Tag 7: 21.08.2007: Strigno – Folgaria
Wetter: bis 11 Uhr gut (Sonne/Wolken Mix, warm), danach Regen und Kühl
Höhenprofil:
Höhenmeter: 2000
Nachdem wir die Nacht im Albergo Nazionale gut überstanden hatten, unsere Kleidung auch wieder trocken war und wir uns das Frühstück hatten schmecken lassen, ging es bei gutem Wetter (Trocken und (wohl aufgrund der Höhe von nur 500m) auch mal warm in Strigno los. Zuerst im Brenta Tal auf einem schönen Radweg, das macht auch mal Spass. Nur an die Rennradfahrer, die schnell an einem vorbei jagen, muss man sich gewöhnen. Im Brentatal werden alle Formen von landwirtschaftlichen Produkten angebaut, so dass auch wir nach einiger Zeit den Verlockungen der Apfelbäume erlagen und uns eine Pause gönnten. Weiter gings Richtung Santa Giuliana, nur leicht steigend entlang des Flusses. In Santa Giuliana ging dann der Ernst des Tages los: der Kaiserjägerweg. Dieser wurde vor dem 1. Weltkrieg von den Kaiserjägern gebaut, um die Forts an der Grenze zu Italien besser versorgen zu können. Dies wurde dann wenige Jahre später bewiesen. Heutzutage ist es eine enge, asphaltierte Strasse, die tolle Blicke ins Brentatal zulässt und glücklicherweise auch nur wenig befahren ist. Nichtsdestotrotz sind 900hm erst mal hinauf zu fahren. Nach 200hm fing es an zu tröpfeln – wir dachten es ist ein 5 Minuten Regen (um 20 Uhr am Ziel waren die 5 Minuten immer noch nicht um ) – dies machte uns aber noch nichts aus und wir versuchten eine Abkürzung zu fahren – die ersten Meter ein guter Schotterweg, aber danach nicht mehr fahrbar. Fluchend schoben wir hinauf und waren froh, nach einer Viertel Stunde wieder auf die Strasse zu kommen. Immer weiter bergan, der Regen wurde stärker und es wurde auch wieder Kälter. Um 13 Uhr kamen wir hungrig und erschöpft auf knapp 1400m an und steuerten erstmal ein nahegelegenes Rifugio an, um uns mit den obligatorischen Nudeln zu stärken. Leider war die Portion diesmal etwas klein, so dass wir uns noch etwas Käse zum Nachtisch gönnten. Der Regen wurde nun wirklich stark, also alles an was man hat und Regenfest ist. So ging es nun auf einem Waldweg weiter, dieser war zum Glück aber meist gut fahrbar. Als er zu eng und zu wurzelig wurde (nasse Wurzeln – ein Graus als Radfahrer!) bogen wir auf die Hauptstrasse ab und nach einer kurzen Verfahrerei fanden wir auch die richtige Stelle, an der es zum Forte Belevedere ging. Nachdem wir letztes Jahr irgendwie von der geringen Zahl an stummen Zeugen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs enttäuscht waren, hatten wir dieses Jahr unsere Route extra so gewählt, dass wir am vorletzten Tag durch das Hauptkampfgebiet auf den Sieben Gemeinden durchkamen. Das Fort Belevedere ist komplett als Museum umgebaut und besichtigbar, was wir uns natürlich nicht nehmen liessen. Alles wirkte Klamm hier drin (auch durch den Regen), nichtsdestotrotz wird auf eine gute Art und Weise das Leben in dieser Festung und die kriegerischen Handlungen der Zeit 1914 bis 1918 erklärt. Von den Aussichtspunkten ergeben sich tolle Blicke ins Tal, nur hätte ich da nicht meinen Dienst leisten wollen. Um 17 Uhr waren wir mit der Rundtour fertig (wir hatten irgendwie vergessen mal auf die Uhr zu schauen), hatten aber noch circa 30 km vor uns. Erst mal auf der Strasse bis Carbonare (den eingezeichneten Pfad liessen wir aus bei dem Wetter), hier stellten wir uns nun die Frage, ob wir noch die 400hm hinauf zum Forte Cerle machen oder nicht doch besser direkt über die Strasse nach Folgaria fahren sollten. Da die Strasse ebenfalls erst mal gute 300hm hinauf gegangen wäre und da wir unbedingt, wenn wir schon da waren, das Forte Cerle sehen wollten, entschieden wir uns trotz der späten Stunde zum Forte. Also dem Track weiter folgend ging es auf einem sausteilen Schotterweg bergan. Den einzigen herumliegenden Reisszwecken fuhr sich Maik ins Vorderrad, schaffte es aber noch, damit fast eine Stunde zu fahren bzw. am Ende dann zu schieben. Um 18:30 Uhr waren wir oben am Fort und wechselten erst mal den Schlauch. Noch kurz eine Phototour ums Fort herum gemacht (das Fort selber ist in großen Teilen zerstört, trotzdem ist es beeindruckend), dann zwang uns die Kälte und die Nässe zur Weiterfahrt. Nun aber direkt gen Folgaria. Bergauf mussten wir so gut wie gar nicht mehr, der in den Wald abzweigende Track konnte uns auch nicht mehr locken, so dass wir um 20 Uhr in Folgaria unsere Pension fanden. Hier konnten wir uns erstmal waschen, die nassen Klamotten aufhängen und uns daran erfreuen, mal wieder warm zu haben. Anschliessend gings wieder mal zum Pizza essen, in Vorfreude auf unseren entspannten letzten Tag morgen gönnten wir uns eine Maß Bier .
wir verlassen Agnedo, das Wetter war besser als es hier aussieht.
Wir überqueren die Brenta.
netter Radweg am Fluss entlang.
dito. Teilweise sehr neu gebaut, man merkt dass in Italien das Radfahren und die Radwege wieder verstärkt werden.
Santa Guiliana, nun gehts hinauf (in die Berge dahinter).
noch ist der Weg nicht sehr steil, dafür zu schmal für große Autos.
Blick ins Tal auf Levico Terme.
unfahrbare Abkürzung - sollte jemand von euch da vorbei kommen, immer auf der Strasse bleiben!
Tunnel.
Es geht durch einen Teil des Skigebietes von Lavarone.
hier stand mal eine alte Baracke, unser Weg war ganz in Ordnung.
Anfahrt zum Forte Belvedere. Rechts eine Aussensicherung.
Forte Belverede.
dito.
nochmals.
Talblick auf Pedemonte.
Graben am Fort.
Weg gen Forte Cerle.
dito.
Forte Cerle. Man kann durch einen Teil durchgehen, man muss aber Licht selber mitbringen. Wir schauten mal kurz rein, aufgrund des Wetters und der Kälte kehrten wir aber schnell wieder um.
dito. Krass wenn man sich überlegt was für Kräfte nötig sind, diese meterdicken Mauern zu zerstören.
Rico auf Forte Cerle. Ist bei gutem Wetter ein beliebtes Motiv.
kurz vor Folgaria in Costa.
Ortschild von Folgaria. Kurz darauf waren wir am Tagesziel.
Waren heute doch eher wenig Bilder, lag einfach an dem miesen Wetter.