So muss das sein!
Also rasch gefrühstückt und die Sachen schnell im Auto verstaut, denn ich hatte ja keine Ahnung, wie lange man von Predazzo bis nach San Martino braucht. Bei freier Strasse ging es flott in Richtung Passo Rolle. Kurz vor dem Pass noch ein kleiner Fotostop:
Cimon de la Pala im morgendlichen Gegenlicht
Da auf der Strasse spätestens ab der Abzweigung zum Passo Valles absolut niemand unterwegs war, ging es in handgestoppten 37 Min. vom Hotel in Predazzo bis zum Ortseingang von San Martino. Die Durchquerung des Ortes bis zum Parkplatz Fratazza hat dann noch einmal 5 Min. gedauert.
Der Parkplatz für Mitglieder des Alpinforums war auch diesmal für uns reserviert worden.
Schnell noch an der Kasse einen Pistenplan geholt, schließlich war ich noch nie in diesem Gebiet.
http://www.sanmartino.com/files/skiarea-map.jpg
Rauf ging’s also mit der EUB Tognola und gleich auch mit dem Baby-Schlepper.
Baby mit Blick zum Passo Rolle, im Hintergrund die Marmolada
Von links nach rechts: Marmolada im Hintergrund, Cimon jetzt mal aus anderer Perspektive und ganz rechts die Rosetta
Hier sieht man schon das halbe Skigebiet: links oben die Cima Tognola, rechts oben die Punta Ces und rechts unten Bergstation des Rododendro
Die erste Abfahrt führte uns gleich wieder zum Ausgangspunkt zurück über die oben rote und unten schwarze „Tognola 1“, die zu diesem frühen Zeitpunkt ausgezeichnet zu befahren war.
Am Start der „Tognola 1“ mit Blick zur Pala-Gruppe (links die Rosetta)
„Tognola 1“
Zurück am Rifugio Tognola ging es zuerst zum Conca und dann zum Scandola. An dieser Stelle muss ich den Freunden betagterer Sessellifte ein Geständnis machen: Diese beiden Lifte älteren Baujahres waren mir einfach zu langsam


Deshalb schnellstens (bzw. so schnell wie bei der „Steilheit“ der Pisten möglich) von hier weg und erst mal zum Rododendro, einem von nur 2 (in Worten: zwei!) kuppelbaren Sesselliften im ganzen Gebiet. Daraufhin zum gegenüberliegenden Schlepplift Cigolera.
Links die Station Tognola, rechts der Conca. Von ganz rechts quält sich der Scandola den Hügel hinauf

Der Cigolera, im Hintergrund Cimon und Rosetta
Von dort mit dem Cima Tognola (auch nur eine ältere fixgeklemmte 2SB, aber mit normaler Geschwindigkeit) rauf zum gleichnamigen Gipfel und gleich die rote Abfahrt „Christiania“ hinab zur Malga Valcigolera. Diese Abfahrt hat richtig Spass gemacht und wurde deshalb natürlich sofort wiederholt. Auch am Nachmittag haben wir sie noch mehrmals gemacht, da hier der Schneezustand aufgrund der Nordlage noch nahezu unverändert gut war.
Weiter ging’s von der Malga Valcigolera mit dem Coston „retour“, d.h. bis zum Mittelausstieg, der auf einem Sattel liegt, zurück. Der Ausstieg ist – in beiden Richtungen, wie wir sehen sollten – für den innen sitzenden Skifahrer etwas knifflig, weshalb der Liftmann bei jedem ankommenden Skifahrer irgendwas lautstark auf italienisch brüllt (muss eine gute Stimme haben, wenn er das den ganzen Tag durchhält).
Coston, im Hintergrund der (fixgeklemmte, ältere, was sonst) 2SB Valcigolera und die „Christiania“
Blick vom Mittelausstieg des Coston zur Pala-Seite mit Cimon und Rosetta
Nun über die rote „Rekord“ (am Vormittag gut, am Nachmittag eher etwas zu weich) zum lifttechnischen „Glanzstück“ des Gebietes (wenn man auf neuere Modelle steht) und mit dem gleichnamigen Lift auf die Punta Ces.
Cima Tognola aus Sicht der Punta Ces mit Valcigolera und „Christiania“
San Martino und die Pala-Gruppe von der Punta Ces
Auch von der Punta Ces aus sieht man die Marmolada
Über die schwarze „Direttisssima“ (sehr schön zu fahren, ist aber nicht so lang, wie es auf dem Plan aussieht) ging es wieder runter und diesmal mit der „richtigen“ Seite des Coston hinauf.
Mittelausstieg des Coston
Nach all dem Hin und Her (irgendwann waren wir auch noch über die tiefblaue „Bellaria“ bis nach ganz unten zum Ces gekommen und anschließend noch den Valbonetta (sehr flache Piste; neuer, aber langsamer Lift) abgefahren) war es Zeit für eine Rast auf der Malga Valcigolera.
Auf der Malga Valcigolera gibt es zwar nur Panini, Toasts und Suppen, aber dafür einen traumhaften Blick hinüber zur Pala-Gruppe.
Nach dem Imbiss hinauf zur Cima Tognola mit Ausblick zur Punta Ces und der roten „Sole“.
Diese Piste sind wir am späteren Nachmittag noch gefahren. Wie der Name schon sagt liegt sie sehr südseitig und war deshalb trotz der Höhenlage extrem weich und nicht schön zu fahren. Ganz anders dagegen die rote „Colbricon“ von der Punta Ces zur Malga Ces. Schön nordseitig und in einem kleinen Seitental gelegen bot sie auch am Nachmittag noch hervorragende Bedingungen. Super!
And now, Ladies and Gentlemen, something completely different:
Kanonenparade in der Nähe der Malga Ces
Sowas altes hab ich glaub ich noch nie (bewusst) gesehen!
Ist hier die Luft schon raus?
Kann mir vielleicht jemand sagen, wie alt die Dinger sind?
[Ende der Abschweifung]
Ein Skitag geht zu Ende und bald hat auch der Cima Tognola Feierabend.
Die letzte Abfahrt geht von der Cima Tognola aus ins Tal.
Fazit:
Der Tag hat die hohen Erwartungen, die wir an ihn hatten, voll und ganz erfüllt. Nicht zuletzt das absolute Traumwetter hatte hierbei einen großen Anteil. Aber auch skifahrerisch kommt man in San Martino voll auf seine Kosten. Es hat zwar viele sehr flache Anfängerpisten, für einen oder zwei Tage reichen die anspruchsvollen Pisten aber auf jeden Fall aus.
Ganz besonders möchte ich das Gebiet aber all denen ans Herz legen, die beim Liftfahren noch nicht so verweichlicht sind, dass sie ohne Haube und Sitzheizung auch beim schönsten Sonnenschein am Sessel festfrieren. Das Gebiet ist eine Fundgrube für die Fans schöner alter Sessellifte. Bitte nehmt es mir nicht übel, dass ich hiervon nicht allzu viele Bilder gemacht habe, sondern macht es mir nach und sucht diese „verlassene“ Ecke der Dolomiten doch einmal selber auf!
Gefallen:
Schneeverhältnisse
Pistenangebot
Wenig Leute und keine Wartezeiten
Wieder mal ein neues Gebiet kennen gelernt
Endlich mal nur Italiener und keine Ausländer (Deutsche inbegriffen

Nicht gefallen:
Hab ich vergessen. Nein, im Ernst: Was soll man an so einem Tag kritisieren???
