ein drittes Mal dorthin zurück. Nach zwei Wiederholungen nahmen wir Abschied von diesem in meinen Augen schönsten Teil des Skigebietes und kehrten mit dem SL Seeben (Garaventa) in den Hauptteil zurück. Mit der 4KSB Twärchamm, ein von BMF zusammengebastelter Mix aus Leitner und Poma, erreichten wir die Region Prodalp. Nochmals nahmen wir die 4KSB, wegen des grossen Andranges lief nun auch die alte Habegger DSB. Also ich hätte ja allein schon wegen der Tatsache, dass die Bahn heuer ihre letzte Saison erlebt den Doppelsessel genommen. Aber das wollte ich Tobias, der sich nicht für Seilbahnen interessiert, nun doch nicht zumuten. Via Twärchamm und Chrüz gelangten wir zur Talstation der 4KSB Stelli. Noch einmal gings hoch (und auch kurz runter), dann wartete die letzte Abfahrt des Tages auf uns. Kurz nach vier beendeten wir den Skitag und fuhren mit der 8EUB wieder ins Tal. Hier war übrigens die längste Wartezeit des ganzen Tages. Bei der Talstation kehrten wir noch kurz ein, dann ging es auch schon nach Hause. Leider gerieten wir in Zürich in den Feierabendverkehr, aber das konnte unserer guten Laune auch nichts mehr anhaben.
Ach ja, den Titel habe ich noch nicht erklärt. Der Grund ist ganz einfach: Dies war mein erster Besuch in den Flumserbergen seit mehr als zwanzig Jahren! Es hat sich also einiges verändert dort seit dem letzten Mal. Ich versuche mal aufzulisten was. Das Skigebiet war dasselbe, aber viele Lifte wurden ersetzt und es kamen auch einige neue Pisten hinzu.
-Anstelle der 8EUB wurde das Gebiet von Unterterzen aus mit zwei PBs erschlossen.
-Die 4EUB Maschgenkamm hatte teilweise noch alte Kabinen (die mit der Stange in der Mitte).
-Die 4KSB Chrüz, Stelli und Arve waren alle Schlepper. Stelli hatte logischerweise eine leicht andere Linienführung. Und der Arve war wegen seiner Steilheit gefürchtet.
-Wo heute die 4KSB Twärchamm steht, war früher eine DSB.
-Die 12EUB Prodalp-Express ersetzte eine DSB (baugleich mit der noch stehenden zweiten Sektion) und ein paralleler Schlepper.
-Die Panüölabfahrt und –route gab es noch nicht.
-Dasselbe meine ich für die Chuewegpiste, bin aber nicht sicher
-Stellitäliabfahrt ist ebenfalls neueren Datums.
Wollt ihr Fotos sehen? Blöde Frage, natürlich wollt ihr! Falls einer dagegen ist, bitte melden!

^^Links die Talstation der 4KSB Chrüz, rechts die der 4EUB Maschgenkamm.
^^Hier sehen wir in der Mitte die Talstation der 4KSB Stelli und rechts die Bastelei von BMF namens Twärchamm. Für die Geologen: Der Berg hinten, der so schön die Alpenfaltung dokumentiert, ist der Sichelkamm.
^^Zwischen den letzten Stützen der 4KSB Stelli erklimmen die 4KSB Arve und die EUB den Maschgenkamm.
^^Hier sehen wir dasselbe noch von der anderen Seite.
^^Blick auf die majestätischen Churfirsten. Kaum zu glauben, dass sich dahinter ein sehr schönes Skigebiet verbirgt! Im Vordergrund sieht man die DSB Leist.
^^Wenn man das Schild lesen kann, ist schon zu spät! Von der Bergstation Leist aus gibt es nur schwarze Pisten und ein unpräparierte Abfahrt. Tja, Pech gehabt! Fairerweise muss man sagen, das bei der Talstation eine entsprechende Hinweistafel steht.
Weil es den Bildschirm sprengen würde, poste ich dieses Panorama von der Panüölroute nicht direkt. Danke an meinen Bruder Tobias für das Foto! Das erklärt übrigens auch, warum der Typ rechts im Bild ist. Dreimal dürft ihr raten, wer das ist!

Wenn wir schon bei meinen Bruder sind: Hier erlebt ihr in voller Aktion im Funpark Mittenwald. Allerdings klappt es nicht immer wie gewünscht. Klick! Keine Angst, er hat es ohne Schaden überstanden…
^^Talstation der Klapper 12EUB Prodalp. Genau wo ich hier stehe, habe ich alle Fotos gelöscht.

^^Zwei Sessellifte erschliessen parallel den Prodkamm. Beide müssen diesen Sommer der ersten 8KSB der Schweiz weichen.
^^Die Bergstation der 4KSB Prodkamm im Abendlicht. Wie ihr seht, noch eine mit der Antriebsstation der fix geklemmten Poma-Sessellifte.
^^Die Aussicht von der Terasse der Maschgenlückehütte. Toll, nicht?
^^Bergstation auf dem Maschgenkamm der DSB Ziger von BMF.
^^Die imposante Kulisse der Churfirsten geben einen würdigen Rahmen für das alte Hotel auf der Seebenalp. Rechts davon der SL Seeben.
^^Ebenfalls im Lichte der untergehenden Sonne fotografiert, die Bergstation der 4KSB Twärchamm.