Ziel heute abend war der Skilift in Genkingen, der inzwischen den Stammlesern meiner Berichte hinlänglich bekannt sein sollte. Grund: relativ steiler Hang, ein schöner alter Lift und vor allem von mir zu Hause schnell zu erreichen.
Los gings gegen 18:30, im Radio lief passenderweise "Eye Of The Tiger" - der optimale Soundtrack für den Countdown zum Saisonstart. Gegen 19 Uhr war ich oben. Die Bedingungen sahen gut aus, so daß ich spontan ne 20er-Karte (für Studenten: EUR 7,50) gekauft habe statt der eigentlich geplanten Zehnerkarte. Das sollte sich noch rächen, aber dazu gleich. Flugs auf die Ski und nach kurzem Anstehen rein in den Lift und hoch. Erster Eindruck: Ich hätte vielleicht doch vorher die Ski wachsen sollen. Mach ich sonst immer, heute war's aber zeitlich einfach nicht drin.
Naja, während der fünften Fahrt blieb der Lift plötzlich stehen, zum wiederholten Mal. Während davor aber immer irgendwelche Dorf-Kiddies, die mit mir den Lift teilten, rausgeflogen waren, war's diesmal was längeres. Nach ca. fünf Minuten entschloss auch ich mich zum Abbügeln, der Lift war zu diesem Zeitpunkt schon mehr oder weniger komplett leer. Von oben kamen welche und erzählten was von Elektrik-Schaden...
Ich genoss die kurze Abfahrt in weiser Voraussicht, denn bei der Talstation angekommen war relativ schnell klar, daß heute nicht mehr viel gehen würde. Dort war nun die Rede von einer Seilentgleisung weil irgend ein Bügel sich verhakt hatte.
Nachdem sich die Fahrt zu einem anderen Lift zeitlich nicht mehr gelohnt hätte, beschloss ich, mir die Sache mal genauer anzusehen - also Ski geschultert und hoch den Hang. Oben bot sich dann ein komplett anderes Bild, laut Aussage des Liftwarts (gleichzeitig wohl auch der Besitzer, wie ich vermute), war einer von den Dorf-Kiddies am Ausstieg einfach weiter gefahren, über die sehr flache Bügelrutsche drüber, und hatte erst kurz vor der Umlenkscheibe abgebügelt. Der Bügel verfing sich daraufhin in der Rollenbatterie vor der Umlenkscheibe und die Klemme rutschte am Seil entlang bis das nächste Gehänge drauf krachte. Dann löste sich das ganze und fuhr weiter, zerstörte dabei jedoch zumindest einen Bruchstabschalter und verbog anscheinend auch sonst noch ein paar Sachen.
Jedenfalls war der gute Mann zu Recht sehr verärgert und auch besorgt um sein Förderseil. Ein Ersatz wäre wohl finanziell nicht drin - logisch, das was ein neues Förderseil kostet nehmen die in zehn Jahren nicht ein.
Es wurde dann noch versucht, den Ponylift in Betrieb zu nehmen. Als aber auch das scheiterte, trat ich langsam aber sicher den Heimweg an, wieder mal um ein Erlebnis reicher.
Für Freunde der Statistik:
Anfahrt:
Recht flott aus der Nähe von Reutlingen in 25 Minuten
Wetter:
Neblig und kalt. Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt, würde ich schätzen.
Schnee:
Genug. Kein Gras oder Steine, stellenweise etwas Laub auf der Piste, das gibt's aber auch wenn ein Meter Schnee liegt. Paar abgefahrene Stellen gab's auch, aber nicht der Rede wert. Auch abseits der Hauptpisten konnte man fahren.
Lifte offen:
In Betrieb war der Hauptlift, Kurzbügler von Leitner
Lifte geschlossen:
Der Tellerlift (ebenfalls Leitner) hat kein Flutlicht. Der Ponylift stand auch.
Abfahrten offen:
Die beiden Hauptabfahrten am Bügel-SL waren präpariert, dazu diverse Varianten rundherum möglich
Wartezeiten: 2-3 Minuten
Die Skihütte war logischerweise auch offen.
Im Lift. Das Flutlicht konnte den Nebel kaum durchdringen, war sehr stimmungsvoll heute...
Warten bis der Lift wieder läuft - heute ein sinnloses Unterfangen
Düstere Atmosphäre am Haupthang (steiler als es hier aussieht)
Am Ausstieg
Winterliche Straßenverhältnisse auf der Alb
Auf dem Rückweg am Traifelberg. So gut hab ich den Hang noch nie gesehen, normalerweise schaut bei denen als erstes der Dreck raus.
Soviel für heute. Mehr demnächst.