Soiern-Runde, 21. 9. 2003
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- Disteghil Sar (7885m)
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Soiern-Runde, 21. 9. 2003
Die Tour vom Sonntag:
Anfahrt nach Krün über Garmisch und B2. Parken am östlichen Ortsrand nahe eines Sägewerkes, die Isar ist in Reichweite. Start etwa 7.40 Uhr, 850 m.
Mit dem Radl (normales City-Bike, weder breite Reifen, noch spezielle Federung, noch MTB-Bremsen, dafür mit klobigen Bergstiefeln im Gepäckträger) hinauf zur Fischbachalm (1400 m.) über die breite Forststraße. Hier war gerade Almabtrieb (Kommentar: "Das Stimm-Vieh auf dem Weg zum Wahllokal" ). In der ersten Hälfte bis auf kürzere Abschnitte recht moderate Steigung, vor der Alm allerdings drei Steigungen bis 15 %, da ist mir leider die Puste ausgegangen => Schieben. Dann recht steile Abfahrt in Richtung Königsstall, blöd mit den schmalen Reifen und unsicheren Bremsen, aber schneller als zu Fuß. Wieder hinauf, bis der nun sehr unruhige Forstweg endgültig aufhört (Talstation Materialseilbahn Soiernhaus) auf etwa 1300 m. Auf gutem Wanderweg hinauf über die Steilstufe zum Soiernhaus, 1610 m. (DAV Hochland). Bis hierher: 3 h! => Pause
Abstieg zu den sehr schönen Soiernseen, 60 Hm Verlust und Anstieg über den Soiernkessel zur Scharte zwischen Soiernspitze und Reißende Lahnspitze. Sehr motivierend, wenn man nach 3 h Weg erst den eigentlichen Gipfelanstieg von 700 Hm vor sich hat. Weg nun schlecht markiert, immer schmaler, im Karwendel-typischen Schutt nur mehr gröbere Steigspuren, unterhalb des Joches erster Schnee (Rest-Flecken) und sehr steile Passage. Nun auf der Südseite und direkt auf dem ungefährlichen Grat auf den Hauptgipfel der Gruppe, die 2259 m. hohe Soiernspitze, eine gebänderte Pyramide. Bis dorthin: 5 H 30 Min. Nicht zu lange Pause.
Beginn der Gratüberschreitung des Soiernkessels. Abstieg zur Scharte und Gegenanstieg zur Reißenden Lahnspitze, 2209 m. (1/2 h von der Soiernspitze). Nun immer auf und ab, meistens auf der Südseite, teils direkt am Grat über Soiernschneid, 2174 m., Feldernkopf (2071 m.) und Feldernkreuz (2048 m.) zur Schöttelkarspitze, 2050 m. am Westrand des einsamen Kessels. (2 h von der Soiernspitze). Pause.
Abstieg in 35 min auf dem sehr guten "Reitweg" zum Soiernhaus. Reitweg deshalb, weil im 19. Jhd. für unseren König Ludwig II ein solcher auf die Schöttelkarspitze samt Gipfelpavillon angelegt wurde. Nochmals Getränke nachfüllen und in 20 min Abstieg zu den Fahrrädern. Kurz bergab und dann die 130 Hm Gegenanstieg zur Fischbachalm. Wäre schon raufgekommen, aber mein Puls sagte "Nein"... Also Pause machen und Schieben.
Dann der letzte Akt, Talfahrt über die Mördersteilhänge nach Krün. Hatte echt Angst, dass es die Bremsen zerreißt und ich ungebremst bergab schieße. Da fühle ich mich auf Skiern bedeutend sicherer. In den flacheren Passagen konnte ich die Abfahrt dann genießen, ein Lohn für die Schinderei am frühen Morgen. In einer 1/2 h waren wir dann unten in Krün, um ca. 18.10 Uhr nach 10 H 30 min Gesamtgehzeit, wovon nach Abzug von 2 h Pause eine effektive Gehzeit von 8 h 30 min über 6 Gipfel entspringt.
Wohl die anstrengendste Tour in diesem Jahr bisher.
Wetter: nicht sooo schön wie angekündigt, sogar einige Wolken, später sehr heiß und schweißtreibend, Sicht nicht gut, sehr diesig, Zugspitze z.B. nicht so gut zu sehen, als dass sich ein Photo gelohnt hätte. Landschaftlich dennoch höchst beeindruckendes Gebiet (noch ganz in Bayern gelegen). König Ludwig II hat schon gewusst, wo es griabig ist (er hat sich auf den romantischen Soiernseen in Mondnächten mit seinem Kahn herumfahren lassen ).
Anfahrt nach Krün über Garmisch und B2. Parken am östlichen Ortsrand nahe eines Sägewerkes, die Isar ist in Reichweite. Start etwa 7.40 Uhr, 850 m.
Mit dem Radl (normales City-Bike, weder breite Reifen, noch spezielle Federung, noch MTB-Bremsen, dafür mit klobigen Bergstiefeln im Gepäckträger) hinauf zur Fischbachalm (1400 m.) über die breite Forststraße. Hier war gerade Almabtrieb (Kommentar: "Das Stimm-Vieh auf dem Weg zum Wahllokal" ). In der ersten Hälfte bis auf kürzere Abschnitte recht moderate Steigung, vor der Alm allerdings drei Steigungen bis 15 %, da ist mir leider die Puste ausgegangen => Schieben. Dann recht steile Abfahrt in Richtung Königsstall, blöd mit den schmalen Reifen und unsicheren Bremsen, aber schneller als zu Fuß. Wieder hinauf, bis der nun sehr unruhige Forstweg endgültig aufhört (Talstation Materialseilbahn Soiernhaus) auf etwa 1300 m. Auf gutem Wanderweg hinauf über die Steilstufe zum Soiernhaus, 1610 m. (DAV Hochland). Bis hierher: 3 h! => Pause
Abstieg zu den sehr schönen Soiernseen, 60 Hm Verlust und Anstieg über den Soiernkessel zur Scharte zwischen Soiernspitze und Reißende Lahnspitze. Sehr motivierend, wenn man nach 3 h Weg erst den eigentlichen Gipfelanstieg von 700 Hm vor sich hat. Weg nun schlecht markiert, immer schmaler, im Karwendel-typischen Schutt nur mehr gröbere Steigspuren, unterhalb des Joches erster Schnee (Rest-Flecken) und sehr steile Passage. Nun auf der Südseite und direkt auf dem ungefährlichen Grat auf den Hauptgipfel der Gruppe, die 2259 m. hohe Soiernspitze, eine gebänderte Pyramide. Bis dorthin: 5 H 30 Min. Nicht zu lange Pause.
Beginn der Gratüberschreitung des Soiernkessels. Abstieg zur Scharte und Gegenanstieg zur Reißenden Lahnspitze, 2209 m. (1/2 h von der Soiernspitze). Nun immer auf und ab, meistens auf der Südseite, teils direkt am Grat über Soiernschneid, 2174 m., Feldernkopf (2071 m.) und Feldernkreuz (2048 m.) zur Schöttelkarspitze, 2050 m. am Westrand des einsamen Kessels. (2 h von der Soiernspitze). Pause.
Abstieg in 35 min auf dem sehr guten "Reitweg" zum Soiernhaus. Reitweg deshalb, weil im 19. Jhd. für unseren König Ludwig II ein solcher auf die Schöttelkarspitze samt Gipfelpavillon angelegt wurde. Nochmals Getränke nachfüllen und in 20 min Abstieg zu den Fahrrädern. Kurz bergab und dann die 130 Hm Gegenanstieg zur Fischbachalm. Wäre schon raufgekommen, aber mein Puls sagte "Nein"... Also Pause machen und Schieben.
Dann der letzte Akt, Talfahrt über die Mördersteilhänge nach Krün. Hatte echt Angst, dass es die Bremsen zerreißt und ich ungebremst bergab schieße. Da fühle ich mich auf Skiern bedeutend sicherer. In den flacheren Passagen konnte ich die Abfahrt dann genießen, ein Lohn für die Schinderei am frühen Morgen. In einer 1/2 h waren wir dann unten in Krün, um ca. 18.10 Uhr nach 10 H 30 min Gesamtgehzeit, wovon nach Abzug von 2 h Pause eine effektive Gehzeit von 8 h 30 min über 6 Gipfel entspringt.
Wohl die anstrengendste Tour in diesem Jahr bisher.
Wetter: nicht sooo schön wie angekündigt, sogar einige Wolken, später sehr heiß und schweißtreibend, Sicht nicht gut, sehr diesig, Zugspitze z.B. nicht so gut zu sehen, als dass sich ein Photo gelohnt hätte. Landschaftlich dennoch höchst beeindruckendes Gebiet (noch ganz in Bayern gelegen). König Ludwig II hat schon gewusst, wo es griabig ist (er hat sich auf den romantischen Soiernseen in Mondnächten mit seinem Kahn herumfahren lassen ).
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- Disteghil Sar (7885m)
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Bilder gibts freilich auch diesmal:
Feldernkreuz und Schöttelkarspitze. Ihr seht an den Schatten, dass das Wetter nicht so lupenrein war. Aus dieser Perspektive (Soiernkessel) sehen beide Gipfel schwieriger aus, als sie in Wirklichkeit sind.
Die beiden Soiern-Seen und das Soiernhaus des DAV. Im Hintergrund das Tal, über das wir anmarschiert/geradelt sind. Die Fischbachalm liegt links oben versteckt in dem Sattel.
Aufstieg zur Soiernspitze. Ein klassisches Karwendelschuttkar, brütend heiß in der Mittagshitze.
Hier könnt ihr die Steilheit des Ausstiegs aus dem Kar erahnen. Der Moment ist wundervoll, wenn man nach über 5 Stunden endlich auf dem Grat steht und die andere Seite bewundern kann...
Die 2259 m. hohe Soiernspitze von ihrem Gipfelgrat aus, der an dieser Stelle problemlos und ungefährlich begangen werden kann. Hier seht ihr auch die für diesen Berg so charakteristische Bänderung aus der Nähe.
Feldernkreuz und Schöttelkarspitze. Ihr seht an den Schatten, dass das Wetter nicht so lupenrein war. Aus dieser Perspektive (Soiernkessel) sehen beide Gipfel schwieriger aus, als sie in Wirklichkeit sind.
Die beiden Soiern-Seen und das Soiernhaus des DAV. Im Hintergrund das Tal, über das wir anmarschiert/geradelt sind. Die Fischbachalm liegt links oben versteckt in dem Sattel.
Aufstieg zur Soiernspitze. Ein klassisches Karwendelschuttkar, brütend heiß in der Mittagshitze.
Hier könnt ihr die Steilheit des Ausstiegs aus dem Kar erahnen. Der Moment ist wundervoll, wenn man nach über 5 Stunden endlich auf dem Grat steht und die andere Seite bewundern kann...
Die 2259 m. hohe Soiernspitze von ihrem Gipfelgrat aus, der an dieser Stelle problemlos und ungefährlich begangen werden kann. Hier seht ihr auch die für diesen Berg so charakteristische Bänderung aus der Nähe.
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- Disteghil Sar (7885m)
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Vom Gipfel der Soiernspitze sieht man schön die anderen Gipfel der Kesselumrahmung die im Rahmen der Tour noch überschritten wurden.
Vom Nachbargipfel mit dem merkwürdigen Namen Reißende Lahnspitze, 2209 m. zeigt sich die Soiernspitze als hübsche Pyramide, markant zu sehen, die Bänderung. Vom Soiernspitzgipfel bis zum Standort sind es ca. 30 min.
Hier sieht man den Weg in den Südflanken von Soiernkreuz und Reißender Lahnspitze. Er ist technisch nirgends schwierig, aber ausrutschen sollte man in diesem steilen Gelände auf dem wirklich schmalen Pfad nicht, dessen oft glatte Platten leider mit viel Rollsplitt bestreut sind.
Die Schöttelkarspitze, 2050 m. vom Feldernkreuz aus. Im Hintergrund der blaue Walchensee.
Soiernspitze und Soiernseen.
Naturidyll.
Das Abendessen auf dem Soiernhaus wird offensichtlich immer frisch zubereitet...
Letzter Blick auf den Gipfel im Abendlicht, bevor die Forststraße in Richtung Fischbachalm abbiegt.
Zum Nachverfolgen und Nachgehen
Der Maßstab ist 1 : 30.000, die Karte leider ungenau und unpräzise...
- Alpenkoenig
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Also die Fernsicht fand ich sehr eingeschränkt, es war einfach sehr dunstig. Deswegen habe ich auch keine "Aussichts"-Photos gepostet, obwohl die erste Karwendelkette schon nahe wäre. Auch die Birkkarspitze hat man gesehen, die Zugspitze hingegen höchstens erahnen können und die ist nicht so weit weg. Die Hohe Munde hat sich im Dunst leicht abgezeichnet.
Mit welcher Uhr? Mit einer Armbanduhr und dem Höhenmesser, der von dem Zeitpunkt an misst, an dem ich im Tal die Höhe geeicht habe.
Höhenmeter:
Krün-Fischbachalm: 550 Hm
Fischbachalm - Hundsstall (nicht Königsstall, das ist falsch): 130 Hm
Hundsstall-Soiernhaus: 340 Hm
Soiernhaus-Soiernsee: 60 Hm
Soiernsee-Soiernspitze: 705 Hm
Soierngrat-Reißende Lahnspitze: ca. 80 Hm
Vom Grat bis zum Feldernkreuz: ca. 100 Hm
Feldernkreuz-Schöttelkarspitze: ca. 25 Hm
Also insgesamt bergauf: ca. 1800 Hm, wobei allein die absolute Höhendifferenz Krün-Soiernspitze schon gut 1400 Hm beträgt.
Mit welcher Uhr? Mit einer Armbanduhr und dem Höhenmesser, der von dem Zeitpunkt an misst, an dem ich im Tal die Höhe geeicht habe.
Höhenmeter:
Krün-Fischbachalm: 550 Hm
Fischbachalm - Hundsstall (nicht Königsstall, das ist falsch): 130 Hm
Hundsstall-Soiernhaus: 340 Hm
Soiernhaus-Soiernsee: 60 Hm
Soiernsee-Soiernspitze: 705 Hm
Soierngrat-Reißende Lahnspitze: ca. 80 Hm
Vom Grat bis zum Feldernkreuz: ca. 100 Hm
Feldernkreuz-Schöttelkarspitze: ca. 25 Hm
Also insgesamt bergauf: ca. 1800 Hm, wobei allein die absolute Höhendifferenz Krün-Soiernspitze schon gut 1400 Hm beträgt.
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Das war mir schon klar, dachte da an die Marke (Polar, Sumito, ...). Habe selber eine Polar 720, die ich fürs Laufen, Radfahren, Wandern, ... verwende. Mittels Infrarotschnittstelle und eigener Software, kann ich dann die ganzen Daten (Puls, Höhenmeter, Kalorienverbrauch, ...) auf dem PC speichern. Ein nettes Spielzeug, das aber ganz praktisch zur Leistungsdiagnose beim Sporteln ist. Hätte mich nur interessiert. ob du auch so was ähnliches verwendest.Mit welcher Uhr? Mit einer Armbanduhr und dem Höhenmesser, der von dem Zeitpunkt an misst, an dem ich im Tal die Höhe geeicht habe.
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