Für Sonntag, 18. November 2007, hatte der Wetterbericht für den Südwesten und Süden Deutschlands nach Nebelauflösung Schönwetter vorausgesagt. Das passte ideal zum vorgezogenen Auftakt der Skisaison, den der frühe Wintereinbruch mit seinen starken Schneefällen dem Schwarzwald schon Mitte November 2007 beschert hatte. Betriebsbilanz Südschwarzwald für den 18.11., so weit ich sie geprüft habe:
Feldberg: 8 Anlagen geöffnet
Todtnauberg: 2 Anlagen geöffnet
Muggenbrunn: 2 Anlagen geöffnet
Stollenbach: geschlossen
Hinterzarten: geschlossen
Wieden: geschlossen
Belchen: geschlossen
Also bot sich ein Versuch am Feldberg, wo Massenandrang zu erwarten war, mit Ausweichmöglichkeit nach Muggenbrunn oder Todtnauberg an.
Gleich hinter Freiburg löste sich der dichte Rheintal-Nebel auf, und schon sich die ersten Schwarzwaldberge präsentierten sich im Sonnenlicht als Wintermärchen. Lediglich auf dem Feldbergmassiv hing noch eine letzte, lästige Hochnebelwolke, die sich erfreulicherweise auflöste. Der Seebuckparkplatz bot um 8:30 Uhr noch ausreichend Platz in vorderer Reihe, obwohl schon viele Tagesgäste eingetroffen waren. Die Ticketkasse am Seebuck bestätigte einmal mehr ihren Ruf als Zeitkiller; ein Ticketverkauf dauerte geschätzt drei Minuten, was die Laune nicht fördert, wenn man der Zehnte in der Schlange ist. Die 6KSB Seebuck war revisionsbedingt außer Betrieb (m.W. noch bis 3. Dezember). Natürlich war die alte DSB dem Andrang nicht gewachsen; die Wartezeit stieg schnell von 5 auf 10 und dann mehr als 15 Minuten an. Am Seebuck bot sich bereits das aus dem Hochwinter bekannte Bild mit glänzend vereisten Fichten, Alpenblick und im Wachstum begriffener Schneewächte, die Piste war perfekt - klasse! Wartezeitbedingt wechselte ich über den leeren SCHL Zeiger zu den SCHL Zeller I und II (Wartezeit ca. 10 min, ebenfalls hervorragende Piste) nach Fahl. In Fahl, das vormittags weitestgehend noch im Schatten liegt, waren die klassischen Abfahrten Ahornbühl und Weltcup noch gesperrt. Das steile Gelände benötigt für akzeptable Pistenverhältnisse mehr Schnee. DSB Weltcup und SCHL Hebelwiese blieben geschlossen. Die Skifahrer wurden über die Rothausabfahrt zum SCHL Silberwiese und zur 4KSB Ahornbühl geleitet. Diese war oben o.k., im unteren Teil jedoch sehr steinig und entsprechend schlecht zu fahren. Mehr Spaß machte die Freerideabfahrt Fahler Loch, die jedoch schon stark aufgeschoben war. Als die Wartezeit auch an der 4KSB Ahornbühl über 10 Minuten zu steigen drohte, ging es gegen 12:30 Uhr nach einer Vervollständigungs-Fahrt mit dem SCHL Grafenmatt (15 Minuten Wartezeit) zurück zum Seebuck. Genug des Anstehens ...
Also weiter über Todtnau nach Muggenbrunn, Fahrzeit ca. 20 Minuten. In Muggenbrunn waren nur die SCHL Wasen und Winkel geöffnet, so dass man dazwischen das Auto bemühen musste. Am SCHL Franzosenberg waren noch keine Gehänge montiert; der SCHL Köpfle läuft ohnehin nur selten. Der SCHL Wasen liegt in einem Loch ohne Ausblick, aber vom SCHL Winkel mit seiner schönen, breiten Carvingpiste aus gab es dann wieder Schwarzwald- und Alpenblick. Keine Wartezeit an beiden Schleppliften; Pistenverhältnisse gut. Ab 15 Uhr tauchte die Piste des SCHL Winkel (Südosthang) allmählich in den Schatten.
Nach anderthalb Stunden Skifahren an den beiden Liften von Muggenbrunn bot der Nachmittag noch genügend Zeitreserve für ein drittes Gebiet. Folglich bot sich ein Abstecher ins benachbarte Todtnauberg (15 Minuten Fahrt) an. Hier waren die SCHL Stübenwasen und Kapellenlift in Betrieb, deren Westhänge bis 16:30 Uhr in schönster Nachmittagssonne lagen. Wegen der tollen Piste und "goldenen" Spätnachmittagsstimmung blieb ich an den beiden Abfahrten des Stübenwasen, bis auch hier die Sonne hinter den Schwarzwaldbergen verschwand.
Fazit: Klar, die Liftbetreiber wurden Mitte November 2007 vom frühen Wintereinbruch überrumpelt und konnten so schnell nicht vollen Anlagen- und Pistenservice bieten. Klar, am Feldberg war's mal wieder voll, und einmal mehr wurde deutlich, dass die vielen alten Anlagen dem Wochenendandrang nicht gewachsen sind. Aber ein so schöner Hochwinter-Skitag im November ist trotzdem ein echtes Geschenk.
Berichtstypische Zusammenfassung:
Anfahrt von Karlsruhe über A5, ab Abfahrt Freiburg/Mitte Bundesstraße über Titisee zum Feldberg; problemlos; im Rheintal z.T. Nebel
Wetter: Sonnig mit übriggebliebenen Hochnebelwolken
Schnee: 30-40 cm Pulver
Anlagen geöffnet/geschlossen/gefahren: Siehe Text oben
Wartezeiten: Feldberg ab 10 Uhr ~15 Minuten, vorher weniger; Muggenbrunn und Todtnauberg keine.
Gefallen: Hochwinterliches Skifahren Mitte November - wann gibt's das schon? Sonne und Pulverschnee
Nicht gefallen: Schleppender Ticketverkauf am Seebuck
Feldberg: Pisten an Seebuck und Grafenmatt gut, in Fahl noch viel geschlossen.
Feldberg: Die Sonne spielt mit Nebelresten am Seebuck.
Feldberg: Blick von Seebuck über die verschneiten Schwarzwaldberge.
Feldberg: Blick vom Seebuck zum Herzogenhorn. Links davon schemenhaft die Schweizer Alpen.
Feldberg: Zellerhang mit SCHL Zeller I
Feldberg: Rothausabfahrt oberer Teil. Hier war sie noch gut.
Feldberg: Rothausabfahrt unterer Teil. Nur etwas für alte Skier ... der SCHL Hebelwiese noch außer Betrieb.
Feldberg: Mit dem SCHL Silberwiese der Sonne entgegen. Trasse des linken Lifts noch unbefahren.
Feldberg: Freerideabfahrt Fahler Loch. Pulver-Buckel, trotz offizieller Sperrung schon viel befahren.
Feldberg: Talstation 4KSB Ahornbühl/Rothaus.
Feldberg: 4KSB Ahornbühl/Rothaus mit den Vogesen links hinten.
Muggenbrunn: SCHL Wasen. Viele Kinder.
Muggenbrunn: SCHL Wasen.
Muggenbrunn: SCHL Franzosenberg noch ohne Gehänge. Der Winter kam halt zu unerwartet ...

Muggenbrunn: SCHL Winkel über dem hübschen kleinen Ort.
Muggenbrunn: SCHL Winkel mit Schwarzwald- und Alpenblick.
Todtnauberg: Einstieg SCHL Stübenwasen. Spätnachmittagslicht.
Todtnauberg: Trasse SCHL Stübenwasen.
Todtnauberg: Stübenwasen Waldabfahrt mit Alpenblick.
Todtnauberg: Stübenwasen Waldabfahrt in der Spätnachmittagssonne.
Todtnauberg: Stübenwasen Hauptabfahrt in orange.
Todtnauberg: Stübenwasen Hauptabfahrt. Unvergessliche Impression.