www.tirol.comUmweltanwalt kritisiert Tourismusausbau nach Klimawandel
Wie bei einer Trotzreaktion würden Beschneiungsteiche "noch und nöcher" gebaut, so Riccabona.
Mit einem "enormen Ausbau" der Beschneiungsanlagen hat der Wintertourismus in Tirol auf den Klimawandel reagiert.
Dies sagte der Tiroler Landesumweltanwalt Sigbert Riccabona anlässlich der Präsentation seines Tätigkeitsberichtes bei einer Pressekonferenz am Montag.
Energiebedarf außer Acht gelassen
Wie bei einer Trotzreaktion würden Beschneiungsteiche "noch und nöcher" gebaut, über den Gebrauch von Schneeverfestiger nachgedacht und Schneekanonen eingesetzt, die bei höheren Temperaturen beschneien können. Der gewaltige Energiebedarf werde dabei außer Acht gelassen.
"Es ist schon beinahe zynisch, wenn die Seilbahnwirtschaft dann sagt, dass sie dafür Wasserkraft verwendet", sagte Riccabona.
"Illegale Maßnahmen" zugenommen
Der Tourismus habe mit Bewilligungen für Beschneiung, Pisten und Aufstiegshilfen erstmals den Bereich Land- und Forstwirtschaft bei der Anzahl der Verfahren bezogen auf die in Anspruch genommene Fläche abgelöst. Außerdem hätten "illegale Maßnahmen" stark zugenommen.
Das seien Bauvorhaben, die realisiert würden, obwohl ihnen die naturschutzrechtliche Bewilligung fehle. Eine erste Spitze sei 2006 erreicht worden. In diesem Jahr habe es einen Anstieg um 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gegeben.
Ein ähnliches Bild ergebe sich beim Blick auf das Jahr 2007, in dem er hochgerechnet auf das ganze Jahr mit 100 solcher Fälle rechne, meinte der stellvertretende Landesumweltanwalt Walter Tschon.
Hochmoor ausgebaggert
Ein Beispiel sei das Hochmoor Westendorf im Bereich der Kälbersalve. Das Moor sei ausgebaggert worden, um einen Beschneiungsteich zu errichten, obwohl es für den betroffenen Bereich keine Bewilligung gegeben habe. "So etwas kann der Natur und den Menschen nicht mehr zurückgegeben werden", erklärte Tschon.
Ein anderes Beispiel gebe es in Obergurgl. Dort habe es die Bewilligung für die Pistenentsteinung gegeben. Herausgekommen sei, dass man eine Straße hinaufgebaut habe. Solche Praktiken dürfen sich nicht lohnen, meinte Tschon.
Politik muss Richtlinien setzen
Es könne nicht sein, dass jene Unternehmer, die sich an die Bestimmungen halten, letztendlich die Dummen sind. Die Politik sei aufgefordert, klare Richtlinien zu setzen und zu sagen "bis hierher und nicht weiter".
Es brauche eine klare Umweltstrategie des Landes, sagte Riccabona.
Umweltanwalt kritisiert Tourismusausbau nach Klimawandel
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Hallo Zusammen,
sehe ich genauso! Die Natur hats schon so gewollt und wir Menschen versuchen auf Krampf immer das Gegenteil, bestes Beispiel im Norden die Elbbegradigung und was is... abgesoffen sind wir
Wir sollten uns langsam mal besinnen und darüber nachdenken was wir und unserem "EINZIGEN" zuhause antun.
Aber wo der Rubel rollt da fällt halt Späne
nachdenkliche Grüße aus dem Norden
Euer Pistenrowdy
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Die Liftgesellschaften in Tirol reagieren auf den Klimawandel mit einem Ausbau der Beschneiungsanlagen? Na sowas, auf diese Idee wäre ich von selbst niemals gekommen
.
Ansonsten versuche ich den armen Typen ein wenig zu verstehen ... er muss eben seinen (wetten dass nicht schlecht bezahlten) Job machen, und da gehören eben solche Medienberichte dazu
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Ansonsten versuche ich den armen Typen ein wenig zu verstehen ... er muss eben seinen (wetten dass nicht schlecht bezahlten) Job machen, und da gehören eben solche Medienberichte dazu

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Na, der Tag bringt doch noch gute Nachrichten!
In dem ein oder anderen Skiort werden ev. die Korken knallen.
Tirol: Neuer Landesumweltanwalt -> http://www.seilbahn.net/snn/bericht.php ... &zurueck=0
Bei uns sagt man: "Meist kommt nichts besseres nach!"
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Bin ich der einzige, der folgenden Satz nicht versteht?
@Artikel: Hm. Skigebiete sind im Verursachen von Treibhausgasen weit hinten auf der Liste. Solange noch so was passiert wie hier im Norden, wo gerade ein neues Kohlekraftwerk gebaut wird, sollten die Herren Journalisten sich lieber darüber aufregen, damit das aufhört.
Und ein wenig übertrieben ist das auch, denke ich... eine Wasserpumpe und ein Ventilator. Riesiger Energieverbrauch. Gut, es ist sicher nicht wenig, aber die Leute, die am lautesten meckern, fahren dann wahrscheinlich mit Mercedes S-Klasse oder ähnlichem durch die Gegend. Solange noch im Radio mit billigsten Flügen geworben wird (O-Ton delta-Radio heute morgen: "Fliegen sie doch mal zum Einkaufen nach Madrid"), sind Skigebiete das kleinste Problem.
Bin ich der einzige, der folgenden Satz nicht versteht?
Was denn nun? Anzahl der Verfahren oder Größe der Fläche? Oder beides?Der Tourismus habe mit Bewilligungen für Beschneiung, Pisten und Aufstiegshilfen erstmals den Bereich Land- und Forstwirtschaft bei der Anzahl der Verfahren bezogen auf die in Anspruch genommene Fläche abgelöst.
@Artikel: Hm. Skigebiete sind im Verursachen von Treibhausgasen weit hinten auf der Liste. Solange noch so was passiert wie hier im Norden, wo gerade ein neues Kohlekraftwerk gebaut wird, sollten die Herren Journalisten sich lieber darüber aufregen, damit das aufhört.
Und ein wenig übertrieben ist das auch, denke ich... eine Wasserpumpe und ein Ventilator. Riesiger Energieverbrauch. Gut, es ist sicher nicht wenig, aber die Leute, die am lautesten meckern, fahren dann wahrscheinlich mit Mercedes S-Klasse oder ähnlichem durch die Gegend. Solange noch im Radio mit billigsten Flügen geworben wird (O-Ton delta-Radio heute morgen: "Fliegen sie doch mal zum Einkaufen nach Madrid"), sind Skigebiete das kleinste Problem.
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Was mir bei dem Artikel aufgestoßen ist, ist die Überschrift: "nach dem Klimawandel"? Super, dann ist das ganze ja jetzt vorbei und alles bleibt wie es ist
Wem Du dafür danken musst dass ihr in Hamburg jetzt ein tolles, neues, kleines Kohlekraftwerk bekommt (lt. Spiegel mit mehr CO²-Ausstoß als die gesamte Hamburger Industrie) weißt Du ja. Wenn wir von dem bösen Atomstrom wegkommen wollen müssen wir das halt in Kauf nehmen.
Im übrigen würde ich sofort zum Einkaufen nach Madrid fliegen.


Weiß ich nicht, ich habe ihn jedenfalls so verstanden: Gemeint ist die Verfahrensanzahl in Relation zur "bewirtschafteten" Fläche (sprich: Skipisten bzw. Wälder und Wiesen).Bin ich der einzige, der folgenden Satz nicht versteht?Zitat:
Der Tourismus habe mit Bewilligungen für Beschneiung, Pisten und Aufstiegshilfen erstmals den Bereich Land- und Forstwirtschaft bei der Anzahl der Verfahren bezogen auf die in Anspruch genommene Fläche abgelöst.
Wem Du dafür danken musst dass ihr in Hamburg jetzt ein tolles, neues, kleines Kohlekraftwerk bekommt (lt. Spiegel mit mehr CO²-Ausstoß als die gesamte Hamburger Industrie) weißt Du ja. Wenn wir von dem bösen Atomstrom wegkommen wollen müssen wir das halt in Kauf nehmen.

Im übrigen würde ich sofort zum Einkaufen nach Madrid fliegen.

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