Quelle: MittelbayerischeBeschneiungsanlage gegen Waldbrände einsetzen
Nach Gesprächen zwischen dem Betreiber der Beschneiungsanlage im Skigebiet Arrach-Eck und der FFW Arrach über die Einbeziehung der Wasserförderleitung in die Waldbrandbekämpfung gab es jetzt eine Übung. Dabei galt es die Unterschiede in der Wasserförderleistung und den Förderdrücken zu überbrücken.Durch den Betreiber des Skigebietes Arrach-Eck, Karl Mühlbauer, wurden Übergangsstücke angefertigt, die es den Feuerwehren ermöglichen sollen, die Wasseranschlüsse der Schneekanonen mit den Kupplungen der Feuerwehrschläuche zu verbinden. Diese lagern inzwischen für die Feuerwehren zugänglich im Pumpenraum der Beschneiungsanlage. In Kürze wird es dort auch eine Kurzbedienungsanleitung geben, die es den Feuerwehren ermöglicht, die Pumpen in Betrieb zu nehmen, falls der Betreiber nicht anwesend sein sollte.
In einer Gemeinschaftsübung der Wehren aus den Gemeindegebieten Arnbruck und Arrach sollte am vergangenen Samstag dieses Konzept erprobt werden. Die wasserführenden Fahrzeuge aus Arrach und Arnbruck übernahmen nach der Einfahrt in den Hang die sofortige Bekämpfung im angenommenen Brandgebiet nördlich Skigebietes.
In der Zwischenzeit bauten die Wehren aus Niederndorf, Thalersdorf und Haibühl-Ottenzell eine Förderleitung von einem Wasserbecken neben dem Gasthaus bis zum Löschgruppenfahrzeug der FFW Arnbruck. Parallel dazu wurde die Pumpe der Beschneiungsanlage in Betrieb genommen. Schon nach wenigen Minuten war ausreichend Wasserdruck auf den Leitungen, so dass die Fahrzeuge aus Arrach und Arnbruck von den Abgängen der Beschneiungsanlage aus mit ausreichend Wasser versorgt werden konnten. 25 Minuten nach Übungsbeginn konnte die Brandbekämpfung über sechs C- und drei B-Rohre erfolgen. Über die Beschneiungsanlage wurden in der Spitzenzeit 1700 Liter pro Minute entnommen. Dabei wurde die Anlage aber noch im unteren Leistungsbereich gefahren. Die Sicherstellung der Wasserversorgung für drei Löschgruppen bis in die Höhenlagen dieses Gebietes dürfte somit gesichert sein.
Nach der Beendigung der Übung begrüßte der stellvertretende Kommandant der FFW Arrach, Stephan Schmid, der kurzfristig für den erkrankten ersten Kommandanten Matthias Schmid die Einsatzleitung übernommen hatte, die Führungskräfte aus beiden Landkreisen sowie die teilnehmenden Wehren. Er bedankte sich beim Betreiber der Liftanlage Arrach-Eck, Karl Mühlbauer, für die umfangreichen Vorarbeiten und die Unterstützung bei dieser Waldbrandübung.
Schmid schilderte den Übungsverlauf noch einmal. Das Übungsziel sei in vollem Umfang erreicht worden. Die Beschneiungsanlage leiste wertvolle Dienste für die Wasserversorgung bei der Waldbrandbekämpfung in diesem unwegsamen Gebiet.
Auch KBI Michael Stahl begrüßte die Teilnehmer. Er zeigte sich erfreut über dieses Übungsresultat. Der Wasserbehälter der Beschneiungsanlage stehe zudem für die Befüllung von Löschwasser-Außenlastbehältern von Hubschraubern der Polizei und der Bundespolizei zur Verfügung, die unter Umständen zur Unterstützung der Einsatzkräfte auf dem Boden angefordert werden könnten.Bei der aktuellen Überarbeitung der Alarmpläne werde auch die landkreisübergreifende Alarmierung der Feuerwehren berücksichtigt.Hilfeleitung dürfe nicht an politischen Grenzen Halt machen, konstatierte Stahl. Daher begrüßte er ausdrücklich die Zusammenarbeit der benachbarten Wehren über die Landkreisgrenzen hinaus und kündigte an, dass diese noch auszubauen. KBM Josef Bauer, zuständig für das Zellertal, bedankte sich auch im Namen der Wehren aus seinem Dienstbereich für die Einladung zu dieser Übung. Er beobachtet bereits seit einiger Zeit mit großer Sorge die zunehmende Waldbrandgefahr. Die derzeitige Situation in der Forstbewirtschaftung und die Prognosen der Klimaforscher lassen darauf schließen, dass es künftig zu einer weiteren Anstieg der Waldbrandgefahr kommen wird. Dabei stehen gerade in den Höhenlagen zwischen dem Eck und dem Arber praktisch keine Löschwasser-Entnahmemöglichkeiten zu Verfügung. Die Einbindung der Beschneiungsanlage im Skigebiet Eck sowie die Wasserreserven auf dem Eck seien daher besonders wichtig für den Schutz in dieser gesamten Region.KBM Josef Pritzl nutzte die Gelegenheit sich bei den Kameraden aus dem Nachbarlandkreis als neuer KBM im Lamer Winkel vorzustellen. Auch er begrüßte die Aktivitäten beider Wehren in der Ausweitung der Zusammenarbeit sowie in der Einsatzplanung für diesen kritischen Bereich.Die Übung endete mit einer kleinen Erfrischung, die vom Skiliftbetreiber Karl Mühlbauer gestiftet wurde.
Hier gibts ein Foto
Ich bezweifle stark, dass man Waldbrände verhindern kann, indem man ein paar Bäume am Pistenrand nassspritzt. Und außerdem... wann hats denn hier schon mal einen Waldbrand gegeben?