WirtschaftsBlatt.atOlympia: Salzburg-Gegner Sotschi kann in Österreich auf Top-Lobby bauen
von Michael J. Mayr
Strabag-Ehe mit Russen heizt Interessenkonflikte um die olympischen Winterspiele 2014 an.
Der Strabag-Einstieg von Oleg Deripaska lässt in Salzburg zwei Monate vor der Vergabe der Spiele 2014 Alarmglocken schrillen. „Die Wintersportanlagenbauer sind insgeheim längst im Russen-Lager, jetzt kommen Österreichs grösster Baukonzern sowie Raiffeisen und Uniqa noch hinzu", meint Walter Veit, Landessprecher des Hoteliervereins ÖHV.
Wie berichtet, ist Deripaska Hauptfinanzier des Salzburg-Konkurrenten Sotschi. Im Fall, dass die russische Schwarzmeer-Metropole bei der IOC-Wahl am 4. Juli in Guatemala City für die Spiele in sieben Jahren ausgewählt wird, will der Oligarch dort um zwei Milliarden Dollar ein Wintersport-Resort hochziehen. Die Strabag gilt als Baufavorit, ebenso dürfen sich andere rot-weiss-rote Spezialisten - von Doppelmayr über Schröcksnadel (Feratel und Sitour) bis zum Liftschrankenerzeuger Skidata - Grossaufträge ausrechnen. Für Hoteliersprecher Veit bringt das die Bundesregierung und das ÖOC in des Teufels Küche: „Sind sie für Salzburg, sind sie gegen das grosse Geld in Russland. Denn für die Wirtschaft ist dort mehr zu holen als in Salzburg, wo die Infrastruktur für Olympia weitgehend bereitsteht", sagt der Hotelier aus Obertauern.
Brisante Verbindungen
Der Strabag-Deal schafft in der Tat brisante Verflechtungen zwischen den Olympia-Lobbies. So sind Raiffeisen und Uniqa einerseits Partner von Sotschi-Patriarch Deripaska bei der Strabag und anderseits (via Medial-Beteiligungs GesmbH und Leipnik-Ludenburger) Kernaktionäre der Casinos Austria, an der auch ÖOC-Präsident Leo Wallner Anteile hält. Raiffeisen ist zudem Hauptsponsor der Salzburg-Bewerbung, ebenso wie die Casinos-Tochter Lotterien Austria. „Die wechselseitigen Verbindungen dürften das offizielle Lobbying für Salzburg bremsen. Die Chancen sind durch den Strabag-Deal sicher gesunken", meint der Salzburger Anwalt und Olympia-Kritiker Helmut Hüttinger.
Regierung und OÖC wollen freilich von einem Interessenkonflikt nichts wissen. Beide versichern, Salzburg weiter vorbehaltlos die Mauer zu machen. „Bis zur IOC-Entscheidung sind mögliche Aufträge in Sotschi kein Motiv der Bundesregierung", lässt Kanzler Alfred Gusenbauer ausrichten. (mjm)
26.04.2007 | 17:57
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