Mein im Vorfeld geplantes Tourenprogramm musste ich aufgrund der Witterungs- und Schneeverhältnisse zwar umstellen, dennoch ist es mir mit meinem Führer wieder einmal gelungen, ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Tourenprogramm zusammen zustellen:
Die Besteigung der Dent Blanche fand am 23-24 August statt. Die Bedingungen waren eher winterlich.
Es gab trotz der Südausrichtung des Wandfluhgrates sehr viel Schnee, was die Tour zwar schwieriger als üblich, dafür aber auch umso interessanter gestaltete.
Der Hüttenanstieg zur Cabane de la Dent Blanche (3504 m.ü.M) alleine ist schon eine Tour für sich, müssen zwischen Ferpecle und der Hütte doch immerhin 1700 Höhenmeter überwunden werden.
Die Hütte selbst liegt hoch oben über dem äußersten Ende des Val d´Herens und eröffnet den Blick auf ein imposantes Gletschergebiet zwischen Zermatt und Arolla.
so zeigte sich die imposante Nordwestflanke der Dent Blanche während des Hüttenaufstieges. Der Berg ist weiß, beinahe wie im Winter. Die Wand wird begrenzt von Nord- und Ferpeclegrat (Westgrat)
Blick zurück über Alpe Bricola hinunter ins Val d`Herens.
die Westflanke, die von Ferpecle- und Wandfluhgrat eingerahmt ist kommt langsam ins Blickfeld
erst kurz vor dem Tagesziel kommt die Hütte in Sicht. Die letzten 300Hm mussten über die oberen Firnfelder des Mazeratte-Gletschers gewonnen werden.
Abendstimmung und Blick von der Hütte zum Ziel des kommenden Tages
Die Hauptschwierigkeiten wird der mittlere Teil des Grates bieten!
das erste Bild des jungen Tages Richtung Osten, kurz vor Sonnenaufgang zeigen sich Schallihorn, Zinalrothorn, die Berge der Mischabelkette, das Obergabelhorn und der Alphubel eindrucksvoll.
kurz vor dem Ende des Schneegrates; die Schwierigkeiten kommen in Kürze. Im Hitergrund die Dent Herens
kurz vor dem grossen Gendarm; Blick Richtung Osten
der Grosse Gendarm wird auf der Westflanke umstiegen und dann durch ein sehr steiles Firncoliour gewonnen. Danach betritt man wieder den eigentlichen Grat.
Blick von oben ins besagte Couliour auf die beiden folgenden Seilschaften
mein Führer betritt als erster wieder den Gratfirst
oberhalb des Grand Gendarm
auch der zweite Gendarm wird in der Westflanke umgangen
Steilaufschwung in der Süd-Ostwand, kutz unterhalb des Gendarm Blanche
und wieder zurück auf dem Südgrat
der oberste Teil des Grates ist wieder verfirnt und bietet technisch keine besonderen Schwierigkeiten mehr
auf der Firnschneide des Gipfels. Der Firngrat war bis zu unserer Ankunft noch unberührt.
Mit einem Bein rechts, mit dem anderen links des Gratfirstes
ganz oben und glücklich!
Gipfelpanorama Richtung Nordosten
Das Weißhorn mit seinem Nordgrat; verschoben auf das kommende Jahr!
das Matterhorn;
zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass ich bereits eine Woche später auch dieses Ziel erreichen sollte.
Es war bis dahin nie auf meiner Tourenliste, sollte sich aber bald durch einen Zufall dafür empfehlen.
Blick vom Gipfel auf den Vier-Esels-Grat
Bereits wieder im Abstieg
Tiefblick hinunter ins Tal, der Weg zurück ist noch sehr weit
noch oberhalb der Wandfluhlücke
wieder unterhalb der Hütte. Es warten noch 1700 Hm Abstieg bis zum Ziel in Ferpecle
Trotz der winterlichen Verhältnisse und der Tatsache, dass mein Führer spuren musste, waren wir recht schnell unterwegs.
Von der Hütte, die wir um 4:40 verliessen benötigten wir bis zum Gipfel 4:10h.
Da die ursprünglich geplante Überschreitung des Weißhorns infolge der Schneemengen, die Anfang August gefallen waren nicht möglich war, kam die Dent Blanche zunächt völlig unerwartet ins mögliche Tourenprogramm. Im Nachhinein muß ich sagen, daß diese Tour eine der imposantesten und anspruchsvollsten war die ich bisher machen dürfte.
Ein echter Hammergipfel.
Ein Bericht vom Matterhorn folgt in Kürze auch noch.
Gruss garaventa