Hallo Leute,
vergangen Sonntag nützte ich das perfekte Wetter um mal wieder in die Berge zu gehen. Ich stand mittlerweile schon zum dritten mal auf diesem Gipfel, und es ist jedesmal wieder ein beeindruckendes Erlebnis. Zudem ist der romantische Abstieg über die Holzeralm und das Göslitztal am Schluss noch eine zusätzliche Bereicherung der Tour. Nachfolgend findet ihr eine Beschreibung der Tour sowie die Bilder, Skilifte gibts auch hier keine zu sehen. Hoffe ihr seit nicht zu sehr enttäuscht...
Wegbeschreibung:
Von Oberweng (Spital am Pyhrn) zur Gowilalm in 1h, von dort noch 2h bis zum Kleinen Pyhrgas. Danach Abstieg zurück zur Gowilalm, von dort über die Holzeralm und das Göslitztal in etwas mehr als 1h zurück nach Oberweng.
Höhenmeter: 1177m
Charakteristik:
Bis zur Gowilalm einfach und familienfreundlich, der Aufstieg zum Kleinen Pyhrgas beginnt zunächst flach, wird aber zunehmend steiler und felsiger. Immer wieder sind leichte Kletterstellen (1-) tlw. sehr ausgesetzt zu überwinden. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und die nötige Kondition sind unbedingt erforderlich! Der Abstieg von der Gowilalm zur Holzeralm und weiter durchs Göslitztal ist dann wieder als einfach einzustufen.
Wetter:
Sonnig, leichter Wind, Tal um die 30 Grad, am Gipfel geschätzte 20 Grad.
Aufgrund der heißen Temperaturen und der angekündigten Gewittergefahr am Nachmittag war ein frühes Aufbrechen angesagt. Um 07:45 Uhr waren daher die Wanderschuhe geschnürt und wir begannen mit dem Aufstieg.
Als Einstimmung und für einen besseren Überblick empfehle ich folgendes Bild anzusehen:
Scheiblingstein - Kl. Pyhrgas - Gr. Pyhrgas
Nach etwas 30 Minuten Aufstieg lichtet sich der Wald erstmals und es öffnet sich der Blick auf die umliegenden Berge. Hier der 1992 m hohe Bosruck, welcher die Grenze zwischen Oberösterreich und der Steiermark bildet.
Dahinter die etwas höheren Schladminger Tauern (bis zu 2800 m), teilweise noch schneebedeckt.
Das 2388 m hohe Warscheneck (Totes Gebirge)
Links der Große Priel, rechts der Kleine Priel, meiner Meinung nach zwei der eindrucksvollsten Gipfel in Oberösterreich
Nach etwa 1h Gehzeit erreichten wir die Gowilalm, eine schöne, gemütliche Gaststätte. Unbedingt die Krapfen dort probieren. Wir liesen diese aber beim Aufstieg schnell hinter uns, da wir noch vor der Mittagshitze am Gipfel ankommen wollten.
Das erste Mal zeigt sich auch unser heutiges Ziel
Zoom zum Gipfel, in der rechten Bildhälfte ist das Kreuz zu sehen. Gut zu erkennen auch die Steilheit und die vielen Felsen im Gipfelbereich, welche einiges an Kletterei erforderten
Rechts daneben der große Bruder, der 2244 m hohe Große Pyhrgas. Ebenfalls ein lohnendes Ziel, hier muss man aber noch etwa 2 Stunden zusätzliche Aufstiegszeit in Kauf nehmen.
Zunächst geht es noch über eine schöne Alm gemütlich aufwärts
Ebenso
Doch dann wird es unmittelbar steil, felsig und ausgesetzt. Dies begleitet einen von nun an eigentlich bis zum Gipfel. Die Kletterei ansich ist als leicht einzustufen, jedoch die gewaltige Steilheit der unmittelbar daneben liegenden Abhänge flößt einem Respekt ein und mahnen zur Vorsicht. Steil hinab blickt man zurück zur Gowilalm.
Ebenso tief unter uns die Holzeralm, über die der spätere Abstieg führen wird
Nach langwieriger Kletterei und vielen ausgesetzten Stellen, bei denen man extrem aufpassen muss, zeigt sich zum ersten Mal wieder der Gipfel. Hier eine kurze Wiese zum entspannen, die beim Abstieg auch zu einer ausgiebigen Rast genützt wurde. Der Gipfel scheint nah, aber es sind noch die eine oder andere Schwierigkeit bis dahin zu überwinden.
Die Ausblicke über das schöne Oberösterreich laden immer wieder zum stehenbleiben und genießen ein. Hier nochmal der Große Bruder
Blick zum Toten Gebirge
Das Windischgarstener Becken, dahinter der Hohe Nock (Nationalpark Kalkalpen)
Dann endlich der heiß ersehnte Gipfelsieg
Auch hier oben ist es sehr ausgesetzt und schmal, der Ausblick ist jedoch ein Traum. Blick zum benachbarten Scheiblingstein
Blicke nach Süden
Blick gegen Osten Richtung Voralpen
Im Westen zeigt sich die höchste Erhebung Oberösterreichs, der Dachstein
Auch das steirische Ennstal ist zu sehen, in der Bildmitte der Grimming
Der Abstieg gestaltete sich ebenso schwierig, die Tatsache dass man nun den Abgrund direkt vor sich sah, mahnte einen noch mehr zur Vorsicht. Einmal Ausrutschen oder Stolpern könnte böse enden. Lockeres Geröll an manchen Stellen machte die Sache auch nicht leichter und so benötigten wir für den Abstieg zur Gowilalm in etwa die gleiche Zeit wie für den Aufstieg. Danach gab es eine ordentliche Stärkung auf der wirklich empfehlenswerten Almhütte. Aufgrund der wieder gestärkten Kräfte manch müder Begleiter entschieden wir uns dann für den etwas längeren, aber umso lohnenswerteren Abstieg über die Holzeralm und das Göslitztal.
Im Abstieg zur Holzeralm, Rückblick in die Scharte zwischen Großen und Kleinen Pyhrgas
Unser heutiger Gipfel, etwa in der Bildmitte ist der höchste Punkt
Über die romantisch gelegene Holzeralm
Blick zurück aus dem Göslitztal, links der Kleine, rechts der Große Pyhrgas
Eine schöne, tlw. anstrengende Tour geht zu Ende. Die Erinnerungen bleiben aber und ziehen mich wieder und wieder in die Berge. Manchmal, während dem einen oder anderen Aufstieg, stellt sich in mir die Frage, wozu ich mir das eigentlich antue. Spätestens bei der Ankunft am Gipfel weiß ich allerdings die Antwort wieder. Ich liebe es einfach über den Dingen zu stehen. Ich bin glücklich und während des Abstiegs summe ich dieses Lied...
Tja in diesem Sinne, hoffe die Bilder gefallen, freu mich über Kommentare.Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen, steigen dem Gipfelkreuz zu,
in unsren Herzen brennt eine Sehnsucht, die lässt uns nimmermehr in Ruh.
Herrliche Berge, sonnige Höhen, Bergkameraden sind wir, ja wir!
Herrliche Berge, sonnige Höhen, Bergkameraden sind wir!
Mit Seil und Haken alles zu wagen, hängen wir in der Wand.
Wolken, sie ziehen, Edelweiß blühen, wir klettern mit sicherer Hand.
Herrliche Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind wir, ja wir!
Herrliche Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind wir!
Auf hoher Zinne weit über Tälern halten wir glückliche Rast.
Träumen und schauen endlose Fernen, vergessen die irdische Last.
Schimmernde Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind wir, ja wir!
Schimmernde Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind wir!
Handschlag, ein Lächeln, Mühen vergessen, die Augen sind sonnenhell,
Fels ist bezwungen, frei Herz und Lungen. Ach wie so schön ist die Welt.
Herrliche Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind wir, ja wir!
Herrliche Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind wir!
Beim Alpenglühen heimwärts wir ziehen, die Berge, sie leuchten so rot.
Wir kommen wieder, denn wir sind Brüder, Brüder auf Leben und Tod.
Lebt wohl ihr Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind treu, ja treu.
Lebt wohl ihr Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind treu!
mfg Andi