16.-28.3.2008
Eins vorweg: Auf die übliche Berichtsform verzichte ich hier ganz bewusst. Ich denke, es macht bei diesen Gebieten, aus denen es kaum bis gar keine Berichte gibt, keinen Sinn zu sagen welche Lifte/Pisten offen/zu waren (zumal das bei den Pisten hier gar nicht so einfach ist). Wie das Wetter war, sieht man auf den Fotos. Ich denke wichtiger und interessanter für die Leser sind sowieso hier die persönlichen Eindrücke aus den Gebieten, die vielleicht zur Nachahmung einer solchen Tour anregen sollen.
Tag 1: Anreise
Von München über Denver sollte es nach Aspen gehen, der ersten Station der Reise. Der Flug von MUC nach DEN gestaltete sich auch ruhig und unspektakulär, nach 10:55 Flugzeit waren wir auch planmäßig in Denver, wo wir dann auch geduldig die Einreiseformalitäten über uns ergehen lassen haben. Nachdem auch diese lästige und aufwendige Prozedur abgeschlossen war, begaben wir uns in die Haupthalle zum ersten "Beschnuppern" des Landes. Nach ca. 4 Stunden Aufenthalt sollte es weitergehen nach Aspen.
Auch die TSA konnte uns nicht stoppen, wohl aber das Wetter in Aspen. Als zur geplanten Boarding-Zeit noch keine Maschine bereitstand, fingen wir schon an uns etwas zu wundern. Als es dann eine Stunde später hiess, die Maschine sei gerade erst in Aspen gestartet, stellten wir uns auf eine längere Wartezeit ein. Die geplante Abflugzeit wurde wieder und wieder nach hinten geschoben, bis es dann gegen 21 Uhr Ortszeit (zu diesem Zeitpunkt waren wir seit ca. 19 Stunden unterwegs) endlich losging. Die Kabinencrew kündigte uns schon an, dass es etwas "bumpy" werden würde und versprach nicht zuviel

Wieder in Denver angekommen (Deja-Vu?), berieten wir was zu tun sei. Der Organisator unserer Reise hatte von United mittlerweile Ersatzflüge bekommen: für den Großteil unserer Gruppe für den Nachmittag des Folgetages - worüber wir alle dann doch sehr erfreut waren - eigentlich hätte das unser erster Skitag werden sollen...
Wir entschieden uns dann, die Nacht in einem nahegelegenen Hotel zu verbringen und am nächsten Tag weiter nach Aspen zu reisen; entweder per Flugzeug, per Busshuttle am Vormittag oder per Auto. Unser Gepäck sollte laut United per Truck nach Aspen gebracht werden, wir könnten es nicht noch am Abend bekommen.
Tag 2: Anreise (Fortsetzung, unfreiwillig)
An dieser Stelle einen herzlichen Gruß an den Mitarbeiter von United am Flughafen von Denver, der uns an diesem Abend nur Mist erzählt hat über das weitere Prozedere. Vom angekündigten Busshuttle für den nächsten Vormittag als Alternative zum Ersatzflug wusste man am Servicecounter von United nichts, auch konnte man uns nicht sagen, wo unser Gepäck zur Zeit sei, ein Truck sei da sicher nicht unterwegs, vielleicht würde es per Flugzeug nach Aspen kommen. Sicher war nur, dass wir es in Aspen bekommen sollten - wann war ungewiss.
Nachdem wir versichert bekamen, dass wir das Geld für den Flug DEN - ASE zurückerstattet bekommen würden, entschieden wir uns per Mietwagen nach Aspen zu fahren, nicht dass der nächste Flug auch noch gecanceled werden würde.
Nach 4 Stunden mehr oder weniger langweiliger Autofahrt durch Colorado und einem kurzen Zwischenstopp in einem bekannten amerikanischen Schnellrestaurant kamen wir dann auch endlich in Aspen an und bezogen - noch ohne Gepäck - unser Hotel. Ein Teil der Gruppe machte sich dann anschliessend auf zum Flughafen in Aspen um nach unserem Gepäck zu fahnden. Am Flughafen angekommen erwartete uns eine Überraschung. Unser Gepäck stand vollständig und unbeschadet in der Ankunftshalle des Flughafens, was uns natürlich sehr erfreute. Eine Odyssee war endlich zuende und wir alle sehr erleichtert.
Leider konnten wir an diesem Tag nicht mehr auf die Piste, dafür freuten wir uns umso mehr auf den kommenden ersten Skitag in Colorado.
Tag 3: Aspen Mountain
Nachdem die Strapazen der Anreise verdaut waren machten wir uns auf unseren Hausberg zu erkunden - Aspen Mountain. Für mich war es der erste Skiurlaub in Amerika - ich kannte die Verhältnisse bisher nur von Erzählungen der anderen Teilnehmer bzw. von anderen Bekannten. Daher war ich auch wenig überrascht, dass wir nur ein etwas besseres Papierticket mit Barcode bekamen und an einem Zweiersessel ohne jeden Sicherheitsbügel standen. Was mich aber überrascht hat: an der Talstation stand auch ein Skidata-Terminal. Eine Nachfrage bei den Angestellten am Lift ergab, dass es auch einige Karten auf Keycard gibt, das System aber nicht zuverlässig funktioniert, weshalb sie's auch kaum verwenden und auch auf den Keycards der Barcode zum Scannen aufgedruckt ist. Irgendwie kenne ich das aus den Alpen anders - aber gut - andere Länder, andere Sitten.

Zum Skigebiet: Um Aspen herum gibt es 4 Skigebiete, Snowmass (das größte und bekannteste, eher für Familien aller Könnensstufen geeignet), Aspen Highlands (mehr für Könner geeignet, geringeres Angebot für Familien und Anfänger), Buttermilk (mehr für Anfänger und Snowboarder, hier gibt es einen rieeeeeeeesen Funpark) und Aspen Mountain (auch eher für Fortgeschrittene).
Wie in vielen Skigebieten in den USA gibt es hier nur wenige Lifte, die aber sehr viele Abfahrten erschliessen, teils präpariert, teils unpräpariert. Es gibt dann auch blaue Pisten ("more difficult" in den uns bekannteren Farben: rot), die unpräpariert sind und daher eher einer Buckelpiste entsprechen. Vieles von dem, was bei uns Abseits der Piste wäre, ist hier auch als Piste (Most Difficult, Expert Only oder Extreme Terrain) ausgewiesen, markiert und kontrolliert, aber halt nicht präpariert. Schwarze Pisten (Most Difficult) die präpariert sind, findet man sehr selten (haben wir z.B. nur in Vail gesehen).
Hier nun einige Bilder aus Aspen Mountain:
Blick vom Shadow Mountain Lift nach oben - der erste Blick auf's Skigebiet
Talstation mit eingepackten Skidata-Terminal
An der Bergstation von Ruthie's angekommen
Blick über die Skigebietsgrenze
Piste an Ruthie's, ein genialer Carving-Hang an diesem Tag
Talstation von Ruthie's, unschwer zu erkennen

Blick in die entgegengesetzte Richtung - man erkennt die Bergstation der Shadow Mountain DSB
Blick auf Aspen
Blick rüber zur Silver Queen Gondola
Nette Doppelstütze
Panoshot - die Weiten von Colorado
Einfahrt zu den Trainor's (DoubleBlacks "Extreme Terrain")
Auf halber Höhe der T5
Alternative zu den Trainor's, eine knackige Buckelpiste (man sieht das auf dem Bild leider nicht so gut)
Zum Schluss noch ein Bild von der besten "Hütte", die ich in diesem Urlaub erlebt habe: Sundeck. Essen mit Porzellan-Tellern und richtigem Besteck, das noch dazu richtig gut geschmeckt hat!