und für alle, die es noch genauer wissen wollen: http://www.mapmyride.com/ride/germany/g ... /707663611
Aus dem Radio klingt die wohlvertraute SWR3 Morningshow mit Natalia Avalon: Summer-wine. Es ist 6:15 in Gundelsheim, nebelig und die Temperatur pendelt sich zwischen 4 und 6 Grad ein. Nicht gerade Sommer.

Heute starte ich zu meiner Reise entlang der Routes de Grandes Alps, die von mir um einige weitere Pässe ergänzt wurde. Zuerst führt mich die Reise über die A6 zum Walldorfer Kreuz. Im Gegensatz zur meiner Fahrt zur IAA, eine Woche zuvor, komme ich heute recht zügig durch. Es ist wohl doch die Uhrzeit entscheidend. Die Wetterprognose verspricht für heute viel Regen, hoffentlich spielt sich das alles weiter östlich ab und ich kann den Weg zum Genfer See genießen. Um acht Uhr sieht es so aus, als würden die Regenwolken sich über dem zur A5 östlich gelegenen Schwarzwald auftürmen. In den von mir noch nie besuchten Vogesen strahlen schon einige Gipfel in der Morgensonne. Vielleicht wird es ja doch im Westen besser?
Vor dem Grenzübergang staut sich der Verkehr auf Grund einer Baustelle.

Blick von der Raststätte auf den Lac de Gruyere
Sehr witzig sind die dort auch aufgestellten Kühe, die von meist jungen Künstlern aus der Region gestaltet wurden.
Insgesamt gefällt mir diese Rastanlage mit Schnellrestaurant, a la carte Restaurant, Supermarkt und Tourismusinfo sehr gut.
Nach der Abfahrt zum Genfer See nutze ich das vorteilhafte Wetter (kein Regen, 12-16 Grad) zu einem Abstecher nach Montreux. Ich parke in der Nähe des Casinos und schlendere die sehr schöne Uferpromenade entlang. Was ich von dieser Stadt halten soll, kann ich bis heute noch nicht sagen. Einerseits die geniale Lage mit tollem Blick, die Uferpromenade und die Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Auf der anderen Seite aber der viele Verkehr und die Bausünden aus den 50iger bis 70iger Jahren. Und dann gibt es da auch noch interessante Neubauten. Gesehen muss man es aber auf jeden Fall.
Das Casino
Da freut sich der Besitzer bestimmt
Während der Weiterfahrt nach Evian beginnt es wieder zu regnen. Die Wolken im Westteil des Sees hängen tief und der Wind frischt auf. Angekommen in Evian klart sich der Himmel auf und ich parke etwas ausserhalb und laufe entlang der Uferpromenade Richtung Zentrum. Hier sind deutlich weniger Touristen unterwegs, ich vermute sogar, das die Meisten, die mir begegnen, Einheimische sind, die ihre Mittagspause ausnutzen, um einen Spaziergang zu ma-chen oder den Hund Gassi zu führen. Die Uferpromenade gefällt mir nicht so gut, da der Blick sich nicht so oft in die Stadt öffnet. Außerdem sind es fast nur große, aber schöne Kastanienbäume. Im Ortszentrum sind hingegen die Gebäude mehr nach Epochen gruppiert, so dass hier ein für mich besserer Eindruck entsteht.
Hafeneinfahrt
Schiff auf dem Weg nach Lausanne
Hotel de Ville
Casino
Das alte Verwaltungsgebäude von Evian, wird demnächst renoviert und soll bis Sommer nächstes Jahr wieder für Besichtigungen geöffnet werden
Mit dem wieder einsetzenden Regen komme ich nach ca. 1 Stunde zu meinem Auto zurück und fahre weiter nach Thonon-les-Bains und nach Yvoire. Auf dem Weg dahin zwingt mich eine Baustelle zu einem Umweg über schmale Straßen, die eigentlich für die Busse der Reisegesellschaften gesperrt ist und so zu einigen engen Passagen führt. Aber dafür reißt wenigstens einmal der Himmel richtig auf und gibt den Blick auf die Gipfel frei.

Wenn es so den ganzen Tag über gewesen wäre!!!
Vor Ort kann ich mich trotz aller touristischer Erschließung an den alten Häusern, verwinkel-ten Gassen und den überall noch blühenden Blumen erfreuen. Der inzwischen immer kältere und stärkere Wind lässt mich schnell zu meinem Auto zurückkehren.
Blick vom Parkplatz zur Stadtmauer
Eingang zur Altstadt
Hinter der Blumenpracht ist ein Hauseingang und eine kleine Sitzecke versteckt
Der kleine Yachthafen
Leckgeschlagenes Fischerboot, von verschiedenen Enten als Ruheplatz benutzt
Die tiefen Wolken des herannahenden Unwetters
Während der Rückfahrt nach Thonon-les-Bains geht ein kräftiges Gewitter herunter, das mich bestimmt komplett durchnässt hätte. Dabei mache ich mir Gedanken, ob mir Yvoire in der Hochsaison mit unendlich vielen Bussen auch gefallen würde.

Nach 560 km komme ich gegen 17:30 bei meiner Unterkunft an und freue mich mit der Hoffnung auf besseres Wetter auf den nächsten Tag.