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kaldini's Transalp 2007 Tag3: Pfitscherjoch - St. Vigil

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kaldini
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kaldini's Transalp 2007 Tag3: Pfitscherjoch - St. Vigil

Beitrag von kaldini »

Tag 3: 17.08.2007: Pfitscherjochhütte – Sankt Vigil in Enneberg
Wetter: erst mies (5 Grad mit Regen), ab Mittag dann wurde es besser, am Nachmittag dann 15 Grad und Sonne-Wolken-Mix.

Höhenprofil:
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Kilometer: 114
Höhenmeter: 1500

Die ganze Nacht hatte der Regen auf die Hütte eingeprasselt, der Wind pfiff ums Haus herum. Donner war immer wieder zu hören. Dies bekamen wir alles mit, direkt unterm Dach in unserem Zimmer, wenn wir wach wurden oder wach lagen. Leichte Sorgen machte ich mir schon, wie es denn weitergehen würde – vor allem da heute mit 100km die längste Etappe vor uns lag (dafür „nur“ 1500hm). Nach dem Frühstück ging es dann bei strömendem Regen und 5 Grad (zum Glück plus!) los. Wohl dem, der gutes Regenzeug dabei hatte. Dies machte sich nun bezahlt. Jacke, Kapuze, Hose, Überschuhe, lange Handschuhe – nichts von alledem hatte ich diesmal umsonst dabei. Dick eingepackt machten wir uns auf den Weg bergab, erst auf einer langen Schotterwegabfahrt (ach was muss man für herrliche Aussicht haben bei gutem Wetter) bis St. Jakob, dann auf der Strasse weiter bis Sterzing. Wasser überall, die Nässe zieht durch jede Lücke sofort herein. Trotzdem weiter, bleibt ja nichts anderes übrig. Am Bahnhof in Sterzing verliessen uns dann Uwe und Holger und machten sich per Zug über den Brenner wieder gen Heimat. Uwe liess glücklicherweise sein Regenzeug für Maik da, dieser hatte nun genug zum anziehen. Nach einer kurzen Beratschlagung (sollen wir mit dem Zug abkürzen bis Bruneck?) entschieden wir uns zur Weiterfahrt per Rad (dafür hab ich Rico dann die nächste Stunde im Stillen immer wieder verflucht ;-) ). Immer dem Track folgend ging es durch Sterzing und dann parallel zur Autobahn immer wieder mal kurz ansteigend und abfallend gen Brixen. Kurz vor der Franzensfeste hörte dann auch der Regen auf und vor uns kam schon wieder die Sonne heraus. Hoffnung keimte auf. An der Franzensfeste wollten wir gerade nach Mühlbach abbiegen, als wir das Schleifen von Alu auf Alu an Maiks Fahrrad hörten. Seine Hinterradbremse war runter (Abfahrten auf unbefestigten Wegen bei schlechtem Wetter radieren die Bremsbeläge weg wie nix). Leider hatten wir die falschen Ersatzteile dabei. Also geradeaus weiter nach Brixen (aber erst, nachdem wir die Klötze der Vorderradbremse nach Hinten gebaut hatten). Radgeschäft – Mittagspause! Bis 15 Uhr. Wir hatten gerade 13:00. So lange warten? Können wir uns das heute leisten? Am 100km Tag? Ohne gebuchtes Quartier in St. Vigil? Welches uch noch fast ausgebucht ist? Erst mal an einem Imbiss etwas gegessen. Und dabei merkten wir, dass gegenüber ein Obi war – der hat auch Fahrradzeugs. Flux rein und neue Bremsbeläge gekauft, eingebaut und es konnte weitergehen! Eine Stunde warten gespart. Nun erst einmal 200hm wieder rauf bis Mühlbach – dafür auf einer Strasse die uns ein paar Kilometer zusätzlichen Umweg ersparte (und frisch gestärkt und mit dem "wir müssen nun weiter" Druck gings auch schnell voran). In Mühlbach kamen wir wieder auf den Track. Auf dem Pustertalradweg ging es weiter, nun bei gutem Wetter. Kurz auch mal ein Trail dabei (ein paar Grundeigentümer erlauben keinen Radweg über ihren Grund). Weiter ging es bis Ehrenburg, hier bogen wir auf einen Weg durch den Wald nach Moos. Nun kam die lange Steigung des Tages, 500hm auf einer entspannten Nebenstrasse bis Enneberg. Die ersten 150hm bis Maria Salem gehen sehr gut dahin, nicht zu steil und alle paar Meter die Kreuze eines Pilgerweges, so kommt man gut voran. Nach einer weiteren Stunde waren wir dann in Enneberg, nun noch kurz bergab und wir liefen bei gutem Wetter in Sankt Vigil um 19 Uhr ein. Leider hatte die Touristeninfo schon zu und das Beherbungsverzeichnis ist ohne „belegt/frei“ Beschilderung. Aber beim 6. Anruf hatte ich dann 3 Betten in einer Pension – Glück gehabt! Abends noch nett gegessen, ein Bier noch dann war auch schon Schluss. Morgen wartete die Königsetappe.
Eine Lehre fürs nächste Jahr: jeder sollte sein Rad kennen.

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kaldini
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Beitrag von kaldini »

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Pfitscherjochhütte bei strömendem Regen (am Vorabend zeigte mir einer eine Postkarte mit einer Hütte mit Bergee drauf bei schönem Wetter und meinte, dass wir lieber da übernachtet hätten - es war die Pfitscherjochhütte :-) )

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Los gehts, auch wenn es bei dem Wetter schwer fällt.

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Schlechtes Wetter im Pfitschertal.

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Talfahrt auf einer guten Schotterpiste - nur für die Bremsen ist das nix (ausser für Scheibenbremsen).

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am Bahnhof in Sterzing. Hier war die Laune am Tiefpunkt. Nass, kalt, Donner. Da will man nicht unbedingt fahren. Aber man muss ja...

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man hilft sich gegenseitig. Die blöde Kaputze wollte einfach nicht in den Kragen rein.

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kurz vor Franzensfeste.

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Franzensfeste - das Wetter wird besser.

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Blick auf Brixen. Leider mussten wir bis ganz runter rollen...

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Nun war die Welt wieder in Ordnung: Mühlbach im Pustertal. Wieder auf Kurs!

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Auf dem Pustertalradweg. Geht meist entlang der Eisenbahn. Diese hat eigene Radwaggons (scheint wohl gut genutzt zu werden).

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es geht über die Rienz.

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Brücke über die Rienz.

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kurz vor Ehrenburg.

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Ehrenburg. Nettes Dörfchen.

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Kurz danach ging es auf einen Waldweg. Wanderer wollten uns noch sagen, dass die Strasse rechts rum geht aber wir wollten keine Strasse fahren.

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Maria Saalen. Endlich wieder auf 1000m.

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Gruppenbild. Nur mehr 3 sind übrig.

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ja, wieder haben GPS. Ja, wir schauen immer, dass wir auf dem Track sind. Aber mir ist eine echte Papierkompasskarte lieber, da man a) sehen kann wie weit es noch ist und b) die immer Empfang hat

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Oberhalb des Tals gen St. Vigil.

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dito.

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St. Vigil kommt in Sicht.

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am Ortsschild angekommen. Mich trieb nun die Sorge, ob wir ein Quartier finden würden oder doch noch eine Stunde weiter fahren müssten bis zur Pederü-Hütte. Aber es hat ja doch geklappt.

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Skitrans Bronta im Sommerschlaf.

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Kirche von St. Vigil.

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Auf der Suche nach etwas Essbarem. Essen kann man eh was man will, man verbrennt mehr als genug Kalorien.

Wenn ich mir die Bilder nun so anschaue finde ich es doch toll, wie schnell sich in den Bergen das Wetter ändern kann. Nur 1 Tal weiter und ein paar Stunden später und es war wieder einwandfreies Radelwetter. Kein Vergleich mit dem Start am Morgen. Gut war auch, dass wir an dem Tag viel Teerstrecke hatten, da Pfade und Dreckwege bei Regen fast nicht fahrbar sind.

Was ich auch als äusserst praktisch entdeckt habe: Arm- und Beinlinge! Finde die Dinger super, schnell an- und ausziehbar (bzw. abstreifbar), halten warm und verbrauchen keinen Platz im Rucksack. (Schon auf meiner Via Claudia Tour (Bericht folgt noch) hatte die Armlinge genossen). Die Beinlinge hab ich meist bis zu den Schuhen runtergestreift, dann stören sie gar nicht.
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Beitrag von taunussi »

Wow, ein umwerfender Bericht! 8O
Wirklich mehr als nur ein Pausenfüller in der Sommersaison!
Kommt noch eine Fortsetzung?
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kaldini
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Beitrag von kaldini »

Klar! Waren ja 8 Etappen, also gibts auch 8 Berichte :-)
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Beitrag von YESHAR »

Wow, die Jungs haben Power. Alle Achtung!

Danke für den informativen Bericht. Wie viele Blasen hattet ihr? :wink:
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kaldini
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Beitrag von kaldini »

Blasen: keine.
Aber fast wunde Hintern. So viel Gesässsalbe wie dieses Mal hab ich noch nie gebraucht. Muss wohl ein neuer Sattel her. :-)
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