Hier mal ein MTB-Bericht, sind zwar kaum welche im Forum, aber vielleicht interessierts ja trotzdem jemand.
1. Tag: Wiesing (Inntal) (ca. 530 m) - Weerberg (ca. 880 m) - Weidener Hütte (1800 m)- Geiseljoch (2300 m)- Geiselhöfe (1600m)(Lanersbach)
Als Startpunkt haben wir uns Wiesing ausgesucht, da man von dort gemütlich die Tour starten kann und auch am letzten Tag aus dem Zillertal gut hinkommt. Das Wetter begann nicht so gut, immer wieder Nieselregen, aber immerhin besser als die Hitze die letzten Wochen. Hinauf nach Weerberg hats dann mal richtig geschüttet, hier habe ich den Zeitpunkt verpasst eine Regenjacke anzuziehen ("das hört gleich wieder auf") weshalb ich den restlichen Weg nass war. Die anderen beiden allerdings auch, da man unter der Regenjacke ja auch schön schwitzt...! Der Weg hinauf zur Weidener Hütte ist sehr gut zu fahren, relativ gleichmäßige Steigung, guter Schotterweg. Die Gegend ist sicher schön, nur hatten wir Nebel und (Niesel-)Regen mit 50-100m Sichtweite... Auf der Weidener Hütte gab´s nach 1300 Höhenmetern erst mal ein gscheites Mittagessen. Danach wieder rein in die nassen Trikots und Jacken (die trockenen Sachen wollten wir uns für die Abfahrt aufsparen). Ab hier wurde es eher ungemütlich: Der Weg wurde steiler und der Untergrund weicher, d.h. die Reifen haben sich so richtig festgesaugt, dazu noch die Kasknödel im Magen und schon schnauft man wie ein Elch... Zum Geiseljoch waren ein paar Stellen zum Schieben, die man mit etwas Geschick und Ausdauer bei trockenen Verhältnissen auch fahren könnte. Am Joch angelangt wollten wir uns trockene Sachen anziehen als es gerade richtig zu schütten und zu winden begann. Optimal für die Abfahrt... Wir haben dann die Regenkleidung nur über die nassen Sachen angezogen, da das trockene Zeugs beim Umziehen gleich nass geworden wäre. Den Downhill über den Wanderweg konnten wir uns natürlich sparen, der normale Weg war schon ungemütlich genug: Teilweise kam´s uns vor wie in einem Bachbett, das Wasser ist kreuz und quer geflossen, dementsprechend sind wir von unten mehr nass geworden als von oben. Es wurde auch recht kalt , da es am Joch nur noch 9°C hatte, mit Regen und Wind und nasser Kleidung nicht so der Hit. Zum Glück waren wir nicht mehr weit von unserer Unterkunft entfernt und konnten recht schnell eine heiße, sehr ausgiebige Dusche nehmen und dann das Abendessen und ein paar Bier genießen.
Höhenmeter: rd. 1800
Abfahrt Wiesing: ca. 10 Uhr
Ankunft Geiselhöfe: ca. 16.30 Uhr
2. Tag: Geiselhöfe-Lanersbach (1250 m) - Tuxer Joch (2330m) - Schmirntal (runter bis 1100m)- Valsertal - Padaun (1600m) - Brenner - Enzianhütte (1900 m)
Der Tag fing schon mal deutlich besser an, erste Wolkenlücken zeigten sich, das ließ hoffen. Nach einer kurzen Abfahrt in zum Glück über Nacht getrockneten Klamotten warteten wir in Lanersbach auf den vierten Mitfahrer, der erst am Sonntag Zeit hatte. Von dort starteten wir zum Tuxer Joch. Wieder eine sehr schöne Auffahrt (Richtung Bichlalm) mit abwechselnd steileren und flacheren Stücken. Kurz vor der Sommerbergalm ist ein richtig steiler Anstieg, zwei von vier haben ihn geschafft (da ging der Puls bei mir kurzzeitig auf 187 hoch...). Auf der gesamten Strecke hat man immer einen schönen Blick auf den Gletscher, wobei der Blick diesen Sommer natürlich nicht so richtig schön ist...! Von der Sommerbergalm zum Tuxer Joch ist der Weg (guter Schotter) zum Teil wieder recht steil, wo man richtig reintreten muss. Deshalb kam die Tuxer Joch Hütte gerade recht (und der Kaiserschmarrn)!
Der Downhill ins Schmirn ist stellenweise etwas anspruchsvoller, aber eigentlich nirgends gefährlich (insofern man des öfteren downhills fährt). Hier passierte auch der einzige Übersteiger (in Zeitlupe) bei dem aber zum Glück nichts passiert ist. Danach rollten wir gemütlich durch das sehr schöne und ruhige Schmirntal hinaus und fuhren am Taleingang weiter ins Valsertal, welches noch schöner und noch ruhiger ist als das Schmirn. Wir fuhren hoch nach Padaun, wo man normalerweise keinen Grund hat hoch zu fahren. Der Anstieg war bei Hitze und auf Teerstraße eher schweißtreibend, dafür wurden wir aber mit einem schönen Downhill runter zum Brenner belohnt (Waldweg mit Wurzeln und kleinen Felsstufen). Über den Brennerpass bis zur Autobahnunterführung auf der Bundesstraße (zum Glück wenig Verkehr), dann fuhren wir in Richtung "Al lupo" zuerst auf einer Teerstraße, danach auf einer steileren Schotterstraße den letzten Anstieg zur Hütte. Der normale Weg zur Hütte geht über die Zirogalm, aber da hätten wir noch Höhenmeter verloren und wir wollten inzwischen auf möglichst kurzem Weg zur Hütte. Ca. 300 Höhenmeter unterhalb der Hütte endet der ausgebaute Weg, danach folgt großteils eine Schiebestrecke. An der Hütte angekommen hieß es das Panorama in der Sonne mit einem Weißbier zu genießen. Es stellte sich heraus dass die Zimmer und Dusche/WC neu renoviert wurden, das hätten wir hier nicht gerade erwartet (18 Euro mit Frühstück im Vierbettzimmer). Das Essen war dann die nächste positive Überraschung: Sehr gute regionale Speisen (Knödel Tris, Hirtenmakkaroni, Pasta mit Schwammerl etc.) zu einem günstigen Preis) Spaghetti 5 Euro, Tris 6 Euro). Also wer mal in der Gegend ist, diese Hütte kann ich wirklich wärmstens empfehlen! (auch im Winter geöffnet, Rodelbahn und kleine Skitouren möglich).
Höhenmeter: rd. 2200
Abfahrt Lanersbach: ca. 9 Uhr
Ankunft Enzianhütte: ca. 18.30 Uhr
3. Tag: Enzianhütte - Schlüsseljoch (2212 m) - Pfitscher Tal - Pfitscher Joch (2275 m) - Zillertal - Wiesing
Dieser Tag begann gleich mal mit einer gehörigen Steigung zum aufwachen. Der grobblockige Weg hinauf zum Schlüsseljoch ist nicht durchgängig befahrbar und recht steil. Dafür wird man auf dem Joch mit einem wunderschönen Ausblick ins Pfitscher Tal und den Hochfeiler belohnt. Die Abfahrt ins Pfitscher Tal ist ziemlich ungemütlich, da zwar Fahrwegbreite, aber recht grober und teilweise tiefer Schotter. Da fangen die Arme ganz schön zum prickeln an, bis man unten ist. Die Fahrt durchs Pfitscher Tal ist wiederum landschaftlich sehr schön mit wenig Verkehr. Die Auffahrt zum Pfitscher Joch ist sehr gut zu fahren mit geringer Steigung, d.h. da kann man mal richtig reinsteigen und ein bißchen schneller hochfahren (vor allem wenn man weiß, daß es der letzte Anstieg der Tour ist

Der Downhill vom Joch zum Schlegeisspeicher ist an sich super (100 % fahrbar, aber trotzdem spannend), aber an diesem Tag war ziemlich viel los. Uns kamen ca. 30 Biker schiebend entgegen, dazu viele Wanderer von bergauf und bergab, da war mir schon zuviel los. Man merkt, daß Alpencross groß in Mode ist und diese Strecke eine Standardroute ist. Der Blick vom Schlegeisspeicher auf die Gletscher war recht erschreckend (siehe Foto), da wird man wohl sehr bald sich auflösende Gletscher sehen können... Die High-speed Abfahrt nach Mayrhofen war lustig mit knapp 10-minütiger Wartezeit vor dem Tunnel (beleuchtet). Die 35 km bis nach Wiesing sind wir dann in gut 1 Stunde hinausgetreten.
Fazit: Eine sehr schöne Biketour, bei der man seine Konditionsgrenzen testen bzw. nach oben schrauben kann. Wenn man´s genütlich angeht schafft man auch deutlich mehr als 2000 Höhenmeter am Tag. Und das Essen und das Weißbier schmeckt danach um Welten besser!
Und ein paar Fotos:
Der erste Tag war feucht aber noch nicht fröhlich...
Der zweite Tag begann schon besser. Im Bild das Eggalm Skigebiet mit neuem Speicherteich:
Strecke zum Tuxer Joch
Hintertuxer Gletscher...ohne Worte...
Steile Auffahrt kurz vor der Sommerbergalm
Es war wirklich steil...!
Dafür war die Abfahrt ziemlich geil!
Hoch zur Enzianhütte muss man teilweise schieben (nach rund 1900 gefahrenen Höhenmetern...)
Die Enzianhütte und Umgebung
Das Weißbier schmeckt an diesem Tag besonders gut!
Ausblick von der Hütte
Am dritten Tag die Auffahrt aufs Schlüsseljoch
Blick von selbigem ins Pfitscher Tal
Der Weg war nicht überall so gut zu fahren wie hier
Ein netter kleiner Tunnel
Fahrt durchs Pfitscher Tal Richtung Pfitscher Joch
Die Gletscher oberhalb vom Schlegeisspeicher sind ziemlich mickrig.