Insgesammt ist er ca. 210 qkm groß und damit fast doppelt so groß als der größte Alpengletscher (Aletsch, ca. 120 qkm).
Das Sommerskigebiet befindet sich im nördlichen Teil des Folgefonn-Gletschers, besser gesagt im nordwestlichen Teil. Man erreicht ihn auf einer 19km langen Straße von Jondal, wobei ca. die letzten 10km bemautet sind.
Das ganze liegt im "mittleren Süd-West-Norwegen" (per Eigendefinition ;) ), ca. 2,5h südöstlich von Bergen (bzw. 7h von Oslo) entfernt, und ist somit Norwegens südlichstes Gletscherskigebiet.
Diese Straße überwindet ja nur ca. 1200 Höhenmeter, d.h. es zieht sich auch ganz schön in die Länge. Im oberen Teil geht sie durch vegetationsarmes, felsiges Gelände, teils nur 1 Spurig breit und ohne seitliche Befestigung.
Alles in Allem hat mich die (recht neu geteerte) Mautstraße sehr an die Straße auf den Col de Sommeiller erinnert - klar, weniger Kehren, aber halt von der Landschaftsführung her. Erst steil, dann langes Flachstück, dann wieder steiler, dann wieder Flachstück, dann wieder steiler...
Eigentlich ist es ja Norwegens kleinstes Sommerskigebiet. Der Lift (Bügel-Schlepper von Doppelmayr) ist nur ca. 920m lang, und geht von ca. 1.200 auf ca. 1.420 Höhenmeter, hat also insgesamt nur knapp über 200hm.
Und: Eigentlich ist Stryn Norwegens größtes Sommerskigebiet. Und jetzt kommt meine Wahrheit: Stryn ist Norwegens kleinstes Gletscher/Sommerskigebiet. Weil die Talabfahrt aufgrund Gletscherschwunds quasi nicht mehr vorhanden ist und der SL in Stryn wohl auch nicht länger ist. Je nachdem, wie man rechnet, ist Stryn zwar vielleicht größer - so lang man dort noch auf Firnresten fahren kann - aber von der befahrbaren Gletscherfläche ist Folgefonn größer.
Am Folgefonn-SL gibt es links und rechts des Lifts eine direkte Abfahrt, die je nach Ansturm der Trainingsgruppen auch von selbigen verwendet werden dürfen.
Ausgesteckt per se sind keine Abfahrten, präpariert wird anscheinend nur alle paar Tage, nicht nur die 2 direkten Abfahrten, sondern auch 2-3 in weiteren Bögen.
Die aufgrund von Felsbeschränkungen weitesten Abfahrten mit derartigen Bögen ist ca. 1,4km lang.
Da es keine direkt abgesteckten Abfahrten gibt und nichts abgesperrt ist, hat man daher recht viele Möglichkeiten, sich links und rechts des Lifts auszutoben...
Am Parkplatz befindet sich ein Skiverleih (hier gibt es die Skipässe, Skidata, Keycards werden nur verkauft, nicht zurückgenommen, also eine mitnehmen!) und ein kleines SB-Imbiss-Restaurant mit kleinen Imbissen (zu norwegisch teuren Preisen)
Die Tageskarte kostet 2006 280 NOK, dazu kommt die Straßenmaut von 60 NOK, was gesamt 340 NOK macht - und je nach Umrechnungskurs ca.
44,- Euro entspricht (!!)
In Norwegen dürfen die Pisten ja noch gesalzen werden, und das nutzen Trainingsgruppen natürlich und salzen ihren Kurs. Durch das Salz wird interessanterweise der Schnee recht hart, nicht so hart wie bei uns die Kunstschneepisten oft sind, aber jedenfalls härter. Je nach Anzahl der Trainingsgruppen werden pro Tag mehrere hundert Kilogramm Salz verbraucht.
Die Öffnungszeiten des SL: ca. 9 bis 16 Uhr
13.6.2006
Der Schnee war recht naß-schwer, den ganzen Tag über aber gleich. Sehr starker Wind, aber der machte wenigstens etwas blauen Himmel.
Ebenfalls da: Jugendgruppen des Bayrischen Skiverbands (!)
Geggessen: Ein kleines Hot Dog im SB-Restaurant um ca. 3,30 Euro...
Pisten: Leider(?) nicht frisch präpariert
Wartezeiten: Praktisch keine
Skifahrer: Fast nur Trainingsgruppen, trotz Fun-Parks keine Snowboarder, keine Freerider.
Fazit: Tolle Anfahrt, interessante Lage, teures Vergnügen.
Seh gerade: Im Prospekt steht 1100m Länge. Noja, Seillänge inkl. Abspannungen vermutlich. Lt. GPS ist die horizontale Länge 920m, schräge Länge also etwas mehr.
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