TTEiszeit zwischen Pitztal und ÖSV: Nur Raich darf abfahren
Die Pitztaler Gletscherbahnen verweigern dem ÖSV zahlreiche Trainingstermine.
Was die Ski-Nationen Schweiz, Deutschland, USA, Kanada, Norwegen, Slowenien oder Japan gegenwärtig gemeinsam haben? Trainingszeiten auf dem Pitztaler Gletscher. Ausgerechnet das österreichische Nationalteam schaut durch die Finger.
Nicht ohne Grund, wie Willi Krüger, Prokurist der Pitztaler Gletscherbahnen, meint: "Der ÖSV hat im Mai wegen zehn bis zwöf Terminen bei uns angefragt und wollte jeweils zwei oder drei Strecken für sich alleine haben - zeigte aber im Gegensatz zu den ausländischen Mannschaften keinerlei Bereitschaft, mit anderen Teams für eine Doppelnutzung der Pisten zu kooperieren."
Zwei Trainingstermine bewilligt
Nicht zuletzt aus diesem Grund wurden dem ÖSV gerade einmal zwei Trainingstermine bewilligt - einer in der vergangenen Woche und einer in der übernächsten Woche.
ÖSV-Alpinchef Hans Pum bestätigt diese markante Beschneidung ("Wir haben genommen, was wir kriegen konnten."), wollte aber den Vorwurf von mangelnder Kooperation nicht unwidersprochen lassen: "Unser Credo ist es, dass wir alles daransetzen, um unseren Läufern bestmögliche Trainingsbedingungen zu schaffen. Und weil wir ohnehin große Gruppen haben, geht eine Doppelnutzung mit einer anderen Nation einfach nicht. Schon gar nicht, wenn wir die Europacup-Läufer mit dem Nationalteam zusammenspannen."
"ÖSV ist unzuverlässiger Partner"
Krüger geht aber noch einen Schritt weiter und bezeichnet den ÖSV als unzuverlässigen Partner: "Kaum zieht eine Schlechtwetterfront auf, sind sie über alle Berge. Zurückbleiben fertig präparierte Pisten und leere Hotelzimmer." Das gebe es eben bei anderen Nationen nicht, da bleibe das Geld im Tal, spricht ganz der Touristiker aus ihm.
Pums Konter: "Wenn die Bedingungen nicht geeignet sind, ist es doch logisch, dass wir so schnell wie möglich heimfahren und nicht im Pitztal sinnlos Daumen drehen. Nebenbei haben wir mit den Hotels unsere eigenen Vereinbarungen, da braucht niemand zu jammern."
Was jedenfalls bleibt, sind verhärtete Fronten und eine Ausnahmeregelung. Benjamin Raich, der "Blitz aus Pitz", hat einen Sonderstatus in seiner engsten Heimat. Krüger: "Wenn der Benni anruft und ein paar Fahrten machen will, ermöglichen wir ihm das natürlich."
Buh, da liegen aber dieNerven blank!!