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Ankogel, 3246 m, 21. 7. 2007

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miki
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Ankogel, 3246 m, 21. 7. 2007

Beitrag von miki »

Prolog:
Freitag, 20. Juli 2007. Schon zu Mittag zeigt das Thermometer in Maribor +32 Grad und am Nachmittag könnten sich sogar 38 ausgehen. Selbst auf 1500 m gibt es an die 27 Grad Hitze, also kurz gesagt: toller Sommer :evil: ! Seit einer Woche lebe ich quasi im Hausarest, zwischen Schlafzimmer, Büro und Wohzimmer (alles natürlich klimatisiert), an einen Spazergang durch Maribor ist selbst am Abend nicht zu denken. Ich muss hier raus, ich will mich wieder bewegen, ich will am Abend draussen sitzen, bei offenem Fenster schlafen und frische Luft atmen!

Frage: wohin? Der Ort soll mindestens 1200 m hoch liegen und die Tour auf jeden Fall oberhalb 2000 m beginnen ... 2500 wären noch besser :wink: . Andereseits will ich auch nicht allzuweit fahren und zu viel kosten soll es auch nicht. Eine Woche Tignes wie im Vorjahr um diese Zeit wäre genial, leider geht es sich weder finanziell noch zeitlich aus. Kurz zwischen Mallnitz und Heiligenblut überlegt ... bei etwa gleicher Höhe verspricht Mallnitz durch seine Lage im engen Nord - Süd Tal kühlere Temperaturen als Heiligenblut am Sonnenplateau. Kurz im Internet nach günstigen Unterkünften gesucht und ein paar vorgemerkt, um halb fünf sitzen Miki & Mausi schon im Auto und fahren gen Westen.

Um acht waren wir bereits im etwas verschlafen wirkenden Dorf und nach kurzer Suche fanden wir ein Haus, das uns sympatisch erschien (und es stellte sich heraus, dass der erste Eindruck richtig war): http://dreitaelerblick.peak.at/

ÜF 22 Euro / Nacht, nettes Zimmer mit Bad, aber ohne Fernseher - mir ists recht, die ganze vergangene Woche verbrachte ich vor der Glotze. Und auch mit den Temperaturen stimmte alles: waren es um acht noch 22 Grad (die Vermieterin sagte uns das es in diesen Tagen auch in Mallnitz aussergewöhlich warm ist :wink: ), zeigte das Thermometer um elf, als wir vom Abendessen zrürck ins Haus kamen, nur noch +18 ... Luxus pur :D !

Nach einem langen, erholsamen Schlaf (angenehme Temperatur + Weizen am Vorabend :wink: ) bot sich vom Balkon dieser faszinierende Blick:
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Wow, da muss ich doch das Objektiv wechseln:
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Samstag - Tour auf den Ankogel:
Nach einem wirklich guten Frühstück (zwar ohne Müsli und Vollkornbrot und ähnliches neumodisches Zeug, aber mit guten Semmeln und Butter, hausgemachter (!) Marmelade, Käse und 2 Sorten Wurst, welche nach Bedarf nochmals gebracht wurden) fuhren wir voll von Erwartungen die 4 Km zur Talstation der Ankogel - Pendelbahn, ne alte Waagner - Biro Bj. 1965/66, 1993 auf Gruppenpendelbahn umgebaut:
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Das Skigebiet ist auch irgendwie auf dem Stand der70er stehengeblieben :( , selbst die projektierte Sesselbahn paralell zur 2. Sektion der PB wurde bisher nicht verwirklicht:
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Das einzige was in den letzten Jahren dort ausgebaut wurde, ist die Schneeanlage: 21 Arecos finde ich im Vergleich zur beschneiten Pistenfläche (beide Pisten in der ersten Sektion + etwa der untere Drittel entlang der 2. Sektion + die beiden Übungslifte im Tal) sehr viel, wird aber bei der Südlage der Pisten doch notwendig sein:
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Recht steil und mit nur einer Stützte überwindet die Tandem - Kabine (2 x 29 Personen) die erste Sektion von etwa 1280 bis zur Mittelstation auf 1980 m:
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In der zweiten Sektion geht es dann deutlich flacher, deshalb auch länger, mit den 3 x 27er Kabinen zur 2620 m hoch gelegenen Bergstation:
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Oben angekommen, erwarten uns angenehme Temperaturen (wenn ich das sage, bedeutet es etwa +10 Grad :twisted:), weniger angenehmer starker SW - Wind und dieser Blick auf unser Ziel. Der Aufstieg ist - je nach Quelle - mit 2 1/2 oder 3 Stunden angegeben und als 'für Geübte nicht schwierig' bezeichnet. Wir kennen den Weg, wir waren schon zweimal auf dem Gipfel (1992 und 1995) und beide Male war es problematisch: das erste mal Gewitter mit Donner und Graupel beim Abstieg, das zweite Mal - es war Anfang Juli - waren heikle Stellen noch schneebedeckt. Hoffentlich klappt es diesmal ohne Probleme?
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Der Weg geht von der Bergstation etwa 1 km fast gerade bzw. sogar wenige Meter bergab, die ganze Zeit Richtung Osten = gegen die Sonne, deshalb sind die Fotos auch nix geworden, ich will sie euch ersparen. Viel besser die Blicke zurück, hier gut zu sehen die Berstation der PB und etwa 100 HM höher gelegene Hannover Hütte:
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Hier scheiden sich die Wege: geradeaus weiter gegen Osten geht der *namevergessen* - Höhenweg, wir marschieren hinauf Richtung NO:
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Auf etwa 2700 m trifft man diese traurigen Schneereste, die auf der Karte noch stolz als 'Lassacher Kees' (= Gletscher auf kärntnerisch :wink: ) bezeichnet werden. Beim genauen hinsehen sind noch kleine Seitenmoränen zu erkennen:
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Radeck Scharte, 2874 m, sollte lt. Karte auch vergletschert sein ... :
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Kurz vor dem Gipfel des 3097 m hohen Kl. Ankogel:
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Wir haben schon ein wenig Erfahrung in den Zentralalpen, trotzdem machen wir 90% der Touren in den südlichen Kalkalpen, also in ganz anderem Gestein, deshalb ist das gehen in diesem losen Gestein immer wieder gewöhnungsbedürftig :? . Mausi macht es aber nicht aus:
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Unvorsichtiger und ungenügend ausgerüsteter Flachländer kurz unterhalb eines 3000er Gipfels :twisted: . Wo ist der kühlschrankgrosse Rucksack, wo ist der rote Helm, wo ist die Goretexjacke? Mausi hat mich mit Mühe überzeugt, doch eine Fleece - Jacke mitzunehmen, bei Shorts war ich zu keiner Diskussion bereit - so kalt kann es nicht sein, wie es mir in der Vorwoche heiss war:
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Gipfelsieg, leider hat sich der Berg gerade in dichten Nebel verhüllt:
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Diese Fotos habe ich in wenigen Sekunden, als sich der Nebel kurz verzog, gemacht. Richtung SW, zu sehen der gesamte Aufstiegsweg und Mallnitz im Tal:
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Richtung NW ins Anlauftal, am Ende des Tales liegt Böckstein mit dem Verladebahnhof:
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Richtung Osten mit Plesnitzkees(-resten) und dem 2550 m hoch gelegenen Plesnitzsee:
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Die Gipfelpause war bei Nebel kein Hochgenuss, so machten wir uns nach wenigen Minuten wieder auf den Rückweg. Und wie so oft, kaum sind wir 50 HM abgestiegen, war der Nebel weg und die Sonne da :evil: . Deshalb machten wir eine etwas längere Pause auf dem Kl. Ankogel, wo ich diese beiden Fotos vom eigentlichen Gipfel machte:
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Der Abstieg im Bereich, wo es noch Gletscherreste / Firnfelder gibt, war aber ein Hochgenuss - fast schon wie Skifahren :wink: . Ich galube dass wir für 300 HM maximal 10 Minuten brauchten, obwohl der Firn leider zweimal durch kurze Felspassagen unterbrochen war:
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Bild

Da wir noch mehr als genug Zeit hatten, gingen wir nicht direkt zur Bergsattion der PB (das dortige SB - Restaurant ist im Sommer geschlossen, deshalb bekonnt man dort weder was zu essen noch zu trinken), sondern lieber die 100 HM hinauf zur aussichtsreich gelegenen Hannover - Hütte, wo wir ganz gemütlich auf der Terasse sassen und den tollen Blick gegen Osten auf den Ankogel (links) und die etwa 100 m höhere, aber deutlich schwierigere Hochalmspitze (rechts) geniessen konnten:
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Richtung SO nochmals die Hochalmspitze und rechts der 3086m hohe Säuleck:
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Für Technik - Freaks: Materialseilbahn von der PB - Bergstation zur Hütte:
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Das wir die letzte Bahn ins Tal nahmen, ist wohl klar - man will ja nicht allzu früh wieder im warmen Tal sein :wink:. Unten war es um fünf zwar nicht mehr heiss, aber immerhin warm genug, um ein erfrischendes Bad im Seebach nahe der Talstation zu nehmen (dort gibt es einen nett eingerichteten Badebereich, frei zugänglich, stolz Mallnitzer Lido genannt). Die Wassertemperatur des Baches, der von den Gletscher gespeisst wird, könnt ihr euch denken, trotzdem waren wir dort nicht alleine, eine Gruppe abgehärteter einheimischer Jugendlicher badete in dem eiskalten Wasser, wo selbst ich nur wenige Sekungen aushielt, etwa so wie hierzulande in den Thermen 8O .

Fazit: genialer Tag, aber unser Kurzurlaub war damit noch nicht zu Ende 8) . Nach einem guten Abendessen auf der Terasse des Hotels Alber und einer weiteren kühlen Nacht im Haus Dreiländerblick ging es am Sonntag auf langen Umwegen nach Hause - Details im Bericht Teil 2!
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skilinde
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Beitrag von skilinde »

Toller Bericht + Bilder!

Den Lassacher Kees und das Feld unterhalb der Radeck Scharte als Gletscher auf einer Karte einzuzeichnen ist -wenn man Deine Bilder betrachtet- schon unglaubwürdig...

Kannst Du anhand des Alters der Karte, der in der Karte eingezeichneten Gletscher und Deinen Fotos abschätzen, wieviel Gletscherfläche da in wieviel Jahren weggeschmolzen ist?

2012/2013 - 23 Tage: NSW (3), Bregenzer Wald (6), Hochhäderich, Kleinwalsertal, Bialka, Sella (7), Alpe Lusia, San Martino (3)
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Beitrag von Mannerl »

danke MIki! Wie immer freue ich mich an deinen Kurzurlauben hier ein wenig teilnehmen zu können!

Immerhin soll es ja mal am Lassacher Kees Sommerski mal gegeben haben. Sieht man da noch was davon?
Eigentlich müßte man ja auch gut zum Mölltaler rüberschaun können!

MFG
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Estiby
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Beitrag von Estiby »

Vielen Dank für die Bilder.

Irgendwann war ich auch schonmal am Ankogel. War Mitten im Sommer aber an den Schleppern lagen noch Schneereste. Damals hatte ich die Hoffnung, dass die die Schlepper für Skibetrieb öffnen :wink:
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miki
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Beitrag von miki »

@skilinde: na ja, meine Karte ist bestimmt schon 15 Jahre alt, wobei Gletscherstände meisttens schon bei 'frisch gedruckten' Karten nicht mehr aktuell sind. Schon auf der Karte ist der Leescher Kees nicht besonders gross, so etwa 600 m lang, 250 m breit mit 200 m HU (moment mal ... dass sind ja perfekte Daten für eine rote Piste :wink: ).

@Mannerl: alles was ich von einem eventuellem Sommerskigebiet am Ankogel weiss, habe ichim LSAP - Topic in diesem Forum erfahren, und dort weiss keiner was zuverlässiges. Falls am Leesacher Kess mal was stand, war es maximal ein mobiler Sellift, zu welchem man von der Bergstation der PB laufen musste. Spuren sind keine mehr zu erkennen.

Generell - das muss jetzt mal gesagt werden - wäre etwa die obere Hälfte des 'Gletschers' (wohl eher Firnfeld) auch heute noch problemlos befahrbar, also mit den zwei Miniliften am Dachstein oder den Magnetkopfliften am KSH könnte ein Sommerskigebiet am Leesacher Kees immer noch mithalten :? . Und mit ein wenig Schneezusammenschieben kann ich mir vorstellen, dass bis Ende Juli auch noch die volle Länge von 200 HM befahrbar wäre.
Eigentlich müßte man ja auch gut zum Mölltaler rüberschaun können!
Leider sieht man nur die Ostflanke des Scharecks, also den Hang, wo mal die PB und DSB auf der Sportgasteiner Seite geplant waren. Das bestehende mölltaler Skigebiet mit seinen Südwestlich orientierten Pisten ist leider vom Ankogel nicht zu sehen :( .

Nun geht es weiter!

Sonntag: die grosse Frage
So, das Frühstück ist vorbei, die Rechnung bezahlt, das Zimmer geräumt. Und was jetzt? Nach Maribor, wo es heute immer noch 33 Grad geben soll, ganz bestimmt nicht. Allerdings ist die Prognose für die Nordseite der Alpen nicht gerade rosig (Wolken, Regen, Gewitter) und im Bereich der Hohen Tauern soll etwas davon auch auf die Alpensüdseite übergreifen :? . Naja, sehn mer mal.

Erstes Tagesziel ist nun Heiligenblut bzw. die Grossglockner - Hochalpenstrasse. Es fällt mir schwer es zuzugeben - wir waren noch niemals dort :oops: . Obwohl wir vor 3 Jahren sogar schon 2 Nächte in Heiligenblut übernachteten. Die hohe Maut betrachtete ich immer als Abzocke und ausserdem befürchtete ich enorme Menschenmassen. Nachdem wir am Vortag auf der ganzen Tour maximal 20 Leute traffen, habe ich nun wenig Lust zwischen tausenden fotografierenden Japanern meinen halben Quadratmeter zu suchen. Aber einmal Grossglockner - das gehört ja zur allgemeinen Bildung :wink:

Heute stimmt die Wetterprognose - während in Mallnitz in der Früh keine Wolke am Himmel stand und auch in Heiligenblut noch die Sonne zwischen Wolken durchkommt, stauen sich am Alpenhauptkamm von Norden her dichte Wolken:
Bild

Eigentlich sah unser Plan so aus: zuerst Abstecher zur Franz - Josefs Höhe, die paar obligatorischen Fotos machen, und dann zur neuen Panoramabahn, mit ihr zum Schareck und von dort aus eine Gratwanderung, zurest Richtung Norden und dann nach Osten, da gibt es am Kamm eine Reihe wenig markanter Gipfel: Hint. Modereck, 2932 m, Noe Spitze, 3010 m, Krummlkees Kogel, 3103 m. Mit Ausgangspunkt auf 2600 m sollte die Tour nicht allzu anstrengend sein.

Leider kommt es erstens anders und zweitens als man denkt: schon von der Strasse konnten wir sehen, dass der Hauptkamm, wo unsere ursprünglich gepalante Tour verlaufen sollte, in dichten Nebel gehüllt ist. Es sollte inzwischen bekannt sein, dass mir 'schlechtes' Wetter wenig ausmacht und ich am Pohorje - oder auch auf der Petzten - schon mehr als einmal bei Nebel unterwegs war. Aber - auf einen 3000er gehe bei solchem Wetter nicht mal ich.

OK, mal sehen. Zuerst also Franz - Josefs Höhe, riesige Garage mitten im Hochgebirge, gottseidank relativ leer (geschätzt waren max. 20% der Parkplätze besetzt und am Busparkplatz standen 3 oder 4 Buse). Ich will gar nicht wissen wie es dort aussieht wenn alles voll ist :? . Mit Fotos will ich nicht übertreiben, ich bin sicher dass diese Gegend - im Gegnsatz zum Ankogel - den meisten gut bekannt und besten dokumentiert ist, oder?

Klassisches Bild vom schmelzenden Pasterze ... :
Bild

... und von der 'Gletscherbahn', die schon lange nicht mehr zum Gletscherrand fährt:
Bild

Sofort fiel uns auf, dass das Wetter hier wesentlich besser ausschaut als nur wenige km weg Richtung Hochtor. Schnell fiel die Entscheidung für den Gamsgrubenweg:
Bild

Zuerst wollten wir nur zur Gamsgrube gehen (die ich eigentlich nichts besonderes fand), da das Wetter aber halbwegs hielt spazierten wir noch bis zum Gletscherende des Wasserfallwinkel Kees. Einen interessanten vergleich dazu bietetGletscherfloh's Bericht von Mitte Juni:
Bild

Der alte Bully steht immer noch da:
Bild

Ganz kurz dachten wir sogar, bis zur Oberwalder Hütte weiterzugehen, ein kurzer Regenschauer bewegte uns aber doch zur Umkehr.

Der weitere Tagesverlauf war dann wenig spektakulär, zwei Fotos von der neuen Panoramabahn musste ich trotz starkem Wind & Nieseln aber doch machen (interessant: die Bahn war trotz allem in Betrieb, bis 16 Uhr, wie es im Fahrplahn steht. Da kenne ich manche Bahnen, die den Sommerbetrieb bei wesentlich besserem Wetter eingestellt haben):
Bild

Entlang der Piste wird gegraben, ob es eine Schneeanlage wird oder was anderes, war leider nicht zu erkennen:
Bild

Und danach? Diejenigen die meine Fotos im News - Topic gesehen haben werden es wissen: in Zell a. See, wo der Regen gerade aufhörte, Besichtigung der Baustelle und ein Kaffee im Stadtzentrum (aufgefallen: sehr viele Touristen (?) aus islamischen Staaten, so viele vermummte Frauen sieht man nicht mal in Frankreich :twisted: ), danach Weiterfahrt nach Schladming, wo es am Hauptplatz den besten Topfenstrudel Österreichs gibt und dann leider nach Hause.

Fazit: obwohl am 2. Tag das Wetter nicht ganz mitspielte, ein sehr sehr gelungenes WE! Sowas will wiederholt werden :wink: .
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Valentijn
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Beitrag von Valentijn »

Toller Bericht und schöne Bilder :) Danke!
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Beitrag von Gletscherfloh »

Super! Der Vergleich des Gletscherendes vom Wasserfallwinkel Kees Mitte Juli mit Mitte Juni ist tatsächlich hoch interessant. Ohne die - doch recht starken - Schneefälle und die fast 2-wöchige Kälteperiode Anfang Juli würde es wohl noch um einiges ärger aussehen (trotzdem traurig genug).

Endlich auch einmal ein detaillierter Bericht vom Ankogel (leider "nur" ein Sommerbericht ...). Mallnitz-Ankogel ist sicherlich auch im Winter einen Abstecher wert (ist auch gut mit Gastein zu verbinden dank Tunnel-Autoverlad). Bietet ja doch um die 1500 Höhenmeter.

Und von der Radeckscharte führt eine berühmte Touren/Freeride-Abfahrt rüber ins Anlauftal/Gastein auf die Alpennordseite (auf einen deiner Fotos schön zu sehen). Diese Route stellt in Punkto Steilheit und Länge das Edelgriess am Dachstein in den Schatten. Allerdings in Punkto Lawinengefahr auch deutlich heikler. Da warte ich schon seit einigen Jahren drauf, mal verlässlich gute Verhältnisse vorzufinden (ist von der Entfernung schwierig abzuschätzen ob die Nordhänge bereits verfirnt sind oder doch noch schneebrettanfällig ...). Aber definitiv ein lohnendes Skiziel.

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Beitrag von Schwoab »

Sehr schöner Bericht, hoffentlich schaffe ich es auch mal in diese Gegend Kärntens!
Freue mich immer wieder deine Berichte zu lesen! :zustimm:
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Beitrag von starli2 »

irgendwie fehlt mir die Peilung, wo dieses Firn/Gletscherfeld liegt (vom Pistenplan aus gesehen)? Wie lang bzw. wieviel Höhenmeter sind von der PB-Bergstation bis dorthin? Hört sich nach einer relativ gefahrlosen Sommertourenskimöglichkeit an ..
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Beitrag von lanschi »

Und danach? Diejenigen die meine Fotos im News - Topic gesehen haben werden es wissen: in Zell a. See, wo der Regen gerade aufhörte, Besichtigung der Baustelle
Hab ich was verpasst??? Wo sind da bitte Fotos vom Trass X-press? 8O
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Beitrag von gernot »

Gletscherfloh hat geschrieben:Super! Der Vergleich des Gletscherendes vom Wasserfallwinkel Kees Mitte Juli mit Mitte Juni ist tatsächlich hoch interessant. Ohne die - doch recht starken - Schneefälle und die fast 2-wöchige Kälteperiode Anfang Juli würde es wohl noch um einiges ärger aussehen (trotzdem traurig genug).

Endlich auch einmal ein detaillierter Bericht vom Ankogel (leider "nur" ein Sommerbericht ...). Mallnitz-Ankogel ist sicherlich auch im Winter einen Abstecher wert (ist auch gut mit Gastein zu verbinden dank Tunnel-Autoverlad). Bietet ja doch um die 1500 Höhenmeter.

Und von der Radeckscharte führt eine berühmte Touren/Freeride-Abfahrt rüber ins Anlauftal/Gastein auf die Alpennordseite (auf einen deiner Fotos schön zu sehen). Diese Route stellt in Punkto Steilheit und Länge das Edelgriess am Dachstein in den Schatten. Allerdings in Punkto Lawinengefahr auch deutlich heikler. Da warte ich schon seit einigen Jahren drauf, mal verlässlich gute Verhältnisse vorzufinden (ist von der Entfernung schwierig abzuschätzen ob die Nordhänge bereits verfirnt sind oder doch noch schneebrettanfällig ...). Aber definitiv ein lohnendes Skiziel.
ich hab's mir gerade auf der amap angesehen, schaut extrem gut aus, ich wär dabei!
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Beitrag von Schnee »

an Starli:

Wenn man den Pistenplan betrachtet, so ist der Lassacher Kees "rechts" vom Schigebiet.

Man geht von der Bergstation ungefähr 20 Minuten eben/leicht fallend bis zur Wegkreuzung Weitwanderweg/Weg zum Ankogel (vgl. Bericht).
Dann geht man noch ca. 10 Minuten steiler bergauf bis zur Moräne es (ehemaligen) Gletschers.

Mit Schischuhen kann man den Weg von der Bergstation bis zum Gletscher/Schneefeld leider nicht gehen, es ist zwar nichts zu klettern, aber man muss teilweise doch über Felsblöcke "turnen". Selbst Halbschuhe sind nicht passend, weil der Weg zu felsig ist und im Frühsommer noch über kurze Schneefelder führt.

Sommerschi am Lassacher Kees halte ich für gefahrlos und sicher eindrucksvoll.

Nachteil (wie oben schon gesagt): Der Zustieg ist zwar zeitlich gesehen nicht lang, aber aufgrund der Wegbeschaffenheit mühsam, wenn man Schi im Rucksack hinschleppen muss.
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Beitrag von starli2 »

danke für den Hinweis.. scheint mir doch etwas zu kompliziert, jedenfalls für ne Skitour .. (wär anders, wenn da noch ein Lift stünde, dann fänd ich 30min Fußweg angemessen :) )

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miki
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Beitrag von miki »

@Starli: ich kann nur bestätigen, was Schnee bereits geschrieben hat. Auf dem Pistenplan wäre der (das?) Kees irgendwo dort, wo ich den blauen Fleck eingezeichnet habe (wobei auf dem Plan alles stark verzerrt dargestellt ist, der Ankogel sieht ja hier steiler aus als der Matterhorn :lol: ).

Bild

Als Sommerskitour sehe ich das Gebiet auch nicht unbedingt als ideal. Dazu kommt, dass die Ankogelbahnen generell den Sommerbetrieb sehr spät beginnen (letztes WE Juni oder sogar erstes WE Juli) und dann sieht es meistens so aus wie Schnee es beschrieben hat. Aber im Frühjahr, wenn noch Skibetrieb ist, würde ich, falls ich mir einmal Tourenski kaufe, gerne bis auf den Kleinen Ankogel steigen und dann den ganzen Weg mit Ski zurückfahren (z. B. im April, wenn die Tage schon lang sind, könnte man die Tour ruhig noch nach Betriebsschluss der Lifte machen ... ihr bringt mich noch auf dumme Ideen :twisted: ).
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Beitrag von gerrit »

Auch ich sage Dankeschön für den Bericht, meines Wissens war es am Lassacher-Kees nur ein Seillift, aber sicher bin ich mir nicht. Ich bin vor Jahren mal einen Tag am Ankogel gefahren, muß sehen, ob ich noch Bilder finde, landschaftlich schön, aber schitechnisch mäßig spektakulär, war aber damals nur auf der Piste. Gelände ist was anderes, auch ich möchte mal die Abfahrt hinten runter machen.
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)

Erinnerungen: meine Berichte seit 2005 (bzw. 1983)
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