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Gigathlon - 7. & 8. Juli 2006

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Mad Banana
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Gigathlon - 7. & 8. Juli 2006

Beitrag von Mad Banana »

Wenn man sich im Winter sportlich betätigen kann, dann müsste das eigentlich auch im Sommer möglich sein... Deshalb ein etwas anderer Bericht - ganz ohne Pisten und Seilbahnen.

Gigathlon... für jene, welche mit dem Begriff wenig anfangen können eine kleine Umschreibung. Gigathlon ist ein Veranstaltungskonzept, welches von einer schweizer Werbeagentur Ende der 90er Jahre ins Leben gerufen wurde. In sportlichem Wettkampf werden die fünf Sportarten Rennrad, Mountainbike, Schwimmen, Inline-Skating und Rennen verbunden. Die Strecke ist jedes Jahr neu und führt quer durch die Schweiz. In diesem Jahr gings von Genf über La Chaux-de-Fonds nach Bern - alles in allem knapp 330km, welche es in maximal 24 Stunden zu absolvieren galt.
Ganz Hartgesottene treten alleine an und absolvieren alle 5 Disziplinen solo. Etwas weniger Hartgesottene gehen als Couple und wechseln sich zu zweit bei den Etappen ab. Das Gros der Teilnehmer startet in Teams of Five - jeder Athlet ist also für eine Sportart zuständig. Meine Wenigkeit absolvierte dieses Jahr Etappe 2 von La Chaux-de-Fonds nach Aegerten... 68km auf dem Mountainbike mit knapp 1800 Höhenmetern über den Chasseral.

Nachdem unser Rennradfahrer bereits um 02:00 Uhr morgens in Genf gestartet war (mit den 899 anderen Fahrern der Kategorie Team of Five) löste er meine Wenigkeit um 07:48 Uhr und nach 166km in LCDF ab. Von da aus gings zuerst quer durch den Ort und anschliessend hinauf zum Vue-des-Alpes Pass, allerdings nicht auf der Passstrasse sondern Mountainbike-like auf matschigen Singletrails. Nach der ersten Verpflegungszone bei km 25 dann der Aufstieg zum Chasseral auf 1607m im leichten Nieselregen und gleich anschliessend die Abfahrt in Richtung Lamboing zur zweiten Verpflegung. Von dort über die Hohmatt in Richtung Magglingen wo das Bundesamt für Sport seinen "Hauptsitz" hat. Über weitere sehr rutschige Singletrails runter an den Bielersee nach Vingelz und von dort kreuz und quer durch Biel bis zur Wechselzone in Aegerten, wo unsere Schwimmerin die dritte Etappe in Angriff nahm.
Nachdem auch unser Skater seine 46km abgespult hatte startete unsere Läuferin über die Marathondistanz punkt 16:00 Uhr und wir fuhren zum Ziel in Bern wo wir nach 18 Stunden 49 Minuten und 30 Sekunden als 591. von 897 gestarteten Teams einlaufen konnten.

Alles in allem ein supergeiles Erlebnis und ich empfehle jedem, auch einmal am Gigathlon teilzunehmen. Auch wenn der Anlass von Swiss-Olympic durchgeführt wird und der Wettkampf nicht zu vernachlässigen ist, so steht ganz klar das Erlebnis im Vordergrund. Alle ertragen die gleichen Leiden und quälen sich mit den gleichen Problemen um im Ziel froh darüber zu sein, die Strapazen überstanden zu haben...
Nächstes Jahr wieder - dann ist allerdings ein 7-tägiger Gigathlon zu absolvieren. Mal sehn, ob das zu überstehen ist ;-)

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^^ Die erste Wechselzone in La Chaux-de-Fonds 7 Stunden vor dem Start...


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^^ Die Ruhe vor dem Sturm


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^^ Zeltplatz für Gigathleten - rund 1800 Zelte für die Teams of Five.


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^^ Kulminationspunkt der Bikestrecke auf dem Chasseral. Juhu! Sonne!


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^^ In der zweiten Bike-Verpflegungszone


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^^ Wechselzone in Aegerten/Brügg. Kalte Getränke und eine Massage bitte...


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^^ Wie bei der Tour: Beschriftung auf der Frontscheibe unseres Teamautos...


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^^ ...und Beschriftung auf der Heckscheibe. Der Kleber verbindet ;-)


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^^ Zwar nicht unser Material, aber in unserem Kofferraum fuhren wir auch zwei Maschinen spazieren.


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^^ Am Ziel in Bern: Rennradfahrer, Schwimmerin, Skater, Läuferin und meine Wenigkeit (Bike).


Ranglisten, Infos, Bildergalerien etc. gibts auf der Gigathlon-Homepage
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taunussi
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Beitrag von taunussi »

Passend zum heute stattfindenden Ironman Germany eine Antwort auf Deinen schönen Bericht. Wundert mich, daß es hier auf Deine Ausführungen bis jetzt noch keine Resonanz gab, ist doch mal was anderes. Naja, weil ich als aktiven Sport Duathlon betreibe und ein Triathon für nächstes Jahr geplant ist, habe ich es wahrscheinlich besonders aufmerksam gelesen :wink: .
Ein 7-tägiger Gigathlon ist geplant? Wäre auch für mich interessant (allerdings nur Rennrad und Laufen), falls ich Urlaub bekomme und in Form komme. Allerdings finde ich die Startgebühren auch schon dieses Jahr schon etwas hoch...
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Mad Banana
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Beitrag von Mad Banana »

@ Taunussi

Ja, die Startgebühren sind auf den ersten Blick recht hoch. Für ein Team of Five waren's dieses Jahr glaube ich CHF 1'100.- (ca 700 €). Doch rechnet man aus, was dort drin alles enthalten ist, dann sind die Startgebühren eigentlich recht human...

Abendessen & Frühstück in La Chaux de Fonds
Mittagessen in Brügg
Abendessen & Frühstück in Bern
Gratis Fahrradservice
Gratis Verpflegung auf der ganzen Strecke und in den Wechselzonen
2 Zelte, 1 Rucksack, 1 Velobag,
Medizinische Betreuung
Gratis Massagen in allen Wechselzonen
etc.
von daher sind die 275.- pro Person meiner Meinung nach angemessen. Die ganze Logistik, Streckenausschilderung etc. muss ja auch irgendwie gezahlt werden.

Mittlerweile ist es so, dass viele schweizer Firmen sich mehrere Gigathlon-Teams "leisten". Z. B. hat Lindt 3 Teams am Start gehabt - alle komplett in Teamkleidung ausgerüstet und das Startgeld von Lindt übernommen...
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Beitrag von Gletscherfloh »

Arg ... hatte den Bericht komplett übersehen.

Das Konzept klingt sehr interessant, da auch "normale" Sportbegeisterte - entsprechendes Training vorausgesetzt - sich eine Teilnahme zutrauen dürfen.

Wie waren denn damals (beim Wettkampf) die Temperaturen? Bei der derzeit herrschenden Hitze stelle ich mir eine Teilnahme ziemlich "mörderisch" vor ...
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Mad Banana
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Beitrag von Mad Banana »

Der Rennvelofahrer startete bei Nacht bei Temperaturen um 16° - sehr angenehm. Meine Wenigkeit hatte morgens rund 20°, Nachmittags in Biel warens dann sicherlich 26° gewesen. Die Aare war für unsere Schwimmerin mit 20° Wassertemperatur ebenfalls recht angenehm und der Inlineskater hatte ja genügend Fahrtwind.
Einzig unsere Marathonläuferin hat echt gelitten, da die Strecke am späten Nachmittag in der prallen Sonne lag.

Aber das kann sich natürlich schnell ändern. Letztes Jahr auf dem Nufenenpass herrschte Regen und 12° - ziemlich kalt ;-)
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